Elritzen als natürliche Feinde der Karpfenlaus?

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Hallo

Habe schon mal gehört und auch auf einer Internetseite gelesen das die Elritze sich an Parasiten zu schaffen macht. Andererseits hab ich auch schon gelesen das z.B. die Karpfenlaus keine natürlichen Feinde hat.
Hat jemand schon mal in die ein oder andere Richtung Erfahrungen gemacht?
Was stimmt denn nun?

Grüsse Cyprinus
 
Hallo!


Die Elritze soll sich an den adulten Karpfenläusen vergehen. Sie sitzen ja nicht ständig auf dem Fisch, sondern haben auch eine Freischwimmphase.
Leider futtern die Elritzen die Larven nicht ab.
Ich habe persönlich keine Erfahrungen damit und habe bislang auf Medikamente vertraut.
 
Hallo Cyprinus,

das beste Mittel gegen Karpfenläuse ist die Teichhygiene.

Neue Wasserpflanzen, neue Steine oder sonstige Gegenstände aus anderen Gewässern mit Chloramin-T, oder KPM desinfizieren und neue Fische auf Karpfenlausbefall untersuchen.

Ein Schwarm Elritzen schadet aber sicher in keinem Fischteich.

Wenn die Karpfenlaus schon im Teich ist, dann würde ich, wie Jens das Medikament bevorzugen.


Gruß Rainer
 
Hallo Rainer!

Da hast Du was ganz wichtiges angesprochen.
Teichhygiene halte ich auch für sehr angebracht. Man liest ja häufig, dass sich so einige ihre Pflanzen/Steine aus einem Freigewässer holen, oder Unterwasserpflanzen aus anderen Teichen. Vielfach wird nicht desinfiziert. Hat man sich dann die Larven mit eingefangen geht der Ärger los.
 
Karpfenlaus

rainthanner schrieb:

Erstmal Dankeschön für eure Antworten
Welche Medizin habt ihr denn schon benutzt und welche Erfahrungen damit gemacht?
Habe bisher ein Breitbandmittel von Dr.Lang eingesetzt, ob es wirklich wirkt bleibt abzuwarten. Kennt jemand dieses Mittel?

Gruss Cyprinus
 
Hallo!

Dr. Lang kenne ich nicht.
Breitbandmittel haben immer den Nachteil, dass sie viel plätten, obwohl es gar nicht erforderlich war. Sie wirken zum Beispiel antibakteriell und werden häufig dort eingesetzt, wo sie aufgrund eines "eher harmlosen" Parasiten gar nicht erforderlich gewesen wären. Eher harmlos soll heißen, dass dieser Parasit dann z. Bsp. mit einer einmaligen Gabe von Malachitgrün oder einem Salzbad hätte gekillt werden können. Dann leidet die Teichbiologie mehr als notwendig.
Daher halte ich viel von genauen Diagnosen mittels Mikroskop oder Tierarzt, um dann gezielt behandeln zu können.

Und wie Rainer schon schrieb. Eine gewisse Teichhygiene läßt viele Krankheiten gar nicht erst auftreten ;)
 
Hallo Jens

Das Mittel von Dr. Lang basiert wohl auf Malachitoxalat, steht zumindest drauf. Hast du denn gegebenenfalls Mittel und Dosierung für mich falls ich die Biester mit dem bisher verwendetem Mittel nicht loswerde?
Wo bekomm ich das Mittel? Nur beim Tierarzt?

Schönen Gruss und Danke nochmals

Gruss Carsten


Jens schrieb:
Hallo!

Dr. Lang kenne ich nicht.
Breitbandmittel haben immer den Nachteil, dass sie viel plätten, obwohl es gar nicht erforderlich war. Sie wirken zum Beispiel antibakteriell und werden häufig dort eingesetzt, wo sie aufgrund eines "eher harmlosen" Parasiten gar nicht erforderlich gewesen wären. Eher harmlos soll heißen, dass dieser Parasit dann z. Bsp. mit einer einmaligen Gabe von Malachitgrün oder einem Salzbad hätte gekillt werden können. Dann leidet die Teichbiologie mehr als notwendig.
Daher halte ich viel von genauen Diagnosen mittels Mikroskop oder Tierarzt, um dann gezielt behandeln zu können.

Und wie Rainer schon schrieb. Eine gewisse Teichhygiene läßt viele Krankheiten gar nicht erst auftreten ;)
 
Hai!


Gegen Karpfenläuse hilft u.a. Program, Neguvon, Masoten. Die letzten beiden sind kaum mehr zu bekommen. Da mußt Du einen Tierarzt ansprechen. Sie plätten aber auch sehr effektiv die Teichbiologie.
Program ist milder, aber sehr teuer.

Bei geringem Befall kannst Du die Fische vorsichtig mit einer Pinzette absuchen und hoffen, dass sie sich noch nicht vermehrt haben.

Du kannst auch mal auf mein u.a. Homepage unter Krankheiten und Tipps schauen ;)
 
Hallo Carsten,

Karpfenläuse lassen sich auch prima bekämpfen ohne dabei die anderen Insekten im Teich zu gefährden. Verwende hierzu das Präparat "Program® S ad us. vet., Lacktabletten 23.1 mg". Es handelt sich hierbei um ein Medikament gegen Flohbefall bei Hunden und du bekommst dieses bei jedem Tierarzt. Viele Ärzte verkaufen mittlerweile auch einzelne Tabletten, so dass du keine ganze Packung kaufen musst.

Eine mg-genau Dosierung ist nicht notwendig, da der Wirkstoff Lufenuron Mangels Chitin im Säugetierorganismus keine Angriffspunkte hat, so dass erst bei einer massiven Überdosierung Schädigungen zu erwarten sind.

Als kleiner Hinweis auf die übliche Dosierung hier ein Beispiel bei Hunden.
Kleine Hunde mit einem Gewicht zwischen 1 und 2,5kg bekommen bei Bedarf monatlich eine dieser Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 23,1mg.

Was du damit nun anstellen sollst, ist folgendes. Zermahle die Tabletten zu Pulver. Dann formst du aus Brot und diesem Pulver kleine Kügelchen und fütterst gezielt deine Fische damit. Hierbei sollst du darauf achten, dass nicht der kleinste Fisch im Teich den größten Appetit hat. Also einfach den Fischen Brotkugel für Brotkugel einzeln vors Maul werfen. So verteilt sich alles automatisch auf eine Vielzahl der Fische.

Jeder Fisch muss sowieso nicht damit behandelt werden, denn sobald eine Karpfenlaus einen Fisch ansticht der eine dieser Kügelchen gefressen hat, war das sein letztes Mahl. Es spielt also keine Rolle ob jeder Fisch den Wirkstoff im Blut hat, denn auf kurz oder lang erwischt die Laus einen mit Wirkstoff. Und da der Wirkstoff im Fettgewebe gespeichert und von dort aus kontinuierlich ans Blut abgegeben wird, bleibt die Wirkung über längere Zeit bestehen und zwar im Fisch.


Wenn du dich über den Wirkstoff Lufenuron einmal genauer informieren möchtest, dann kannst du das z.B. hier tun --> http://www.vetpharm.unizh.ch/WIR/00010305/5078__F.htm

Nach genauerem Lesen des Wirkmechanismus wird dir schnell klar warum es mehr als dä****** ist das gesamte Teichwasser anstatt der Fische damit zu behandeln. Von den immensen Kosten einer solchen Behandlung, der unmöglich zu kalkulierenden Dosierung, der wasserunlöslichkeit und den Auswirkungen auf jedes andere Insekt mal ganz abgesehen. Wenn dich ein paar Mücken piesacken zündest du ja hoffentlich auch nicht gleich eine Atombombe die das gesamte Bundesland insektenfrei macht, oder? ;)

Übrigens, eine einmalige und sehr erfolgreiche Behandlung gegen Karpfenläuse nach der oben erwähnten Methode hat mich weniger als 10 Euro gekostet. Und noch etwas. Das ist kein Tip der aus irgendeiner Not heraus geboren wurde. Diese Methode entstand zusammen mit dem Wissen und dem Sachverstand des Herstellers dieses Präparates. Es wurde zwar an Fischen getestet, aber leider nicht auf seine Wirkung gegen Karpfenläuse, sondern um seine ökologische Verträglichkeit nachzuweisen, wie es der Gesetzgeber vorschreibt. Deswegen besteht für dieses Präparat auch keine Freigabe für die Behandlung von Fischen.

MFG...Jürgen
 

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