Fadenalgen-Bekämpfung vorm Winter noch sinnvoll?

Tilissie

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Vorab: ich habe in meinem 2 Jahre alten Koiteich (50qm) grosse Probleme mit Fadenalgen. Die Probleme waren jetzt im 2. Jahr aber schon weniger. Ursachen sind Lichteinfall und phosphathaltiges Wasser. Ich sehe meine einzige Chance dieses Problem langfristig mit reichlich Bepflanzung in den Griff zu bekommen. Letztendlich komme ich im Moment aber nicht darum herum 1-2x im Jahr durch Chemieeinsatz drosselnd zu wirken.

In diesem Jahr habe ich nach einer erneuten Algenschwemme im Frühjahr den Teich (aus anderen Gründen) abgelassen und ein paar tage trocken liegen lassen. Danach war das Algenwachstum den ganzen Sommer über auf deutlich geringerem Niveau als im Vorjahr, so daß ich nicht weiter eingegriffen habe. Mittlerweilen ist aber fast flächendeckend wieder ein Bewuchs des Gewässergrundes vorhanden.

Nun zu meiner Frage: Macht es Sinn die Algen jetzt im Herbst noch einmal zu bekämpfen, oder ist es besser damit bis zum Frühjahr zu warten? Ziel soll es natürlich sein den Wasserpflanzen im Frühjahr einen Wuchsvorsprung zu ermöglichen um dadurch den Algen gleichzeitig Nährstoffe zu entziehen.

Würde mich sehr über Antworten zu diesem thema freuen.
 
Mahlzeit


deffiniere
............. 1-2x im Jahr durch Chemieeinsatz ......

Algizide gegen Fadenalgen ist .......





weitgehend sinnfrei :lala5

Phosphat festlegende Produkte oder Methoden geben keine Chemikalien an das Wasser ab und
sind ganzjährig einsetzbar

mfG





ps. die Phosphateinlagerung in höhere Wasserpflanzen wird überschätzt , da sind Deine Fadenalgen effektiver :buch:cool:
 
Hallo.
Durch den Fadenalgen- Vernichter sterben die Algen ab, zersetzen sich und lagern als Nährstoffe auf dem Grund.
Wenn du nicht jetzt schon eine üppige Vegetation in deinem Teich hast, werden auch die Algen wiederkehren.
Außerdem belasten die sterbenden Algen das Wasser, was jetzt vor dem Winter auch nicht so toll ist.
Ich habe erst am Wochenende ca 2kg Fadenalgen mit der Klobürste entfernt.
Mit einer Verlängerung geht das besser als Spaghetti aufzuwickeln.:)
Durch das entfernen nimmst du auch gleich die Nährstoffe aus dem Wasser
 
Algen physisch entfernen ist leider keine sinnvolle Option da ich damit nur den Tropfen auf den heissen Stein zischen lasse: Grosse teile meines teiches sind überhaupt nicht vom Ufer zu erreichen, da er an einigen Stellen 2,5m tief ist. Im Flachwasser habe ich flächendeckend Steine und Kies im Wasser die allesamt nicht nur mit Algen überzogen sondern auch fest verwachsen sind. Das ganze setzt sich über einen 10m langen bachlauf der den teich mit dem Filter verbindet fort. Mal abgesehen davon daß ich bei solchen Aktionen mehr gewünschte Pflanzen wieder rausreisse als ich unerwünschte Algen rausfische könnte ich mit den Mengen die ich meinem Teich entnehme gefühlt locker eine Biogasanlage betreiben.^^ Die Einzige (und vermutlich sogar effektive) Methode der sache manuel Herr zu werden ist den teich im Frühsommer ablassen, ein paar tage trocken fallen lassen und dann die angetrockneten Algen vom Teichrand "abzuziehen". Das hatte in diesem Jahr zumindet den Effekt daß das Algenwachstum im Sommer verglichen zum Vorjahr erträglich gewesen ist, Atet aber immer gleich in eine ökologische Minikatatrophe aus und verringert den Phosphatgehalt des Wassers nicht wirklich, da ich den Teich danach neu befüllen muss und leider auf Leitungswasser angewiesen bin dem Phoshor zugemischt wird.

Das eine chemische Algenbekämpfung nur Symtome bekämpft ist mir durchaus klar, es erschliesst sich mir aber keine andere Möglichkeit will ich verhindern daß der Teich zu bestimmten Zeiten von Unten her komplett zuwächst. Ziehe ich da nicht gelegendlich die Notbremse ist das Loch schneller wieder von den nicht zu erreichenden Punkten her zugewachsen als ich an den zugänglichen Stellen abschöpfen kann. Ziel ist daher lediglich möglichst selten im Jahr durch Chemie eine Reduzierung zu erreichen um damit das erneute Wachstum zu verlangsamen in der Hoffnung daß sich irgendwann ein annähernd antürliches gleichgewicht einstellt. Den Fischbesatz halte ich übrigens relativ niedrig (und werde auch noch weiter runter gehen) und füttern tue ich nur spärrlich mit nahezu phosphatfreien Futter. Ein Absenken des Phosphatgehaltes ist übrigens praktisch für mich nicht erschwinglich. Dann läge ich umgerechnet alle 6 Wochen bei 250 Euro nur um überhaupt geringfügig etwas zu erreichen. Sowas geht vielleicht bei 5qm Teichen, ist so aber ilosorisch.
 
Hallo Tilissie,
da lies mal mehr bei Karsten nach :hehe5. Er wollte neugierig machen auf Alternativen zur Phosphatentfernung (Phosphat und Eisen in der Suche helfen auch beim Finden :hehe5). Es gibt da durchaus preiswerte, wirksame Methoden.
Das Hauptproblem der Fadenalgen ist vermutlich nicht das Wasser. Du hast wahrscheinlich eine messbare Härte und einen vernünftigen pH. Unter diesen Bedingungen löst sich kein Phosphat im Wasser (es sei denn Polyphosphat aus Flüssigwaschmittel :D).
Das bedeutet nicht, dass Dein Teich phosphatfrei ist - auf dem Boden lagert sich halt alles ab, was im Teich entsteht, von außen eingetragen wird, und nicht wasserlöslich ist. Mit Bepflanzung bekommen die Fadenalgen Konkurrenz. An nicht bepflanzten Flächen fehlt diese. Sobald Temperatur und Licht reichen, wachsen dort halt Fadenalgen. Wasserwechsel bringt also fast nichts, da das Wasser nur Transporteur für wasserunlösliche Bestandteile ist. Als Alternative kann man solche Stellen nur immer wieder reinigen :(.
Eine Filterung hilft in solchen Fällen ebenso, da sie Schwebstoffe aus dem Teich entfernt (und diese auch nährstoffhaltig sind). Ein Filter sollte diese Teilchen zurückhalten, manche kann er sogar abbauen (Denitrifizierung ist nett, Desulfurierung und Depphosphorilierung sind mit Gestank verbunden).
 
Ich denke mal, bei einem Teich mit 50000l ist eine 15000er Pumpe auch einfach unterdimensioniert. Und mit dem Begriff 2000l Außenfilter kann ich auch nicht viel anfangen. Wie soll ich mir den vorstellen?
Möglicherweise gehst Du einfach falsch an die Sache ran.
Bekämpfe nicht das Symtom Alge ... sondern finde die Ursache und stelle die ab ... dann klappt das auch mit einem algenfreien Teich ;)

Haben wir schon mal Bilder von dem Teich und dem Bachlauf gesehen? Ich ... zumindest nicht.

Auch eine Option wäre, den Bachlauf stärker zu bepflanzen. Brunnenkresse liebt fließendes Wasser, ist starkzehrend und auch noch lecker und gesund.
Zweite Möglichkeit, rückführende Wassermenge teilen. Geringere Wassermenge über den Bachlauf (da verweilt das Wasser länger und die Pflanzen nehmen die Nährstoffe besser auf) in den Teich und größere Wassermenge direkt in den Teich zurück.

Mandy
 
Der Bachlauf ist bereits sehr stark bepflanzt und wird wahrscheinlich nächstes Jahr dichtwachsen ;). Brunnenkresse habe ich erfolglos versucht, aber Laxmann-Rohrkolbekn, Iris, Wasserminze, Wasserschwaden, Fieberklee, und Froschlöffel stehtz eigendlich fast schon flächendeckend im Bachlauf. Auch habe ich kein Problem mit der Pumpenleistung und der Filtrerdimensionierung (3 Kammerfilter mit 2qm). Ich lasse die kammern zur Zeit nur 2x im jahr kurz ab, weil so gut wie kein Mulm darin zu finden ist. Die nötige Pumpenleistung hängt ja letztendlich auch nicht von der Gewäsergrösse ab, sondern von der Wasserbelastung, die wiederum vom Fischbesatz (überwiegend) abhängig ist, der bei mir nicht übermässig gross ist (z.T. maximal 10KG Fisch insgesamt).

Das mit den Ursachen- und Symtombekämpfungen ist immer so ein leicht gesagtes Geschwafel, sorry wenn ich das mal so sagen muss. Ursachen sin 1. Phosphatbelastung durch Leitngswasser, 2. Vollsonnige Lage, 3. vioel zu klares Wasser! Ich währe froh wenn ich Schwebealgen im Teich hätte die den Teich eintrüben würden, da mir klares Wasser weder wichtig ist, sondern eigendlich nur Probleme bringt. Dazu muss ich den Filter aber für mehrere Wochen abschalten (was ich dieses Jahr zwischen Juni und Juli auch gemacht habe). In diesem Fall trübt sich das wasser ein und das Fadenalgenwachstum wird sichtbar begrenzt. Schmeisse ich den Filter jedoch wieder an, so ist das Wasser innerhalb weniger Tage erneut glasklar und die Fadenalgen beginnen sofort wieder zu wuchern. Wenn mir also Jemand einen Tipp geben könnte wie man das Wasser bei Filterbetrieb eingetrübt bekommt würde mir das vermutlich mehr Helfen als der Hinweis auf die Problematik der Symptombekämpfung, die mir durchaus bewusst ist, aber nicht weiterhilft. Im Übrigen scheint das Fadenalgenproblem in meiner Gegend nicht uncommon. Ich habe hier mit zwei renomierten Koihändlern und Teichbauern gesprochen die mir beide zugestanden haben daß sie die Probleme ohne Chemie-Einsatz auch nicht in den Griff bekommen. Der Eine setzt wohl regelmässig Algenblocker ein und der Andere schraubt den Phosphatgehalt nach eigenen Angaben so weit in die Höhe daß die Fadenalgen daran zu Grunde gehen, mit dem Ergebnis daß er die behandlung niemals abbrechen darf weil ihm sonst der Teich zuwächst sobald die kritische Phiosphatmenge wieder unterschritten wird. Sind Beides keine Lösungsansätze für mich, genau deswegen verzichte ich ja teilweise auf Besatzdichte und versuche den Teich bzw mittlerweilen die teiche :D durch starke Bepflanzung zu stabilisieren. Reicht bloss alles noch nicht. Um den Chemieeinsat minimieren zu können stellte ich mir also die Frage wann genau es am sinnvollsten ist damit einzugreifen, womit es zu diesem Beitrag kam.

Nochmal was zu den Wasserwerten: Ich habe leider extrem weiches, zudem auch noch alkalisches Wasser (Gh um 7-9, KH um 3, ph 7,5+). Das diese Werte für Gartenteich und Aquarium Mist sind weiss ich auch, nur kann ich da leider wenig bei machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, wenn Du den Teich eintrüben willst, dann nimm etwas Torf(Eichenrinde funktioniert auch) . Der sollte das Wasser leicht bräunlich einfärben. Es bleibt zwar weiterhin klar, aber durch die leichte Einfärbung gelangen die Sonnenstrahlen schlechter nach unten und so wird das Algenwachstum gehemmt.
Ansonsten würde ich Dir einfach mal empfehlen das Ganze auszusitzen.
Als ich meinen Teich 2012 neu gemacht hatte, war in Frühjahr 2013 die Algenplage so groß, dass es mir die Bodenabläufe verstopft hatte und ich tauchen durfte.
Übers Jahr waren die Algen stellenweise 1 m lang, die hab ich nur abgefischt und kompostiert.
Dieses Jahr waren es wieder deutlich weniger, aber noch nicht so wie ich es kannte.
Ich sitze es einfach weiter aus...mit ner Harke und nem Stock wird das Zeug einfach aufgerollt und der Boden bei Bedarf geharkt.

Da Du dieses Jahr das Wasser getauscht hattest, ist das wie eine Neuanlage. Gib dem Teich Zeit sich selbst zu aklimatisieren. Das kann unter Umständen schon 3Jahre dauern.

Mandy
 

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