Filtermedium, welches besiedelt sich am schnellsten ?

fiseloer

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Liebe Teichfreunde,

wie der Titel schon sagt, ich bin auf der Suche nach dem Filtermedium welches sich am schnellsten besiedelt.
Hintergrund meiner Frage, ich möchte einen neuen Filter einbauen Sammelkammer-Trommler-Biologie.
Von Hel-X habe ich bisher nur gutes gehört. Allerdings dauert es wohl auch recht lange bis sich hier eine ordentliche Besiedelung ergibt und die Bakterien ihre Arbeit aufnehmen.
Welches Medium ist hier schneller "startklar" ?

Liebe Grüße
Klaus
 
Hallo Klaus,

mir ist grad so ne Idee durch den Kopf: Hel-X mit etwas Gartenerde in den Mörtelmischer und laufen lassen.
so nun zum warum: in der Gartenerde sind anscheinend die gleichen Bakterienstämme wie dann später auf dem Hel-x.
Manche geben ja auch im Frühjahr eine Handvoll davon in den Filter um besser zu starten. Durch das drehen im Mischer wäre dann alles gut verteilt und das hel-X etwas angeraut (Bakt. halten besser ?).

mal sehen was andere dazu meinen - wie gesagt nur eine Idee.
 
Moin Klaus,
woher sollen die Bakterien so schnell kommen, um schnell egal was zu besiedeln. Die Vermehrung hat auch grenzen und ist von den Rahenbedingungen abhängig.
Am besten ist es immer wenn man schon angeimpftes Material bekommt bzw vom alten Teichfilter übernimmt.

LG René
 
Auf Medien, die nicht aus Plastik sind, geht die Besiedelung schneller - Glafoam, Siporax, CrystalMax, CrystalBio, Lava-Filtersteine etc.
Ich verwende seit Jahren CrystalMax und Glafoam und seit letzten Jahr auch noch CrystalBio - finde die Sachen prima und sie lassen sich auch gut reinigen (am Ende der Saison) - nat. sollte in der Filterkette eine ausreichende Vorfiltrierung stattfinden.

Gruß Nori
 
Hab mal im ein bisschen im Internet gestöbert.
Suchbegriff 'Biofilm Wachstum', 'Biofilm Wachstum auf Helix' etc.

Wie man vielleicht aus eigener Erfahrung vermuten kann, ist die Besiedelung eines Biofilms auf Kunststoffen etwas schwieriger als auf anderen Materialien.
Aber einen direkten Vergleich auf wissenschaftlicher Basis habe ich jetzt auf die Schnelle nicht gefunden.
Im Internet gibt es Hinweise wie man Filtermaterial auf Kunststoffbasis vorbehandeln kann. Also z.B. mit Sand (Erde) im Betonmischer, oder z.B. mit Kaliumpermanganat etc. (natürlich außerhalb des Teiches, und dann gut spülen).

Ansonsten läuft das Besiedeln (laut den Seiten die gefunden habe) immer im gleichen Muster ab.
- Reversible Adsorption. Bakerien haften am Filtermaterial an, und lösen sich zum Teil wieder (Sekunden).
- Irreversible Anheftung von Bakterien: Bakterien bleiben haften (Sekunden bis Minuten)
- Wachstum von Bakterien: Die Bakterien die auf dem Filtermaterial haften blieben vermehren sich (Stunden bis Tage)
- Produktion von Exopolymeren & Bildung des Biofilms: (Stunden bis Tage)
- Anlagerung weiterer Organismen: (Tage bis Monate)

Am Ende bildet sich eine dreidimensionale Struktur (Schichten unterschiedlicher Bakterien) des Biofilms. Wächst der Biofilm in die Höhe (wird also zu dick) lösen sich Teile ab.
Laut dem was ich gefunden habe, beruht das auf mehreren Ursachen. Zum einen wird die Belastung auf den Biofilm zu groß (Scherkräfte), es bildet sich in den unteren Schichten (also zum Träger hin) Gase (das was die verschiedenen Bakterien pupsen :)), oder sogar Abstoßungsreaktionen (Quorum sensing).

Was ist jetzt besser? Also Kunststoffe (Helix, Kaldnes etc.) oder Siporax, Lava etc., wenn sich das eine besser (oder schneller) besiedeln lässt als das andere?
Helix dauert vielleicht etwas länger zum besiedeln, aber hat 'definierte' Eigenschaften, Das heißt die besiedelbare Oberfäche ist klar definiert, und ändert sich durch die Besiedelung nicht. Dadurch, dass es schwimmt (und belüftet wird), 'reinigt' es sich leichter. Lava ist sehr unregelmäßig, und die feinen Poren setzten sich leicht mit dem Biofilm zu. Bei Siporax weiß ich nicht wie das ist, aber vielleicht ähnlich. Aber vielleicht hat das ja auch Vorteile, dass sich in den feinen Poren leichter nützliche Bakterien halten können?

Muss oder soll ein Filterstarter benutzt werden?
Ich denke wenn man einen frisch angelegten Teich (mit Filter) zum Laufen bringt, dass das von Vorteil ist.
In einem eingelaufenen Teich, in dem sich ja schon die verschiedensten Bakterien auf der Folie, Steine, Pflanzen etc, eingefunden haben, und dort ja auch immer wieder ans Wasser abgegeben werden, wird es keinen Vorteil bringen.
So wie ich das verstehen, haften sich diese Filterstarterbakterien ja nicht schneller an die Filterelemente an, nur weil es Filterstarterbakterien sind.

Wenn man einen neuen Teichfilter in das System einbringt (noch dazu, wenn der vorhandene ersetzt wird), wäre es vielleicht hilfreich, wenn man das Helix, Kaldnes, Siporax, Lava etc. vorher ein paar Tage in einem kleinen Sack in dem Teich legt, so dass sich dort schon mal Bakterien ansiedeln können. Denn wenn sich mal ein Biofilm angesiedelt hat, dann bekommt man den kaum mehr weg.

Servus
Robert
 
Hi,

es ist eigentlich vollkommen egal woraus Filtermedien bestehen (natürliche oder Kunststoffe)

Die Besiedlungsgeschwindigkeit häng wie Rene schrieb ganz von den Rahmenbedingungen ab. Vor allem halt der zur Verfügung stehenden "Futtermenge", denn ohne Nahrung vermehren sich selbst Bakterien net.

MfG Frank
 
Ich hab halt in meinem Filter beim Ersteinsatz der verschiedenen Medien festgestellt, dass es beim Hel-X ungefähr doppelt so lange gedauert hat, bis ein leichter Biofilm sichtbar war - bei den "natürlichen Medien" war der Biofilm in etwa 2 Wochen schon da - beim Plastik hat es 4-5 Wochen gedauert....

Gruß Nori
 
Hi Nori,

bei den Matten in meinem Aqaurium hat man selbst nach Jahren keine sichtbaren "Biofilme obwohl die Bakterien on Maß da drin sitzen. Die sichtbaren Biofilme bestehen ja auch net nur aus Bakterienkolonien sonden darin sind dann auch größere Bestandteile wei Pilze, Algen, Einzellerkolonien ect vorhanden die auf "glatten Kunststoffflächen" natürlich auch erst mal einen "eingewachsenen" Besiedlungsgrund vorfinden müssen

MfG Frank
 
Hallo Klaus,
Siporax besiedelt sich recht schnell. Dadurch, dass es aus Glas ist und nicht chemisch angegriffen wird ist es meines Erachtens auch besser als jedes Kunststoffmateriel geeignet. Es hat auch eine definierte, recht große, Oberfläche. Werden die Poren dieses Materials durch den Biofilm "zugesetzt" kann es sogat im inneren zu anaeroben Prozessen kommen, bei denen Nitrat zu N2 und CO2 abgebaut wird. An der Oberfläche findet der aerobe Abbau von Stoffwechselprodukten statt.

Viele Grüße,
Robert,
 
Werden die Poren dieses Materials durch den Biofilm "zugesetzt" kann es sogat im inneren zu anaeroben Prozessen kommen, bei denen Nitrat zu N2 und CO2 abgebaut wird. An der Oberfläche findet der aerobe Abbau von Stoffwechselprodukten statt.
Na das sollte ja im inneren von Helix kein Problem sein, wenn es sich langsam zusetzt, oder?

LG René der noch den Biofilm sucht
 

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