Mein Teich ist zu trüb trotz filteranlage - Bepflanzung Tipps

Mondragor

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9 Shubunkins,
10 Goldorfen,
2 Gründline
Hallo liebe Gemeinde.

Ich habe einen Teich, bilder können bei Bedarf folgen.
Die Randwerte sind etwa (unabgemessen eher geschätzt) ca. 6000 - 8000 Liter, ca. 8 - 12 qm Oberfläche, va 1,2 - 1,6 meter an der tiefsten Stelle. Besatz sind 25 recht kleine Fische, Goldorfen, shubunkins und Gründlinge.

Wir hatten einst Seerosen und mehrere schwimmende galleren gehabt, aber die Seerose hatte zu kurze blätter und ist aufgrund des zu trüben Wassers nicht bis zur Oberfläche gewachsen und leider eingegangen. Die schwimmenden Galleren hat unser Hund zerpflückt. Das Wasser im Teich ist sehr trübe und damals im "Fachhandel" wollte man natürlich möglichst viel Geld mit möglichst viel OASE-Kram verdienen. Da meine Frau aber in einem Baumarkt gearbeitet hat, haben wir uns schließlich für Pontec entschieden, da ist der Preis deutlich günstiger gewesen, obwohls im Wesentlichen wohl dasselbe ist. Die Pontec-Anlage ist für 15.000 Liter ohne Fischbesatz und 7500 mit Fischbesatz ausgelegt, glaube ich (bin mir da aber gerad nicht sicher).

Aber dieser Filter hat erst 2 mal dazu geführt, dass der Teich tatsächlich richtig klar ist. Dann war er kurz darauf voll bzw. Pumpe zu und ich musste ihn reinigen, danach gings wieder los mit der Trübung.
Nun kann man natürlich sagen, dass das ein zu kleiner Filter oder eine zu ungenügende UVC-Klärung ist, aber ehrlich gesagt ist ja veralgung meines Wissens nach immer ein Zeichen für Nährstoffüberschuss.
Das hat im Laufe der Zeit auch dazu geführt, dass sich auf dem boden Schlamm abgesetzt hat. Hierfür habe ich mir einen Schlammsauger zugelegt, den ich demnächst ausprobieren will.

Wenn ich richtig informiert bin, kriegt man die Algentrübung nur weg, wenn man es schafft, im Teich einen Ausgleich zwischen Nährstoffangebot und dessen Umsatz in Biomasse hinzubekommen.

Um dies zu verwirklichen habe ich im Wesentlichen 3 schritte vor.

1.) Absaugen des Schlammes vom Boden und ab in die Gemüsebeete damit.
2.) vorübergehende Reinigung mit einem zusätzlichen UV-Durchlauffilter von
deutlich über den vorhandenen 11 Watt, der danach in den vorhandenen UV-
Durchlauffilter und von dort in die Filterschäume... geleitet wird.
3.) Etwa gleichzeitig mit 2.) eine Flora in den Teich einbringen, die das Ausbreiten
der Algen im Keim erstickt, für die Zeit nach der UV-Klärung.

FRAGE 1 :: benötigt es Schritt 2 überhaupt oder wird sich das nach der Bepflanzung ergeben?

Es wäre natürlich optimal, wennd er Teich trotz seiner kleinen Größe anschließend mehr oder weniger ein Selbstläufer würde, den man ab und an mal aussaugen muss, zwecks Schlamm, aber der den Eintrag von zusätzlichen Nährstoffen in Form von Fuschfutter ganz oder teilweise überflüssig macht.

FRAGE 2:: Ist das überhaupt ohne allzu viel Aufwand möglich oder bin ich weiter auf ein Filtersystem angewiesen?

Ich habe gelesen, dass Pflanzen wie die kanadische Wasserpest oder das Quellmoos optimal sind, um ein Gleichgewicht bezüglich Nahrungsangebot und Sauerstoffeintrag herzustellen, sodass die Algen von alleine verschwinden - und dass einige Fische sich auch davon ernähren können, Bakterien sich ansiedeln und so weiter. Ich möchte aber weder, dass das zeug sich im ganzen Teich breit macht und am ende alles zugewuchert ist noch dass es viel Aufwand ist, es "am Leben zu halten" oder zu pflegen. Denn in der Natur ist es ja auch nicht so, dass man ständig Pflege am Teich betreiben muss. Ein "gesunder" Teich pflegt sich ja quasi von selbst.

FRAGE 3:: Also ist es möglich, den Pflanzeneintrag so hinzubekommen, dass man kein Fischfutter mehr benötigt, wenn besagte Fische im Teich sind und welche Pflanzen brauche ich dafür, falls das bei der Teichgröße überhaupt geht?

Grüße und vielen Dank schonmal für alle Antworten,

Christian
 
Hallo Christian,
:) erstmal herzlich willkommen bei den Wasserverrückten ;)

:) Fotos sind absolut immer gut - man kann sich da dann viel mehr drunter vorstellen.

Zu Deinen technischen Fragen werden sich sicher noch andere zu Wort melden - ich kenne mich da
nicht aus, da ich zu den "Naturtümplern" gehöre....

Wenn ich aber lese, dass Dein Ziel ein "Selbstgängerteich" ist, dann wird vermutlich ein Naturteich für Dich
auch ideal sein?

Wenn ich richtig informiert bin, kriegt man die Algentrübung nur weg, wenn man es schafft, im Teich einen Ausgleich zwischen Nährstoffangebot und dessen Umsatz in Biomasse hinzubekommen.

:) ich würde sagen, so ist es :)

Ich denke, da Du ja einiges an Fischen drin hast, musst Du Dir als erstes überlegen,
ob Du dem Nährstoffeintrag mit Technik zu Leibe rücken willst,
oder ob Du erreichen möchtest, dass sich der Fischbestand auf natürliche Weise mengenmäßig Deinem
Teich anpasst.

Im zweiten Fall dürftest Du die Fische z.B. nicht füttern.
Dann regelt das die Natur schnell von selbst.

An den Schlamm würde ich vor allem um diese Jahreszeit nicht zu sehr rangehen, da sich dort viele Kleinstlebewesen,
die für ein ausgewogenes Klima im Teich mit verantwortlich sind, gerade fortpflanzen.

Vielleicht magst Du mal in meine Tümpeldokumentation schauen - da findest Du eine Menge anregungen, wie
ich trotz sehr, sehr hohen Nährstoffeintrags in die Tümpel ein funktionierendes Biotop bekommen habe :)

LG
Kirstin
 
Vielen Dank schonmal für den Beitrag,

also es soll schon naturnah sein. Ich wollte aber wie gesagt nicht zu viel an zeug rein bringen.
Habe mir deinen Beitrag schonmal durchgelesen und dann die Doku, da ist ja so einiges an
guten Tipps bei.Das Feenmoos beispielsweise oder das mit dem Totholz.
Zu welcher Zeit ist denn das Absaugen des Schlammes am günstigsten??
 
Fischbesatz hast Du keinen? Ahhh überlesen ...

Grundsätzlich: Schlamm / Mulm in einem Teich OHNE Fische ist kein Problem ... mit Fischen gehört der Schlamm entsorgt. Kleinstlebewesen ... kann man natürlich den Schlamm 3-4 Tage neben dem Teich zwischenlagern, so dass diese zurückwandern können.
 
Ah okay, was sind das für kleinstlebewesen? Springschwänze und sowas? in der Richtung?
 
moin Christian,
willkommen bei den Teichverrückten :)
Ich kann Dir nur dazu raten einen guten Unterwasser-Bewuchs anzulegen.
Deine 'zu kurze Seerose'..... war vermutlich eine klein- oder mittelwüchsige, DIE dürfen eben auch nicht zu tief stehen.
Ansonsten, bei einer normalwüchsigen gilt es eben auch sie richtig einzusetzen, d.h. die Seerose in einen Eimer setzen,
diesen nur soweit unter die Wasseroberfläche, dass max. 10 cm Wasser über dem höchsten Blatt stehen.
Unter den Eimer packst Du Pflastersteine, die Du dann immer einen zur Zeit drunter wegnimmst, bis der Eimer irgendwann
auf dem Grund steht. Unser 'Lexikon' gibt auch noch 'ne Menge her zur Bepflanzung von Teichen..... mal lesen!
 
Zu welcher Zeit ist denn das Absaugen des Schlammes am günstigsten??

also ich habe ja Goldelritzen in den Tümpeln und etwas größere Fische,
von denen hier vermutet wird, dass es sich um Gründlinge handelt - die habe ich nicht
eingesetzt - die sind "zugewandert".
Den Schlamm sauge ich nie ab.
Ich nehme lediglich im Spätsommer und im Herbst mit einer Mistgabel automatisch Schlamm
mit raus, wenn ich abgesunkene Pflanzenreste (Blätter, Zweige, Algen) rausfische.

Solange die Babymolche noch in den Tümpeln sind, wird sofort jede Ladung akribisch abgesucht nach
"Leben", weil die Molchbabys noch auf Wasser für die Atmung angewiesen sind.

Außerdem sind da meistens auch viele Schnecken zwischen, die das auch nicht überleben würden.

Der Rest bleibt erstmal am Rand liegen, so dass Käfer und Co. zurück wandern können.

Einfacher, als den Schlamm zu durchsuchen, wäre vermutlich im Herbst (nach den Molchen),
ihn in ein Sieb zu schütten und dann mit einem Wasserschlauch (am Besten gleich über dem Blumenbeet ;) )
durchzuspülen.

Dann dürften alle kleinen Lebewesen im Sieb zurück bleiben und Du kannst sie zurück in den Teich befördern:)

LG
Kirstin
 
Vielen Dank schonmal für die Antworten.
Es wäre natürlich schön, wenn der Teich nicht allzusehr zuwuchern würde. Daher wäre es toll, wenn die Fische direkt einen Teil der Pflanzen als ihre Nahrung wählen würden.
Nun weiß ich nicht, ob das bei den genannten Pflanzenarten und meinen Fischen passiert? Was fressen denn Fische sonst so, wenn sie nicht gefüttert werden?
 
Hallo Christian,
ich befürchte mal, dein Problem ist die Fischhaltung in zu wenig Volumen.
Du möchtest einen Teich, der möglichst naturnah ist - aber dann müssten deine Fische einige tausend Liter Wasser mehr zur Verfügung haben.
Du möchtest nicht, dass dein Teich zu wuchert - das wäre dann allerdings eher natürlich.
Sicherlich fressen Goldfische auch mal Grünzeug...aber lieber alle Lebewesen, die in ihr Maul passen.
Naturnah, Goldfische, zu wenig Volumen...das klappt nicht - leider.
Algen: die hat jeder hier in seinem Teich (ich bin mal so dreist, das zu behaupten:lala5), mal mehr - mal weniger. Ich z.B. habe fast jedes Jahr eine andere Art von Algen im Teich (und das ohne Fische). Ich finde das langsam schon richtig spannend;). Ob da die ausgeklügelste Teichtechnik etwas bringt: ich befürchte mal nicht (aber wissen tue ich es nicht:unsure).
Vielleicht ist es einfacher, sich von den Werbeprospektbildern eines Teiches zu verabschieden und der harten:) Teichrealität ins Auge zu schauen: Algen sind in fast jedem Teich - und um sie zu verringern, wäre der erste Schritt die Verringerung der Nährstoffeinträger: sprich der Fische:engel2.
petra
 
Hallo Pema.

Das beantwortet zumindest schon mal meine Frage, ob die Vorstellungen, die ich habe, überhaupt umsetzbar sind.
Ich habe ja eine Filteranlage und hätte auch kein Problem damit, diese weiterhin zu nutzen. Die Frage ist halt, ob das
reicht, um eine zumindest partielle Bepflanzung ohne übermäßiges Wuchern zu verwirklichen. Natürlich sind Algen so
gegenwärtig wie Schimmelpilze oder Bakterien. Nur soweit ich bislang informiert war, ist es nicht zwingend nötig, dass
der Teich vollkommen mit anderen Pflanzen zugewuchtert wird.
Ich gehe zunächst mal davon aus, dass die Oberfläche und das dabei vorhandene Volumen einen Einfluss auf den durch
Pollen, Blätter, ... hinzugeführten Nährstoffe haben.
Je mehr Oberfläche also da ist, desto mehr landet also auch auf dem Teich. Ähnlich ist es ja mit dem Verdunsten.
Je mehr Volumen bei kleiner Oberfläche, desto weniger Volumen verdunstet anteilig.
Die Algen können aber auch nur von einer gewissen Sonnenenergie je Oberfläche aktiviert werden ... Bin ich da auf dem Holzweg?

Es war ja auch schon mal gelungen, den Teich nur mit der Anlage klar
zu bekommen, obwohl keine Pflanzen drin waren. Deshalb hatte ich gedacht, dass das Missverhältnis nicht so gravierend
ist, dass zwingend der ganze Teich zugewuchert werden muss. Wenn also zumindest der Bereich, in dem die höchste Tiefe
herrscht, wäre es ja schon ausreichend. Ich habe erst einmal Wasserpest, Tausendblatt und eine Schwimmpflanze einge-
bracht und werde nun mal schaun, was passiert. Dann werde ich demnächst zumindest den unten liegenden Schlamm
absaugen und schaun, wie sich das weiter entwickelt. De Facto besteht der Schlamm ja nicht nur aus Stoffwechsel-Endpro-
dukten sondern auch noch aus organischer Substanz, die durch das Herumwühlen der Fische aufgewirbelt und biotisch wieder
aktiv wird. Deswegen erhoffe ich mir einen Schritt in die richtige Richtung durch das Absaugen des Schlammes.

Die Frage, die bislang überhaupt noch nicht angegangen wurde, war die nach dem Nutzen einer zusätzlichen oder stärkeren
UVC-Lampe zur Filteranlage. Ich wäre sehr dankbar, wenn dazu vielleicht noch Erfahrungen mit mir geteilt würden.

Grüße,
Christian
 
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