Tümpel als "Naturtränke"

Tanny

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Deutschland Raa-Besenbek
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Hallo allerseits,
ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen:

Ich habe vor 5 Jahren einen Resthof übernommen, auf dem sich unter anderem zwei große Güllesilos aus Holz befanden.
Nachdem wir die Silos abgerissen haben, kamen als Fundament jeweils eine Betonplatte zum Vorschein.
Unter dem Güllegewicht scheinen diese Platten sich im Laufe der Jahre zylindrisch abgesenkt zu haben.
Der Vorbesitzer wollte mir die Platten zerschlagen, "damit sich kein Gammelwasser da ansammelt".
Nach dem Motto "kaputt machen kann man immer noch" habe ich das erst mal abgelehnt, weil ich versuchen wollte, auf diesen Platten Tümpel als Naturtränken für die Pferde anzulegen.
Von verschiedensten Seiten wurde mir prophezeit, dass dieses bei einer maximalen Wassertiefe von ca 40 cm ohne Technik nicht möglich sei - was ich nicht glauben wollte, bevor ich es versucht habe.

Ich habe also gegoogelt und mir hier heimische typische Teich- und Tümpelpflanzen gesucht, die gleichzeitig Nährstoffzehrer sind und die Tümpel reich besetzt.

Für die Pferde wurde ein kleiner Zugang geschaffen, so daß sie dort den Tümpel als Tränke nutzen konnten.

Das alles funktioniert seit Beginn super und die Tümpel entwickeln jedes Jahr mehr "Leben".
Die Pferde bevorzugen eindeutig die Tümpel als Tränke, denn sowie im Frühjahr das Eis getaut ist, gehen die Pferde überhaupt nicht mehr an ihre Tränkebottiche.

Bzgl. der Tümpel: im Winter frieren sie total ein - scheint aber dem leben darin nichts auszumachen, da offensichtlich alles überlebt.

Technik gibt es in den Tümpeln gar nicht.
Lediglich für einen Wasseraustausch ist zwangsläufig gesorgt, da die Pferde je nach Witterung pro Kopf und Tag bis zu 30 Liter raustrinken, füllen wir das natürlich mit Leitungswasser wieder auf (zuvor mussten wir die Tränkebottiche täglich befüllen und alle 3 Tage im Sommer auskippen, um sie von Algen zu befreien).

Im Sommer fischen wir abends einmal täglich oder alle 2 Tage die Algen ab, die sich die Hühner sofort freudig einverleiben.

Soweit, so gut. Im Prinzip bin ich total zufrieden mit den Tümpeln.
Mich ärgert lediglich eines: dass ich nicht die kompletten Betonfundamente nutzen kann.

Dadurch, dass diese unter dem Güllegewicht eingesunken sind, sind natürlich teilweise Risse entstanden.
Durch diese Risse versickert das Wasser immer so, dass es letztendlich auf dem Stand ist, welchen die Fotos dokumentieren.

Genau das ist der Grund, warum ich mich im I Net auf die Suche nach einem Teichforum begab:
Ich würde gerne wissen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, die teilweise recht breiten Risse im Betonfundament etwas abzudichten. Es muss nicht hermetisch sein - lediglich so, dass das Wasser nicht einfach "durchfällt".
Ich möchte die Fundamente auch nicht komplett mit Kunststoff oder so auslegen (zumal die Pferde das kaputt treten würden) sondern eigentlich nur die Risse etwas stopfen.

Hat hier vielleicht jemand eine Anregung?

Fotos: (wenn man auf das Bild klickt, kommt man direkt ins Album und dort sind weitere Fotos)

Schimmelteich


Ponyteich:


Viele Grüße
Kirstin
 
AW: Tümpel als "Naturtränke"

Servus Kirstin

Herzlich Willkommen

Deine Idee ist großartig und gefällt mir sehr :oki

Ich könnte mir vorstellen den Riss mit Beton zu zumachen und danach mit Dichtschlämme abzudichten.
Dichtschlämme hat allerdings den Nachteil das sie mechanisch nicht sehr beanspruchbar ist.

Also die Pferde sollte nicht die Dichtschlämme betreten können ...

Zeig mal den/die Risse
 
AW: Tümpel als "Naturtränke"

Moin Kirstin,
willkommen in diesem Forum.
Die Idee, diesen "Untergrund" als Tränke zu nutzen... einfach genial!:oki
der Bewuchs in dieser Tränke... richtig gut!
Wie Du die beschriebenen Risse vernünftig abdichtest... da müssen Experten ran,
da habe ich wahrhaftig keine Ahnung, bin mir aber sicher, dass Du hier den einen oder anderen guten Tipp kriegen wirst.
Hast Du vll. noch Bilder von den Rissen selber und 'ne nähere Beschreibung, Risstiefe/-breite... vll. mal mit dem Zollstock ran und berichten...
Ich bin mal gespannt auf die Hilfestellungen...
 
AW: Tümpel als "Naturtränke"

Hallo Helmut,
:) das ging ja schnell - Danke!
Einen der Risse werde ich heute abend dann mal fotografieren. Dafür muss der Wasserstand noch ein wenig runter und ich muss dann erst den Schlamm abfegen. Habe gestern gerade den Tümpel aufgefüllt.
...übrigens: die Plastikzaunpfähle, die stecken auch von Anfang an schon in solchen Spalten.
Dort wo keine Spalten waren habe ich dann die Pfähle mit Betonfuß für den Zaun zusammengebaut.

LG
Kirstin
 
AW: Tümpel als "Naturtränke"

Hallo Kirstin,

herzlich willkommen.

mein erster Gedanke war, Risse mit Hochdruckreiniger säubern und zuspachteln. Wird abder durch die Frostperioden immer wieder teilweise aufgesprengt.

Zweiter Gedanke war eine Reparatur mit Lehm. Hier dachte ich an Bentonit. Damit könnte man dann immer wieder nacharbeiten und ist wohl die schnellste Lösung. Als Pulver lässt es sich gut in die Risse ein und quillt dann bei Wasserkontakt auf.

LG Dirk
 
AW: Tümpel als "Naturtränke"

Hi

Je nachdem, wie breit oder schmal die Risse sind würde Beton nicht genügend einsickern und auch keine feste Verbindung mit dem alten Beton mehr eingehen, aber mit Töpferton oder fettem Lehm müsste es gehen. Je nach Breite der Riusse reingießen oder reinspachteln. Nach totalem Austrocknen der Platte oder Vorheizen mit Lötbrenner, Unkrautvernichter-Flammenwerfer wäre auch ein Vergießen mit Bitumen möglich.

MfG.
Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Tümpel als "Naturtränke"

Hallo allerseits,
also ich habe jetzt mal versucht, Fotos zu machen:

Riss 1 und 1a (habe mal meine Hand ins Wasser getaucht für Größenverhältnisse - Handschuhgröße XL ;) ist an einem der Betonpfähle und normalerweise mit Schlamm bedeckt:



Riss 2 / 2a liegt immer über Wasser und war komplett zugewachsen bzw. mit Sand zugesetzt (der Zigarettenrest liegt da nur für die Größe - sonst ist es da sauber...)



Das Loch ist ebenfalls immer außerhalb des Wassers und mit Moos zugewachsen gewesen:



Ich vermute, dass unten im Teich unzählige Risse sind, die mit Schlamm zugesetzt sind. Viele von ihnen lassen vermutlich kein Wasser durch - sonst müssten die Tümpel ja ständig leer sein. Aber einige scheinen undicht zu sein.

Ich möchte ungern die Tümpel komplett trocken fallen lassen für eine Ausbesserung, da ich dann vermutlich sehr viel Leben zerstören würde.

Insofern ist meine - hoffentlich nicht zu naive - Idee das Wasser nur ein oder zwei cm unter das "ständige Niveau fallen zu lassen, alles was sich an Rissen da zeigt irgendwie dicht zu machen - und natürlich die außerhalb liegenden Risse und dann zu hoffen, daß das Wasser wieder besser hält?

LG
Kirstin
 
AW: Tümpel als "Naturtränke"

also erst noch mal an Alle: vielen Dank für die schnelle Resonanz!

@ Dirk - Betonit klingt ja sehr interessant - habe eben mal schnell bei Wiki nachgelesen, was das ist und werde dazu hier im Forum nochmal ein wenig mehr Info suchen. Auf jeden Fall scheint es ja für einen (ab gesehen von der Betonsohle) Naturtümpel ideal zu sein?

@ Wolfgang - bei Bitumen denke ich immer sofort an "Erdöl und Chemie" - gerade, wenn es durch die extremen Witterungseinflüsse (im Sommer wird das flache Gewässer extrem warm und im Winter friert es durch) porös wird müsste ich mir nicht spätestens dann bei den entstehenden Rückständen Gedanken um die Fauna im Tümpel und um meine Pferde machen?

Oder liegt hier ein Denkfehler meinerseits vor?

LG
Kirstin
 
AW: Tümpel als "Naturtränke"

Hi

Ich habe Betonteiche immer mit Bitumen gestrichen. Die flüchtigen Substanzen verdunsten recht schnell, was man ja auch am trocknen merkt, und der Rest ist extrem wasserunlöslich. Im Übrigen sind Erdöl und Teer aus organischem Material entstanden. Im sauerstoffarmen Untergrund entsteht Erdgas mit Substanzen, die, wenn sie an die WOF gestiegen sind, einen kurze Zeit schillernden Film bilden, wie Benzin z.B. Ich habe nicht feststellen können, dass davon mehr Schäden ausgehen, als wenn wir in einer stark befahrenen Straße die Abgase mit einatmen. Wie weit sich Silolack, der ja tierfuttertauglich ist, zum Abdichten eignet müsste man ausprobieren.

MfG.
Wolfgang
 
AW: Tümpel als "Naturtränke"

Servus Kirstin

Danke für die Riss-Bilder :oki

Leider habe ich keinen weiteren Tipp für Dich :(

Könnte mir aber den Vorschlag von Wolfgang mit Töpferton und Lehm vorstellen.
 

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