Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

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TilRoquette

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Hallo,

wir habe jetzt in der 3. Saison einen Teich, von GaLaArchitekt entworfen, ohne Pumpen ("biologisches Gleichgewicht pendelt sich so nach 3 Jahren ein"). 60 qm, 30.000 Liter

Kämpfen derzeit mit Algen (milchig-grün-trübes Wasser, siehe Foto), die offenbar auf eine Überdüngung zurückzuführen sind:

5497314f-fa4e-f249.jpg


Ich habe folgende Infoquelle zu naturnahem Teich gefunden.

Demnach hätte ich folgende Ursachen für die Überdüngung:

1. Ungenügend / Nicht ausreichend Pflanzen. Mit welchen Pflanzen kann ich dem schnell begegnen?

2. Teichsubstrat statt nur Sand und daher zu viele Nährstoffen. Muss ich wirklich alle 3 Beete neu anlegen?

3. Bachlauf-Pumpe, die Kleinstlebewesen in nicht geringen Mengen zerstört, was zu toter Biomasse, d.h. zu viel Nährstoffen führt. Ich möchte aber ungern auf den Bachlauf verzichten. Lösung?

3. Fischpopulation (ca 14 Farbschleie, letzten Herbst haben wir noch viele kleine gesehen), die die Eier, Laiche und Larven fressen von Insekten - aber das erzeugt doch - bis auf die Ausscheidungen - nicht zu viel Nährstoffe?
 
AW: Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

Hallo TilRoquette (oder wie kann man dich ansprechen?),

Der von dir genannte Punkt 1 ist schon sehr wichtig.

Punkt 2 ist auch nicht ohne. Ist es wirklich so aufwändig, das Substrat gegen Sand oder feinen Kies (4-8er Körnung) auszutauschen? Die einzige Alternative dazu wäre meiner Meinung nach regelmäßige Teilwasserwechsel (bis zu einem Drittel der überdüngten Gesamtmenge gegen nährstoffarmes Leitungswasser tauschen). Aber tatsächlich abpumpen und neu befüllen, nicht nur nachfüllen! Damit verringerst du den Nährstoffgehalt pro Liter um ca. 1 Drittel. Wenn du das über einen längeren Zeitraum regelmäßig machst (zusätzlich zu zusätzlichen Pflanzen - vor allem Unterwasserpflanzen) kannst du schon einiges an Nährstoffen entnehmen - allerdings kostet dich das auch viel Zeit und Wasser, denn demnach welches Substrtat verarbeitet wurde gibt das noch ziemlich lange Nährstoffe ab. Vielleicht ist dann ein Substrattausch doch die einfachere Methode.

Die Aussage, dass der Teich sich ab ca. 3 Jahren eingespielt hat und dann kaum noch Algen vorkommen kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - allerdings nur Sand und o.g. Kies. Näheres zu meinem Teich kannst du hier etwas weiter unten nachlesen.

Zu Punkt 3 habe ich meine ganz eigene Meinung. Mir ist außer dieser Aussage von Stanjek keine Untersuchung bekannt, die diese These stützt. Ich habe mich seinerzeit (als ich meinen Teich plante) sehr intensiv mit seinen Theorien beschäftigt. Vieles was er so von sich gibt ist gut - aber man sollte nicht alles als Gebot betrachten.

Zum Abschluß noch eine Nachfrage zu deinen Fischen: werden die mehr oder weniger regelmäßig gefüttert? Denn jede Hand voll Fischfutter ist auch eine Hand voll Algendünger!

Gruß
Manfred
 
Hallo TilRoquette (oder wie kann man dich ansprechen?

Ich heiße Til

Der von dir genannte Punkt 1 ist schon sehr wichtig.

Mit welchen Pflanzen kann ich da schnell eine Besserung erreichen? Du erwähnst Unterwasserpflanzen. Welche? Und wo bekomme ich die günstig?


Punkt 2 ist auch nicht ohne. Ist es wirklich so aufwändig, das Substrat gegen Sand oder feinen Kies (4-8er Körnung) auszutauschen?

Nein, das könnte schon machbar sein. Wäre ziemlich radikal: alle Pflanzen vorsichtig raus, Substrat raus, Sand/Kies rein, Pflanzen einpflanzen. Und das bei 3 Beeten. Und das bei immer noch sehr kalten Wasser.

Die einzige Alternative dazu wäre meiner Meinung nach regelmäßige Teilwasserwechsel (bis zu einem Drittel der überdüngten Gesamtmenge gegen nährstoffarmes Leitungswasser tauschen). ... Vielleicht ist dann ein Substrattausch doch die einfachere Methode.

Das sehe ich auch so. Ich kläre dezent, welches Substrat verwendet wurde.

Die Aussage, dass der Teich sich ab ca. 3 Jahren eingespielt hat und dann kaum noch Algen vorkommen kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - allerdings nur Sand und o.g. Kies. Näheres zu meinem Teich kannst du hier etwas weiter unten nachlesen.

Du machst mir Hoffnung!

Zu Punkt 3 habe ich meine ganz eigene Meinung. Mir ist außer dieser Aussage von Stanjek keine Untersuchung bekannt, die diese These stützt. Ich habe mich seinerzeit (als ich meinen Teich plante) sehr intensiv mit seinen Theorien beschäftigt. Vieles was er so von sich gibt ist gut - aber man sollte nicht alles als Gebot betrachten.

Mir kam das auch etwas zu konsequent/"fundamentalistisch" vor. Außerdem ist der Bachlauf nicht nur schön, sondern führt auch Sauerstoff zu.

Zum Abschluß noch eine Nachfrage zu deinen Fischen: werden die mehr oder weniger regelmäßig gefüttert? Denn jede Hand voll Fischfutter ist auch eine Hand voll Algendünger!

Wenn ich meine Frau davon abhalten kann, mit Futter die Scheien anzulocken ... nein, wir füttern fast gar nicht
 
AW: Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

Hallo Til,

welche Pflanzen kurzfristig helfen kann ich dir jetzt auch nicht sagen - besonders da das Angebot zur Zeit doch noch witterungsbedingt sehr dürftig sein kann. Frage mal bei einer Wassergärtnerei nach was die so anbieten können. Bei mir haben Pflanzen aus dem Baumarkt oder Discounter nichts gebracht. Meines Wissens gibt es auch hier einen "Werner" der so einiges anbietet...

Wenn du dich zu größeren Umpflanzaktionen entschließen solltest, dann warte noch bis das Wasser etwas wärmer ist.

Gruß
Manfred
 
AW: Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

hallo til,
- bringe dein wasser in bewegung
- setze zusätzlich ein teichfilter ein ( bauanleitungen gibts im internet )
- pflanzen würde ich dir je drei stück empfehlen
[*] wasserschraube
[*] tausendblatt
[*] wasserpest
[*] hechtkraut
[*] blutweiderich
[*] wasserminze
[*] sumpfdotterblume
[*]riesenhechtkraut
- vergiss dein teichsupstrat, nimm einfach nur reinen lehm ca 5-10 cm dicke schicht
- das filtervolumen muß aber ein drittel vom teichvolumen betragen, sonst funktioniert dein ökologiches gleichgewicht nicht

falls noch fragen offen sind, dann melde dich oder schau mal bei mir vorbei.

www.mike-gertz.de
 
AW: Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

Hallo Mike,

Wasserbewegung und Filter muss nicht sein.

Zum einen hat Til schon einen Bachlauf und somit Bewegung, zum anderen funktioniert ein vernünftig angelegter Teich auch komplett ohne Technik.

Mein Teich hat keinerlei Technik und ist trotzdem fast algenfrei. Einige Algen haben sich zwischen den Stengeln des Minirohrkolbens angesiedelt. Das ist alber auch schon alles was ich an Algen zu bieten habe.


Gruß
Manfred
 
AW: Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

:hallo til

- setze zusätzlich ein teichfilter ein ( bauanleitungen gibts im internet )
........
- das filtervolumen muß aber ein drittel vom teichvolumen betragen, sonst funktioniert dein ökologiches gleichgewicht nicht


da scheint mir jemand das prinzip eines naturnahen teiches nicht verstanden zu haben!
ein vernünftig "konfigurierter" naturnaher teich braucht keinerlei technisches schnickschnack!

wir haben auch nur ne bachlaufpumpe (die nach lust und laune läuft, wenn wir im garten sind... oder eben auch nicht) und unser wasser ist so klar, dass ich aufm boden sandkörner zählen könnte. unser teich geht jetzt erst in sein zweiten jahr, ist insgesamt auch noch nicht so ganz im gleichgewicht, aber so ne grüne sauce haben wir nicht, sondern lediglich fadenalgen! aber um die loszuwerden braucht man keinen filter!

til, vielleicht könntest du mal einige fotos aus der nähe machen, damit man etwas genauer sehen kann, was die "grüne suppe" auslöst. auch wäre interessant zu erfahren, ob und welche pflanzen du bereits hast bzw. für welchen tiefen du noch welche brauchst? :kopfkratz

wie sieht es denn mit anderen tieren bei dir aus? wasserschnecken? haben sich frösche, molche, kröten oder so angesiedelt?
 
AW: Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

hallo manfred

wasserbewegung und sediment abtransport muß bei til nun mal sein, da er fische in seinem teich hat. ( wenn ich mich nicht irre waren es 14 und nachwuchs )

wo sonst soll die sch..... von 14 fischen hin ? die pflanzen alleine kommen mit dem zu hohen nährstoffeintrag nicht klar.
es wird sonst immer wieder zum umkippen des wassers kommen, da es zu viel nährstoffeintrag gibt.

til schreibt, milchig-grün-trübes Wasser nach drei jahren !

URSACHEN: es handelt sich um bakterien, die meißt im frühjahr das eingewehte herbstlaub etc. abbauen. wird in fischteichen meist durch das wühlen der fische überlagert.
LÖSUNG: laubeintrag vermeiden, sediment kontinuierlich mit einem geeigneten filtersystem entfernen.

gruß mike
 
AW: Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

:hallo til

da scheint mir jemand das prinzip eines naturnahen teiches nicht verstanden zu haben!
ein vernünftig "konfigurierter" naturnaher teich braucht keinerlei technisches schnickschnack!

hallo hexe_mol

ich glaube wohl, das ich das system erkannt habe!

technisches schnickschnack, wie du sagst gibt es bei mir auch nicht, schau doch mal auf meiner hp nach www.mike-gertz.de

zu dir: du hast keine fische im wasser, oder ? bei til sind aber 14 drin und die sch... nun mal den ganzen lieben tag rum und er wird sie wohl auch füttern und das kommt somit zur überdüngung des wassers. somit reicht ein bachlauf nicht mehr aus.

grüße mike
 
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AW: Überdüngung, Pumpe, Fische, Pflanzen

Hallo Til,
ich sehe bei Dir das Hauptproblem in den Fischen,
da die Schleien gründeln werden sie dir ewig die schon abgesetzten Nährstoffe am
Boden wieder aufwühlen, und so jedesmal von neuem eine Algenblüte hervorrufen.
Versuchs mit anderen Fischen ( ich hab Moderlieschen) und du wirst sehen innerhalb
von kürzester Zeit hast du eine bessere Wasserqualität.
zum anderen funktioniert ein vernünftig angelegter Teich auch komplett ohne Technik.
diese Meinung vertrete ich auch.
Vorausgesetzt man verwendet die richtigen Fische.
Als Unterwasserpflanzen kann ich dir Wasserpest, Tausendblatt, Hornkraut
und Wasserschraube empfehlen ( Wobei die Wasserschraube nur bedingt winterhart ist,
aber sehr schnellwachsend und ein guter Nährstoffzehrer).
LG Markus
 
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