Phosphat-Werte: Indikator für zuviel Nährstoffe?

Platsch2008

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Hallo,

eines verstehe ich nicht ganz. Bislang dachte ich bei meiner schönen Fadenalgenzucht :D, dass ich, wie so oft gelesen hier, zu viele Nährstoffe im Wasser habe. Nun, wenn ich aber den Phosphatwert messe, kommt nie etwas dabei heraus. Ich habe im Zeitraum von 5 Wochen 5x gemessen und bekam nie etwas angezeigt, was auf hohe Phospahtwerte schließen lässt. Also Werte 0,00. Kann das sein? Ich dachte immer zu viele Nährstoffe = hohe Phosphatwerte.

Gruß, Peter
 
AW: Phosphat-Werte: Indikator für zuviel Nährstoffe?

Hallo Peter

Ich dachte immer zu viele Nährstoffe = hohe Phosphatwerte.

Nur bedingt.

Eine Pflanze , das gilt natürlich auch für Wasserpflanzen, braucht sechs Hauptnährstoffe in relativ großer Menge: Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Schwefel (S), Calcium (Ca) und Magnesium (Mg).
Zusammen mit Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff baut sie daraus Fette und Proteine (Eiweiße), Zucker und Stärke, sowie Zellen für Blätter, Stengel, Blüten, usw. auf.
Außerdem benötigt sie noch sog. Spurenelemente wie zB. Chlor (Cl), Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu) uam.

Diese Elemente liegen im Boden bzw. Wasser in Form von Salzen vor.
Bei den ganzen Wassertests werden meist nur Nitrat und Phosphat, sowie indirekt Mg, Ca und CO2 gemessen, da dies – auch für Laien - relativ einfach möglich ist.

Dazu kommt noch Licht, das Pflanzen bekanntlich für die Photosynthese benötigen.

Wenn dein Test einen Phosphatwert von Null anzeigt, bedeutet das nicht, dass kein Phosphor vorhanden ist.
Das liegt (a) an der Nachweisgrenze des Testverfahrens und (b) kann P auch noch in anderen Konstellationen vorliegen, was dann eben durch den Test nicht erfasst wird.

Algen sind recht genügsam was Nährstoffe angeht.
Viel wichtiger – und das ist m.E. der wichtigste limitierende Faktor – sind bestimmte Wellenlängen des Sonnenlichts.
Fehlt dieses Spektrum, wird es für Algen eng.
Darum haben Teiche mit „braungefärbten“ Wasser auch kaum ein Algenproblem.
 
AW: Phosphat-Werte: Indikator für zuviel Nährstoffe?

... danke Eugen, für die ausführliche Antwort. Ja, dann werde ich wohl vorerst mit den Fadenalgen leben müssen. Mein Wasser zeigt übrigens eine Braunfärbung, dazu hatte ich gerade heute in einem anderen Beitrag auch etwas gepostet.
Merkwürdig ist, dass meine Pflanzen einfach eher etwas kümmerlich wachsen. Mittlerweile habe ich eine gute Anzahl an Pflanzen eingebracht, aber es ist seit 2 Jahren alles sehr zurückhaltend. Dabei würde ich mir wünschen sie würden mal wuchern :D

Gruß, Peter
 
AW: Phosphat-Werte: Indikator für zuviel Nährstoffe?

Servus Eugen

Danke für deine wissenschaftliche Erklärung :five

Damit kann man was anfangen :oki
Habs gleich in einem Word.doc gespeichert und mit deinem Copyright versehen :oki damit ich es immer abrufbereit zur Hand habe.

Danke noch einmal :oki

Wünsche Dir ein schönes, sonniges Wochenende, daß du deine Minis gestalten kannst bzw. deine Minis im Teich versenken kannst.
 
AW: Phosphat-Werte: Indikator für zuviel Nährstoffe?

Hallo Helmut,

mir helfen ja immer Bilder, um etwas besser zu verstehen.
Schau mal das an: http://de.wikipedia.org/wiki/Minimum-Tonne

@Peter
Hast Du schon den Algenbeitrag gelesen? Ich denke, die Algen haben Dir die Nährstoffe aufgefuttert und sind deshalb da + Phosphat nicht nachweisbar. Eigentlich auch logisch, oder?
Man kann nur nachweisen, was nicht gebunden vorliegt. Ob nun chemisch gebunden oder in Pflanzenmasse spielt keine Rolle.
 
AW: Phosphat-Werte: Indikator für zuviel Nährstoffe?

Danke Annett für den Link .

Der Minimumfaktor ist ja im ganzen Leben der ausschlaggebende, limitierende Faktor. Sowohl in der Technik (der schwächste Bauteil, bestimmt die Leistung) wie auch bei Organismen.
 
AW: Phosphat-Werte: Indikator für zuviel Nährstoffe?

@Annett

Liebe Annett, na klar habe ich deinen Beitrag über die Algen gelesen - ist hervorragend! Du hast schon recht und es ist logisch, wenn die Nährstoffe gebunden sind und nicht frei verfügbar, dann lässt sich im Wasser auch schwer etwas nachweisen.
Nun versuche ich auch wirklich alle Ratschläge, die ich hier im Forum zum Thema Algen gelesen habe zu beherzigen. Ich denke mal zu 90% habe ich das getan. Wenn sich dann immer noch nicht viel ändert, dann kommt schon mal der Frust hoch :( - weil es dann eben nicht mehr logisch ist: Die Wasserwerte sind okay, das Wasser ist sehr klar (bis auf eine Braunfäbung), die Pflanzen wachsen dennoch nur kümmerlich. Und nun kommen die Fadenalgen und umspinnen meine Unterwasserpflanzen so stark, dass das ganze Spiel von vorne losgeht.

Gruß, Peter
 

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