Anfänger-Fragen zur Teichplanung

schafmann

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Luki
Hallo allerseits,

meine Frau und ich sind dieses Jahr in ein eigenes Haus gezogen, und sobald die Kinder etwas größer sind möchte ich mir meinen Kindheitstraum erfüllen - den eigenen Teich. Das Projekt liegt also noch etwas in der Zukunft, trotzdem möchte ich schon jetzt eine Grobplanung machen, damit der Teich dann harmonisch in den Garten passt. Nicht dass ich dann die frisch gepflanzten Bäume gleich wieder umschneiden muss... :puhh:lol

Ich habe mich schon durch die Basiswissen-Beiträge gelesen, danke an der Stelle für diese tolle Sammlung an geballtem Teichwissen! :like: Ein paar Fragen zur Planung habe ich aber trotzdem noch.

Mein Teich soll ein naturnaher Teich ohne Fische, dafür mit vielen hauptsächlich einheimischen Pflanzen werden. Platz habe ich etwa 7x7 Meter in einer momentan vollsonnigen Lage (darüber hinaus verderben mir diverse Leitungen den Spaß... :hmm5).

Beschattung vs Laubeintrag: Der Teich soll ja idealerweise teilweise beschattet sein. Da ein Sonnensegel für mich nicht zu einem naturnahen Teich passt, bekomme ich das nur mit Pflanzen hin. In der Nähe des Teiches werde ich eine Hecke aus Wildsträuchern pflanzen. Wenn die nahe genug an den Teich rückt würde sie den Teich am Nachmittag teilweise beschatten. Aber natürlich habe ich dann auch mehr Material, dass mir in den Teich kommt. Was ist denn weniger schlimm - die Sonne oder der Dreck im Teich?

Ufergraben bei mir sinnvoll: Ich finde die Idee eines Ufergrabens toll, bin mir aber nicht sicher, ob sich unter meinen besonderen Umständen der Aufwand lohnt. Der Boden bei uns ist nährstoffreich, eben und lässt sehr wenig Wasser durch; selbst nach einem leichten Regen stehen bei uns im Rasen große Wasserlacken. In jeder kleinen Vertiefung wächst Mädesüß und Blutweiderich, am Nachbargrundstück wächst der sogar in der Wiese.
Würdet ihr unter diesen Bedingungen trotzdem einen Ufergraben anlegen, oder einfach eine großzügige Sumpfzone und außerhalb der Teichzone Feuchtwiesenpflanzen?

Skimmer ja oder nein? Würdet ihr bei einem solchen Projekt einen Skimmer empfehlen?

Danke für eure Antworten und liebe Grüße,
Lukas
 
Salü und Willkommen bei uns.

Ein Skimmer ist immer gut.
Die Feuchtwiese muss ja nicht feucht bleiben.
Für den Teichbau einen Bagger mieten.
Zusätzlich Sickerleitungen, vielleicht eine Sickergrube und eine Regenwasserfassung für das Dachwasser verlegen.
Würde wieder einen Ufergraben machen. Der hält auch viel Laub zurück.
Mein Teich ist auch unbeschattet. Dieses Thema wird überbewertet bei einem fischlosen Teich.
Beschatten kannst auch mit Seerosen.
 
Hallo Lukas,
Ich würde auch sagen, dass Sonne per se nichts schlechtes ist, vor allem ohne Fische. Aber die Wildstrauchhecke ist eine sehr gute Idee und ein tolles "Naturmodul". Meinen Teich habe ich komplett per Hand gegraben zu zweit, aber das ist schon aufwändig zumal deiner ja größer ist. Also machbar ist es aber eventuell ist ein Bagger für euch auch eine gute Wahl. Je nachdem wieviel körperliche Arbeit ihr euch zumutet.

Einen Skimmer habe ich nicht, auch keine Wasserpumpe (nur Luftpumpe + Luftheber)

Bei deinem Boden wäre es eventuell sogar möglich den Teich einfach durch Verdichtung des Bodens zu bauen, das wäre dann nicht nur naturnah sondern man könnte es als natürlich bezeichnen. Aber dazu fehlt mir die Erfahrung. Es könnte dann auch sein dass der Teich je nach Wetter viel Wasser verliert. Für das Ökosystem wäre das sicher genauso wertvoll. Da spielt eher das eigene Empfinden eine Rolle.

Kannst gerne mal bei mir im Thread vorbeischauen, denn ich denke das dein Konzept meinem Teich schon sehr nahe kommt:

Oder dir mein Video zu meinem Teichbau anschauen:

View: https://youtu.be/rGw0EAh1594
 
Moin und herzlich Willkommen bei uns Teichverrückten :hehe
Bevor es mit weiterer Planung losgeht, würde ich an der Zukünftigen Stelle mal eine Probe starten. Sprich ein Loch 1 x 1 Meter und dann schauen wie tief du überhaupt budeln kannst ohne im Wasser zu stehen. Wenn du schon nach 20 cm Schichtenwasser hast wird es schwierig...
 
Kann Dich mit Deinem Vorhaben einen naturnahen Teich zu bauen nur unterstützen.
Eine Hecke wird Dir kaum Sonnenschutz bieten zu der Zeit wo es nötig ist. Da steht die Sonne sehr hoch und der Schatten fällt nicht weit.
Aber dafür viel 'Dreck'. Mein Teich wird auch 26°+ und das macht gar nichts aus. Passiert auch in der Natur....
Überlege Dir die Teichtiefe, da kannst Du kaum genug haben (die Größe ist ja schon prima) - das gibt Wasservolumen und damit reagiert der Teich langsamer und weniger empfindlich.
Schauen, wie der Untergrund ist: das ist wichtig.
Einen Oberflächenskimmer mit Sieb würde ich auch wieder einbauen (läuft ja nur wenige Zeit am Tag).
Um Volumen und Tiefe zu bekommen, kannst Du auch eine/zwei Teichseiten fast senkrecht bauen.
Schon jetzt ans Substrat und die Pflanzen denken...., das hat Einfluss auf Uferschrägen.
Und wenn das überlaufende Wasser relativ wenig/langsam versickert genügend Gefälle zur Umgebung oder 'wie ist der Untergrund'
Sumpfzuone ins das umgebende Gelände - find ich hervorragend
Viel Spaß mit Deiner Planung
 
als kleinen Nachtrag:
Den Skimmer habe ich nicht, weil ich gut klar komme mit einem Greifwerkzeug oder Kescher um z.B. das Laub aus meinem Teich zu entfernen. Und da ich nicht extra wegen einem Skimmer eine Wasserpumpe einbauen will.
Bei einer größeren Wasseroberfläche wie in deinem Fall macht es wohl Sinn. Je nachdem ob du eine Pumpe verwenden willst oder nicht bzw. wie oft du etwas Abkeschern willst.

Mein Beispiel soll zeigen, wie es auch gehen kann ohne Filter/Pumpe und sehr naturnah. Ich habe ausschließlich heimische Pflanzen gewählt. Daher auch keine Seerose (und weil sie bei kleinen Teichen zu viel Fläche einnimmt/wuchert). Von den Pflanzen kannst du dich ja inspirieren lassen.
Habe vor im April/Mai ein Updatevideo zu machen, nochmal den Teichbau etwas kompakter zusammengefasst und die Entwicklung nach einem Jahr.
 
Natürlich geht es auch ohne Skimmer. Aber bei 7x7m ....
Ist für mich aber ein prima Erleichterung, auch wenn öfter mal der Kescher zu Einsatz kommt.
 
Wow, schon so viele echt tolle Antworten!

Die Feuchtwiese muss ja nicht feucht bleiben.
Ich habe nicht wirklich vor sie trocken zu legen, zumal sie nur etwa 1/3 des Gartens ausmacht. Es ist ja auch keine "echte" Feuchtwiese, die durch hohes Grundwasser entsteht, sondern es entsteht einfach öfter Staunässe durch die Kombination aus wenig durchlässigem Boden und keine Neigung. Überall wo das Wasser abfließen kann ist es eh trocken.

Mit der Hand graben ist bei uns nix. Da braucht man eine Spitzhacke um durch den Ton und schweren Lehm zu kommen. :wand

Ohne Folie würde ich trotzdem nicht riskieren wollen, weil das kein Mutterboden ist, sondern Aushubmaterial vom Keller und von den anderen Bodenveränderungen. Nicht dass doch irgendwo eine durchlässige Schicht drinnen ist. Aber auf Grundwasser werde ich jedenfalls nicht stoßen, weil der Teich überall über dem natürlichen Gelände liegt.

- Beschattung: Sehr gut, dann bleibt die Hecke weit genug weg, sodass nicht zu viel Laub reinfällt. Beschattung passiert dann durch Wasserpflanzen.

- Tiefe: Ich würde wie hier empfohlen Sand als Substrat verwenden, dementsprechend dann nur 30-35° Gefälle. Finde es ehrlich gesagt sogar beeindruckend, dass sich der Sand bei einer solchen Steilheit noch nicht verabschiedet. Eine Seite könnte ich als Steilufer ausführen, dann sollte ich zumindest auf ~1m kommen mit Bepflanzung.

- Zum Skimmer: Wie oft müsst ihr denn Keschern? Und keschert ihr das ganze Jahr über, oder nur im Herbst? (Da überlege ich mir, einfach ein Netz drüberzuspannen...)

@janfo: Danke für den Link, bin gerade am durchstöbern. Viele der Diskussionen sind auch für mich interessant!
 
Mit der Hand graben ist bei uns nix. Da braucht man eine Spitzhacke um durch den Ton und schweren Lehm zu kommen.
Habe auch Lehmboden. Ich habe es nicht per "Hand" gemacht sondern schon mit gutem Werkzeug. Eine Wiedehopfhaue hat mir gute Dienste geleistet damit hat man mehr Kraft als mit der Spitzhacke, also Boden auflockern und das gelockerte Material mit einer Schaufel wegschaffen. Vorteilhaft war, dass ich den Aushub direkt nutzen konnte. Unter anderem als Substrat aber vor allem um den Boden auszunivellieren (hier ist eine Schnurwasserwaage hilfreich). Aber es wird wohl wesentlich einfacher sein wenn du dir schweres Gerät holst in Form eines Minibaggers, gerade ab 40-50cm Tiefe war bei mir dann auch nur noch sehr schweres + langsames durchkommen möglich.
Wie oft müsst ihr denn Keschern?
Ich habe nicht viele Bäume in der nahen Umgebung, nur einen Kirschbaum. Da hält es sich in Grenzen. 1x die Woche hab ich im Herbst Laub abgelesen. Ansonsten hab ich im Sommer mit einem Laubrechen Fadenalgen entfernt, auch etwa 1x die Woche. Aber das auch weil der Teich noch neu ist, irgendwann sollten die höheren Pflanzen konkurrenzstark sein und die Algenblüten wenn nur Saisonal und kurzzeitig auftreten.

Danke für den Link, bin gerade am durchstöbern. Viele der Diskussionen sind auch für mich interessant!
Gerne ;)
Ist jedenfalls gut, dass du dich frühzeitig Informierst. Und ich finde es auch toll dass du ökologisch denkst! Wird bestimmt toll dein Teich
 

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