Anja´s Wald- und Heidepfützen

Anja W.

Mitglied
Dabei seit
26. Sep. 2016
Beiträge
790
Ort
bei Hannover
Rufname
Anja
Besatz
2 kleine Pfützen auf einem Naturgrundstück mit Frosch, Molchen usw..
Da ich nun so langsam mit den beiden Pfützen auf unserem Wochenendhausgrundstück beginne, möchte ich auch mit einer Doku und Diskussion anfangen. Ideen, Vorschläge und Kritik sind sehr willkommen! :)

(Außer zum Thema Filter und Technik: es sind beides technikfreie Minis und werden es auch bleiben. Wir haben dort draußen keinen dauerhaften Strom und vor allem sind wir ja nicht immer vor Ort, wenn etwas mit der Technik schief läuft. Ich habe in den letzten Jahren genug Wasserschäden in der Nachbarschaft erlebt, wenn die Leute im Urlaub waren, dass es für mich auf gar keinen Fall in Frage kommt, an den Teichen irgendetwas zu installieren, außer einen SwimSkim und meine beiden Luftpumpen)

Aber nun los!

Es gibt den "grünen Teich". Ungefähr 40 Jahre alt, ca. 1,40 tief, mit Folie ausgelegt und völlig zugewuchert. Eigentlich hatte er man eine Zwischenstufe hinter dem Bombentrichter und daran anschließend eine Sumpfzone. Mitterweile ist aber alles mit Moos, Heide und Heidelbeeren überwachsen. Die "Sumpfzone" erkennt man noch an 2 Binsen im feuchten Moos. Der Teich selbst ist bis oben hin voll mit Schlick, Blättern, Wurzelgeflecht, Moos, darauf Entenflott, Froschbiss und Sumpfblutaugen. Durch die vielen Pflanzen, die ins Wasser ragen und die nicht vorhandene Kapillarsperre verliert der Teich sehr viel Wasser und der Wasserstand sinkt in der Zeit, in der ich nicht vor Ort bin um gute 30cm. Die Bewohner des Teiches sind 1 Frosch, eine Miniringelnatter und ganz viele Larven der Königslibelle. Ob noch Molche drin sind, kann ich leider nicht mehr sehen...

P1010644.JPG 
P1010643.JPG P1010648.JPG P1010645.JPG 

Nun bin ich dabei, an der Hausseite den ursprünglichen Rand freizulegen und möchte dort eine Kapillarsperre machen. Genug Folie ist glücklicherweise vorhanden. Es soll aber auch Bereiche weiter hinten geben, in denen das Teichwasser für das gute Wachstum vom Moos usw. verantwortlich bleibt. Im feuchten Moos leben die Kröten, Blindschleichen usw. Dieses Refugium möchte ich nicht ganz zerstören.

Bisher bin ich noch nicht weitgekommen, aber es wird.
P1010661.JPG 


Die zweite Pfütze sieht ganz anders aus. Es ist ein Betonkrater mit Auswüchsen. Er ist noch ein paar Jahre älter und leider ca. 30cm unter dem Rand kaputt und undicht. Es gibt dort unterschiedliche Seerosen, da drunter vielleicht noch Krebsscheren und 2 Körbe mit Hechtkraut, die ich versenkt habe. Die Sumpfzone bekommt kein Wasser mehr, da der mögliche Wasserstand nicht mehr ausreicht. Daneben ist ein kleines Becken, in dem mein Vater einen Springbrunnen hatte. Ich habe erstmal Iris, Sumpf-Vergissmeinnicht und Sumpfdotterblumen in Körben dort hineingestellt. Bewohner sind 2 Frösche, Molche und auch hier wieder ganz viele Larven der Königslibelle. Leider hatten wir dieses Jahr nur männliche Kröten, weswegen der Laich ausblieb.

P1010635.JPG P1010636.JPG P1010638.JPG 

Und einmal von weitem, damit ihr seht, wie es drumrum aussieht
P1010642.JPG 

Nachher geht es mit Grundstück, Plänen und Vorstellungen weiter. Ich muss nur zwischendurch mal gießen...
Beiträge automatisch zusammengeführt:

So, die Vögel und Pflanzen haben Wasser und ich ein Eis bekommen ;)

Die beiden Minis befinden sich auf einem Naturgrundstück am Rand der großen Kiefermonokulturen südlich der Lüneburger Heide. Dort ist Wassergewinnungsgelände für die Trinkwasserversorgung. Wir haben einen Brunnen mit sehr gutem, aber auch sehr weichem Wasser. Die Wälder drumrum werden mittlerweile zu "Trinkwasserschutzwäldern" mit Laubbäumen aufgeforstet. Der Boden besteht aus ca. 5-10 cm Oberboden und darunter ist Sand... nur Sand, erst in grauschwarz und nach einem halben Meter in wunderschönem Sandkastensandgelb. Was man oben aus dem Brunnen gießt, wird also sandgefiltert und kommt gleich wieder unten an. :deprimiert Was ich damit sagen will: das Gebiet ist supertrocken und es wächst sehr wenig. Dazu liegt es noch in einem Gebiet, in dem es sehr wenig regnet. Seit Wochen gab es keine wirklich nennenswerten Niederschläge und es ist auch nichts in Sicht. Da vertrocknen sogar Teichpflanzen.

P1010647.JPG P1010656.JPG  Meine beiden gepäppelten Haselnüsse haben die Hitzetage auch nicht überlebt.

Ein "Garten" und ein "Gartenteich" kommen also gar nicht in Frage.

Aber das macht auch nichts. Diese Natur dort ist so interessant, dass man immer wieder Neues entdeckt.

Mein Ziel für das Grundstück ist also, es für alles, was kreucht und fleucht zu bewahren und der Umgebung anzupassen. Die Teiche sind die einzigen Wasserquellen weit und breit und werden von Rehen, Füchsen usw. besucht. Gepfanzt werden vor allem unterschiedliche Heiden und passende Gewächse. Es sollen noch ein paar kleine Findlinge Einzug halten und eine reine Sandfläche für die Insekten und Schleichen angelegt werden.

Im Moment sieht es so aus:
P1010634.JPG P1010659.JPG  Die beiden Azaleen sind auch verbrandt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Der grüne Teich ist mit seiner größeren Tiefe der Platz, an dem alle Frösche überwintern. Danach ziehen sie in den Betonteich. Mein Plan ist es nun, erst den grünen Teich zu sanieren und dann an der Stelle des Betonteiches einen Neuen zu bauen.

Der grüne Teich soll vorne neben der Kapillarsperre mit Pflanztaschen aufgewertet werden, damit überhaupt Pflanzen in den Krater eingebracht werden können. Aber im Prinzip soll er den Tümpelcharakter behalten. Das passt gut zu der Umgebung und den Tieren gefällst es ja auch. Die einwachsenden Stellen werden unten gekürzt, damit der Wasserstand erhöht werden kann. Die Sumpfzone wird leergeräumt und je nachdem, was mich dort erwartet, nur mit Binsen oder noch mehr bepflanzt. Ich muss mir nur noch überlegen, wodurch das Wasser dorthin gezogen wird, wenn das Moos weg ist :kopfkratz Den Wasserstand dauerhaft auf dem hohen Niveau zu halten, dürfte unmöglich sein.

Bei dem Betonteich soll der Beton raus. Dann sehen wir, wie groß das Loch ist :unsure Auf jeden Fall wird noch eine größere Flachwasserzone gebuddelt. Aber ich denke, hier kommt die Form beim Buddeln. Ich weiß noch nicht, was mich da erwartet. Neben dem Teich wächst so wenig, dass ich fast glaube, dass da auch noch Beton drunter ist. Leider habe ich keine Bilder von dem Teichbau gefunden. Das wird also eine größere und laute Aktion im nächsten Jahr.

Eigentlich wollte ich an den Teich ein typisches Heidemoor mit Wollgras und Moorheide anschließen. Aber so langsam bezweifele ich, dass ein Moor da draußen bei der Trockenheit überhaupt auf Dauer durchführbar ist. Im Kübel wird die Moorheide jedenfalls primaP1010654.JPG 

Binsen auch, Sumpfblutauge nicht...



P1010655.JPG 

Ich probiere ja schon fleißig aus :rolleyes:


Das war es für`s Erste. Wenn ihr Vorschläge oder Ideen habt, bitte immer her damit.

:kaffee
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Anja!
Bin heute erst auf Dein Thema gestoßen, finde toll, was Du da machst! Ein Habitat für einheimische Pflanzen und Tiere ist so wichtig und sollte ein Beispiel für viele andere Gärtner zum Nachahmen sein.
Großartig Tipps habe ich jetzt auch nicht, kenne aber das Problem mit dem Boden und der Trockenheit. Mein Garten liegt im westlichen Brandenburg/Havelland, bei uns regnet es auch kaum noch und hohe nadelbäume nehmen Licht und Wasser weg.
Für Deinen Sumpfbereich würde ich etwas in den Boden einlegen, was etwas das Versickern verlangsamt,zb eine alte teichfolie mit ein paar wenigen Löchern gespickt.zum kaschieren am Rand eignet sich totholz und Wurzeln von zb obstgehölzen.das sorgt für Verstecke für Amphibien und reptilien, außerdem bleibt es darunter feucht.
Habe schon sehr sehr viele Pflanzen ausprobiert, das meiste kann ich noch mit ständigem wässern am leben erhalten und bekommt sofort knusprige Blätter, wenn der sand-lehm-boden mal trocken ist. Nur sehr wenige Pflanzen überstehen das unbeschadet.empfehlen kann ich da den heimischen blutstorchschnabel geranium sanguineum , felsenstorchschnabel geranium macrorrhizum, dann das heimische nelkenwurz geum, den waldmeister und den hirschzungenfarn. Für etwas struktur vielleicht eine ganz robuste stauden-yucca. Unter den Tannen leistet der knotige bergwaldstorchschnabel geranium nodosum großartiges! Das mit deiner azalee tut mir sehr leid, die sieht wirklich zum erbarmen aus! Vielleicht hilft ihr für die schlimme Zeit ein sonnensegel oder schirm...? Lass dich nicht entmutigen!
Jedenfalls wünsche ich dir ganz viel Spaß bei der weiteren werkelei an deinem Projekt!

Lg Ina
 
Eine Pflanze habe ich noch vergessen, die auf jeden Fall Trockenheit verträgt und sogar semi- immergrün ist: die bergenie.und sie hat im Herbst eine tolle rotfärbung der Blätter. Blüten gibt es von weiß über rosa,kräftig pink bis erikafarben. Sie wächst auch super unter Bäumen sowie in voller Sonne. Extrem pflegeleicht. :like:

Lg Ina
 
Für Deinen Sumpfbereich würde ich etwas in den Boden einlegen, was etwas das Versickern verlangsamt,zb eine alte teichfolie mit ein paar wenigen Löchern gespickt.zum kaschieren am Rand eignet sich totholz und Wurzeln von zb obstgehölzen.das sorgt für Verstecke für Amphibien und reptilien, außerdem bleibt es darunter feucht.

Hallo Ina,
wenn ich ein Moor anlege, dann muss es nach unten schon richtig abgeschlossen sein, also mit Teichfolie und vor allem einem großen Wasserreservoir. So habe ich das zu Hause auch in den Moorkübeln und es funktioniert wirklich gut.

Habe schon sehr sehr viele Pflanzen ausprobiert, das meiste kann ich noch mit ständigem wässern am leben erhalten und bekommt sofort knusprige Blätter, wenn der sand-lehm-boden mal trocken ist. Nur sehr wenige Pflanzen überstehen das unbeschadet.empfehlen kann ich da den heimischen blutstorchschnabel geranium sanguineum , felsenstorchschnabel geranium macrorrhizum,
9Geranium.JPG  :grummel Leider nicht...
dann das heimische nelkenwurz geum, den waldmeister und den hirschzungenfarn.
Waldmeister habe ich hier zu Hause, aber der sieht nach der Hitze trotz guter Gartenerde nicht so frisch aus. Ich werde es aber mal versuchen, ihn draußen anzusiedeln.

Für etwas struktur vielleicht eine ganz robuste stauden-yucca.

9Jucca.JPG  Habe ich! :nett

Eine Pflanze habe ich noch vergessen, die auf jeden Fall Trockenheit verträgt und sogar semi- immergrün ist: die bergenie.und sie hat im Herbst eine tolle rotfärbung der Blätter. Blüten gibt es von weiß über rosa,kräftig pink bis erikafarben. Sie wächst auch super unter Bäumen sowie in voller Sonne. Extrem pflegeleicht. :like:

Lg Ina

9Bergenie.JPG  Die sind zwar noch von meinem Vater, aber sie sehen trotz seiner Pflege so aus. Der Ast dazwischen ist das Ende vom Ast der im Teich als Ausstiegshilfe dient.

Ich gebe aber nicht auf. Irgendwas wächst da schon noch außer Heide. Diese Pflanze hat mein Vater mal empfohlen bekommen und sie hält sich tapfer. Allerdings weiß ich nicht, was das ist.
9Blume.JPG 


Außerdem habe ich Kübel, in die ich immer Insektenfutter pflanze.

9Biene.JPG  9Hummel.JPG 

Die Sumpfdotterblume blüht auch wieder.
9Sumpfdotterblume.JPG 


Der Teichrand vom grünen Teich sieht mittlerweile so aus. Weiter bin ich noch nicht gekommen, da ich ja nebenbei noch drinnen weiter mache und da war es bedeutend kühler. Als ich dann heute mit den Werkzeugen um die Ecke kam, haben zwei Libellen ausgerechnet dort, wo ich den Bewuchs entfernen wollte, ihre Eier ins Moos gelegt. Leider habe ich dann nur noch eine erwischt. Aber mir war bis dahin völlig unbekannt, das die Königslibellen ihre Eier so "weit" vom Wasser entfernt in das feuchte Moos legen. Natürlich mache ich dann an der anderen Seite weiter und lasse diesen Mooshügel in Ruhe. Aber irgendwas mache ich bei der Aktion wohl immer kaputt.

9Teichrand.JPG  9Libelle Moos.JPG  9Libelle groß.JPG 

Und nun noch den Frosch im Algenbett:
9Frosch.JPG 

Hat bei Euch das Hechtkraut auch so viele Winkel? Das ist bei allen 3 Pflanzen so.
9Ecken.JPG 

Ich wünsche Euch einen schönen Start in die Woche!
 
Na immerhin leben das Geranium und die Bergenie noch. Hast Du auch schonmal epimedium ausprobiert?
Deine Libelle ist glaube ich eine blaugrüne Mosaikjungfer; die königslibelle hat nicht solche Streifen. Aber trotzdem sehr schön, ich habe die schon oft weit ab vom Teich beobachtet,wie sie ihr Revier abfliegen.

Lg Ina
 
Hallo Ina,
vielen Dank für Deine Tipps :) Das Epimedium kannte ich gar nicht. Sieht sehr schön aus! Ich glaube, das probiere ich dann mal vor dem Teich, wenn das Gestrüpp da weg ist.
Bei den Libellen hast du Recht. Dann passt die Eiablage auch außerhalb des Teiches. Und überaus "aufdringlich" sind sie auch. Aber dann haben wir beide, obwohl die Pfützen so klein sind. Das, was ich für das Männchen von den beiden Damen angesehen habe, hat nämlich keine Streifen. Leider waren die Fotos nicht sehr scharf und ich habe sie schon gelöscht. Das Libellenmännchen hat neulich den Weg lang gejagt. So schnell, dass ich es nur beim Umdrehen sehen konnte.

Liebe Grüße
Anja
 
Moin, Anja
hab Deinen Beitrag auch gerade erst entdeckt.
Ich hoffe einfach für uns alle, daß es bald wieder ein bißchen mehr Wasser gibt.
Bergenien hätte ich noch für Dich, und wenn Du möchtest, auch Teppichfetthenne .
Und natürlich auch eine Tasse Kaffee :like:
 
Hallo zusammen,
heute habe ich angefangen, der grünen Teich zu leeren. Das Sumpfblutauge und den Froschbiss habe ich draußen. Jetzt bin ich dabei, den Rest raus zu holen. Obwohl der Tümpel beim Auffüllen immer ziemlich gestunken hat, ist das, was unter der Pflanzschicht kommt, gar nicht so schlimm und riecht nur nach Tümpel. Es ist eine Mischung aus Kiefernnadeln, die wohl kaum verrotten, abgestorbenen Pflanzenresten und bisher ganz wenig Schlamm. Jetzt frage ich mich, ob es Sinn macht auch davon wieder etwas im Teich zu versenken und wenn ja, wie viel. :kopfkratz Teichwasser habe ich aufgehoben und Froschbiss und Sumpfblutauge kommen auch wieder zurück.
Natürlich wird das, was ich rausholen erst gründlich durchsucht. Massen an Libellenlarven und ein 3cm Minimolch sind schon in den Eimern.
Fotos gibt es erst am Sonntag, wenn ich wieder ein besseres Netz habe.

Schönen Abend
Anja
 
Also der Lebewesen wegen würde ich darauf verzichten, zumal du ja selbst schreibst, es riecht nach Tümpel und nicht nach "Stinke".
Die Frage nach dem "was wieder zurück" erübrigt sich dann. Auch die Lebewesen würden alle überleben und nicht der Reinigungsaktion zum Opfer fallen. Ihr Heim bleibt wie sie sich wohlfühlen. Möchte gar nicht wissen wieviele trotz aller Bemühung bei der Reinigungsaktion ihr Leben lassen mußten :heul .
Wem störts wenn in 20 Jahren der Teich verlandet und zu einem Sumpfbeet/Moor wird.
Mit der Kraft mit der du die Reinigungsaktion durchführst kannst auch gleich einen neuen Teich anlegen.

Liebe Grüße
Helmut
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten