Bürgermeister in zweiter Instanz verurteilt

Annett

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Hallo zusammen.
Ihr habt es vielleicht selbst schon gelesen/gehört.
Vor einigen Jahren ertranken 3 Kinder in einem Dorfteich. :confused:
Aus den Nachrichten hatte ich es damals mitbekommen, bin aber davon ausgegangen, dass das kein rechtliches Nachspiel hat, weil es sich ja um einen Teich der Gemeinde handelte. Im Gegensatz zu uns Privatpersonen müssen hier i.d.R. keine Zäune gezogen oder Netze gespannt werden.
Wie man unten lesen kann, kommt es nun aber auf die Beschaffenheit des Ufers an.
Wir haben in den Ortschaften der Umgebung jeweils mindestens einen Teich, oft sogar 3 und mehr. Die meisten haben mindestens ein Ufer mit Mauer, also senkrecht abfallend, plus evtl ein Geländer darauf, durch das man selbst als Erwachsener bequem klettern kann.
Ich bin gespannt, ob das Urteil rechtskräftig wird und welche Konsequenzen das für Gewässer im öffentlichen Raum haben wird.
Hoffentlich nicht die schlimmste=verrohren und/oder zu kippen. :wand

 
Hoffentlich nicht die schlimmste=verrohren und/oder zu kippen.
Dann müssen die aber auch gleich alle Seen, Moore, Bäche und Flüsse zu schieben.
Sorry aber die inkonsequente Erziehung bringt nur Klimakleber, Junkies und Menschen die ihren Namen tanzen können auf die Welt. Bestes Beispiel unsere Polit......
 
Habt ihr den Artikel gelesen?
Es wird auf die Beschaffenheit des Ufers abgestellt (gepflastert), dass dadurch so steil/glatt war, dass man anscheinend nicht mehr als Kind raus kam bzw. soll es laut Aussage eines Angehörigen direkt nach dem Pflaster auf 2-3m Wassertiefe gehen.
https://www.hessenschau.de/panorama...eschteich-ertrunken,kinder-ertrunken-100.html Da ist auch das Video, wo man den Teichrand sehr gut sieht.

Ich bin mal auf Betonstufen in einem großen Weiher fast ausgerutscht, weil der Biofilm einfach unglaublich rutschig war.
Die ertrunkenen Kinder waren alle unter 10 Jahre alt. Nix rotgrüne Klimakleber. Merkt man auch im Interview.

Wir haben hier einen alten, defekten Feuerlöschteich aus Folie mit Steilufer direkt vor dem Haus. Der ist aber tatsächlich eingezäunt, sodass man als Kind schon etwas mehr Energie benötigt, um ans Wasser zu kommen.

Ich kann nur nicht verstehen, dass die Rechtssprechung hinsichtlich öffentlicher Haftung da jetzt plötzlich so abweicht.
 
Infolge der ersten Berichterstattung zum oben genannten Fall hatte ich damals die Bürgermeisterin meines Dorfes auf unsere Löschteiche angesprochen. Daraufhin wurden die beiden Wasserstellen eingezäunt. Natürlich ist ein Teich ohne Zaun schöner anzusehen. Aber das ist es einfach nicht wert, die Kinder, die bei uns noch ganz entspannt draußen spielen und unbeaufsichtigt durchs Dorf strolchen können, zu gefährden. Die Löschteiche haben zwar keine gepflasterten Ufer, aber die Böschungen sind steil und die Teiche dicht bewachsen. Für kleine Kinder wäre es vermutlich nicht möglich, da alleine wieder herauszukommen.

Tja, das ist so eine Sache mit der Freiheit! Vermutlich haben wir alle in unserer Kindheit viel mehr gefährliche Dinge tun können, als es Kindern heute möglich ist. Aber ich muss sagen, dass die Kinder in meinem Dorf immer noch sehr viele Freiheiten genießen und hier eine schöne, freie und sorglose Kindheit erleben dürfen: mit Erntefeuern, Treckerfahren, vielen Tieren, für die früh Verantwortung zu übernehmen ist, und mit Bäumen zum Klettern und Bächen zum Wasserrad oder Staudamm bauen. Da sind die eingezäunten Löschteiche zu verschmerzen, denke ich.

Der Familie der verunglückten Kinder gilt all mein Mitgefühl. Was für eine unvorstellbare Tragödie …
 
Sorry Annett, hab mich wohl mal wieder Mistverständlich ausgedrückt. Es gibt viele Möglichkeiten seine Kinder zu erziehen. Ich wurde einmal gewarnt, wenn ich den gleichen Fehler nochmals machen wollte gab es nen Katzenkopf.
Ich hab mir 0 Jahren gelernt mich über Wasser zu halten. Vorher gab es nicht ins Wasser. Meine Kids waren mit glaube 3 Monaten das erste mal beim Babyschwimmen und hat mit einem Jahr das kleine Seepferdchen. Babyschwimmen wurde und wird meist von den Krankenkassen bezahlt. Mit 4 hatten dann beide ihr Seepferdchen. Schulschwimmen gab es dann ab 6 glaube ich. Eine hat Bronze eine Silber geschafft. Die "kleine" hat dann irgendwann noch den Rettunsschwimmer gemacht.
Heute 8st es für die jungen Eltern wichtiger in irgendeiner Fratzenbuch Gruppe oder WhatsApp Gruppe zu sein als sich mit den Kids zu beschäftigen. Und wenn die kleinen dann mit 2 ihr erstes eigenes Apelphone bekommen und sich selbst die Spiele runter laden können. Werden sie gefeiert wie der nächste Steve Jobs.
Gefahren einschätzen warum, wozu????
 
Wir haben im Ort auch 2 Teiche und Eisenbahn.
Als ich klein war- ist schon ein paar Sommer her, hieß es nur: Am Teich und am Bahndamm habt ihr nix zu suchen. Punkt.
Daran hatten wir uns zu halten, sonst gabs aua.
Wir haben nicht versucht zu diskutieren in Richtung bis ran geht schon. Da gabs gleich hinter die Ohren.
Heute wird alles ausdiskutiert und hinterfragt.
Wenn wir alles Kindersicher machen wollen reicht es nicht bis ans Ufer zu pflastern, sondern die Teiche müssen dann zugeschüttet und gepflastert werden.
Und vergesst die Flüsse und Bäche nicht. Straßen werden dann eingezäunt?
Besser fände ich, die Kinder zu denkenden und Gefahren erkennenden Menschen zu erziehen. Und auch Grenzen setzen.
Man wird damit nicht jeden kindlichen Leichtsinn verhindern und die Kinder und besonders ihre Eltern tun mir leid,
aber nun noch unbeteiligte Dritte in Haftung zu nehmen, kann ich nicht gutheißen.
 
und mit Bäumen zum Klettern
Da fängt es doch an..
Viel zu gefährlich.
Die gehören eingezäunt.

Jeder Wanderweg an einem etwas steileren Abhang müsste abgezäunt werden.
Irgendwo muss doch die Eigenverantwortung respektive die Verantwortung der Eltern beginnen.
Diese Diskussion wird in der Schweiz immer wieder geführt.
Grad diesen Dienstag waren wir dort zum Wandern. Haben aber nach kurzem die geplante Tour abgebrochen und sind wieder umgekehrt. Da teilweise noch zu vereist. Am Abend sind wir wieder mit der Bahn ins Tal.
War dennoch ein super Tag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erwachsene erkennen Gefahren. Meistens.
Kinder nicht. Und falls tatsächlich der Kleinste zuerst in den Teich gefallen war.... dann ist den Geschwistern kein Vorwurf zu machen.
Der Vorwurf kann allein den Eltern mit der vernachlässigten Aufsichtspflicht gemacht werden. Und die sind mit Sicherheit durch den schrecklichen Vorfall gestraft genug!
Interessant wäre, wie lange das Ufer des Teiches schon so ist. Neu sah das nicht aus.
Das hieße ja für jeden Bürgermeister bei Amtsübernahme 1x Prüfung aller öffentlichen Flächen auf Gefahrenquellen?! Oder alle Gemeinden schließen ein Abo beim TÜV/Dekra/GTÜ ab....
Gut, dass man gerade die Grundsteuer neu berechnet. :irre5
 

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