Bachlaufplanung inkl.Pumpendeminsionierung und Algenbekämpfung

hipo

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20. Juli 2016
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6
Ort
NRW
Teichfläche ()
42
Teichtiefe (cm)
130
Teichvol. (l)
25000
Besatz
Keine
Kurz zur Einleitung/Vorgeschichte:
Vor ca. 3 Jahren habe ich einen Folienteich angelegt...ca.42qm Wasseroberfläche, ca.1,2-1,4m tief.
Der tiefere Bereich hat ungefähr eine Wasseroberfläche von ca.18-20qm.

Ich habe in der Tiefzone eine Teichrose, die inzwischen schon drei Blüten hat, in einen Pflanzkorb gepflanzt.

Fische sind nicht im Teich und auch nicht geplant.
Dafür sind Molche und andere kleine Lebewesen vorhanden.

Vor zwei Jahren ca. hat der Nachbar seinen Baum und mehrere Sträucher entfernt, so dass der Teich jetzt ziemlich sonnig angelegt ist. Ende Sommer 2015 hatte ich dann auch massiven Algenbewuchs.

Also bin ich mit einer Wasserprobe in ein Gartencenter. Ich bekam ein Algenmittel (müsste auf die Flasche nachschauen) und das Wasser wurde klarer und wirkte recht gesund.
Der Nachbar schimpfte aber, dass durch die Chemie die Wasserqualität nicht steigen würde und man mir nur etwas verkaufen wollte. Er empfahl viele Wasserpflanzen einzusetzen.
Da Seerosen als sehr empfindlich gelten und diese wächst und gedeiht (alle anderen Pflanzen auch) wüßte ich nicht, ob dieses Mittel nicht vielleicht eher hilft als schadet. Dazu hatte ich sehr viele Molche und Kleinstlebewesen. Das Wasser war letztes Jahr noch recht klar, trotz Algen.

Zum Thema "viele Pflandzen" pflanzen meinte man in einem Gartencenter "ich müsse schon ca. 25qm Wasseroberfläche bepflanzen, damit ich für meine Wassermenge eine entsprechende Reinigungswirkung bekäme.
Ebenso der Vorschlag Muscheln einzusetzen (las ich in einem Buch) wurde entgegnet, ich bräuchte eine sehr hohe Zahl an Muscheln.

(Ich habe inzwischen in diesem Jahr Tausendblatt und ... (vergessen) zusätzlich gepflanzt...wo mir an anderer Stelle in einem Baumarkt gesagt wurde, dass auch dies nicht reichen würde.)

Im Frühjahr 2016 erneut Algen im Wasser und wieder mit Wasserprobe zum Gartencenter.
Zuvor den Algenvernichter ins Wasser.
Der PH-Wert und dieser andere Wert (sorry, ist gerade zu heiß hier und fällt mir nicht ein) war zu niedrig...und ein Wasseraufbereiter mitgenommen.
Es wurde mir erzählt, dass erst wenn der PH Wert ok wäre, könnte der Algenvernichter "funktionieren".

Jetzt hatte ich gedacht "Komm bau Dir ein Wasserkreislauf mit einem kurzen Bachlauf", da ich dies a) schön finde und b) gehört habe es würde den Algenwuchs eindämmen.
Dazu bekam ich leider diverse Aussagen bei der Planung.

Ein Bachlauf versorgt den Teich nur an der Wasseroberfläche mit Sauerstoff.
Die Pumpenleistung (Förderhöhe) muss von dem Aufstellort bis zum Wasserauslass berechnet werden...an anderer Stelle hieß es man müsste von der Wasseroberfläche rechnen.
Man bot mir eine Oase Pumpe mit 11000 Liter an (Oase Filterpumpe Aqua Max Eco Classic 11500, ca.360 Euro).
Dazu wäre noch eine UV-Lampe (ca.180 Euro) sinnvoll, um die Algen zu bekämpfen, "aber dadurch werden auch alle Kleinlebewesen abgetötet" (was ich nicht will).
Oder ich könnte auch ein Set aus Oase Filter plus Pumpe und UV-Licht für ca.870 Euro nehmen (Oase Durchlauffilter BioSmart Set 36000).
(An anderer Stelle hieß es wieder ein Filter macht bei einem Teich ohne Fische keinen Sinn und würde nicht den Algen entgegenwirken. )

Alternativ wurde mir noch ein Sand-Filter für einen Pool angeboten, der mit 200 Euro deutlich preiswerter, aber leistungsstärker wäre und dazu noch die UV-Lampe. Als Nachteil wurde nur der erhöhte Stromverbrauch aufgezählt.

Wunsch: Ich möchte gerne einen Bachlauf, weil bewegtes plätscherndes Wasser was schönes ist...dazu vermute ich könnte bei einer Ansaugung von der tiefen Stelle gegenüberliegend dem Bachlauf, die Wassertemperatur runtergekühlt werden, was den Algenwachstum weiter entgegenwirkt.
Ich möchte weiterhin Kleinstlebewesen im Teich haben und eine schöne Seerose in der Mitte.
Kann mir auch vorstellen statt eines Bachlaufs ein Wasserspiel einzusetzen...habe aber mal gehört, dass so etwas die Seerose nicht so mag.

Ich bin handwerklich geschickt und als Ingenieur würde ich mich auch technisch versiert halten :).

Ich hoffe irgendjemand hier kann mir mal gute Infos im Netz, gute Bücher oder direkt Tipps geben.

Noch ergänzend zum Bachlauf: ca.3m (kann aber durch künstliche Erhöhung es auch verlängern!) vom Teichrand entfernt und ca.1-1,5m über Wasseroberfläche. Als Schlauch hätte ich jetzt einen 1 Zoll Schlauch genommen, wobei je größer umso geringer der Widerstand.

Ich hoffe es kommen jetzt viele gute Ratschläge :).

Schon mal vielen Dank!!!
 
Hallo Hipo,

herzlich Willkommen bei den Teichverrückten!

Ein Filter macht bei deinem Teich wirklich keinen Sinn, da keine Fische da sind.

Wenn, dann solltest du evtl. vor dem Bachlauf eine Grobabscheidung voran schalten.
Sprich Siebfilter.Damit du den Ganzen Dreck, den die Pumpe nach oben befördert, nicht wieder in den Teich spülst. Ob nun Eigenbau oder gekauft, lassen wir mal dahingestellt. :lala5
Schau doch mal in der Technikecke unter Eigenbau. ;)

Zum anderen wird dir der Bachlauf bei den momentanen Temperaturen nicht helfen das Wasser ab zu kühlen.
Eher das Gegenteil, da ein Bachlauf eher ein flaches Gewässer ist und sich daher schneller erwärmt. ;)

So, nu zur Pumpe:

Um zu wissen wie viel Wasser ankommen soll, ist meines Wissens auch die Bachlaufbreite ein Faktor.
Die Oase Pumpen sind schon wirklich recht gut. Meine älteste läuft seit 2006 oder 07.
Muss aber jeder selber wissen was er kauft.

Und ja, die Förderhöhe wird ab Oberkante Wasserspiegel gerechnet.

Hättest du evtl. mal ein paar Bilder für uns?
Die sagen mehr als 1000 Worte.

Und Bilder guggen wir hier eh alle gern. :smile
 
Da sind leider keine Bilder im Beitrag hinterlegt. Bitte nochmal in das Posting über "Bearbeiten" rein gehen und die Bilder nur über den Button "Datei hochladen" hochladen und dann als Miniaturansicht einfügen. Zum groß Anschauen kann man später einfach auf die Bilder klicken und dann werden sie automatisch groß angezigt.
 
WP_20160721_07_20_56_Pro.jpg  WP_20160721_07_21_33_Pro.jpg 

Ich hoffe jetzt sind die Bilder sichtbar...

Im Randbereich ist auf Grund der Hitze der letzten Tage der Wasserstand etwas gesunken, aber sonst ist dieser auch unter Wasser :).
Der Randbereich ist zudem mit zwei überschneidenden 50cm Ufermatten geschützt, da ich zwei Hunde habe, die zwar nicht in den Teich dürfen (was sie dennoch schon mal taten), aber trotzdem dadurch die Folie geschützt werden sollte. Dient den Pflanzen natürlich auch als Ankerpunkt.

Habe im Randbereich eine Mischung aus groben Sand und kleinen Kieseln als "Substrat" genommen (Tipp in einem Buch). In den Pflanzkörben habe ich Teichsubstrat aus dem Gartencenter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bachlaufbreite / Pumpe:

Ich dachte ich mache 2-3 "Becken" aus Folie mit einer Randzone (für Wasserpflanzen) und lasse beim Übergang/Überlauf ca.5-10 cm.
Also wäre der Bachlauf max.10cm breit.

Das Wasser soll auch nicht ein "strömender Fluss" ;), sondern ein plättchender Bach sein. Schwer zu beschreiben...

Soweit die Theorie...

Wenn jetzt aber die Fachleute hier sagen, dass ein flacher Bachlauf, der etwas schneller fließt ... oder ein Wasserspeicher/Springbrunnen besser geeignet wäre / gesünder für den Teich wäre, dann ändere ich noch mal meine "Idee". Soll ja nicht nur schön, sondern auch einen Zweck erfüllen.

Im Endeffekt mag ich gerne plättscherndes Wasser und hätte gerne einen gesunden naturnahen Teich (mit Molchen, Fröschen, Libellen und Wasserläufern etc.), wo ich möglichst wenig eingreifen muss (chemisch oder mit Technik).

Siebfilter:

Filtere ich damit nicht auch Kleinstlebewesen raus...also besser Springbrunnen?
 
Hi.

Wie Olli schon schrieb ist ein reiner Filter in einem naturnahen Teich nicht zwingend notwendig. Was mir an deinem Teich halt auffällt, dass der Pflanzenbestand doch sehr gering ist und ich denke, dass weitere Pflanzen ihren Beitrag leisten können.

Ein Bachlauf sollte, meiner Meinung nach, dann auch gut bepflanzt werden, um die Nährstoffe mit aufzunehmen. Wie schon erwähnt, kühlt der Bachlauf im Frühjahr und Spätherbst mehr aus und im Sommer heizt er. Da Du aber keine Fische hast, sollte es eigentlich eher zu vernachlässigen sein. Klar, freuen sich die Algen auch über warmes Wasser, aber das ist alles ein Teil der Teichbiologie.

Wenn Du mit einer Pumpe im Teich das Wasser ansaugst, wirst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein paar Kleinstlebewesen aus dem Teich ansaugen und ggf. "zerschreddern". Das lässt sich meist nur mit einer Schwerkraft-Verrohrung lösen, die aber bei Dir nicht vorhanden ist. Von daher ist der Rat mit einem mechanischen Vorfilter (Siebfilter o.ä.) auch schon gut, so dass dann zumindest auch über diesen Vorfilter die ggf. geschädigten Kleinstlebewesen und vor allem die angesaugten Algen entsorgt werden und nicht wieder als Algengrundlage im Teich landen.

Die Pumpen sind meist mit Körben versehen, die bis zu einer gewissen Größe schon vorher alles fern halten und selbst die Pumpenräder können bis zu einer gewissen Größe relativ viel einfach durch die Leitungen drücken, ohne das etwas Schaden nimmt.

Eine Wasserumwälzung macht auf jeden Fall also Sinn. Was mir immer so in manchen Teichen fehlt, ist einfach ein mechanischer Sauerstoffspender. Die Bakterien im Sand, im Kies und an den Pflanzenwurzeln benötigen alle in den ersten Jahren Sauerstoff, da die Teichumgebung (Teichpflanzen) noch gar nicht in der Lage ist, eine ausreichende Menge selbst zu produzieren.

Die Länge und Höhe eines Bachlaufes kannst Du machen wie Du willst, nur muss dann die passende Pumpe genommen werden. Ich weiß nicht, ob es irgendwo eine Formel gibt, aus der man das ungefähre Volumen für einen Bachlauf ableiten kann, aber ich denke, so 0,2 bis 0,25 m/sec Fließgeschwindigkeit sollte es schon sein, dazwischen die eine oder andere Staustufe.

PS: habe ich gerade erst gelesen - 10 cm Breite finde ich persönlich viel zu klein, da dort keine Pflanzen mehr Platz finden...in der Gesamtbreite würde ich schon 50-60 cm annehmen und das Wasser durch "Hindernisse" und Pflanzen rechts-links wechselnd laufen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Antwort.

Nur kurz zum Bachlauf...
Da hast Du mich vermutlich falsch verstanden :).

Stell Dir eine Kanne mit einem "Ausguß" oben vor. So wollte ich die Bachlaufschalen erstellen, d.h. 2-3 50cm Schalen, die aber ein Überlauf von 10cm haben...also der Übergang von einer Ebene zur nächsten Ebene.

Also werde ich mich jetzt mal mit dem Siebfilter beschäftigen und dann noch mal die Pumpenleistung berechnen.

Dann werde ich mich noch mal bezüglich mechanische Sauerstoffanreicherung und Wasserpfanzen erkundigen.

Mir hatte man damals gesagt, dass sich die Pflanzen wie verrückt vermehren.
Daher wollte ich Geld sparen und habe erst mal wenig gekauft.

Du sagst also viel mehr holen.
 
Habe am Wochenende noch mal Pflanzen nachgekauft.

18 Pflanzen für 45 Euro...dachte es wäre teurer ;).
(Bei Interesse schaue ich noch mal nach der genauen Bezeichnung)

Wann muss ich eigentlich die Pflanzen in eine Pflanzschale und wann kann ich sie einfach auf die Ufermatte mit grobem Sand und Kies einsetzen?
In der Natur gibt es ja auch keine Pflanzschalen ;).

In einem Buch las ich man könnte groben Sand holen und mit feinen kleinen Kieseln oben beschweren.
Damit spart man sich das Teichsubstrat aus dem Gartencenter. Finde auch letzteres sehr "scharf-kantig" und nutze es daher nur in besagten Pflanzschalen.

Im Gartencenter habe ich die Wasserqualität gleich mal testen lassen...PH-Wert von 7 und auch sonst alles im grünen Bereich.
 

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