Bemessung des Überlaufs

Oktopusreisen

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3. Juli 2018
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Liebe Forengemeinde,

ich plane in 2019 mein Teichprojekt mit einem 228qm großen Teich + 30qm Filtergraben. Da der Teich mehr als 100qm³ Wasserinhalt hat, musste ich einen Bauantrag stellen. Hier wurde bzgl. eines Überlaufs festgelegt, eine Kiesrigole zu bauen (ausreichende Versickerungsflächen stehen nicht zur Verfügung, da diese alleine 520qm betragen müsste). Nun möchte ich ein Überlauf mit KG-Rohr bauen, der dann das Wasser in die Rigole leitet. Mir ist jedoch nicht klar, welchen Durchmesser das Rohr haben muss, um richtig dimensioniert zu sein. Hat hier jemand Erfahrungen und kann mir hierzu was sagen?

Viele Grüße

Stefan
 
Moin

Bei der Oberfläche würde ich schon den Taschenrechner bemühen statt pi x Daumen anzunehmen. Dann bist du bei etwaigen späteren Komplikationen auf der sicheren Seite. Falls sich eine Versicherung oder der Nachbar bei Überflutung beschweren. Du solltest den "worst case" annehmen.
Als Ansatz würde ich zunächst mal ausrechnen um wie viel cm pro Stunde der Wasserspiegel bei einer angenommenen maximalen Niederschlagsmenge (Starkregen!) steigen könnte. Das lässt sich dann wiederum einfach in Liter umrechnen, und diese Menge müsste das KG Rohr mindestens abführen können. Außerdem ist die Frage wie viel dein Teich puffern kann ohne überzulaufen. Welche Differenz liegen zwischen normalem Wasserstand und der Überlaufgrenze?
Die maximale Niederschlagsmenge, man müsste hier eher von Niederschlagsrate sprechen (mm pro m² pro Stunde), ist sicher regional unterschiedlich. Es gibt sicher Quellen dafür (Deutscher Wetterdienst?).

Nehmen wir mal an bei Starkregen würden maximal 60mm pro m² in einer Stunde niedergehen. Das entspricht also 60l/m² bei 258m² Gesamtteichoberfläche wären das also 15480 Liter die da zusätzlich pro Stunde (258l/min, 4,3l/sek) zusammenkommen. Jetzt musst du herausfinden wie viel Liter Wasser durch ein Rohr mit einem Durchmesser x pro Stunde fließen können. Was sicher auch vom Gefälle des Rohrs abhängt. Und vom Widerstand den das Wasser nach dem Rohr erfährt. Fließt es widerstandslos in einen Schacht oder kann es nur langsam(er) in eine Kiesrigole einsickern.

Bedenke auch die Positionierung des Rohrs. Die Unterkante des Rohrs auf Teichseite liegt auf Höhe des normalen Wasserspiegels. Die Oberkante sollte mMn mindestens auf dem Niveau des maximal "erlaubten" Wasserspiegels liegen, eher etwas höher. Das aber hängt wiederum davon ab, wie schnell das Gesamtsickersystem das Wasser wegschaffen kann: Wo ist der Flaschenhals?

Detaillierte Hilfe erhältst du sicher hier.

Gruß
Thomas
 
Mir ist jedoch nicht klar, welchen Durchmesser das Rohr haben muss, um richtig dimensioniert zu sein. Hat hier jemand Erfahrungen und kann mir hierzu was sagen?
DN150 ist OK, Alles drunter musst du berechnen.
 
Ich danke Euch für Eure Antworten. Ich denke nach den Berechnungen müsste ich mit einem DN 200 auf der sicheren Seite sein.

Thomas, Du gehst von einem seitlichen Überlauf aus. Ich hatte eher an ein Rohr gedacht, das sich mit der Öffnung parallel zur Wasseroberfläche befindet und z.B. ein Zentimeter über der Wasseroberfläche rausragt. Was für Vor- und Nachteile gibt es zwischen den beiden Varianten?
 
Hallo

Welche Art Teich soll es werden? Folie, welches Material ? Falls ja:
Du musst mit dem Rohr ja irgendwie aus dem Teich raus.
Entweder musst du durch die Folie durch, was ich aus Gründen der langfristigen Dichtigkeit vermeiden würde.
Oder du gehst mit dem Rohr über den Teichrand und die Folie hinweg. Dafür musst du, je nach Wasserstand und baulichen Gegebenheiten "nur" eine "Kerbe" am Teichrand ausformen. Auch da musst du die Folie am Rohr dicht bekommen, allerdings kommst du dort wesentlich besser dran, falls was ist.
Wenn du das Rohr nach deiner Weise anbringst, müsstest du zwangsläufig durch die Folie durch und nicht drüber weg, da Wasser nicht bergauf fließt.
Falls der Teich gemauert ist und du ohne Folie konstruierst, sieht es wieder anders aus.
Ansonsten braucht es noch ein Gitter über dem Auslauf, egal bei welcher Variante (Tiere, Laub etc)

Gruß
Thomas
 
Ich möchte mal mit anführen, das das Rohr mit Folien Flansch die meiste Zeit kein Wasser führen wird.
Bei dieser Fläche und Wind wird das Rohr ständig in Bewegung sein.
Außerdem wird es mit dem Einlauf etwas eng werden, da die Rigole etwas über dem Erdreich enden sollte um das Umgebungs Wasser nicht mit auf zunehmen.

Warum sollte es ein Rohr sein, nur die Rigole ist vor geschrieben.
Gestalte doch den Überlauf wie ein Bachlauf, das kommt visuell viel besser als ein 150 KG-Rohr.
 
Ich denke nach den Berechnungen müsste ich mit einem DN 200 auf der sicheren Seite sein.
Brauchst du nicht. Bei allen Hausanschlüssen geht ein DN150 in den Kanal. Der Durchmesser wird zumeist gewählt weil es da nicht so schnell zu verstopfungen kommt. (Blätter etc.). Bei den Dachflächen, welche da zum Teil dran hängen, ist das immer OK.

Persönlich würde ich aber auch die Bachlaufvariante mit Staubecken nehmen wenn es möglich ist oder Den Teich an einer Stelle direkt in die Kiesrigole laufen lassen......

Bei der Teichgröße lässt sich vielleicht die Rigole unter dem Teich anordne oder im Böschungsbereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich plane in 2019 mein Teichprojekt mit einem 228qm großen Teich + 30qm Filtergraben. Da der Teich mehr als 100qm³ Wasserinhalt hat,.....

Das Flächen-Verhältnis zwischen dem Teich und dem Filterteich passt nicht...
FT ca. 1/3 der Teichfläche eher schon..
Ich pers. würd mit meinen Erfahrungen aus Teich und Filterteich...keinen Filterteich mehr anlegen.
Eher Teich mit Pflanzzonen...
Das sich im Filterteich absetzende "Sediment" muß ja auch irgendwann irgendwie rausgeholt werden....davon schreibt ja kaum jemand etwas oder gar die an das "System" gebundenen Produktberater irgendwelcher Teichbaufirmen....
Und wenn sich im FT das Sediment oder Schmutz aus dem Teich absetzt...hat man genau 0 Nährstoffe aus dem System genommen.....
Das passiert erst "irgendwann" bei der Pflanzenernte aus dem FT....was aber ggf. auch etwas intensiv werden kann...aus meiner Efahrung..

Teichüberlauf....kann einfach sein....
Dort, wo für die Saugleitungen der Schwerkraftfilteranlage im Filterkeller zental ankommen, geht ein Abzweig in der gewünschten "Überlaufhöhe" in Eure Entwässerungsanlagen....die ich auch ebenso aber "freiwillig" gebaut habe.

Entweder diese Abzweige aus KG an den senkrechten Saugleitungen (oder den nach oben verlängerten Reinigungsabzweigen wie bei mir) konstruieren.

Das geht aber alles nur, wenn man eine zentrale und ökonomische Filter- und Pumpenvariante haben möchte- oder zumindest alles dafür vorbereiten, wo alle Bodenabsaugungen und Skimmer wirklich zeitgleich funktionieren...

Wenn Du aus dem Filterkeller mit z.B. 2 x KG 125 in das Sickersystem reingehst, reicht das....ggf. völlig aus.
Bei mir geht nur ein 110er weg...und das bei ähnlicher Teichoberfläche.
 

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