Guten Morgen,
durch Zufall habe ich dieses Forum besucht. Wie sah es in den kommenden Jahren aus? Statten die Spechte immer noch einen Besuch ab.
Ja, es gibt auch Nistkästen speziell für Specht, jedoch muss die Vorderwand jedes Jahr erneuert werden. In der Natur hämmern die Spechte Ihre Höhle für die bevorstehende Jahresbrut und werden in den Folgejahren für andere Höhlenbrüter wie z.B. Kleiber, Meisen und Co überlassen.
In Deinem Fall denke ich aber, dass es dem Specht in erster Linie um die Suche nach Fressbarem ging. Da der Nistkasten beim Hämmern nun einmal hohl klingt, vermutet er das hinter den Brettern mögliche Nahrung zu finden ist. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der Buntpecht ein potentieller Feind für die Singvogelbrut ist, genauso wie Elster, Dohle,
Eichelhäher sowie Eulen und Greifvögel. Hat er sich Zugang zur Höhle verschafft, ist die Brut verloren. Sind die Kästen am Stamm angenagelt, wird oft ein Loch in der Höhe des Nestes aufgehämmert, um so bequem an die Brut zu gelangen. Auch Eichhörnchen sitzen oft tagelang vor dem Einflugloch und versuchen es aufzunagen um an die Vogelbrut zu gelangen. Meine Kästen sind mit einem Blech bzw. Hartholz am Einflugloch versehen. Zusätzlich hänge ich meine Kästen grundsätzlich frei an einem Ast auf, um so Nesträubern den Zugang zu erschweren. Natürlich verzichte ich auch auf Sitzstangen und streiche mit einer umweltverträglichen Lasur die Außenseiten der Kästen. Zum Einen hält es länger der Witterung stand zum Anderen vergeht offensichtlich dem Specht auch die Lust den Kasten zu bearbeiten. Letztendlich werden diese Kästen genauso belegt, wenn u.a. Abstände und Ausrichtung eingehalten wereden. Somit ist das Problem weitesgehend eingedämmt. Wenn Du 100% Schutz während der Aufzucht suchst, solltest Du auf Holzbeton zurückgreifen. Aber sobald die Jungen das Nest verlassen lauern neben den genannten Prädatoren viele andere Gefahren. Von so einer Vogelbrut ( bei Blaumeisen bis 16 Junge bzw. Kohlmeisen bis 13 Junge) erleben das nächste Frühjahr unter optimalen Bedingungen vielleicht 2-3 Individuen.
Ich hoffe nun die Frage ist ausführlich beantwortet. Schöne Weihnachten an die Community und ein guten Rutsch in das Jahr 2021
Andreas