Der erste eigene Teich

Barschfreund

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10. Mai 2016
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8
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Döbritschen
Guten Morgen zusammen!

Ich hoffe ich habe den richtigen Teil des Forums gewählt...

Kurz zu mir:

Mein Name ist Rocco, ich bin 25 Jahre jung und komme aus der Nähe von Jena. Dieses Jahr werde ich mein Haus fertig stellen und dann mit der Gartengestaltung anfangen. Bisher habe ich nur Erfahrungen mit Süßwasseraquaristik ( Barsche und Hechtsalmler 800l) und Gartenteichen von Bekannten und Freunden.

zum Plan:

Ich konnte meine Frau davon überzeugen, dass ein Garten ohne Gartenteich doof ist ;). Und da es der Platz hergibt, möchte ich einen "Nutzfischteich" mit Flussbarschen und Forellen (auch zum essen) anlegen. Die geplante Größe liegt jetzt bei ca. 60m² und ~2m Tiefe (entweder ~8x8m oder ~10x6m). Die Tiefe wird sich beim Erdaushub ergeben, da in ca. 2m gewachsene Felsplatten kommen (das weiß ich durch den Erdaushub vom Haus). Das Leitungswasser bei uns hat ca. 2° Deutsche Härte.

meine Fragen:

Welche Filtersysteme muss man für einen Frischwasserteich mit ~120m³ Wasser kaufen/bauen/...? Wie viel Fläche des Teiches sollte überdacht werden um ungewolltes Algenwachstum zu verhindern? Kann ich meinen Teich auch ohne Folie anlegen, da ich sehr lehmhaltigen Boden habe den ich verdichten würde? Benötige ich Pflanzen und wenn ja, wie viele und welche (Boden soll Kiesähnlich werden..)? Haltet Ihr bei dieser Größe einen Fischbestand von ~30 Forellen und 40-50 Flussbarschen für okay?


Ich freue mich auf eure Antworten und denke es kommen noch viele Fragen von mir :) Aber der Anfang ist gemacht.

MfG
Rocco
 
bei dieser Größe einen Fischbestand von ~30 Forellen und 40-50 Flussbarschen für okay?
Rocco,
ich finde die Größe für soviel Fische nicht ausreichend.
Forellen brauchen unbedingt fließendes, sauerstoffreiches Gewässer.
Wie willst Du das denn bewerkstelligen ?
Mein Teich hat eine Größe von 12 x 8 und die Tiefe ist 1,50 m , aber nicht überall, da ich ringsherum auch
Flachzone habe. Der Besatz beträgt bei mir 26 Koi, und das finde ich schon hoch.
20 Koi sind aber erst 3 jährig, da es eigener Nachwuchs ist, wird also noch reduziert.
 
Hallo,
spannendes Projekt!
Wenn Du einen "Nutzfischteich" anlegen möchtest, der aber gleichzeitig auch optisch etwas hermachen soll (also klares Wasser usw.) fühlt es sich so an als ob das mit dem verdichteten Boden schwierig wird. Gerade wenn Du da unten auf Felsen triffst wird es u.U. schwer alles richtig verdichten zu können. Die Filteranlage wird bei 120qm und 100 Fischen entsprechend groß ausfallen.... da ist sicher ein Bodenablauf sinnvoll, oder?
Mach doch mal eine Skizze vom geplanten Querschnitt - dann kann man auch besser sehen welche Pflanzen in Frage kommen.
Ich denke je mehr desto besser:) In wie weit das mit einem Nutzteich kollidiert?! Aber ein Bereich mit vielen Pflanzen gibt dem Nachwuchs auch eher eine Chance...
LG
 
Hallo und Danke für die schnellen Antworten!

@jolantha:
Das mit dem "fließenden" sauerstoffreichen Wasser ist genau der Sachverhalt, den ich noch lösen möchte. Vielleicht kann hier jemand Tipps geben der bereits einen Forellenteich realisiert hat. :)


@Tinky:
Wie gesagt, das sind gerade die ersten Gedanken. Das mit dem verdichteten Boden würde ich wie folgt angehen wollen... Erdaushub -> ca. 15-20cm Lehmschicht aufbringen und verdichten -> Bodengestaltung -> Befüllung.
Ich versuche mich dann gleich mal an einer Skizze :). Als "Filterbecken" habe ich an ein oder vlt auch 2x 1000l Regenwasserbehälter gedacht. Jedoch bin ich mir noch gar nicht klar welche Pumpengröße ich benötige, gibt es hier eine Faustformel?


MfG
Rocco
 
23.jpg

So, oder so ähnlich :)
 
Moinmoin,Barschfreund!ich halte selbst Flußbarsche in einem sehr großen Kaltwasseraquarium,seit Jahren!Trotz all meiner Bemühungen ist es mir nie gelungen,Flußbarsche zu überreden,Trockenfutter zu nehmen.Selbst Frostfutter,in der Wintersaison,wenn keine Regenwürmer und Maden zur Hand sind,wird nur sehr wiederwillig angenommen.Und schon kleine Flußbarsche fressen wie die Scheunendrescher.Ich fürchte,du wirst deine Flußbarsche kaum bis zur eßbaren Größe "mästen" können,ein Kümmerwuchs ist eher zu erwarten,vom aggressiven Territorialverhalten schon Handspannengroßer Flußbarsche ganz abgesehen. Veilleicht wenn du statt Forellen,Goldfische, Moderlieschen, oder andere Schnellvermehrer einsetzt,damit die Hauptnahrungsquelle deiner Barsche,Laich und Fischbrut darstellt,könnte es gehen,aber ich fürchte,bereits ein großer Flußbarsch,frißt einen Teich in der von dir avisierten Größe leer!Also,Flußbarsche fressen keine Forellenpellets!
Mfg Ulf
 
Hi Rocco,

willkommen im Forum. :) Interessantes Projekt... Sicher nicht so easy umzusetzen, wenn es die "eierlegende Wollmilchsau" werden soll. :lala5

"Überleben" würden die Forellen gewiss auch in Deinem Teich, jedoch tust Du denen nicht unbedingt einen Gefallen und ob sie zur vollen Größe heranwachsen bleibt fraglich. Eine frische Strömung zu erzeugen bedarf ohne Bachlauf wohl einiges an Technik, wie willst Du dem hohen Sauerstoffbedarf gerecht werden? Hätte ich jetzt adhoc keinen Ansatz zu, der nicht fuchtbar pflegeintensiv und konträr nützlich zur sonstigen Teichbiologie wäre...
Zu den Flußbarschen hat Ulf schon was geschrieben. Und dann bleibt natürlich noch die Frage, ob der Teich auch gesellschaftsfähig sein soll (wovon Deine Gattin gewiss ausgeht ;)) oder ob es auch eine braungrüne Brühe à la Erbsensuppe bleiben darf... dann sieht man die Fische erst wenn sie an der Angel hängen. :augenbraue

Wenn klares Wasser + Fischbesatz gewünscht wird, solltest Du Dich mal in die Thematik Endlosbandfilter oder Trommelfilter/UV-Klärung/Biostufe(n) einlesen. Wenn Du relativ stromsparend Wasser zum Filter befördern willst, brauchst Du Luftheber (gibt es hier zahllose Tröts zu), andernfalls ordentliche Pumpentechnik. Die Umwälzrate wird bei Koiteichen mit mindestens alle 2 Std. einmal den Teichinhalt durch den Filter angegeben. Ich würd bei Deinem Teich von ähnlicher Anforderung ausgehen. Dem enstprechend sollte die Pumpe ausgelegt sein. (Die Herstellerangaben sind schöngerechnet, hier würde ich eher eine Nummer größer wählen und so wenig Höhenfdifferenz wie möglich einbauen.) Ein zusätzlicher Skimmer hält die Wasseroberfläche sauber. Gerade bei Blütenstaub ( Birke :wtf) ein Must-have. Vor den Filter baust Du einen ausreichend starken UV-Klärer, der "verklumpt" die Schwebeteilchen, damit sie der Filter erfassen kann und befreit das Wasser von Keimen. Nach dem Filter kommt die Biostufe, für die Umwandlung Ammonium/Nitrit/Nitrat. Habbischwattverjessen?

Wenn Du in 2m Tiefe Felsen hast, liegt der Teichgrund per se schon mal höher. Wenn Du verdichtetes Material dort aufbringen willst, müssen dort auch die Bodenabläufe Platz (und Halt!) finden. Dabei geht Dir Volumen flöten, das würd ich bei der geplanten Besatzdichte nicht vernachlässigen.

Bin gespannt, was draus wird... VlG Jessy
 
:like:Danke für die schnellen Antworten!

@Ulf K:
Die Futterversorgung ist für mich kein Problem... wir haben einen Großen Dorfteich 2min Laufweg entfernt. Dort haben wir eine "Moderlieschenplage" :boah Daher ist es kein Problem dort 100-200 Stk innerhalb von 5 min zu "fangen".

@BumbleBee:
Das mit den Filteranlage führe ich mir gleich mal zu Gemüte. Wichtiger sind mir auf jeden Fall die Barsche (schmecken mir auch besser ;) ). Und das mit der trüben Brühe möchte ich auf jeden Fall nicht. Also wenn eine Folie und oder weitere Arbeiten nötig sind, würde ich diese gern auf mich nehmen. Lieder einmal richtig als so etwas "Gefrickeltes". Bäume habe ich zum Glück nicht im Umkreis von ~70m. Ggf mache ich am Wochenende mal eine Probeschachtung (habe einen 2,5t Bagger :) ) wie tief ich wirklich komme um den Bodenfilter und das fertige Volumen besser überblicken zu können.

Falls noch jemand Anregungen und Infos hat, immer her damit.

Erkenntnis bis jetzt:
-wahrscheinlich ein reines Barschbecken
-ich muss immer an mein Angelgewässer und Futterfische holen (das ist ein sehr gutes Argument meiner Frau gegenüber :engel2)
-ich informiere mich über Bodenfilteranlagen

MfG
Rocco
 
Hallo Rocco,

also ganz ehrlich, Forellen würde ich, ohne ständigen Frischwasserzulauf ( über einen angrenzenden Bach) , ganz schnell vergessen. Das Wasser wird im Sommer definitiv zu warm. Forellen brauchen kaltes ( 10° - max. 18° ) und sauerstoffreiches Wasser, das wird man wohl kaum in einem geschlossenen System hinbekommen. Aber es gibt noch andere, wohlschmeckende, Süßwasserfische, die Du großziehen könntest.
 

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