Wenn wir hier von naturnahen Teichen sprechen, stellt sich die Frage, welche Art von Naturteichen es denn überhaupt gibt? Teiche in der Größenordnung von 10 bis 1000 m2, die ohne menschliches Zutun entstanden sind, kenne ich eigentlich nicht. Am ehesten fallen mir Wassergräben rund um Burgen und Schlösser ein, in denen sich eine natürliche Teichcharakteristik entwickelt hat. Arme von Flüssen, die vom Hauptstrom auf natürliche Art abgeschnitten wurden, fallen auch darunter. Diese Gewässer haben aber sicher eine sehr kurze Lebensdauer, die Verlandung schreitet dort rasch voran. Und auch Kleinseen, die sich im Gebirge in Senken, von Schneewasser gespeist, befinden, sind total nährstoffarm und auch nur wenige Zentimeter tief.
Meine Definition eines naturnahen Teiches schaut so aus: Der Extremfall wäre, der Natur einfach ein mit Wasser gefülltes Becken in einem mit genügend Nährstoffen ausgestatteten Umfeld (Bäume) zur Verfügung zu stellen und dann zu beobachten, welche Pflanzen und Tiere sich ansiedeln. Ich glaube, dass es hier gar nicht zu einer allzugroßen Fauna- und Floravielfalt kommen würde, es würden sich nur bestimmte Arten durchsetzen und andere verdrängen. Ein Gewässer in Teichgröße ist einfach zu klein.
Ich erlaube mir, meinen Teich, der derzeit entsteht, als naturnahen Teich zu bezeichnen. Ich habe das Umfeld bereits tierfreundlich hergerichtet (es entsteht eine sehr große Trockenmauer, der Mischwald befindet sich daneben, Reisighäufen sind vorhanden und die "menschlich perfekte" Ordnung und Chemie-Sauberkeit herrscht auch nicht. Starthilfe gebe ich insoferne, dass ich sicher die unterschiedlichsten (einheimischen) Pflanzen einbringen werde, diese aber sicher nicht mit Gewalt hegen und pflegen, sondern ich möchte dabei hauptsächlich Beobachter sein, die Entwicklung verfolgen.
Frösche,
Kröten,
Molche,
Schlangen etc. werde ich nicht eigenhändig ansiedeln, wer Lust hat, soll selbst kommen......und ich schaue zu......
Ein kleines "Problem" habe ich allerdings: Ein Bestandteil der "Natur" ist auch der Mensch, diesem ist im Sommer manchmal heiß, und er sucht daher Abkühlung in diesem Biotop.... soll er! Das schlimmste, was passieren kann: er wirbelt allzuviel Sediment auf und regt dadurch das Pflanzenwachstum allzu stark an. Soviel greif ich dann schon in die Natur ein, dass ich einen Teil des Sediments ableite (mit Druckausgleichsystem, oder wie auch immer das heißen mag-ich zerstückle sicher nicht alle Wasserflöhe und andere Kleinstlebewesen mit einer Kreiselpumpe) und im benachbarten Filtergraben die Pflanzen füttere. Und die Natur wird es mir sogar danken, denn im schwarzen Schlamm, der ziemlich rasch entstehen würde, existiert ohnehin kaum etwas.
Das ist im groben meine Vorstellung des entstehenden Teiches. Ich habe unzählige websites und Foren durchstöbert, die meisten Teiche sind mir einfach ZU SCHÖN.
Schönes Wochenende!
Berndt
(der sich bei Fragen wie: wann ist dein Pool fertig? oder "wie groß ist der Schwimmbereich" missverstanden fühlt)
derzeit siehst der teich erst so aus: