Hallo frenchfish,
zunächst einmal: Gruss an den "Landsmann", ich wohne in Toulouse. Wenn ich das korrekt mitbekommen habe, hast Du zunächst einmal alles richtig gemacht. Leider fehlen immer noch ein paar Angaben zu Deinem Teich (insbesondere zur Grösse), dann könnte man wirklich mehr sagen.
Tja, wenn der Schlamm "gestunken" hat, so kann es sich wirklich um Schlamm gehandelt haben, in dem sich jetzt nach dem Winter ausgesprochen Sauerstoff zehrende Prozesse abgespielt haben oder wo sich bereits anaerobe Bakterien (Bakterien, die keinen Sauerstoff atmen) angesiedelt hatten. Dieser Schlamm musste in der Tat raus. Allerdings bin ich noch etwas skeptisch, wenn Ihr bisher noch keinen Gartenteich besessen habt: Für "Neue" stinkt jeder - auch gesunder - Teichschlamm bestialisch und faulig. Kann also auch sein, dass dennoch alles seine Ordnung hatte. Selbst dann aber kein Beinbruch: Ich empfinde es als völlig OK, dass man einen Teich zunächst einmal in Ordnung bringt, wenn man ihn verwahrlost oder ungepflegt übernommen hat. Dann weiss man wenigstens, woran man ist. Selbst wenn Du also ein Übermass an gesundem Teichschlamm entfernt hast (schade um die Libellenlarven und sonstiges Getier, bleibt aber nicht aus), halte ich die getroffenen Massnahmen für korrekt. Was hast Du denn jetzt als Teichsubstrat eingefüllt ? Am besten bei Fischen ist reiner, gewaschener Sand (nicht unbedingt "sabline", das hat inen hohen Lehmanteil), Korngrösse < 2 mm. Wichtiger als jeder Filter, wichtiger als jede Pumpe ist jetzt eine ausreichende Bepflanzung. Auch da wäre es gut, etwas mehr über Deinen Teich zu wissen. Unterwasserpflanzen sind eigentlich ausgesprochen nützlich und verbessern die Wasserqualität. Ich habe allerdings festgestellt, dass sie sich bei den hiesigen Wetterbedingungen ausgesprochen rasant entwickeln und schnell den gesamten Teich erobern. Wenn man das - wie ich - gut findet, ist das kein Problem; will amn aber seine Fische auch sehen, können üppig wuchernde Wasserpflanzen aber schon hinderlich sein.
Nach meiner Beobachtung haben wir hier im Süden eine sehr viel stärkere Algenblüte als in Deutschland. Das liegt daran, dass die höheren Pflanzen ähnlich viel Zeit benötigen, um aus dem Winterschlaf zu erwachen - die Temperaturen, insbesondere zwischen Tag und Nacht, schwanken noch erheblich, so dass das Pflanzenwachstum mit dem Algenwachstum nicht mithalten kann. Die Algen aber explodieren bereits dann, wenn man nur für ein paar Stunden Sonne hat, was schon ab Januar/Februar der Fall ist. Mir hilft da sehr der Skimmer - verbunden mit dem Nachteil, dass der Skimmerkorb teils sehr häufig (mehrfach täglich) geleert werden muss. In jedem Falle halte ich es speziell bei Goldfischen für möglich, dass nicht Sauerstoffmangel sie an die Oberfläche getrieben hat. Du solltest dem genauer nachgehen: Denn alle Verfahren, mehr Sauerstoff in den Teich zu bringen (Ausströmsteine, Wasserfälle...) reduzieren gleichzeitig das CO2 im Wasser. Und das brauchst Du hier ganz dringend. Sollte also keine Notwendigkeit bestehen, zusätzlich Sauerstoff in den Teich zu bringen (Tröpfchentests gibt es auch hier im Fachhandel), solltest Du alle derartigen Versuche unterlassen. Die Anschaffung eines Filters kannst Du bei nur sechs Goldfischen je nach Bedarf entscheiden: Wenn Tröpfchentests unkritische Ammoniak- und Nitritwerte zeigen (Nitrat ist in diesem Zusammenhang irrelevant), brauchst Du auch (noch) keinen Filter.
Bleibt jetzt noch die Temperatur als kritischer Faktor: Auch bei uns liegen die Wassertemperaturen ca. 2 Monate lang bei 30 Grad, teils darüber. Goldfische sollten das locker aushalten. Kritisch kann theoretisch der Sauerstoffgehalt des Wassers werden. Ich kann da nur sagen, dass ich selbst im vergangenen, extrem heissen Sommer nie kritische Werte gemessen (gemessen habe ich regelmässig rein aus Interesse) habe. In meinem Teich also wären Hilfsmittel, den Sauerstoffgehalt zu erhöhen, ganzjährig nicht erforderlich gewesen.
Beste Grüsse
Stefan