[Filter]: Probleme bei zu niedrigerer Anströmgeschwindigkeit?

Volker S

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Hallo Forengemeinde,

da mein alter 3 Kammer-Filter sich langsam verabschiedet (Durchrostungen), mache ich mir Gedanken Diesen durch einen Filter mit geringerem Wartungsaufwand zu ersetzen.

Zuerst (lang, lang ist's her) dachte ich mir: Nimmst Du halt was preisgünstiges und dachte an einen IBC-Container mit 16 Patronen á 50 cm (mein Teich hat ca. 8000L und nach alter Formel [1m Patronenlänge pro 1000L Teich] sollte das hinkommen). Fast hätte ich auch schon einen IBC ersteigert, wenn ich nicht in einem anderen Forum was mit "Anströmgeschwindigkeit" gelesen hätte.

Da war doch was - Sauerstoffversorgung und Nähstoffversorgung kann für aerobe Bakterien nur gewährleistet sein, wenn es auch "vernünftig" strömt.

Na gut, rechnen wir halt den Patronenbedarf nach "neuer" Formel: 1m Patrone pro 500L/h effektiver Filterdurchsatz. Da jetzt die Pumpenleistung mit einspielt, bricht meine Vorstellung eines HPF in einem IBC vollkommen zusammen.
Da ich nur zufiltere (Nettoleistung der Pumpe nur 1500 l/h) ergibt sich folgende Patronengesamtlänge: Durch gepumpten erhöhtem Filtereinlauf (und der Kennlinie der Pumpe) wird der Filter (externer Vortex mit nachgeschaltetem 3-Kammer-Filter) mit 900l/h durchströmt, wenn der Filterkorb sauber ist (steht im Teich). Da ich mit irgendeiner Zahl aber weiter rechnen muss, nehme ich mal einen ziemlichen worst-case-Zustand mit verstopften Filterkorb an -> also 750 l/h.

Daraus ergibt sich eine Patronengesamtlänge von 1,5 m für eine noch ausreichende lebenserhaltene Umströmung der aeroben Bakkis.

Laut optimaler Anströmgeschwindigkeit (siehe hier von 5- 10 cm/min -> gewählt 6 cm/min) ergibt sich sogar nur eine Patronengesamtlänge von 1,0 m.

Mit diesen Zahlen macht es keinen Sinn einen Patronenfilter zu bauen. Sie beruhen allerdings darauf, nur aerobe Bakterienstämme anzusiedeln und sind auch irgendwie formell, was die Natur bestimmt nicht ist (was ist mit den vielen sauerstoffarmen Zonen im Teich (meist Mulmgebiete)?
Da ich ein Befürworter von Schlamm bin und mein Teich auch seit über 40 Jahren ein solcher ist, stellt sich mir natürlich die Frage nach der Wichtigkeit obiger "Formeln". Denn die vielen "ruhenden" Oberflächen in den Mulmgebieten im Teich werden ja auch niemals mit 5-10 cm/min durchflossen und es sind trotzdem keine Giftflächen - sondern "lebender" gesunder Schlamm.

Klar gibt es da noch die anaeroben Bakterien, welche vollends in obigen Formeln nicht berücksichtigt werden (da sie normalerweise schon zum Teich gehören und man eben den Filter lieber auf einen aeroben Betrieb einstellt).

So genug geschrieben über Theorie und optimierten Anströmgeschwindigkeiten (für Koiliebhaber mit Vollfilterung und einem recht neutralen Hälterungsbecken sind diese Anströmgeschwindigkeiten auch absolut kein Problem - da dort meist richtig dicke Pumpen zum Einsatz kommen).

Nachtrag:
Meine jetzige Biokammer ist ebenfalls nicht immer aerob (Feinfiltermatten mit größer werdender Höhe stehen senkrecht hintereinander -> ist die erste Matte dicht, steigt der Wasserspiegel des Filters und überflutet diese Matte - der Filterstrom gelangt dann zur nächsten Matte - dabei müssten dann aber die aeroben Bakterien der ersten Matte absterben, weil sie kaum noch durchflossen wird).

Was mir jetzt fehlt sind Erfahrungsberichte von Gartenteichbesitzern die ebenfalls nur zufiltern (evtl. auch Schlammzonen-Liebhaber mit wenig Filterleistung) und sich trotzdem Gedanken darüber gemacht haben einen aeroben Filter zu realisieren, welches bei einer schwachen Pumpenleistung bestimmt nicht so einfach zu realisieren ist. Gibt es überhaupt auf aerobe Bakterien optimierte Filter bei kleiner Filterleistung?

Oder sind diese bei den Schlammteich-Favoriten einfach meist irgendwie nur zusammengeschustert, mit dem Hintergrund - was nicht aerob ist, wird halt anaerob - mir doch egal, irgendwie funktioniert es halt (augenscheinlich).

...oder mache ich mir zuviel Gedanken und sollte einen Nitritpeak (bei zu schwach durchspülter Filtertechnik) nicht so erst nehmen :(


-volker-
 
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