AW: Fragen zum Bodenablauf, Schwerkraftfilter
1. Wird der Bodenablauf nur in Sand verlegt oder muss er in Beton gegossen werden?
...Ja und teils Ja. Die Zuleitung zum BA kannst du bedenkenlos in Sand verlegen und ordentlich einschwemmen. Den BA selbst sollte man in Beton setzen, damit dieser nicht verrutscht. Unter dem BA ein paar Pflastersteine gelegt um das in Waage zu bekommen und dann mit Beton verfüllen.
2. Wird der Bodenablauf mit der Folie verschraubt oder wird er nur geklebt?
Der BA wird mit Flansch geliefert und wird mit diesen auch verschraubt. Das heißt, die Folie liegt erst drüber und es wird das Loch (erst etwas kleiner als das Endresultat) in die Folie geschnitten. Dann wird der BA-Grundkörper mit Innotec o.ä. eingeschmiert, die Folie drüber gelegt, etwas andrücken bis die Dichtungsmasse raus quillt, dann den Flansch über der Folie mit dem Grundkörper wieder verschrauben. Zur Sicherheit kann auch hier auf der Folie eine schmale Dichtungsmassennaht aufgebracht werden und dann den Flansch
handfest anziehen. Das raus quillende Dichtungsmittel sauber und ordentlich verschmieren und das Folienloch auf das endgültige Maß raus schneiden. Dann noch einmal das noch feuchte Dichtungsmittel sauber verschmieren und fertig.
3. Schafft der Bodenablauf den ganzen Mulm und das Laub? Ich habe hier gelesen, dass kein sonderlich großer Sog entsteht.
Die Verrohrung mit 110er KG (Standardverrohrung) schafft etwa 10.000 - 15.000 l/h zu transportieren. Ob alles eingesaugt wird, hängt letztendlich von deiner Umwälzrate ab. Eine 6000 l/h Pumpe wird natürlich keinen sonderlichen Sog auf den BA bringen. Auch sei anzumerken, dass jedes Rohr - jeder Anschluß, ob BA oder Skimmer
immer ein eigenes Rohr bis zur Vorfilterkammer haben sollte.
4. Der Bodenablauf ist doch ständig geöffnet, richtig? Ich lese hier aber von Zugschiebern.
Richtig. Außer im Winterbetrieb, da macht es Sinn den BA abzusperren und nur über einen Seitenablauf das Wasser zu ziehen. Wobei ich derzeit auch über den BA und den Seitenablauf ziehe, aber nur mit 6000 l/h, was bei zwei Rohren kaum merkbare Sogwirkung erzielt. Die Zugschieber sind halt dafür da, wenn man den Filter reinigt oder umbaut oder was anderes am Filter zu reparieren hat.
5. Werden bei einem Schwerkraftfilter die Tonnen nur in der Erde unter Teichniveau eingegraben oder muss eine Kammer gemauert werden, in die die Filterbehälter gestellt werden?
...gemauert werden, muss gar nicht. Es hat sich aber häufig als die bessere bautechnische Lösung gezeigt, wenn die Filterkammer selbst gemauert ist, denn dazu in der nächsten Frage - die Antwort....
6. Frieren die Behälter nicht im Winter ein?
..., denn so kannst du die Filterkammer von außen im Erdreich wunderbar dämmen. In der gemauerten Filterkammer kannst du dann auch die Regentonnen aufstellen. Platz sollte aber sein um auch die Rohrleitungen, Schieber, Hähne und so weiter, dort unterzubringen.
7. Welchen Vorfilter nehme ich in Schwerkraft? Mein Compactsieve ist dafür wohl ungeeignet. Reicht eine einfach große Tonne aus, in der der Grobschmutz einfach nach unten fällt und sich dort am Boden sammelt.
Der Compactsieve ist ja ein Schwerkraftvorfilter, welcher dann aber die Filteranlage in Halbschwerkraft bedient. Heißt eigentlich auch nur, dass das Wasser über Schwerkraft über das Sieb läuft und unten dann mit Pumpenleistung in die einzelnen Filterkammern weiter gepumpt wird. In reiner Schwerkraft gehen dann nur noch Siebpatronen oder Trommelfilter. Wobei die Trommelvariante natürlich der Bugatti unter den Filtern ist. Eine einfache Tonne als Vorfilter zum Absetzen ist nicht das Optimum, da viel zu aufwändig und auch nicht effektiv genug.
Ich weiß, dass das sehr viele Fragen sind, aber ich plane nun einen Komplettumbau meines bisherigen Teiches und überlege deshalb zum ersten Mal, ob ich einen Bodenablauf und Schwerkraftfilter einbaue.
Meine Angst ist bei meiner gepumpten Version, dass der Schlauch irgendwo platzt und die Pumpe in wenigen Stunden den Teich leer pumpt und dann...
Ein Neubau mit Schwerkraftanlage und Bodenablauf ist nach derzeitigen Stand schon das absolute Optimum in Reinigungswirkung und Energiespareffizienz. Das Risiko des "leer"-pumpens des Teiches besteht auch in Schwerkraft, wenn dir irgendwo auf dem Weg zum Teich ein Rohr oder Schlauch mal das Zeitliche segnet. Das hängt aber von Aufbau des Gesamtkonzeptes ab, bürgt aber deutlich weniger Risiken. Das steht außer Frage. Das Wasser wird bei Schwerkraftanlagen auch mit Pumpenkraft durch Schläuche oder Rohre in den Teich gepumpt. Bei mir sind es gute 5 m, die das Wasser in Rohren bis zum Teich im fast frostfreien Erdreich zurücklegen muss. Wenn mir da mal was undicht wird...
...möcht ich gar nicht drüber nachdenken.