AW: Gedanken zur Reinigung unserer Teiche
Hallo,
den Schlammsauger-Thread habe ich als stiller Beobachter verfolgt und fand es interessant, wie sich die Dikussion immer weiter vom eigentlichen Thema entfernte.
Deshalb finde ich diesen neuen Thread, der sich gezielt mit dem wichtigen Thema "Teichpflege" befasst, sehr sinvnoll!
Gleich vorweg Dank an Helmut, dass er den Begriff "Naturteich mit Besatz" verwendet, waren doch bislang viele Forenteilnehmer der Meinung, dass ein Teich mit Besatz von vornherein kein Naturteich sein kann!
Der Naturteich ohne Pflanzen stellt hinsichtlich Pflege die geringsten Ansprüche.
Bei den Teichen mit Besatz glaube ich, dass die Parameter
- Wasservolumen (bei geringem Wasservolumen ist die Gefahr deutlich höher, dass das Wasser "kippt")
- Lage des Teichs (Extremfälle: freies Feld oder Waldnähe)
- Art des Besatzes (Zuchtformen -> Koiteich; Wildfischarten aus stehenden Gewässern -> Naturteich mit Besatz; Wildfischarten aus Fließgewässern -> Teiche mit Besatz und Filtertechnik)
wesentlich den Pflegeaufwand bestimmen.
Ich bin z.B. nicht der Meinung, dass Wasserpflanzen generell die Berge von Blättern, die im Herbst in der Nähe von Wäldern fallen, bis zum nächsten Herbst verarbeiten können. Irgendwann wird man die entstehenden Ablagerungsschichten reduzieren müssen. Eine vollständige Beseitigung von Ablagerungen halte ich aber nicht für sinnvoll bzw. sogar für gefährlich, weil man Gefahr läuft, das biologische Gleichgewicht des Teichs zu destabilisieren.
Natürlich ist es ideal, wenn man vor dem Teichbau die "richtige" Lage bestimmen kann, aber was ist, wenn der Teich vom Vorbesitzer übernommen wurde bzw. auf dem Grundstück oder in der Nähe davon dichter Baumbewuchs steht? Bei kleineren Teichen funktionieren Laubschutznetze, bei größeren wird deren Verwendung schon sehr aufwendig!
Die Pflegeaufwand wird also je nach Einzelfall sehr unterschiedlich sein.
Bei meiner Teichplanung konnte ich bei Null beginnen:
Neubaugrundstück (ehemaliger Acker, kein nennenswerter Baumbestand in der Nähe)! So konnte ich die Bepflanzung so wählen, dass eine stärkere Sedimentierung (womit auch immer) vermieden wird.
Meine Wildfischarten (s. mein Profil!) kommen in "freier Wildbahn" in stehenden Gewässern vor und reagieren nicht empfindlich auf organische (!) Belastung des Wassers. Eigentlich brauche ich bei meiner Teichgröße gar keine Technik. Ich wollte aber gerne einen Bachlauf bauen. Deshalb läuft bei mir eine einfache Bachlaufpumpe, die als Nebeneffekt das Wasser (ohne Filterung) umwälzt.
Und woraus bestehen die Reinigungsarbeiten?
Im Spätherbst schneide ich die aus dem Wasser herausragenden Teile der Pflanzen ab, mehr wird nicht gereinigt. Wasserwechsel finden bei meinem Teich in der niederschlagsreichen Jahreszeit automatisch statt, indem der Teich in Kanalisation überläuft.
Mein aktueller Teich ist zwar noch sehr jung (3. Jahr), ich glaube aber dennoch heute schon beurteilen zu können, dass "Faulschlammbeseitigungsorgien" wohl so bald nicht nötig sein werden.