Grundwasserpegel und Wasserstand im Teich

Winfried135

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13. Aug. 2019
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Münster(Westf.)
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400000
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Noch nicht
Guten Tag zusammen,
mein Name ist Winfried, komme aus Münster Nordrhein-Westfalen und besitze seit gut anderthalb Jahren ein Wiesengrundstück auf dem ein ca. 400 qm Quadratmeter großer Teich sich befindet, Max Tiefe 140 cm, Naturteich mit starken Lehmbodenanteil. Nach dem gefühlt der Teich im März noch am überlaufen war, habe ich wie viele andere das Problem, dass der Wasserstand rapide sinkt. Mir ist nicht ganz klar ob der Wasserstand abhängig vom Grundwasserpegel ist, oder durch die starke Sonneneinstrahlung tiefer ist als der Grundwasserpegel ist. Habe leider keine Möglichkeit den Grundwasserpegel zu messen. Bringt bei solch einem Teich und bei der Größe des Teichs es überhaupt etwas ihn nachzufüllen? Zumal der Aufwand durch den hohen Eisengehalt vom Grundwasser sehr hoch ist.(andere Wasserquelle steht nicht zur Verfügung). Nur habe ich auch eine große Anzahl von Bitterlingen und Teichmuscheln im Teich. Die den Sommer überleben sollen.
Gruß
Winfried
 
Hallo Winfried,
mein Mann und ich haben seit vier Jahren (durch Hauskauf) einen ähnlichen Teich, er ist nur nicht ganz so groß wie Deiner. Ich habe während der vergangenen Sommer (die ersten beiden außerordentlich nass, die letzten beiden außergewöhnlich trocken) beobachtet, dass das Sinken des Wasserpegels zwei Gründe hat. Zum einen tatsächlich die Korrelation mit dem Grundwasserspiegel, zum anderen die Verdunstung. Mein Teich hat eine große Oberfläche aber eine geringe Tiefe, wodurch die Verdunstung einen wirklich großen Einfluss auf die Wassermenge im Teich hat. Speziell wenn die sehr warmen Temperaturen einsetzen sinkt der Pegel rapide, da kann man regelrecht zuschauen.

Wir haben der Natur immer so lange ihren freien Lauf gelassen (abgesehen von ein paar Kubikmetern Wasser aus unserem Brunnen), bis der Pegel einen Punkt erreicht hatte, wo das Wasser für die Fische zu knapp wurde, dann haben wir mit Wasser aus dem Hydranten aufgefüllt. Einmal war das ein knappes Drittel der Gesamtwassermenge, einmal gute zwei Drittel. Aus der gemachten Erfahrung heraus würde ich zukünftig nicht mehr als die Hälfte des Wassers verschwinden lassen, weil weniger Wasser im Teich auch den umstehenden Pflanzen deutliche Probleme bereitet und wir haben im letzten Jahr all unsere Krebsschere verloren, das möchte ich nicht noch einmal riskieren.
 
Hallo Kathrin,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Über die Möglichkeit der Nachfüllung über einen Hydranten habe ich auch nachgedacht. Meine Befürchtung ging in die Richtung, dass das Wasser dann nach 14 Tagen wieder versickert ist. Das scheint bei euch dann ja nicht der Fall gewesen zu sein.
Danke und Gruß
Winfried
 
Lieber Winfried,

ein Teil des Wasser verschwindet zwar tatsächlich wieder, aber für uns war wichtig, die im Teich befindlichen Lebewesen zu retten. Hätten wir im vergangenen Jahr nicht 110 Kubikmeter Wasser nachgefüllt, wäre der Teich vermutlich innerhalb von zwei Wochen komplett verlandet. Im Teich lebt aber eine ziemlich große Menge Goldrotfedern und wir hätten es nicht ertragen, diese nicht zu retten. Vor zwei Jahren, als durch die Dürre sogar der örtliche Wasserverband das Wasser rationieren musste und die Bauern ihre Felder nicht wässern durften, hatten wir eine Sondergenehmigung zur Wasserentnahme aus dem Hydranten bekommen, um die Fische zu retten.

Im Übrigen erkauft man sich mit dem Auffüllen Zeit bis zu den nächsten Regenfällen, die dann – zumindest in unserem Fall war das so – die erneuten Verdunstungsverluste für den Rest des Jahres kompensieren.
 
Hallo Winfried,

dieses Problem hatte ich auch.
In meinen beiden kleinen Teichen ist im trockenen Sommer der Wasserstand um 80cm gesunken. Im Frühjahr waren sie am Überlaufen. Fotos davon kannst Du in meiner Teichvorstellung finden.
Nur der große Teich hatte immer genug Wasser da er von Quellen gespeist wird.
Ich habe die beiden kleinen aufgefüllt und den großen vergrößert...

Du kannst Doch einfach Deinen Grundwasserstand kontrollieren:
Leihe Dir einen Erdbohrer und bohre ein möglichst tiefes Loch (1-2m).
Dort hinein stellst Du ein KG-Rohr mit der Muffe nach oben. Gummi raus und Deckel drauf.
Das Wasser steigt über das untere offene Ende und Du kannst jederzeit kontrollieren, wie hoch Dein Grundwasserstand ist.

Wie hoch ist denn der Eisenanteil in Eurem Grundwasser?

Nur mal zum Verständnis:
Wenn Dein Teich einen Wasserstand X hat und Wasser verdunstet wird es von Grundwasser, welches von unten nachdrückt aufgefüllt.
Warum nicht die Differenz, die beim Absinken des Grundwassers entsteht mit dem selben Grundwasser von unten oben auffüllen?
Hast Du Angst dass sich das Eisen anreichert?
Wenn Dein Boden halbwegs gut lehmig/tonig ist, wirst Du relativ wenig Wasser verlieren. D.h., wenn man sich das Gelände mit Teich im Schnitt vorstellen würde hast Du dann Deinen gewünschten Teichwasserstand und an den Rändern sinkt das Grundwassser wieder auf sein tatsächliches Niveau mit einer "Böschung" ab.

Oft ist Grundwasser die einfachste und günstigste Lösung. Einen Versuch wäre es wert...

Viele Grüße

Christian
 
Danke für euer Rückmeldung.
Grundwasserstand. Die Idee nehme ich gerne auf. Nur der Boden ist in der Wiese schon so hart, (nach kurzer Zeit trockener Lehm) dass dies zur Zeit schwer ist.
Leider habe ich 9 mg Eisengehalt. So das ein direktes Nachfüllen nicht sinnvoll ist. Wie du oben schon beschrieben hast, denke ich deshalb auch, dass der Teichstand in etwa dem Grundwasserspiegel entspricht. nur wenn das Wasser so stark verdunstet vielleicht auch nicht? Eine Überlegung ist mir 4 IBC Container als Grundwasserzwischenspeicher zuzulegen. Sind ja mit 50 Euro das Stück erschwinglich. Nach zwei bis drei Tagen ist das Eisen im Wasser oxidiert und und setzt sich am Boden ab. Dann kann ich das Wasser oberhalb in den Teich füllen. Wären dann jedesmal ca. 3.5 Kubikmeter. Ob das ausreicht, wenn ich es kontinuierlich mache, ist die andere Frage. Kurze Skizze im Anhang.Teich.jpg 

Gruß
Winfried
 
........mir ist aufgefallen, dass der Flachwasserbereich erheblich zu breit gezeichnet ist. Sind so ca 2,5 m. Im Augenblick auch bereits kurz vor der Trockenlegung.
Gruß
Winfried
 

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