Hinweiß zum Thema Algen..

Kaje

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Hallo zusammen,

habe diese Woche eine neue Entdeckung an meinem eigenen Teich gemacht, die ich Euch nicht vorenthalten möchte und viell. einigen von Euch bzgl. Algenwuchs in ihrem Teich weiterhelfen könnten, weil daran nicht gedacht wurde..

Einleitung:

Im April diesen Jahres habe ich meinen Gartenteich neu gestaltet und auf ca. 19 Kubikmeter vergößert und bei diesem dann aufgrund der Volumenvergößerung auch gleich eine kompl. neue Filteranlage installiert. Anfänglich war alles bereits schon nach ein paar Tagen der Filterinstallation ok und die Wasserwerte sowie die Sichttiefe bis zum Bodengrund und ohne Algen.. - Habe zudem noch zusätzlich viele Wasserpflanzen ( Hornkraut, Wasserpest,Krebsscheere, Rohrkolben, Schilf, Seerosen usw) eingesetzt, um die Biologie zusätzlich zu unterstützen. Soweit so gut..

Ab mitte Juli setzte dann allmählich der Algenbewuchs ein (Fadenalgen) im Bachlauf an den Randzonen und sogar zwischen den Unterwasserpflanzen.. Was ich mir nicht erklären konnte, da ich zwar viele Fische habe (2 kleine Kois + ca. 35 mittlere Goldfische), diese aber nur ca. 2 mal pro Woche gefüttert wurden und das nur soviel Sie innerhalb 3 Minuten fressen konnten..
Zudem habe ich auch meine Kapillarsperre nochmal ringsrum um den Teich überprüft, sodaß kein Mutterboden bei zb. Regen in den Teich gespühlt werden kann..
Wüsste also nicht, woher der Nähstoffüberschuss herkommen sollte, der für die Fadenalgenbildung verantwortlich sein sollte..

Als Tip wurde mir dann gegeben, die UV Lampe auszuschalten, da diese ja eigentlich nur gegen die Schwebealgen eingesetzt wird und dafür dann die Fadenalgen vermehren läßt, denn irgendeine Art von Algen wird bei Nährstoffüberschuss immer produziert werden..
Dies wurde dann immer schlimmer, sodaß ich neben den immer mehr auswuchenden Fadenalgen nun auch noch Schwebealgen hatte und ich nicht wusste, woher dies kommt..
Also habe ich die in meinem Filter befindlichen Phoslesssäulen (OASE Filter) gewechselt, die das für das Algenwachstum zuständige Phosphat binden sollen und daher alle 3 Monate gewechselt werden sollten, da die Pufferung der Phosphate in diesen Phoslesssäulen nach dieser Zeit aufgebraucht ist und nichts mehr aufgenommen werden kann..
Nach ca. 2 Wochen konnte ich merken, dass der Fadenalgenbewuchs zwar einwenig zurückging, aber immer noch nicht so sehr, als das ich damit zufrieden sein könnte.. und das Problem mit den Schwebealgen und dem trüben Wasser blieb weiterhin bestehen..

Letztes Wochenende habe ich dann mal wie eigentlich Regelmäßig, aber dafür diesmal sehr gründlich, meinen Gartenteich von absterbenden/reinfallenden Pflanzenresten befreit.. Seerosenblätter, die anfingen zu faulen, wurden sorgfältig zurückgeschnitten.. Holme vom Rohrkolben/Schilf wurden per Hand abgezupft usw.. Dabei habe ich in der Flachwasserzone 2 große Wurzelmatten vom Schilf entdeckt, die nicht wuchsen und bereits anfingen zu faulen.. beim herausnehmen konnte man diesen Gestank förmlich riechen!
Diese Dinger habe ich dann kompl. entfernt und siehe da..... Nach 3 Tagen war mein Wasser wieder kristallklar und noch besser wie nie zuvor und das ohne UV Lampe!!!!! Man kann nun jedes noch so kleine Sandkörnchen am Bodengrund bei ca. 1,40 M Tiefe erkennen!


Deshalb mein Tip bei Algenbewuchs der sicher oftmals außer Acht gelassen wird:

Man sollte sich im klaren sein, das Fadenalgen eigentlich immer ein gutes Zeichen für die Wasserqualität sind und auch in jedem und auch biologisch besten Wasserwelten wie der Natur immer bestehen..!
Wenn jedoch der Algenbewuchs überhand nimmt, dann hat dies meist immer diesselbe Ursache : Nähstoffüberschuss in Folge von meist einer hohen Phosphatkonzentration in Verbindung mit bewegten Wasser (Bachlauf u.ä.) da hier durch die Sauerstoffanreicherung der optimale Nährboden bei der Entstehung von Fadenalgen vorhanden ist!
Um diesen Nährboden eindämmen zu können, muss dafür gesorgt werden, dass nicht mehr Nährstoffe in den Teich gelangen, als durch die Wasserbiologie abgebaut werden kann! Zu glauben, dass eine UV Lampe dagegen alleine was ausrichten kann, der täuscht sich! Zum einen bekämpft eine UV Lampe nur eine Algenart.. die Schwebealgen. Und wenn sich aufgrund der UV Lampe keine Schwebealgen mehr bilden können, dann treten diese Algen in anderer Formen vermehrt auf , die da heißen Fadenalgen, da ja die überschüssigen Nährstoffe in einer Form abgebaut werden müssen und das ist durch Algen, egal in welcher Form..
Deshalb ist das Gartenteichsystem und deren biologie mal genauer unter die Lupe zu nehmen und oftmals findet sich die Ursache für diesen Nährstoffüberschuss in ganz simplen Dingen wie falsche Fischfütterung, unzureichender Kapillarsperre, sodaß Nährstoffreicher Mutterboden in den Teich gespühlt werden kann oder so wie in meinem Fall abgestorbene Pflanzenreste.

Eine gut funktionierende Biologie funktioniert nie von heute auf morgen und man muss schon einwenig Geduld mitbringen. Seit meiner Erfahrung wie oben bereits geschildert, bin ich nun ganz davon überzeugt, dass ein funktionierendes Ökosystem auch ohne UV Lampe funktioniert.. Hier werden zum Teil lediglich die Symphtome bekämpft - Nicht jedoch die Ursache!
Eine UV Lampe wird von Koizüchtern auch weniger der Algenbekämpfung eingesetzt, sondern dient eher dazu, um die Keimzahl im Wasser in Grenzen zu halten..

Wer regelmäßig diese Dinge überprüft, dürfte bei einem richtig dimensionierten Filtersystem in Verbindung mit ausreichend Wasserpflanzen zur Unterstützung vom Nährstoffabbau meist keine Probleme mehr mit ausufernden Algenbewuchs mehr haben!
 
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