Kümmernde Seerosen

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Meine beiden Seerosen tun nicht so, wie ich gerne will!

Sowohl die vom letzten Jahr, als auch die heuer neu dazugekaufte Seerose bekommen zwar immer wieder neue Blätter, diese werden aber nicht größer als ca. 10 cm im Duchmesser, bleiben rötlich ( letztes Jahr hatte sie grüne Blätter ) und sobald sie länger als 2-4 Tage an der Teichoberfläche sind futtert sie scheinbar jemand schön langsam zusammen?! :keks:

Nach ein paar Tagen ist von den Blättern nur mehr ein kümmerlicher Rest und der welkende Stil vorhanden :cry:
Von Blüten :blume: sowieso keine Spur :cry: :cry:



Hilfe!!!!
Welcher Bösling könnte das sein, sind das irgendwelche Larven, Käfer, Raupen ....?????? :snake:
Und wie kann ich die wieder loswerden bzw. so bekämpfen, daß meine anderen Teichbewohner nicht geschädigt werden? :runterdrueck:

Ein Problem ist auch, daß ich in den Teich steigen müßte, um den Blättern mal richtig nahe zu kommen :lupe:


Danke für eure Hilfe, kuewi
 
Hallo kuewi,


stehen Deine Seerosen auch wirklich auf der richtigen Tiefe (werden oft zu tief gesetzt) ? Serrosenblattkäfer ? Sind übel, grossartige Bekämpfung fällt mir nicht ein, ich würde dann zum Austausch raten. Sitzen die Seeroden in falschem Substrat (humusreich und organischer Dünger ist falsch) ?

Aber ich verbreite mich da auf Werners Spezialgebiet...

Beste Grüße
Stefan
 
Die Seerosen sitzen mitten im Teich, sind nicht unmittelbar in der Nähe von stark bewegtem Wasser, in ca. 60 cm Tiefe auf Ziegelsteinen stehend, in großen Pflanzkörben.

Die tonig-lehmige Erde die beim Kauf um die Wurzel war habe ich großzügig herausgewaschen und die Seerosen in Sand bzw. Kieselsteine gesetzt.

Auch gedüngt wird eher wenig bis gar nicht, da durch die Fische ohnehin ein Nährstoffüberschuß entsteht.

Letztes Jahr hat die erste Seerose auch geblüht - und seither wurde sie weder versetzt,...


Ich habe heuer die 2. dazugekauft um durch die Seerosenblätter eine bessere Schattierung des Wassers zu erreichen - aber mit 4-6 Blättern nutzt es wenig :?
 
Hoi Kuewi,

gib mir bitte ein paar weitere Informationen zu Deinem Problem.

Welche Seerosensorten hast Du gesetzt? Für etliche Sorten ist 60 cm bereits viel zu tief.

Gibt es Frasspuren an den Blättern? Wenn ja: wie sehen sie aus? Richtige Gänge durch das Blatt oder eher Halbkreise die heraus geschnitten wurden? Oder sind die Frasspuren ganz unregelmäßig?

Welche Tiere leben in dem Teich? Gibt es vielleicht sehr viele Schnecken? Manche Fischen entwickeln auch einen ziemlichen Appetit auf die Unterwasserblätter.

Schlimmste Möglichkeit: ist die Spitze des Rhizoms, der Vegetationskegel, irgendwie verändert? Weich oder eventuell sogar schleimig? Du wirst wohl nicht darum herum kommen ins Wasser zu steigen ...

Werner
 
Hallo Werner!

Die Tiefe müßte eigentlich stimmen, da die eine Seerose ( die "Alte" ) eine rosarote "Lord Brydon" ¿ (Ironie) mit 60-100 angegeben wurde und die neue lt. Auskunft der Gärtnereiverküferin auch ungefähr diese Tiefe braucht. Bei dieser gelben weiß ich leider kenen Namen - aber ich habe extra nach einer mit großen Blättern gesucht ( wegen dem Schatten )


Fraßspuren in diesem Sinne habe ich eigentlich noch nicht entdeckt - wenn dann ist es etwas ganz unregelmässiges.
Die Blätter kommen rötlich auf die Wasseroberfläche und fangen nach wenigen Tagen an, immer "letschater" zu werden, wie wenn sie immer durchsichtiger werden und zu faulen ¿ (Ironie) beginnen. Sie werden nicht richtig grün und werden auch nicht größer als 10 cm im Durchmesser.
Nach ein paar weiteren Tagen sind nur mehr Blattfragmente vorhanden, die sich dann relativ leicht mit dem Kescher vom Stil procken lassen.


Im Teich leben Koi, Shubunkin, Teich-und Posthornscnecken ( die aber erst vor kurzen gekommen sind - und ich hatte das Problem schon Ende letzten Jahres )
Wasserläufer, Rückenschwimmer, Libellenlarven und Babyfischchen.

Allerdings habe ich keinen der "großen" Teichbewohner jemals an den Blättern fressen gesehen. Und wenn ein Fisch abbeißt würden die Blätter doch vom Rand her kleiner werden - oder ?

An den Rhizomen kann ich eigentlich keine Veränderung feststellen - soweit ich das durchs Wasser beurteilen kann.

Und die Rosen treiben ja auch fleissig Blätter nach - nur halten die sich nicht....
Die Alte hat z.Zt. 10 Blätter - davon 4-5 "schlechte" und die neue hat 6 kaputte Blätter und 2 gute.


Die rosa Rose hat letztes Jahr sogar geblüht - und wurde seither nicht mehr umgestellt - also dürfte es auch nicht daran liegen.
Und die Wasserwerte sind auch ganz o.K.:

pH: 7.5 - 8.0
KH: zw. 7-11
O2: ca. 14
Nitrate: <0,3




Ich habe schon von diesen Schmetterlingsraupen, die Seerosen blätter fressen gehört:
Könnten die es sein und wenn ja, wie sehen die aus und wie könnte ich die bekämpfen?


Danke, kuewi
 
Hoi Kuewi,

ich vermute Du hast die Kopffäule in Deinem Teich. Gib bloss keine Pflanzen an andere Teichfreunde weiter, denn diese Krankheit breitet sich stark aus. Vor rund 20 Jahren ist diese Erkrankung zum ersten mal in größerem Maßstab aufgetaucht und hat ganze Wassergärtnereien ruiniert. Inzwischen gibt es Mittel dagegen. Ich habe selbst zum Glück noch nicht damit zu tun gehabt (bei mir kommen neu zugekaufte Seerosen erst einmal in Quarantäne), daher kenne ich die entsprechenden Präparate auch nicht. Ich kann mich aber kundig machen. Im Prinzip besteht die Behandlung darin, daß die Rhizome der Seerosen desinfiziert werden. Im Wasser natürlich keine einfache Sache.

Deine gelbe Seerose ist vermutlich eine Colonell Welch. Das ist eine Art die sehr große und sehr viele Blätter macht (und höchst selten eine Blüte). Zur Beschattung würde ich die jedenfalls empfehlen.

Die Fische vergreifen sich eher an den Unterwasserblättern als an den Schwimmblättern. Ich habe immer wieder gehört, daß Koi Seerosen innert kürzester Zeit ruinieren können. Erst geht alles jahrelang gut, und dann kommen sie plötzlich auf den Geschmack und weg ist die Seerose. Keine Ahnung ob das stimmt.

Die erwähnten Raupen stammen vom Seerosenzünsler. Das ist ein kleiner weißer Schmetterling (wie eine Motte), der vorwiegend am Nachmittag und Abend fliegt. Manche Teiche sind inzwischen voll davon. Die Raupe schneidet sich ein halbkreisförmiges Stück aus einem Blatt und rollt das zu einer Röhre zusammen. In der Röhre sitzt dann die Raupe und paddelt damit durch den Teich. Die Tarnung ist perfekt, man glaubt ein abgebrochenes Stückchen von einem Stengel vor sich zu haben. Wenn Du also scheinbar Schilfrohre entdeckst, die aus eigenem Antrieb durch den Teich schwimmen, dann hast Du so ein Biest vor Dir. Die Bekämpfung geschieht mit Bacterium turigensis oder durch Fische (allerdings lassen sich viele Fische durch die Tarnung übertölpeln). Der Seerosenzünsler breitet sich im Moment sehr stark aus, denn in Privatgärtnen wird er in der Regel nicht bekämpft. Da inzwischen die Teichdichte in den Gärten doch recht ansehnlich ist, sind für ihn paradiesische Zustände eingetreten.

Werner
 
Hallo Nymphaion!

Sind diese Seerosenzünslerraupen ganz futziwutzikleine weißliche Dingens, die ca. 2mm lang und einen halben mm dick sind?

Dann habe ich sie nämlich ertappt!
Heute morgens ist mir beim Fischefüttern so ein einzeln treibendes, kleines Seerosenblattstückchen aufgefallen, habe gleich den Kescher geholt, herausgefischt und auf der Rückseite 3 so "Strichlein" entdeckt, die sich bei ganz genauem Hinsehen bewegt haben!


Wie kann ich die aber jetzt eindämmen?
Die Fische dürften keinen Geschmack an ihnen finden - oder sie sind zu (Entschuldigung ) Blöde, um das Happi zu entdecken.

Die alte Seerose treibt übrigens jetzt eine Blüte, hat auch 10 schwimmende Blätter und schaut besser aus, aber die neue gelbe Rose ist mit 3 halben Blättern sehr traurig anzusehen!





Im Forum vom Mein-schöner-Garten wurde einer Teilnehmerin empfohlen sich Sumatrabarben über den Sommer ins (MIni- ) Teichbecken zu setzten ??!??
Das sollen ja ordentlich gefrässige Dinger sein - aber m Teich mit den Koi und Goldis zusammen *sehrstarkzweifel*



Bitte gib mir nochmal einen Tipp - Danke!
 
Hoi Kuewi,

das dürfte nach Deiner Beschreibung keine Zünslerraupe gewesen sein. Sie sitzen nicht aussen auf den Blättern, sondern rollen sich eine Art kleine Zigarette aus dem Blatt und leben dann da drin. Sie sind sicherlich 1 - 2 mm dick und einen cm lang, dunkelgrau bis schwarz. Ob die ganz jungen Raupen anders aussehen weiss ich nicht. Ich bin bisher von dem Viehzeug verschont worden.

Werner
 
Ich habe heute mit unserem lokalen Biologiezentrum gesprochen, ich darf dort Stück Seerosenblatt mit diesen komischen Raupingers hinbringen und sie werden versuchen sie zu bestimmen!

Mal sehen was herauskommt!


Die James Brydon hat jetzt ihre erste blüte an die Oberfläche gebracht, und die Blätter werden ganz langsam grün - vielleicht besteht zumindest für diese Seerose noch Hoffnung!

Die andere wird leider gar nicht mehr.....
 

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