Lotus Samen

D.D.

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Hallo zusammen,
kennt sich jemand mit der Reproduktionsbiologie von Lotuspflanzen aus?
Zwar weiß ich, dass die Blüten zwittrig sind, aber bei einigen Pflanzen gibt es ja dennoch Mechanismen, die verhindern sollen, dass sich eine Blüte selbst befruchtet.
Ich habe Anfang letzten Jahres ein sehr verkümmertes Rhizom bekommen. Letztes Jahr ist die Pflanze die daraus gewachsen ist verständlicherweise sehr klein geblieben und hat auch eine Blüte getrieben mit jedoch leeren Samenkapseln. Dieses Jahr sieht sie schon deutlich kräftiger aus, produziert viel mehr und größere Blätter und auch größere Blüten. Stand jetzt sind es wohl Zwei Stück dieses Jahr. Jedoch zeitlich zu weit im Wachstum voneinander entfernt, als dass sie parallel Blühen. Ist daher auch dieses Jahr wieder ausgeschlossen, dass ich befruchtete Samen erhalte?
Oder würde es helfen die Pflanze irgendwie händisch per Pinsel zu bestäuben?

Grüße David
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Ps: hier noch ein Bild der sich öffnenden Blüte.
 

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Hi David,

"Willkommen" mit deinem ersten schriftlichen Beitrag

bei Nelumbo ist es so das die Blüten zwar zwittrig sind, die Blüten aber trotzdem die beiden Geschlechter zu ganz unterschiedlicher Zeit ausbilden (erst weiblich, dann männlich sind - also so wie es auch z.B bei den Aronstäben der Gattung Arum ist) Die ersten Hälfte der Blütenlebensdauer sind sie also nur empfangsbereit für Pollen von deutlich älteren Blüten und erst wenn sie dann selber nicht mehr bestäubungsfähig können entlassen sie ihren eigenen Pollen - so wird Selbstbestäubung der Blüte verhindert. Daher braucht es schon mehrere, unterschiedlich alte Blüten an der selben Pflanze um eine sichere Befruchtung einer Blüte hin zu bekommen.

PS: sollte es doch mal klappen fallen die Samen bei den Nelumbo-Sortenzuchten aber nicht sortenrein aus.

MfG Frank
 
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Hallo,

am ersten Öffnungstag ist eine Lotosblüte rein weiblich, am zweiten Öffnungstag öffnen sich die Pollensäcke. Sofern nicht bereits bestäubt, sind die Narben dann aber noch rezeptiv, d.h. klebrig und glänzend. Selbstbestäubung wäre dann möglich. Ob es klappt, hängt von der Sorte ab und ja, auch davon wie kräftig die Pflanze ist. Manche meiner kultivierten Sorten bilden nie Samen, andere regelmäßig.

Wozu werden die Samen gebraucht? Wenn sie zum Essen sein sollen, dann ist Selbstbestäubung okay. Für Nachzuchten ist solches Saatgut aber nach meiner Erfahrung nicht geeignet. Bei einer entsprechenden Aussaat blieben die Pflanzen mickrig und unansehnlich.

Viele Grüße,
Kai
 
Hallo Frank, hallo Kai,
vielen Dank für die beiden sehr fundierten Antworten. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen und genau die Informationen geliefert die mir zu meinem Verständnis bzgl des Aufbaus einer Lotusblüte und der Reproduktion noch gefehlt haben.
Samen hätte ich gern um diese tatsächlich zum Keimen zu bringen und. Die Sortenteinheit wäre mir dabei egal.
Wobei ich natürlich auch weiß, wie mühevoll und wenig erfolgsversprechend die Anzucht von Lotus aus dem Samen sein kann.
Es ist ja oft in Hobbys aller Art so, dass man gerade als Anfänger, seine Erfahrungen selber sammeln "muss". Trotz der Mahnungen und Warnungen oder Tipps von erfahreneren Hobbyisten, will man dies oder jenes doch erstmal selbst versuchen, nur um, sobald man genug Lehrgeld gezahlt hat, es dann doch genauso zu machen wie man es empfohlen bekommen hat.
Sprich in diesem Falle, werde ich vermutlich in den nächsten Jahren weitere Rhizome kaufen oder einfach warten , dass meine Pflanze weiterwächst und gedeiht und die Samenspielereien sein lassen.
Aber unabhängig von all dem, hat mir mein Lotus auch jetzt schon viel Freude bereitet und ich freue mich schon jetzt auf die nächste Saison.
 

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