Mein Erfahrungsbericht mit Flüssig-Teichfolie.

brösel

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ca.150 Koi
Hallo,
ich habe jetzt seit etwa einem dreiviertel Jahr die mit flüssiger Teichfolie auf Polyurethanbasis beschichteten Becken in Betrieb und möchte Euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten. Um rechtlich keine Probleme zu bekommen nenne ich das Produkt sowie den Händler vorerst besser nicht mit Namen.
Ich besitze ein Innenhälterungsbecken mit ca.7m³ und ein Aussenbecken mit ca.4m³, beide Becken sind betoniert und innen verkleidet mit Feinsteinzeugfliesen. Die Fliesen sind im Grunde wasserdicht, was mit den Jahren Probleme bereitete waren die Fugen die sich regelrecht aufgelöst haben.
Nach längerer Suche im Netz stieß ich auf Teichfolie flüssig,der Onlinehändler aus Baden-Württemberg wirbt mit "Nur zufriedenen Kunden - 400%iger Dehnung - flüssige Teichfolie haftet auf fast allen Materialien außer auf PE- und PP Kunststoffen"- .Ich setzte mich mit dem Händler in Verbindung um auch ja sicher zu sein, dass das Produkt für meine Zwecke geeignet ist.
Nach telefonischer Absprache bestellte ich die Ware und wendete sie genau nach Anweisung des Händlers an, der meinte, der Untergrund wäre für den Zweck bestens geeignet,Probleme könnte nur aufsteigende Resteuchtigkeit aus den Fugen verursachen.
Um dies auszuschließen gab er mir den Rat die Fugen mittels Innotec abzusperren.Ich säuberte die Oberfläche mit einem Dampfstrahler, Reinigungsmittel und Bürste. Nach einer 5 wöchigen Trocknungszeit spachtelte ich danach die Fugen mittels Japanspachtel großzügig mit Innotec über.
Ich trug die Flüssigfolie nach Anleitung mit einer kurzflorigen Walze in 3 Schichten auf. Ich war anfangs von der Verarbeitbarkeit und dem Ergebnis begeistert.
Die Begeisterung hielt aber nicht lange an schon nach kurzer Zeit zeigten sich Blasen und die Folie löste sich Großflächig vom Untergrund.
Mit dem hätte ich auch noch leben können, das wirkliche Problem ging erst los als den Koi wieder mal so richtig langweilig war und sie versuchten an den Falten der Folie zur nuckeln und zu reißen.
Nach einer Zeit gelang es ihnen auch ein Stück rauszureißen, wie das weiter ging könnt ihr euch ja denken.
Die schlausten sind sie halt mal nicht und schnallen das auch nach Wochen nicht, dass man die Folie nicht fressen kann.
Nein im Gegenteil sie versuchen es noch an einer anderen Stelle...mit Erfolg versteht sich.
Die Folienstücke machen sich schon im Darm der Koi nicht gut aber genau so schlecht sind sie in der Pumpe aufgehoben. Eine hat es mir durch blockieren des Flügelrads schon zerlegt, da ich in der Innenhälterung keinen Vorabscheider habe. Wie oben beschrieben erging es nicht nur mir in meinen beiden Becken so, mein Koihändler berichtete mir von demselben Problem mit seiner Flüssigfolie. Der Spaß hat mich um die 500€ gekostet und noch mehr Nerven.
Fazit: Nehmt das Geld und geht mit Eueren Frauen schön zum Essen da habt ihr mehr davon, ob ihr Euch dabei auch ärgern müsst weiß ich nicht ;).Ich kann nur sagen Finger weg von Flüssigfolien, ich werde mir in Zukunft eine Folie vom Profi einschweissen lassen, das kostet wenig mehr aber der muss eine Gewährleistung übernehmen.
Ps: Ich hab den Händler mit Fotos angeschrieben, er hat es nicht mal für nötig gehalten darauf zu antworten.
 

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Hallo Brösel! (Name? ) )

Das sind ja wirklich negative Erfahrungen die du da gemacht hast - ne PVC Folie (selber kleben) wäre wohl nicht gegangen? :wunder Ich mein, ich verstehs schon. Theoretisch ists die sauberste Lösung mit der Flüssigfolie. Aber wenns dann so ausgeht ...

Ach ja - Willkommen im Forum! :oki
 
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Oh sorry Joachim in der Eile hatte ich ganz meinen Namen vergessen.
Ich wollte mich auf das wesentlich konzentrieren:lach
Gruß
Bernd
 
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Hallo Bernd,
als gelernter Dachdeckermeister muß ich Dir sagen, dass das Arbeiten mit Flüssigfolien eine nicht ganz einfache Sache ist. Grundsätzlich eines!! Folien die ohne eine Trägereinlage, wie ein Polyestervlies würde ich nie anfassen. Dann ist auf den Bildern deutlich sichtbar, das die Fugen wohl feucht waren und es deshalb dort keine Haftung gab.
Gab es zu dem Material eine Grundierung? Wenn nicht, dann ist die Verarbeitung ein reines Glücksspiel.
Gute Materialien die von Fachleuten verarbeitet werden, heißen z.B. Kemperol! (Google mal), aber da kostet der m² rund 60 - 70,- €. Nur da hast Du was fürs Leben!!

Gruß Bernd aus Braunschweig
 
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Hallo Bernd

:willkommen

Das ist ja blöd was Dir da passiert ist .:(
Das sieht ja fast so aus als ob sich die Flüssigfolie mit Innotec nicht vertragen haben .
Da es an den Fugen so schlimm aussieht .
Aber ob man das als Händler wissen kann, glaub ich auch nicht .:engel

lg
axel
 
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Hallo Bernd

und

:willkommen bei den Teich - :crazy

Hast du schon mal den Hersteller von wegen Materialfehler kontaktiert???

Denn wenn du nach Anleitung gearbeitet hast, müsstest du doch auch noch in irgend einer Form eine Garantie haben, oder????

Jedenfalls wenn's kein Verarbeitungsfehler war..... :wunder
 
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Hallo Bernd,
ich hatte mal ähnliches für meine Balkone verarbeitet das war von PCI-Pursol.
Schweineteuer aber nicht schlecht,hält aber auch nicht ewig nach 10 Jahren reisst das auch.
Uv-Strahlen sind dazu auch unerbittlich:).
Es hat aber den Vorteil es löst sich nicht vom Untergrung,vorausgesetzt man bringt eine Kratzspachtelung auf.
Ist zwar auch Polyurethan aaber da liegen wie du schon geschrieben hast welten dazwischen:
Gruß
Bernd
 
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Hallo Bernd,
mein ehrliches Beileid zu Deinem Problem!! :(
Bei allen Kommentaren hierzu würde mich gern interessieren, wodurch das Wasser aus den Fugen eingedrungen ist.
So wie Deine Bilder aussehen, lag es sicher nicht an der Vorbehandlung. Doch kenne ich das Problem feuchte Kellerwand - geheizter Keller. Dieser ist feuchter als ein ungeheizter, weil durch die Wärme mehr Feuchtigkeit austritt. Versiegele ich so eine Wand, dann kann die Feuchtigkeit "drücken".
Bin ich da auf dem Holzweg oder ist da was dran (Wasser ist wärmer als Wand)?
 
AW: Mein Erfahrungsbericht mit Flüssig-Teichfolie.

Hallo Rolf,
ich glaube ich verstehe was Du da meinst.
Bei den Becken herrscht an jeder Seite eine andere Temperatur,an einer Aussenseite hängt sogar ein Heizkörper.
Die Blasen sind jedoch an allen Seiten vorhanden.
Die vordere Wand ist 8cm Dick und total trocken die Feuchtigkeit in den Blasen kann da nur vom Beckenwasser kommen.
Gruß
bernd
 
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Hallo Bernd nochmals,
das erwähnte Material von Kemper hat folgende Merkmale: UV-Beständig und Diffusionsoffen!! Da das Material meist auf Dächern und zur Abdichtung von Balkonen eingesetzt wird, muß es natürlich UV-Beständig sein. Und die diffusionsoffene Eigenschaft hat den Vorteil, das eingeschlossene Feuchtigkeit mit der Zeit ausdiffundiert. Durch die Trägereinlage aus Polyestervlies ist das Material auch hochreissfest. Natürlich gibt es auch noch andere Hersteller, aber ich bin aus gemachten Erfahrungen Kemper-Fan.

Gruß Bernd
 

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