Mein Teichprojekt

Lonovis

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15 m³
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keine
Hallo ihr lieben Teichlinge,

nachdem ich jetzt schon eine ganze Weile hier gelesen habe, will ich mal mein Teichprojekt vorstellen und natürlich auch noch ein paar Fragen stellen.

Angefangen hat es eigentlich vor 4 Jahren als wir den kleinen Garten meiner Lebenspartnerin aus Zeitmangel aufgeben mußten. Sie hatte einen kleinen Teich ca. 1,5 m x 2 m x 0,8 m mit Molchen, Kröten und Fröschen und hin und wieder mal ein paar Goldfischen, die sich aber immer Reiher oder Katzen geholt haben. Es war ein kleiner Pachtgarten mit 400 m². Mein Garten hat gut 2000 m² also eigentlich reichlich Platz für alles mögliche. Da wir aus dem Garten 2 Transporterladungen mit Pflanzen mitgenommen haben (nur das wesentliche, sie hat wirklich einen grünen Damen) ging es erstmal darum das Grün unter zu bringen. Aus der Steuobstwiese sind inzwischen ein 300 m² Gemüsegarten, zwei 50 m² Steigarten allerlei Blumenbeete mit Pflanzen, die ich bis dato weder gesehen habe noch den Namen kannte geworden und der 'Rest' wird nun gestaltet. Da muss natürlich auch mindestens ein Teich her.

Als Standort für den Natruteich habe ich einen halbschattigen Platz zwischen 2 Bäumen ausgewählt. Diese stehen etwa 20 m auseinander, Wird also nicht so groß werden.

Es soll alles so natürlich wie möglich sein und der technische Aufwand auf da Minimum reduziert.

Die erste Übelegung war, da die Größe ja eigentlich vorgegeben ist, wie aufbauen. Ich habe mich entschlossen, da ich ca. 5% Gefälle habe den Teich in 2 Ebenen anzulegen. Im oberen Bereich soll ein Klärteich liegen, unten der eigentliche Teich.

Zu einem extra Klärteich habe ich mich entschlossen, 1. weil ich keinen Filter einbauen will und 2. damit ich anfallendes Grauwasser nutzen kann. Der Kärteich soll etwa 2 m³ Volumen haben. Das sollte für das Grauwasser von Dusche und Küche alle mal reichen. Wir sind eigentlich nur am Wochenende im Sommer dort. Grauwasser schätze ich auf etwa 2-3 m³ pro Jahr. Hat jemand hier Erfahrung damit?

Zwischen den Teichen kommt ein kleiner Bachlauf mit Wasserfall oder Kaskaden für die Sauerstoffversorgung. Der Höhenunterschied beträgt in diesem Bereich ca 50 cm.

Der Große Teich sollte 4 m Durchmesser haben und 1,2 m tief sein. An der vorderen Seite kommt eine ca. 50 cm breite Stufe für Wasserpflanzen. Hinten soll eine Holzterrasse hin kommen.

Nun hab ich mir letztes Wochende, da ich noch einen Parkplatz anlegen mußte, einen Bagger geholt und gleich mal das Loch gebuddelt. Leider ging der Ausleger nur bis 3,70 m, hab ich nicht bedacht als ich ihn bestellt habe. Also entweder noch mit Hand schachten oder so lassen. Da der Boden extem fest ist, Kalkmergel und teilweise Felsen, wird es wohl bei der Größe bleiben. Für die beiden Löcher habe ich mit dem Bagger schon etwa 4 h gebraucht.

Der Boden ist auch der Grund dafür, dass ich den Teich in GFK ausführen werde. Es sind derartig viele Steine und Spitzen darin, dass ich sowieso eine Betonschicht aufbringen muss. Außerdem bin ich der Überzeugung, dass es besser hält als Folie. Klar da scheiden sich die Geister, Folie hält auch. Ich habe aber keine Lust irgendwann und sei es in 20 Jahren etwas erneuern zu müssen. Wenn man das Material (Glasfaser und Harz) günstig kauft ist es nicht wirklich teurer aus gute Folie. Mit der Verarbeitung habe ich schon in meiner Jugend Erfahrung gemacht. Zwar nicht in der Größe aber die Formteile sind immer recht gut geworden.

Die nächste Überlegung war, wie bekommt man das Wasser zum fließen. Ein Klärteich und ein Bachlauf bringt nichts, wenn das Wasser nicht in einem Kreislauf ist. Dafür habe ich mir überlegt einen Schacht ca. 50 x 50 cm am Rand des Beckens anzulegen. Damit kann ich einen Aublauf vom Grund machen und gleichzeitig einen Skimmer anbringen. In den Schacht kommt dann eine Tauchpumpe die das Wasser ins obere Becken pumpt. Über die Leistung bin ich mir noch nicht so ganz im klaren. Hat hier jemand Erfahrung?

Für die Klärung muss ich, so mein Gedanke, ja nicht so viel Wasser pumpen. Evtl. reicht da eine größere Bilgenpumpe aus dem Bootsbau. Der Bachlauf soll aber auch was fürs Auge bieten und nicht nur tröpfeln. Naja mal schauen.

Was nimmt man da am Besten für einen Skimmer?

Soviel erstmal zu unserem Projekt. Bilder werde ich demnächst noch einstellen.
 
AW: Mein Teichprojekt

Hallo Lonovis,
Zu einem extra Klärteich habe ich mich entschlossen, 1. weil ich keinen Filter einbauen will und 2. damit ich anfallendes Grauwasser nutzen kann. Der Kärteich soll etwa 2 m³ Volumen haben. Das sollte für das Grauwasser von Dusche und Küche alle mal reichen. Wir sind eigentlich nur am Wochenende im Sommer dort. Grauwasser schätze ich auf etwa 2-3 m³ pro Jahr. Hat jemand hier Erfahrung damit?
Ich habe keine Erfahrungen mit Grauwasser, allerdings solltest Du hinschauen, welche Art von Grauwasser Du wiederverwenden willst.

Du hast, lt. Deiner Schilderungen und Profil wohl nicht vor Fische einzusetzen, aber auf die sonstigen Tiere, die sich einfinden werden, muss man natürlich auch rücksicht nehmen.

Deswegen würde ich schon ein Augenmerk auf das Grauwasser aus dem Küchenbereich legen, dass ja (wie im Link oben beschrieben) mitunter Fetthaltig ist und Speiserückstände enthalten kann...
Ich kann mir vorstellen, das beide Sachen die Teichbiologie beeinflussen....

Wasser vom Gemüse/Salat spülen, schnell mal Gläser oder Besteck abspülen ist ja damit nicht gemeint, sondern schon das vorhanden sein von Ölen und Fetten, die beim Kochen beigegeben werden oder halt beim Kochen von den Speisen abgegen werden.

Ich hoffe ich liege nicht all zu falsch...

Grüße
Andreas
 
AW: Mein Teichprojekt

Hi Lonovis!
Von der Einleitung von Grauwasser würde ich UNBEDINGT Abstand nehmen:
Wir kämpfen im dichten Teich mit allen Mitteln gegen die Akkumulation von Phosphor,
da würde ich kein Phosphat ZUSÄTZLICH einbringen! :box
Die 3 m³ im Jahr trag lieber im Kanister davon
oder verwend sie für die Spülung im Klo.
Das Dachwasser kannst du einleiten:
Das ist schön mineralstoffarm.

Als Skimmer kann ich dir einen Rohr-Schwimm-Skimmer empfehlen.

Die Bilgenpumpe kannst du gleich vergessen:
Die kostet einen Haufen Geld und ist nicht für absoluten Dauerlauf geschaffen.
Die von mit beschriebene Mammutpumpe scheidet aufgrund des unzureichenden Verhältnisses
Unterwassertiefe / Förderhöhe über Wasserspiegel
leider aus. (Sollte mindestens bei 10 liegen!)
Du wirst dich wohl im Gartenteichfachhandel beraten lassen müssen,
ich sag dir aber gleich, dass du wahrlich enorme m³-Leistungen brauchst,
damit´s nach Bacherl ausschaut und nicht nach Kinder-Lulu:
So 10 m³ pro Stunde werden das schon MINDESTENS sein müssen!
Wenn du auf die Bacherloptik verzichten kannst,
tut´s aber eine kleine Pumpe auch:
Das filtert trotzdem prima!

Mit fröhlichen Grüßen aus Wien

Der Schwarze Peter
 
AW: Mein Teichprojekt

Hallo lonovis,

zum Thema Pumpenleistung kann ich dir diesen Fachbeitrag nur empfehlen.
Da ist alles Nötige enthalten.

Er ist bei den Fachbeiträgen ein wenig versteckt.
 
AW: Mein Teichprojekt

Danke für die Antworten.

Der Teich ist nun fast fertig- Ich kann gleich mal sagen, hätte ich gewußt, wie viel arbeit das ist, hätte ich es bleiben lassen. Aber was man einmal angefangen hat...

Zur Verarbeitung von GFK:

Ich habe sehr günstig Glasfasermatten gekauft. Insofern haben sich die Kosten relativiert. Leider habe ich unterschätzt, dass das Material mit 600 g/m² erheblich mehr Harz braucht als die üblichen 300-450 g/m². Das Wetter (Dauerregen im August) war auch nicht förderlich. Den oberen Teich konnte ich 2 mal machen, weil das Harz nass geworden ist, bevor ich das Topcoat aufbringen konnte. Das Becken hat jetzt 3 Lagen 600 g/m² Glasfaser und sicher 4-5 kg Harz je m²- Ich hab es unter Lehrgeld abgehakt.

ISO/NPG-Harz ist nicht so leicht zu verarbeiten wie ich dachte. Es härtet bei falschem Ansatz oder z.B. im Sonnenlicht blizartig aus. Wenn man sich daran gewöht hat und die Mengen richtig ansetzt ist die Verarbeitung eigentlich relativ gut zu bewerkstelligen.

Heute kommt das restliche Topcoat und wenn das Wetter hält wird alles heute fertig. Dann kommen noch die Außenarbeiten.

Bilder sicke ich wenn alles fertig ist.
 
AW: Mein Teichprojekt

Warum hast du keine (EPDM-)Folie reingelegt?
Das wäre billiger, einfacher, schneller, haltbarer UND weniger Arbeit gewesen!
 
AW: Mein Teichprojekt

Hallo Schwarzer Peter und alle anderen,

Es gab/gibt meherer Gründe warum ich GFK genommen habe:

1. Haltbarkeit, Folie ist schön und gut, sicher auch 10 - 15 - 20 Jahre haltbar und dann macht man sie halt neu. Nicht, dass ich mich vor der Arbeit scheue, aber GFK hält länger. Da haben nichtmal meine Enkel arbeit mit dem Teich Probleme, wenn sie nicht versuchen ihn mit der Spitzhacke umzugraben. Wenn wirklich etwas undicht wird, brauche ich nur den Topcoat Anstrich erneuern.

2. Die Kosten relativieren sich auf Grund Pkt. 1 und so viel teurer ist es auch nicht. Ich komme so im Nachhinein auf etwa 18 €/m² (natürlich Wand-/Bodenoberfläche) reine Materialkosten. Gute Folie mit entsprechendem Unterbau ist nicht wesentlich billiger.

3. Empfindlichkeit: Mit dem GFK kann ich fast sorglos umgehen. Wenn der Nachbarshund mal ins Wasser springt, kein Problem, bei Folie schon.

4. Bei der Verabeitbarkeit kann es gut sein, dass Folie etwas einfacher geht. Wenn ihr aber mal die Form anschaut (Bild unten) könnte ich mir vorstellen, dass es auch mit Folie nicht ganz einfach ist. Die vielen Rundungen sind sicher auch schwer und nur mit vielen Überlappungen zu verlegen.

5. Klärteich: im Klärteich liegen am Ende ca. 2 t Kies. Auf Folie denke ich, kann das etwas unsicher werden.

Ich hatte ja schon eingangs geschrieben, dass ich auf Grund des Bodens sowieso eine Betonschicht drüberziehen muss. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei dem Unterbau für Folie sehr auf eine ganz glatte Oberfläche ankommt. Der GFK ist da relativ unkompliziert. Ich habe einen einfachen Betonputz gemacht und nur mit der Kelle geglättet.

Wärend der Arbeit hab ich auch manchmal geflucht und mich gefragt, warum nicht einfach ein Loch mit Folie ausgelegt. Am Ende hab ich es aber nicht bereut.

Mal was zu den Gesamtkosten: Ich hab zwar nicht auf den Cent gerechnet, aber die Kosten sind im Rahmen geblieben:

Glasfaser (wie gesagt exterm günstig ersteigert) ca. 75 m² 22,50 € (normalerweise ca. 500 €)
Harz+Topcoat 690,00 €
Kies/Zement 110 € (4t)
Bagger 1 Tag 90 € (wobei ich an dem Tag noch einen Weg und 2 Parkplätze planiert habe)
Kleinkram 50 €
Also bin ich etwa mit 875 € bei meinem Teich dabei.

Die Arbeitszeit alles in Allem etwa 700 Arbeitsstunden. Gut, wenn ich die als Leistung einbeziehe mit 35 €/h, sind das 24.500 €. Aber wer rechnet schon die Arbeitszeit beim Hobby. Wobei ich eingestehen muss, ich habe sehr viel Zeit mit Sachen vertrödelt, die am Ende nicht realisiert wurden, z.B. den abgetrennten Pumpenschacht.

Dazu vielleicht nochwas. (Bild Pumpenschacht) Ich hatte ursprünglich vor einen abgetrennten Pumpenschacht zu bauen. ca 60 x 60 x 150 cm. Ich mußte aber feststellen, dass das für arbeiten mit GFK zu eng ist. Am Grund waren es gerade mal 35x35 cm. Zum stehen o.k. aber nicht zum GFK kleben. Deshalb habe ich ihn einfach weggelassen, nachdem ich 3 Tage daran herumgebastelt habe. Hätte ich ihn etwas größer gehalten und einfach gemauert wäre es sicher besser gewesen. Da ich die Zeit aber einmal vertrödelt hatte und der Beton schon fertig war hab ich dann sein lassen. Es hätte nochmsl 2 Tage Handschachtung und das zusätzliche Material gekostet.

Die geraden Flächen habe ich übrigens mit Leichtbauplatten http://de.wikipedia.org/wiki/Holzwolle-Leichtbauplatte verwendet. Die lassen sich einfach zuschneiden und leicht verputzen. Da der Kalkmerkel-Boden bei mir sowieso kein Wasser hält durfte es kein Problem werden. Wenn sie wirklich mit der Zeit zurbröseln, rutscht ja Erde nach. Die GFK-Form ist in sich so stabil, dass sie das ab kann.

So jetzt muss ich aber mal ein ganz klein wenig arbeiten.

Ach und der Letzte Stand: ALLES DICHT! ich habe am WE das erste mal alles voll Wasser gebabt. Wir sind bei der Außenanlage. Es gehen etwas über 7000 l rein.

Ich weiß die Bilder, kommt noch!
 

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Hallo Lonovis,
schon eine aufwenige Anlagenführung... da kommt man schon irgendwie auf die Idee GFK zu verwenden, wobei man sicherlich mit 2-3 Abschnitten das ganze auch hätte mit Folie machen können, dass ist allerdings nur eine Vermutung, da ich da keine praktische Erfahrung habe.

Wie schaut es denn (auch wenn Du noch keine praktische Erfahrung damit hast) mit der Eislast/Eisdruck aus?

Zufireren wirst Du ihn ja normalerweise nicht lassen ;) ... aber eine gewisser Druck wird sich trotzdem entwickeln, wenn es zu einer Eisschicht kommt, auch wenn sie nicht geschlossen ist.
Hat man Dir da schon was im Vorfeld zu gesagt, wie sich das Material dann verhält?

Bin noch in der Vorplanung... die ersten Ideen stehen, doch habe ich einen 'Abenteuer' Untergrund... Grundstück liegt schon tief und es dürften von 2-3 Bäumen große Wurzeln in die geplante Teichregion ragen...(mitunter geschickt um die aktuelle Teichschale 5k L gewachsen)
Da muss ich dann ggf. Kompromisse eingehen... deswegen bin ich mir noch nicht wirklich schlüssig, ob ich in Richtung GFK gehen sollte oder doch Folie verwende.

Grüße
Andreas
 
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Hallo,

sicher alles geht auch mit Folie, aber ich hab's eben lieber ein wenig stabiler. Die Verbindung der beiden Materialien dürfte etwas schwierig dicht zu bekommen sein.

Eislast dürfte auch kein Prolem werden. Erstens ist das Material sehr fest und außerdem habe ich darauf geachtet, dass gegenüberliegende Seiten immer schräg sind, zwischen 5° bei engeren Stellen und 15° bei weiteren. Da das Eis am GFK nicht haften drückt es sich so nach oben.
 

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