AW: Naturschwimmteich mit/ohne Technik
Hallo Teichfreunde
An dieser Stelle mal ein kleines Resumee zu unserem Projekt
kleiner naturnaher Schwimmteich (Abkühlteich) - auch als Dankeschön für die Informationen und Anregungen, die ich seinerzeit bei der Planung hier im Forum finden konnte.
Projekt
Der Teich mit einer Gesamtfläche von 35m2 wurde im Juni 2007 ausschließlich in Eigenarbeit realisiert.
Er wurde naturnah angelegt und kommt komplett ohne Technik aus.
Dennoch wurde eine Pumpe (Aquamax 6000 eco) mit Skimmer ohne weitere Filter in einem externen Pumpenschacht realisiert, die bedarfsweise läuft.
Der Schwimmbereich von 10m2 (ca. 2,5m x 4m) ist 2m tief.
Die Abtrennung zwischen Schwimm und Pflanzzone wurde mit Balken aus Lärchenholz gestaltet, welche auf einer 1m hohen Mauer aus Hohlbetonsteinen aufliegen.
Ein kleiner Holzsteg und eine Granit-Natursteinmauer (im Wasser stehend, in die ein kleiner Wasserfall integriert ist) setzen optische Akzente.
Substrat: 3-5cm Lehm-Sandgemisch
Start-Bepflanzung: Set mit 110 Teichpflanzen (davon ca. 1/3 Unterwasserpflanzen)
Die Beleuchtung ist lose auf Teichboden mit Saugnäpfen (12V, IP68) befestigt und kann je nach Pflanzenwuchs angepasst werden.
Besatz (2008): Goldelritzen, Gründlinge, Bergmolche - letztere halten sich bis heute, wacker trotz der Fische.
Die Realisierungskosten betrugen komplett € 6000,- ohne Eigenaufwand.
Bilder folgen dann auch mal demnächst.
Erfahrungen
Das Wasser war nach der Bepflanzung rund 1,5 Monate getrübt (Sicht ca. 0,5 bis 1m) und ist seitdem klar bis zum Boden des Schwimmbereiches. In den ersten 3-4 warmen Wochen im Frühjahr ist der Boden nicht zu sehen - die Sichttiefe in dieser Zeit fällt jedoch nie unter 1m - bis sich das Gleichgewicht wieder eingestellt hat. In der Startphase haben uns zunächst aber100te von Mückenlarven irritiert, von denen jedoch dank
Gelbrandkäfer und Libellenlarven keine einzige schlüpfen konnte.
Im Herbst wird der Teich gegen das Laub von 2 nebenstehenden Ahornbäumen und einer
Rotbuche mit einem Netz abgedeckt (bei den Teichmaßen kein Problem).
Wenn sich das Wasser einmal trübt, wird die Pumpe einfach weniger eingesetzt oder bleibt ganz ausgeschaltet, bis sich das Wasser erholt hat. Sie wird ohnehin nur zugeschaltet, wenn wir im Garten sind, etwa um die Wasseroberfläche abzusaugen (tote Insekten, Laub, Pollen etc. - sieht einfach netter aus und ist zum Baden angenehmer) oder für die Optik/Geräuschkulisse des Wasserfalles.
Resumee
Wir hatten bisher viel Freude und tolle Stunden am und im Teich und haben mit unserem Naturbiotop viel neues gelernt.
Der Schwimmbereich reicht vollkommen aus zum Abkühlen, Planschen und Tauchen; unsere Überlegung war seinerzeit, dass man auf 8m oder 10m Länge nicht wirklich deutlich besser schwimmen kann und für 20m war kein Platz. Allerdings sind die Dimensionen nicht mehr wirklich zum Reinspringen geeignet (hin und wieder ein vorsichtiger Kopfsprung muss allerdings sein).
In der Literatur werden solche Teiche in der Regel mit deutlich größerer Mindestfläche beschrieben (meist ab 80 bis 100m2). Unser oben beschriebenes Projekt zeigt aber, dass es auch in kleineren Dimensionen problemlos ohne Technik funktioniert.
Aus meiner heutigen Sicht ist die Wassermenge entscheidend - also tief genug graben, damit sich das Wasser nicht zu stark erwärmen kann. Auch denke ich, dass die natürlichen Temperaturzonen erhalten bleiben sollten bzw. sich nach dem Baden wieder rasch einstellen können; wenn ihr also mit Pumpe plant, würde ich das Wasser nicht vom Boden absaugen.
Allen, die bis hierher gelesen haben, wünsche ich nun eine gelungene Teichplanung, eine erfolgreiche Realisierung eures eigenen Projektes und nachfolgend viel Freude bei der Nutzung eures Babys.
Grüße aus der Kurpfalz