Neigungswinkel Balkonkraftwerk

[Wanderra]

Moin Teichfreunde
Um meinen Strombedarf für den Teich in den Sommermonaten etwas abdecken zu können möchte ich auf meinem Gartenhaus in dem die Filteranlage steht 2 Solarplatten mit der Leistung von 800W montieren.
Da es bei uns an der Nordseeküste bekanntlich fast immer windig ist und das Blockhaus ziemlich frei steht möchte ich die Platten eigentlich nicht großartig aufständern sondern flach auf dem Dach fixieren, das Dach hat auf 3m ein Gefälle von 4cm und nun möchte ich gerne wissen ob das ein ausreichender Winkel ist um ein gutes Ergebnis zu erzielen, vielleicht kennt sich ja jemand von euch damit aus und kann mir weiterhelfen!

Gruß Jens

 

[Teich4You]

Moin. Auch flach installierte Anlagen können ordentlich Strom erzeugen.
Im Schnitt erreichen flach installierte Anlagen immer noch eine Ausbeute von +80% zu optimal ausgerichteten.
Hier kann man auch ein wenig rechnen/spielen: https://echtsolar.de/photovoltaik-rechner/neigungswinkel/

 

[PeBo]

Hallo Jens,
die Dachneigung an meinem Haus beträgt 15 Grad. Wegen der Windlast und auch wegen dem Teich mit dem mehr an Stromverbrauch in den Sommermonaten habe ich mein Balkonkraftwerk mit derselben Neigung direkt auf dem Dach befestigt.
Natürlich wäre in den Wintermonaten die Ausbeute bei größerem Winkel stärker, aber ich habe im letzten Jahr mit zwei 405 Watt Modulen und einem auf 600 Watt begrenzten Wechselrichter immerhin 727 kWh im Jahr „geerntet“. Bringt also deutlich mehr als man meint.
Also mach das ruhig!

Gruß Peter

PS: Der Schmutzabtransport ist natürlich etwas schlechter und auch Schnee bleibt im Winter länger auf den Modulen liegen.

 

[Wanderra]

Moin
Danke für eure Antworten, das klingt alles sehr positiv und bestärkt mich in meinem Vorhaben!
Was den Schnee betrifft mache ich mir keine großen Sorgen denn hier bei uns ist das eher Mangelware.
Die Halterungen die ich mir separat bestellt habe lassen sich in der Höhe noch geringfügig verstellen so das ich auf knapp 6cm Gefälle kommen könnte.

Gruß Jens

 

[Biko]

Ich habe bei meiner Anlage bemerkt, dass es einen Riesenunterschied macht, ob die Paneele hinterlüftet sind oder direkt auf dem Dach montiert werden. Sobald die Paneele zu sehr überhitzen, sinkt die Stromausbeute rapide. Deswegen wäre eine entsprechende Aufständerung, so dass die Paneele von hinten belüftet werden, sehr sinnvoll.
Eine kurze Bilderstrecke dazu gibt es in meinem Thread ‚der Forellenteich‘.
Beste Grüße, Hans-Christian

 

[Wanderra]

Moin
Das Dach vom Blockhaus ist mit Trapetzblech gedeckt und deshalb müsste die Paneelen eigentlich genug belüftet werden, das denke ich zumindest. Bin mir nicht sicher ob es beim Thema Hitze noch eine Rolle spielt das es sich um Glas Glas Paneelen handelt, sollen angeblich langlebiger sein.
Gruß Jens

 

[Joachim]

Ich hab auf 15° Neigung die Module mit einfacher Unterkostruktion liegen (einfach = nur zwei Aluschienen je Modulreihe). Im Sommer funktioniert has ganz gut. Aber Oktober bis Februar kommt da im vergleich zu steiler aufgestellten erheblich weniger vom Dach, und Schnee bleibt halt lang drauf liegen.

Wenn es dir nur um den Sommer geht, kein Problem - mach das.
Wenn sich die Anlage aber auch rechnen soll, müsste man deine Stromverbrauchskurve übers Jahr kennen um zu sagen ob 15° ne gute Idee sind oder doch eher 30° die bessere Wahl, wenn auch teurer wäre.

Defakto hast du bei 15° ein Problem immer - Verschmutzung. Durch den Rand um die Module und den flachen Neigungswinkel bleibt länger und öfter Wasser oder Tau drauf was zusammen mit Staub in der Luft dann deine Module recht schnell eindrecken wird. Ich hatte das Thema auch unterschätzt, kann aber die Tage gern mal Fotos machen wie das nach einem Jahr schon aussehen kann.

Hitze spielt immer eine Rolle - je heißer die Module in der Warmen Jahreszeit werden desto geringer deren Leistung (die Angaben dazu findet man in den Moduldatenblättern). Nicht umsonst legt man einen Wechselrichter so aus, das der auch im Februar wenns noch sehr kalt sein kann und dennoch ordentlich Sonne kommt, die Stringspannung noch verkraften kann. Den Leistungspeak hat man meist im April/Mai, richtung Sommer hat man dann oft sogar weniger Ertrag weil einfach die Module sehr warm werden und wenn man den Wechselrichter ungünstig unterbringt auch dieser wegen der Hitze runter regeln könnte.

Unabhängig von deinen Gegebenheiten vor Ort - ich pers. werde nicht noch mal ein 15° Anlage bauen und bau meine sogar auf 30° Neigung um. Für mich, hier im Raum Leipzig/Halle hat eine so flache Montage mehr Nachteile als Vorteile. Aber OK, ich brauch den Strom auch eher im Herbst/Winter und da ist so flach einfach kein Blumentopf zu gewinnen.

 

[Wanderra]

Moin
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung!
Gruß Jens

 

[Wanderra]

Hallo Teichfreunde
Ich habe nochmal eine Frage zum Thema Balkonkraftwerk und hoffe das sich hier ein Paar Fachleute tummeln die mir helfen können. Folgendes, an meiner Zuleitung für den Teichfilter ist ein Verteiler installiert von dem dann die Abzweige zu den Steckdosen führen an dem dann die Filterpumpe, 2 Sauerstoffgeräte und die UV Lampe angeschlossen sind, nun möchte ich an der Zuleitung(noch vor dem Verteiler) eine weitere Steckdose für das Balkonkraftwerk anbringen, funktioniert das?
Gruß Jens

 

[PeBo]

Hallo Jens,
ohne das genaue Anschlußschema zu kennen, ist es etwas schwierig, dies aus der Ferne zu beurteilen.
Falls der von dir beschriebene Strang direkt zum Sicherungskasten führt mit normgerechten Kabeln 3 x 1,5* und dort mit 16A Sicherungsautomat und Fi 30mA abgesichert ist, steht dem nichts entgegen.
Die wenigen Verbraucher mit so einer geringen Leistung kannst du durchaus am gleichen Strang betreiben.

Bedenke aber, dass sich hinter jedem Stromzähler nur ein Balkonkraftwerk mit gegenwärtig einem Einspeisewechselrichter mit maximal 600 Watt Leistung (demnächst vermutlich 800 Watt) befinden darf. Das ganze musst du dann im Marktstammdatenregister eintragen und auch deinem regionalen Stromversorger mitteilen.

Viel Spaß und Erfolg bei der Anmeldung und Montage.

Gruß Peter