Pflanzenteich - Fotomolchs Teichdoku Claudias Naturteich für Molche, Libellen und was sonst so kommt

Fotomolch

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Nachdem ich schon ein paar Wochen hier angemeldet bin, will ich euch meinen Teich vom ersten Spatenstich bis ? mal vorstellen.
Alles fing damit an, dass meine Schwiegermutter aus Altersgründen das kleine Gärtchen am Haus nicht mehr machen wollte. Der Garten hat ca. 100 Quadratmeter und liegt teils im Dorf/ an der Straße und auf der anderen Seite geht es in die freie Wiese, auf der manchmal Pferde stehen, wo das Dorf auch schon zu Ende ist.
Der Garten war Nutzgarten mit einem baufälligen Gewächshaus Marke Eigenbau, etwas Efeu, Blumenstauden und ein paar komischen immergrünen Bäumchen und einem Flieder.
Mein Plan als Naturfreundin war, einen schönen, möglichst naturfreundlichen Garten anzulegen, möglichst mit Teich (der mich dieses Jahr dann endlich auch in dieses schöne Forum geführt hat).
Also habe ich mir erstmal ein Teichbuch und ein Projektbuch über einen Naturfreundlichen Garten besorgt und geplant. Weil ich Anfang April noch von einer Erkältung geschwächt war, konnte ich erst im Mai mit der Arbeit beginnen. Aber gute Planung ist ja das A und O.
Der Teich sollte dahin, wo erst das Gewächshaus war. Auch so in etwa in der Größe:lachboden. Das wurde ja zum Glück nichts. Der Teich ist doch ein gutes Stück größer geworden:dance.
Auf den Bildern also der Status Anfang April 2016.

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Der baufällige Lattenzaun und der hässliche Maschendrahtzaun sollten natürlich auch weg. Bis ich mit dem eigentlichen Teichbau anfangen konnte, dauerte es trotz der tatkräftigen Unterstützung meines Göttergatten drei Wochen. Die Abrissarbeiten von Zaun, Gewächshaus, Betonweg und Holunderwurzeln (der Holunder stand direkt auf der Grundstücksgrenze wo der neue Zaun hin sollte und die Wurzeln gingen durch den ganzen neuen Teich - außerdem stehen in der Nähe noch ein paar große Holunderbüsche) ausgraben haben mehr Arbeit gemacht als der ganze Teich/ Garten. Da ich ja nun nichts Gutes mehr gewöhnt war, habe ich auch selten mehr als zwei Stunden am Tag an meinem "Naturgartenprojekt" gearbeitet. Danach war ich K. O.:ach (der Hund hat ja auch noch sein Recht "gefordert").
Das Fundament des Gewächshauses bestand aus 4 Betonplatten 2m mal 50 cm, ca. 5cm dick. Die waren nur mit äußerster Anstrengung, Brechstangen und einer Portion Gehirnschmalz zu bewegen und wurden als neue Randsteine unter dem Zaun in Richtung Wiese wieder eingebuddelt. Das Ganze lief so ab, dass ich die Platten ausgegraben habe, mein Mann hat sie am anderen Ende als Randsteine wo der neue Zaun hin sollte wieder eingegraben:five. Als der erst einmal stand, konnte ich auch unsere Hundedame Tiffy wieder frei im Garten laufen lassen.
Der Garten hat ja nun auch ein Gefälle, so dass ich für den Teich am unteren Ende einen Wall gebaut habe. In den haben wir Reste vom zerschlagenen Betonweg eingebaut. Den Rest haben wir mit den Gewächshaus"resten" auf die Deponie gebracht.
Am 29. Mai 2016 sah der Teich dann schon so aus:
Die Schnüre habe ich in Waage (einigermaßen:kopfkratz) gespannt, um zu sehen, wieviel Erde ich am einen Ende weg und am anderen Ende hin machen muss:augenbraue. Das hat natürlich nicht sooo gut gehalten...:lala
Außerdem war schon abzusehen, dass der Teich doch ca. doppelt so groß werden würde, wie geplant:staun1. Uuuups. Wie sich aber herausstellte (ihr könnt es euch denken:lachboden) eine sehr gute Entwicklung:jaja.
Das Teichloch war fast fertig, da kündigte sich das erste von mehreren Gewittern an:regen. Ich lag wach im Bett und überlegte, wie der Teich wohl morgen aussehen würde. Musste ich noch mal komplett von vorne anfangen:wunder:traurig?
Aber, wie auf dem Bild vom 30. Mai 2016 zu sehen, hielt sich der Schaden in Grenzen. Ich habe etwas Schlamm aus dem Loch geholt - und gut war es:rollen.

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Das konnte natürlich nicht so weiter gehen, also habe ich schnell die Folie, das Teichvlies und das Uferrandsystem bestellt. Nach einiger Recherchen und viel Kopfzerbrechen habe ich mich für das ganz dicke Teichvlies und eine schöne EPDM- Folie entschieden. Eigentlich sollte die Folie und das Teichvlies in Einem sein, kam aber einzeln. Das Ganze mit dem Ufergraben nach Naturagart hat mir nicht so gefallen, also habe ich mich für die Lösung mit dem Uferrandsystem entschieden, wodurch der Teich auch noch etwas tiefer wurde. Ein zweiter Starkregen haben dem Teichloch schon etwas mehr zugesetzt, aber ein Ende war ja absehbar. Am schlimmsten bei der ganzen Buddelei waren die letzten 40cm. Die bestanden aus Schiefersteinchen und ich musste sie erst mit der Spitzhacke lockern, bevor ich sie ausgraben konnte:nolike. Zum Glück war diese Fläche nur recht klein.
Am Freitag, den 3. Juni 2016 habe ich das Randsystem installiert (mit der Wasserwaage habe ich darauf geachtet, dass eine Stelle etwas tiefer als "Überlauf" und der Rest in Waage lag) und mein GG hat am Samstag vor dem Installieren der Folie noch die brilliante Idee gehabt, das Loch noch etwas zu verbreitern. Das Wasser vom Vortag war mittlerweile auch weggesickert, so dass einem Einbringen der Folie nichts mehr im Wege stand. Das ging auch alles ganz einfach - viel einfacher als geplant - EPDM sei Dank.

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Noch was zu Foliengröße: Die Maße (mit allen Unebenheiten einmal längs und einmal quer durchgemessen) vom Teich waren 4 mal 5 Meter. Ich habe die Folie dann 5 mal 6 Meter groß bestellt - die Größe war genau richtig. Die weichere Kautschukfolie ließ sich auch ganz einfach verlegen, sie ist quasi von alleine in den Teich gefallen. Der Versender hatte zum Glück auch die Maße drauf geschrieben, so dass ich genau wusste, welches die lange und welches die kurze Seite ist.
Die Ufermatte habe ich mit dem Spezialkleber von Naturagart fest geklebt, was auch gut geklappt hat. Sollte ich das nochmal machen, würde ich allerdings den ganzen Teich mit Ufermatte auskleiden, nicht nur den oberen Teil. Ich dachte nicht, dass man so tief gucken kann.
Wir hatten 100kg Kies im Baumarkt gekauft, aber schon beim Verteilen gemerkt, dass das viel zu wenig ist. Dann habe ich versucht, mich nochmal schlau zu machen, demnach wäre ungewaschener Betonkies das Richtige gewesen, aber es gab hier nur gewaschenen Betonkies. Davon haben wir noch ca. 300kg im Teich verteilt. Leider war der Teich nach der ersten Schippe Kies schon so trüb (von wegen gewaschen), dass man nicht mehr wirklich gesehen hat, wo man was hingemacht hat. Dadurch ist zuviel im Loch gelandet. Mit dem klaren Wasser sollte es auch für Wochen vorbei sein.
Nachdem das Wasser nun drin war, habe ich gesehen, dass die Sumpfzone doch etwas zu tief geraten ist. Ich wollte wenigstens eine ganz flache Stelle, wo die Vögel baden können. So habe ich auch dem überstehenden Stück Teichfolie mit Hilfe von ein paar Backsteinen noch eine zweite, extra Sumpfzone gemacht.

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Weil der Teich ja nun fertig war habe ich mich an die Pflanzenbestellung gemacht. Ich habe einheimische Pflanzen genommen, weil der Teich möglichst naturnah werden sollte. Dass nicht alle angehen, war mir schon vorher bewusst, das haben sie auch bei Naturagart so geschrieben. Was ich allerdings nicht wusste, war dass sie das erste Jahr doch alle noch etwas mickern, für jedes neue Blatt ist quasi eine eingegangen (bei manchen Pflanzen zumindest). Ich hatte mir folgende Pflanzen ausgesucht: Wasserminze, Sumpfdotterblume, Wasser- Schwertlilie, Tannenwedel, Zwergrohrkolben, Krebsschere, Schwanenblume, Blutweiderich, einfacher Igelkolben, Nadelsimse, Wasserstern, Pfleilblatt, Sumpfvergissmeinnicht, Froschbiss, Seekanne, Tausendblatt, Sumpfcalla und Fieberklee. Die sind dann am 08. Juni 2016, einen Tag nach der Kiesnachfüllung gekommen. Das Einpflanzen war eine ganz schöne Aktion, weil ich das ja blind erledigen musste. Dann wollten die blöden Dinger nicht im Kies bleiben. Macht man den Torf jetzt ab oder nicht? Welche Pflanze ist jetzt welche? - Das waren alles so Probleme. Zumal es auch noch gewittert hatte und alles nass war, der Boden glitschig, die Zettel durchweicht. Das nächste Mal werden erst die Pflanzen in den Kies gesetzt und dann das Wasser eingelassen und den Torf mache ich dann auch vom Wurzelballen ab. Ich dachte, es ist besser für die Pflanze, wenn er dran bleibt.
Nach der Pflanzung ist das Wasser dann auch ganz schnell ritzegrün geworden. Dann habe ich wie im Teichbuch empfohlen, ca. 10 Liter Wasser aus einem eingefahrenen Teich geholt und in den Teich geschüttet. Von Stund an konnte man zusehen, wie die Grünfärbung zurück ging. Am 12. Juni 2016 habe ich das Wasser reingeschüttet, am 13. Juni (drittes Foto) sah es schon besser aus. Die anderen Fotos sind vom 15. vom 17. und vom 18. Juni 2016.

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Zuletzt bearbeitet:
Hier noch ein paar Pflanzenfotos vom 18. Juni 2016, die Pflanzen sind doch wirklich sehr schnell gewachsen, der Tannenwedel hat die Wasseroberfläche durchbrochen, die Seekanne hat erste Blätter nach oben geschoben, das Alles schon nach zehn Tagen:staun1. Der Blutweiderich wollte einfach nicht stehen bleiben und ist im Liegen angewachsen, und zwar richtig gut (Bild vom 19. Juni 2016). Die Sumpfcalla bildet für jedes neue Blatt eines zurück:kopfkratz. Aber das Sumpfvergissmeinnicht blüht schon schön:bussi. Die Übersicht vom ist vom 20. Juni 2016. Ich habe am 17. Juni eingesät und konnte dadurch natürlich nicht ständig am Teich rumlaufen um zu gucken, durch die Trübung hat man auch noch nicht viel gesehen. Zum Glück konnte ich vom Nachbargrundstück (einer Pferdeweide) immer mal gucken und Bilder machen:jaja. Am Rand habe ich ein paar niedrigere Wildkräuter hingepflanzt.

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Die Pflanzen am 20. Juni: Fieberklee und das Pfeilblatt sind im Kommen:). Am 22. Juni konnte ich der ersten Besucher verzeichnen:bussi1. Ein Blick vom 24. Juni 2016 in die Sumpfzone. Die Krebsschere sieht am 25. Juni 2016 auch schon richtig gut aus, der Tannenwedel leider nicht:aua.

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26. Juni 2016: Die restlichen Steine für die Gabione sind gekommen, es waren soviel übrig, dass ich zum Schutz der Folie vor der Sonne erst einmal eine Reihe Steine um den Teich gelegt habe, sieht auch ganz gut aus:). Der Teich wird auch langsam klarer, die Wasserfeder ist zu sehen:rollen.

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