Pflanzenteich - Michaels Teichdokumentation

Michael der 2.

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Hi Teichfreunde

Idee war (welch ein Wunder) einen Teich zu bauen. Schnell war klar, es soll ein Teich werden ohne Technik und Fische, da ich gerne Amphibien und anderen Tieren die Möglichkeit geben sollte, einen Lebensraum zu finden.
In den etlichen Beiträgen und auch die Themen Basiswissen/Fachbeiträge war klar, dass es ein größerer, stabilerer Teich werden soll mit vielen UW Pflanzen und allem was dazu gehört. Geplant bzw öfter umgeplant wurde während des Aushubs immer wieder.

Zuerst mal eine "ungewöhnliche Besonderheit"

Mein Teich (6x4m) soll an eine Stelle im Garten, die schon ein natürliches Gefälle bietet.
Die Grundform ist etwas Birnenförmig wobei eine Seite gerader verläuft.
Das Gefälle ist genau auf der 4m Achse der "Birne" und beträgt 30 cm. Das passt sehr gut denn das sind eigentlich alle Zonentiefen, die ich benötige für die Randbepflanzung. Gedacht war ein etwa 40 cm breiter umlaufender Pflanzbereich der dann alle Zonen von 0-30cm vereint.

Recht schnell habe ich dann angefangen zu graben

Bin bereits gut am "baggern". Dumm, dass der Teich genau da hin soll, wo zuvor noch zwei mittelgroße Bäume standen...
Die erste Schicht ist schon morgen soweit abgetragen, sodass sich das Loch langsam verkleinert.
Jetzt habe ich mal wieder die Grundlagen durchgelesen.
Die Lage ist bei mir leider nur bedingt optimal, was auch eigentlich sehr schwer ist. 6 Sonnenstunden und kaum Laubeintrag? Das passt ja nicht wirklich zusammen. Na ja, ich werde sehen wie es sich entwickelt.

Die ausgegrabenen Wurzeln haben später als Deko und Vogelansitz am Teich ihrenen Platz gefunden.

Schnell wurden natürlich die ersten Bilder verlangt und so hat alles angefangen...
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Bin bereits gut am "baggern". Dumm, dass der Teich genau da hin soll, wo zuvor noch zwei mittelgroße Bäume standen...
Die erste Schicht ist schon morgen soweit abgetragen, sodass sich das Loch langsam verkleinert.
Jetzt habe ich mal wieder die Grundlagen durchgelesen.
Die Lage ist bei mir leider nur bedingt optimal, was auch eigentlich sehr schwer ist. 6 Sonnenstunden und kaum Laubeintrag? Das passt ja nicht wirklich zusammen. Na ja, ich werde sehen wie es sich entwickelt.

Da ich 3 Wochen Urlaub hatte bin ich recht schnell voran gekommen.
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Schon war der Bereich der tiefen Zonen schon komplett auf die Höhe der Ersten Tiefenebene abgegraben.


Ich erkläre den Aushub hiermit offiziell für beendet. Eine Wassertiefe von 1m habe ich erreicht, wenn auch nur in einem Loch mit einem Durchmesser von 50cm. Ab 80 cm wird der Boden übrigens richtig Steinig und nur noch mit der Kreuzhacke geht es voran. Das war echt übel. Glücklicherweise ist die Fläche so klein. Da geht das noch
Jetzt ist der nächste Schritt das umliegende Gelände, welches ja noch begradigt werden und auf Wasserebene gebracht werden muss. Der Ufergraben wird danach angelegt.
Ich gebe aber keine Garantie, dass ich nicht doch noch die tiefe Zone erweitere indem ich die Schräge steiler mache oder den Teich möglicherweise noch auf beiden Seiten etwas breiter mache. Es erscheint mir irgendwie so "Hauptsache 1m Tiefe erreicht"...
Hier mal der aktuelle Stand. Zur besseren Erkennung der Ausmaße habe ich eine Bleiwaage mit 2m rein gelegt. Sie liegt auf beiden Seiten übrigens genau auf der 50 cm Zone.

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ABER ich war natürlich noch lange nicht fertig, bis dahin dachte ich das nur....

Nach längerer Abstinenz melde ich mich heute wieder mit großen Fortschritten.
Wie auf den Bildern zu sehen ist, habe ich sämtlichen Aushub des Teichs dem späteren Wasserstand angeglichen. Der Gartenschlauch stellt in etwa den Randbereich des Wassers nach Vollendung der endgültigen Uferschräge dar. Es sind umlaufend etwas weniger als 20m.
Zum Vergleich auch wieder die 2m Wasserwaage.

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Ich habe jetzt schon Vorstellungen rund herum normale Saugsperre hinter einem sanft verlaufenden, mit Sand bedeckten Wall, der dann mit Pfennigkraut oder was sonst noch kommt bewächst. Da ich die Steinreihen herum zwar praktisch jedoch nicht unbedingt schön finde Werde ich wohl die senkrecht hochstehende Folie von beiden Seiten mit etwas Beton stabilisieren, der nur minimal sichtbar ist (zumindest sein soll). Der Ufergraben endet mit der selben Technik, wobei der Aushub hoffentlich die Farne annimmt und von ihnen bedeckt wird. Ein paar Kalksandstein-Brocken, die Ausgegrabenen Wurzeln darin versteckt und das ganze wird sicherlich ein gutes Rückzugsgebiet für die Tiere.

Naja, die Vorstellung hat sich tatsächlich durchgesetzt. Zumindest im Groben. Es wurde eine normale Saugsperre. Das Ufer verläuft sanft zum Umland und ist mit Pfennigkraut bepflanzt. Farne habe ich auch viele gesetzt. Hier ist noch von Ufergraben die Rede, welchen ich aber verworfen habe. Den Rand habe ich doch mit Steinen gestaltet.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nun war der Teil der schwersten Arbeit erledigt - Der Aushub der Tiefen Bereiche. Jedoch wurde der kreative Teil der Planung deutlich von mir unterschätzt. Wie soll jetzt das Ufer angelegt werden wie soll das Ganze nachher aussehen ?
Jeden Tag immer wieder neue Gedanken, neue Ideen neue Vorstellungen und Tagträume, wie der Teich denn später aussehen wird oder aussehen könnte.
Ich empfehle jedem der seinen Teich plant, hier Zeit walten zu lassen und nichts zu überstürzen. Gut geplant ist schon die halbe Arbeit aber schon halbfertig lässt sich ein Teich möglicherweise nicht mehr den neuen, besseren Plänen anpassen.

Der endgültigen Form fehlte natürlich noch die Schräge nach außen, also ran an den Spaten und dann sah es wieder schon mal ein Stück mehr nach Teich aus

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Es hat natürlich nicht lange gedauert, bis weitere Fortschritte zu verzeichnen waren...

Habe heute schon richtig viel gegraben. Ich kam mir teilweise schon vor wie ein Zwerg, der zu tief geschürft hat
Ich habe die Erdmassen, die noch entstehen, wirklich deutlich unterschätzt. Die Aufschüttung will ich nicht mehr vergrößern, damit ich noch genug Platz drum herum hab, um mit dem Auto hin zu gelangen. Ich dachte schon über Gebühren für Deponierung nach und verfluchte meine spontane Aktion gewaltig. Als ich mich aber dann fragte, wie ich den schmalen Pfad zwischen dem besagten Baum und dem Erdwall immer Mähen soll, bzw. wie das alles ins Bild passen soll, kam mir die Idee - Ich werde den Baum einfach in den Wall integrieren und das restliche Erdreich drum herum verteilen. Später werden darin niedrig wachsende (möglichst immergrüne Hecken) gesetzt, die dann als Versteck dienen können.

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Im Hintergrund das zusätzliche Erdreich und im Vordergrund rechts der besagte Baum.

Und dann war es so weit, das Vlies und die Folie kamen rein.

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Man beachte den angelegten Wulst am Ufer, welcher aber später dank der Helfer im Forum wieder entfernt wurde und den schiefen Apfelbaum (siehe gelbe Wasserwage) mit der Anschüttung von dem überschüssigen Erdreich.
Der Baum und die Aufschüttung wird 2 Jahre später (also aktuell) noch eine sehr wichtige Rolle spielen.

Dann war es an der Reihe das Wasser einzufüllen und den Sand einzubringen.

Ich habe jetzt mal einen halben Meter Ufer mit etwa 5cm Füllsand bedeckt und es geht gerade so. Unten wo die Pflanzterasse beginnt ist er zwar etwas höher als oben aber das passt gut. Da soll ja auch mehr Substrat liegen, wegen der Pflanzen. Am Ufer liegt der Sand ja flach. Ich versuch es enfach mal. Morgen wird der Außenwall abgetragen, alles drum herum 10cm abgegraben und die Folie am Ende aufrecht gestellt. Mit Reserve natürlich, sollte der Druck noch Folie nach unten zehen.
Wenn es eben mit der Zeit absinkt muss ich nach kippen (natürlich noch mit Maß) oder wieder alles ausräumen und nachträglich UM einbringen. Wäre halt wieder Arbeit aber nichts unmögliches.

So nach langer Abstinenz mal wieder der Stand der Dinge. 1,5t Füllsand ist eingebracht und bleibt größtenteils da wo er hin soll. Evtl muss ich etwas korregieren aber die Sicht ist stark begrenzt, weil ich immer wieder Sand einfüllen musste und Pflanzen eingesetzt habe, das wühlt natürlich immer wieder auf.
Die Pflanzen sind eingesetzt (dank Geschenk meiner Freundin) und die erste Algenblüte (die Oberfläche war schon ganz uneben und rau) war binnen zwei Tagen nach Einsetzen der UW Pflanzen beendet.
Ich habe mir einen Pflanzplan gemacht, damit ich nächstes Jahr noch weiß, was alles überlebt hat (hoffentlich wächst jetzt anfang Herbst noch alles an).
Es fehlt noch die Umrandung mit en Rasenkantensteinen, die ich in etwas Beton setze. Der Beton soll sie an ihrer Stelle halten und das Durchwachsen von Gras etc. verhindern. Vom Teich aus hoffe ich, die Folie mit Sand hoch stellen zu können. Steine sind nicht unbedingt meine Lieblingsdeko, aber von außen muss es denke ich schon sein, der Pflegeaufwand ist mr vorrangig.

Der Pflanzplan

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Fotos von der Randgestaltung

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Das weiße Vlies sollte als Sickerrinne mit Kiesbefüllung verwendet werden, wurde aber verworfen, weil es einfach auch so ausreichte wenn das Wasser an der Stelle überläuft.

Das war dann das vorläufige Ende des Teiches und so blieb er dann auch für die nächsten zwei Jahre.
Leider war die Kapillarsperre (liegendes S), die man auf dem Letzten Foto sieht, noch verbesserungswürdig denn diese klappte sich nun Stück für Stück auf. Nun lag 10cm Folie im Uferbereich und musste immer wieder neu gelegt werden. Wenn das auch nur an vereinzelten Stellen der Fall war, gefiel mir auch der unnatürlich wirkende Rand aus Rasenkantensteinen nicht.
Zeit für eine Umgestaltung.

Diese beginnt aber zuerst mit dem Apfelbaum und der Aufschüttung an Erdreich an dieser Stelle (siehe nächstes Foto). Da fehlen aber noch die Fotos und das ist erst einmal genug Stoff, für einen weiteren Eintrag in der Teich-Doku.

Abschließend zu diesem Beitrag noch der Teich ein Jahr nach Fertigstellung

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Man erkennt schon jetzt, dass der Wildwuchs unter dem Baum wohl zu einem Problem werden wird. Und zwei Jahre später war das Unkraut schon 1,5m hoch.
Also musste was passieren...
 
Und das ist es dann vor ein paar Wochen auch. Erst mal mit der Hacke den Oberboden komplett aufgelockert und alle Unkrautwurzeln größtenteils abgesammelt.
Ziel war es, mit ein paar Steinen zu arbeiten, da ich seit diesem Jahr Molche im Teich habe. Darunter können sie sich verstecken und hoffentlich sicher überwintern.
Daraus sind aktuell schon 3 Hänger geworden, etwa 1-1,5 Tonnen.
Da ich ja solche Trockenmauern echt toll finde, habe ich die Schrägen erst mal etwas steiler gemacht und die Steine daran gelegt. Es ist also nicht wirklich eine richtige Trockenmauer sondern eher eine Hangbefestigung, wenn man es so will. Eine wirkliche, wenn auch kleine Trockenmauer, wurde noch vor dem Baum angelegt in Form eines kleinen Plateaus. Bepflanzt wurde die Stelle nun mit verschiedenen Gräsern. Weitere sollen noch folgen, aber erst mal keine Kohle übrig für solche Mengen an Gräsern.
Aber wir wären ja nicht auf den Kopf gefallen, wenn so ein Pflanztopf mit Gräsern zwischen 2€ und 4€ kostet, sind wir ja schnell im Durchschnitt bei 30€ pro Quadratmeter... dann kann man da doch auch gleich ne kleine Teichschale platzieren :like: nicht, dass wir Teichverrückt wären.
Gesagt getan. Leider habe ich keine Bilder während der Arbeiten gemacht, habe ich versäumt. Deswegen ist es direkt eine große Veränderung von Unkrautecke zu Miniteich. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel aber ich bin ja auch noch nicht fertig. Es ist übrigens ein 130x90x55, PE 250 Liter Oase Teichschale. Wichtig war mir ein umlaufender Flachwasserrand.
Genug getextet - Fotos her

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Die kleine Muschelzypresse wird weit nach hinten gepflanzt, also noch weiter vom Mini weg.
Ich hoffe, dass der Mini der ein oder anderen Lebensform im Wasser eine Behausung bieten kann, es gibt ja auch Lebewesen, die sich auf kleine Pfützen spezialisiert haben.
Der Bereich um die Muschelzypresse (Bild 3) wird dann mit der Waldmarbel bepflanzt. Die habe ich auch schon am großen Teich an der Rasenseite gesetzt. Die wächst sehr gut bei mir, da der Boden hier immer feucht ist. Wir haben da sogar überall Pfennigkraut wild wachsen, wenn es sich auch nur schwer gegen den Rasen durchsetzen kann.
Der Bereich zwischen den Teichen und auch der Vordergrund (Bild 2) wird mit Bärenfellschwingel bepflanzt. Der wächst nicht hoch und unterdrückt super die Unkräuter. Natürllch habe ich da auch an die Molche gedacht. Ich habe schon eine von diesen Grasstauden und da hat sich lange Zeit ein kleiner Babymolch versteckt, da das Gras einfach nur dicht und Teppichartig nach Außen geschoben wird, aber nicht neu verwurzelt, ist das ein ideales feucht bleibendes Versteck für die Molche.
Damit sie dann nicht von mir zertreten werden, kommen natürlich überall Trittsteine hin, auch um den großen Teich habe ich schon damit angefangen.

Und dann natürlich wieder am grübeln, wenn man da so steht. Es ist ja noch das Problem mit dem Folienrand am Großen. Wie ja bereits im Beitrag zuvor erklärt, steht die Folie nicht wie gewöhnlich nach oben, sondern wie ein liegendes S. Also genug Reserve. Diese habe ich dann komplett entfaltet und über die Rasenkantensteine gelegt und mit kleineren, flachen Steinen bedeckt. So wurde aus einem strengen, unnatürlichen, grauen Steinring eine natürlichere Umgebung geschaffen. Natürlich auch wieder ein gutes Versteck. Wer jetzt denkt, eine Kapillarsperre MUSS doch senkrecht hoch stehen ? Nein, muss sie nicht. Es muss nur gewährleistet sein, dass von außen kein Regenwasser rein laufen kann und kein Wasser von innen nach außen gesaugt werden kann. Da der vorherige Rand schon 5cm über Rasenniveau war, kann kein Wasser rein laufen, und da die Folie auf der Innenseite senkrecht an die Rasenkanntensteine angelegt ist, kann hier auch keine Saugbrücke gebidet werden, bzw eine Kontrolle ist genau so einfach als würde sie Senkrecht nach oben stehen.
Und auch hier hab ich ein paar Fotos

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Weitere Fortschritte dann zur gegeben Zeit.
 
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