AW: Stative
Hallo Frank,
da lasse ich auch mal meinen Senf dazu ab, ohne gross auf Marken einzugehen. Ich habe jetzt mein Stativ, bin auch einigermassen zufrieden mit dem und bin deswegen nicht mehr auf dem Laufendem, was es an neue Entwicklungen gibt.
Ich denke, dass es immer wichtig ist zu wissen wie es eingesetzt werden soll. Flugreisen hast du schon genannt. Wenn es ins Handgepäck rein soll, gibt es Begrenzungen, was die Länge angeht. Wenn nicht soll er in den Koffer/Tasche passen. Lose Stative, auch in Tüten, haben angeblich auf Reisen die Angewohnheit zu verdampfen...
Dann geht es um die klimatische Bedingungen. Schnee und Eis stellen andere Bedingungen als tropische Wärme. Viel im Makrobereich verlangt nach der Möglichkeit niedrig am Boden Arbeiten zu können. Soll das Stativ Nässe gut vertragen können? Wahrscheinlich, als Teichianer.
Ich hatte früher ein Gitzo Stativ. Die Vorteile: kompakt, kein Verhakeln im Gestrüp durch Klemmringe, die Mittelsäule konnte umgedreht werden (hatte dort selbst einen Haken rangebastelt um "Lothars Lösung" schnell dranhängen zu können), stabil und gute Verarbeitung. Die Nachteile: beim Gebrauch im Wasser liefen die Beine voll, die Klemmringe waren im Winter mit dicken Handschuhe zu fummelig, die Beine musste ich im Winter abkleben wegen Gefahr von Festfrieren der Finger (Metallbeine), niedrig (ist ja klar, wenn es kompakt sein sollte), die Arretierung der Einstellwinkel der Beine war schlecht gelöst (öfter mal Blutblasen geholt).
Habe jetzt ein Berlebach: verhakelt sich im Gestrüpp wegen Klemmschrauben, die Mittelsäule kann nicht gedreht werden (hat dafür einen eingebauten Kugelkopf mit einer gewissen Einstellmöglichkeit; ist aber natürlich Modellabhängig), ist lang, aber dafür hoch. Holzstativ ist durch die Lackierung relativ unempfindlich gegen Nässe und angenehm im Winter (machst du im Notfall noch ein Lagerfeuer draus
). Die Winkelarretierung ist besser zu bedienen. Die gesamte Bedienung ist handschuhfreundlich
Es gibt Leute, die haben mehrere Stative: Schweres (z.B. Landvermesserstativ), Mittelschweres (vielleicht mit 3 Auszügen), Einbeinstativ für IS Objektive, Autostativ, Bruststativ, Bohnensack und ein kleines Klemmstativ (Um an den Tischrand zu montieren um die Beissmarkierungen zu kamuflieren, wenn ein Bild verwackelt wurde.
)
Die Stabilität von Stative kann u.A. getestet werden, indem man das Stativ aufbaut und das "Verbindungsdreieck" oben versucht in horizontale Lage zu verdrehen. Am liebsten sollte dieses Spielfrei sein. Geh in Laden und probiere Verschiedene aus. Kannst auch, wenn du dazu die Möglichkeit hast eine Testreihe fotografieren (z.B. einen Geldschein) bei den kritschen Zeiten (1/4,1/8, 1/15, 1/30)
Versuche nie die kurze Höhe durch das Ausschieben der Mittelsäule zu kompensieren. Wirst nicht glücklich damit. Dann lieber einen Winkelsucher.
Andere Stabilisierungsmöglichkeiten, sind z.B. einen Riemen ums Objektiv geschlungen und mit dem Fuss runter drücken oder mit einem Gewicht angehängt. (z.B. die Fototasche)
Zum Kopf kann ich wenig beitragen, aber eine verriegelbare Schnellkupplung gehört dazu. Entweder lose oder integriert. Bei Panoramabilder ist eine "Libelle" und eine "Gradscheibe" hilfreich. Kugelkopf oder Dreiwegeneiger ist ziemlich subjektiv, glaube ich.
Viel Glück
LG
Ron