Technikfreier Teich und was ein Bodenfilter leisten kann....

Hallo Jürgen,

ich bin ja offen gegenüber vielen Alternativen aber dass du vorschlägst Blaukorn ins Wasser zu schmeissen um Nitrat aufzubauen, ist einfach sträflich.

Blaukorn ist ein Volldünger, wenn der an die Wurzeln der Pflanzen kommt, verbrennen die, weiss ich aus eigener Erfahrung(allerdings nicht im Teich) an Erdbeerpflanzen.
 
Hallo Roland,

den Wurzeln bekommt das Zeugs in größeren Mengen sicher nicht gut. Keine Frage. Wenn ich jedoch eine handvoll davon in den Teich werfe, wird das Zeugs kaum irgendwelche Wurzeln beschädigen können. ;) Ich kenne hier so einen Pappenheimer der macht des jedes Jahr mit seinem Teich und hat dadurch ein gigantisches Wachstum z.B. vom Wassersalat. :lol Sehe es einfach als sehr individuelle Empfehlung an.

MFG...Jürgen
 
Hallo Jürge,,

mutig, mutig, muss ich schon sagen. Ich stand diesen ganzen Experimenten, Blaukorn ins Wasser zu geben, immer ausgesprochen skeptisch bis ablehnend gegenüber. Wo es nach den Foren wohl geklappt hat, handelte es sich eigentlich immer um eine Art "selbstgebastelten Depotdünger": Ein Körnchen in eine Kugel Lehm, verbacken...

Bei Elfriede (und nur bei Elfriede, nu nicht jeder bei den ersten Problemen händeweise Volldünger ins Wasser schmeissen...) könnte die Diagnose sogar zutreffen. Ich habe ihr allerdings eine abgestufte Methode vorgeschlagen:

Erster Schritt: Flüssige Spurenelemente (z.B. von JBL) und keinerlei Makronährstoffe beifügen. Grund: Elfriede ist äusserst beschränkt, was die Versorgung mit Wasser betrifft: Könnte aus Entsalzungsanlagen stammen, sonst Regenwasser. Beides dürfte geographisch bedingt ausgesprochen arm an Spurenelementen sein. Vorhandene Spurenelemente sind schnell weg.

Zweiter Schritt, wenn das nicht hilft: Test direkt im Teich oder mit einer mickernden Pflanze, die zu diesem Zweck in einen Kübel mit Teichwasser gesetzt wird, mit Depotdünger (Osmocote) gezielt düngen.

Dritter Schritt: Erst dann, wenn es sich herausgestellt hat, dass es ganz eindeutig an Nährstoffmangel liegt (das ist nun wirklich sehr, sehr selten), würde ich in diesem Ausmahmefall zu Deiner Methode (Blaukorn) als deutlich preiswerterer Alternative raten.

Aber blind ?? Meinst Du das wirklich im Ernst ? Habe damals den Riesenthread bei der-teich gelesen und mich hat es geschüttelt. Die "Wunderheiler" schienen mir nicht sehr erfahren, sondern schienen eher vom Schlage "ich probiere alles einmal aus, auch wenn ich nicht weiss, was ich damit anrichte". Auch Du warst damals doch eher skeptisch eingestellt, oder ?

Beste Grüsse
Stefan
 
Hi zusammen,

ist wirklich interessant, die Gedankengänge kundiger Teichianer zu verfolgen. Bin immer interessiert daran was so im Teich abläuft, auch wenn ich meine geographische Lage nicht mit Stefan oder Elfriede vergleichen kann.
 
Hi Stefan,

als ich davon das erst Mal etwas mitbekommen habe, hat es mich auch geschüttelt. Erst Recht deswegen, weil ich beruflich ja eher dafür zuständig war Stickstoffverbindungen aus dem Wasser heraus zu bekommen. Nachdem ich nun aber bereits zum zweiten Mal live an solch einem Teich war und auch Wasserwerte präsentiert bekommen habe, sah ich das etwas gelassener. Davon ausgehend, dass ich selbst bereits mehr als 6kg Nitrat im Wasser hatte, sehe ich da nun kein so großes Problem mehr drin. Was kann schon eine handvoll Blaukorn in etlichen Kubikmetern Wasser an Schaden anrichten. Allerdings warne ich davor dies einfach blind zu tun, ohne vorher den vermeintlichen Problemen auf den Grund gegangen zu sein. Mein Posting bezieht sich ausschließlich auf Elfriedes Problematik.

Meine Vorschläge an Elfriede beinhalteten zudem die Situation auf Paros, von der sie mir bereits des öfteren geschrieben hat. Daher, BITTE BITTE LIEBE LESER, diesen Info-Austausch nicht pauschalisieren.

Auch Du warst damals doch eher skeptisch eingestellt, oder ?
Das mag sein, aber solche Einstellungen ändern sich auch mal :D

MFG...Jürgen
 
Hallo Jürgen,

wir stimmen darin überein, dass es IN DIESEM FALLE so ist (Deine Meinung) bzw. so sein könnte (so bin ich gepolt). Elfriede's Teich ist - jedenfalls nach dem, was ich auf den Fotos sehen kann - sehr ordentlich in Schuss . Was spricht dagegen, etwas vorsichtiger an die Sache heranzugehen und nicht auf Verdacht zu Klotzen ?

Die Frage, was eine Handvoll Substrat in etlichen Kubikmetern Wasser anrichten kann, sehe ich von zwei Seiten: Was kann es kaputt machen ? UND: Was kann es verbessern ? Entweder, eine handvoll ist vernachlässigbar - dann wird sich auch kaum eine Besserung einstellen, wenn denn tatsächlich ein Mangel an Makronährstoffen besteht (es müsste dann mehr zugeführt werden). Oder die Menge ist durchaus nicht vernachlässigbar: Dann fürt sie zu erheblichem Grünalgenwachstum, wenn denn ohnehin schon genügend Makronährstoffe im Wasser sind. Denn leicht grün war Elfriede's Teichwasser ja zeitweise schon. Nicht dramatisch oder so grün, dass es keinen Spass mehr macht, sich im Teich abzukühlen. Aber genau so grün, dass sich nichts mehr auf Verdacht zufügen würde, was zu gravierenden Folgen führen kann.

Ich stimme Dir zu, dass das Problem schnell gelöst ist, wenn ein Mangel an Stickstoff, Phosphat und Kalium herrschen sollte. Bei vorsichtigem Herangehen erreicht man den selben Erfolg im schlechtesten Fall etwas später.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Jürgen , hallo Stefan,

dass meinem Teich sowohl Spurenelemente als auch Nährstoffe fehlen trifft sicher zu. Es könnte aber auch Salz sein, das meine importierten Pflanzen nicht vertragen, denn ensalztes Wasser ist wohl nie völlig frei davon. Du, Stefan, hast mich auf diese Iddee gebracht, denn wie sonst ist es zu verstehen, dass Papyrus und Minze, die ich auf Paros gekauft habe, so üppig wachsen, dass sie in kürzester Zeit alle anderen Pflanzen verdrängen. Vielleicht sind diese auf Paros wachsenden Pflanzen an das dort einzig zur Verfügung stehende Wasser angepasst. Es hat jahrelang gedauert bis ich einige der importiereten Pflanzen, wie die Papageienfeder zum Beispiel, in meinem Teich ansiedeln konnte.

Ganz sicher werden einige Faktoren zusammenspielen und da ich es genau wissen will, werde ich folgende Versuche durchführen:

Erstens will ich den Teich, wie Stefan vorgeschlagen hat, mit Spurenelementen versorgen.

Zweitens werde ich einige der kümmernden Pflanzen in ein externes Becken ( ich habe ein Faltbecken auf Paros) übersiedeln und mit Dünger ( und Spurenelementen?) versorgen, wie Jürgen empfiehlt.

Drittens werde ich versuchen einige Pflanzen aufzutreiben, die auch in leicht salzigem Wasser gedeihen, - ich hoffe, dass Werner Wallner mir dabei helfen kann.

Mit diesen Versuchen kann ich bereits Anfang März beginnen und dann wahrscheinlich schon Mitte bis Ende April, spätestens aber im Mai erste Ergebnisse erwarten. Ich hoffe natürlich auf einen Erfolg.

Jedenfalls bedanke ich mich recht herzlich für eure Mühe und Anteilnahme an meinem Teich und werde dann genau berichten. Gibt es dabei noch andere Aspekte zu beachten?

Mit freundlichen Grüßen
Elfriede
 
Hallo Elfriede,

in externen Becken kann man sehr gut ausprobieren (Teichwasser verwenden !), wie diePflanzen auf verschiedene Massnahmen reagieren. Schwieriger ist es dann allerdings schon, das Algenwachstum zu beurteilen. Das verläuft in Kübeln mit geringem Wasservolumen oft anders als im Teich. Das Auftreten von Algen sagt also nicht unbedingt, dass es im Teich im selben Ausmass auch auftreten würde (Punkt für Jürgen).

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,

ja, das Algenwachstum habe ich auch bedacht, aber wichtiger sind mir bei diesem Versuch generelle Erkenntnisse zum Pflanzenwachstum in meinem Teich bzw. in seinem speziellen Wasser zu erlangen. Ich weiß nicht ob ich die Geduld aufbingen werde, alle drei Versuche extern unter den gleichen Bedingungen durchzuführen, was natürlich sehr viel aussagekräftiger wäre. Allerdings bezweifle ich auch die Verfügbarkeit von salzunempfindlichen Pflanzen zum Zeitpunkt meiner Abreise. Nun, vielleicht ist dieser dritte Versuch auch gar nicht mehr nötig, wenn die ersten zwei Möglichkeiten zum Erfolg führen.

Mit lieben Grüßen
Elfriede
 
Hallo Elfriede, Hallo Stefan,

das mit dem Salzgehalt ist selbstverständlich auch denkbar. Elfriede, nutze die Einkaufsmöglichkeiten hier und besorge dir ein Aräometer. Kostet so um die 20 Euro (z.B. von JBL). Damit kannst du dann die Salinität des Wassers ansatzweise bestimmen (http://aquanaut.alka-design.de/docs/salz.html).

Und kurz bevor du wieder nach Paros aufbrichst schaust du dich noch in einem Zoo-Geschäft nach Lebendfutter für Fische um. Speziell Wasserflöhe (Daphnia) solltest du dir einpacken und mitnehmen (am besten in einer Kühlbox). Zur Sicherheit auch noch ein paar Artemia-Eier, sollte dein Teich widererwartend salziger sein als bislang angenommen wurde. Wenn es in der Nähe deines Wohnortes dann auch noch einen netten Tümpel gibt, dann geh auch dort mal vorbei und fülle etwas Schlamm oder Erde aus der Flachwasserzone in ein Glas und einen kräftigen Schluck des Wassers in eine Flasche. Das alles kippst du auf Paros dann in den Teich. Wollen wir doch mal sehen ob wir dort nicht auch ein wenig Insel-Zooplankton ansiedeln können :lol



@Stefan

Das mit der "handvoll" Blaukorn hat folgenden Hintergrund. Pflanzen benötigen Massen- und Spurenelemente. Als Massenelemente wäre da zu nennen: Stickstoff, Phosphor und Kalium (NPK). Essentielle Vertreter der Spurenelemente wären z.B. Eisen, Mangnesium, Calcium, Schwefel und noch anderes Zeugs.

Da Elfriede allenfalls Nitrat und Phosphat bestimmen kann, über mehr Tests verfügt sie meines Wissens nicht (oder doch?), und Nitrat schon mal bei 0,0 liegt, würde man durch Zugabe von Blaukorn dieses N-Defizit schon mal aus dem Weg haben. Gleichzeitig kommt auch noch Phosphor und Kalium ins Wasser, was die Pflanzen ebenfalls benötigen. Phosphate können eigentlich nicht vorhanden sein, denn ich wüßte nicht woher diese stammen sollen. Kalium? Keine Ahnung ob oder ob nicht.

Was wir jedoch sicher wissen ist der Umstand, dass wir über einen Mangel an essentiellen Spurenelemente nix wissen.

Da ich die Sache so einfach wie möglich halten möchte, kam ich zu dem Entschluss es auf diese Weise anzugehen. Aber wie erwähnt... Blaukorn war lediglich eine Variante. Ich persönlich favorisiere das mit dem Grünzeugs in den Teich werfen.

Ob nach solch einer Maßnahme das Algenwachstum zunimmt bleibt abzuwarten. Algen unterliegen ähnlichen limitierenden Faktoren wie andere Pflanzen auch. Und selbst wenn sich danach vermehrt Algen bilden sollten, würde ich das eher als Glücksgriff werten, denn wo Algen wachsen sind auch Nährstoffe vorhanden. Da emerse Pflanzen den Algen langfristig das Futter wegnehmen, sie stehen nicht in direkter Nahrungskonkurenz zueinander, würden die Algen allenfalls die Nährstoffgrundlage für die höheren Pflanzen bilden. Die Ressourcen an CO2 im Wasser sind bei Regen- und entsalztem Wasser relativ schnell erschöpft, wohingegen die emersen Pflanzen ihr C aus der Luft beziehen. Klar ist, dass sich erst einmal ein Ungleichgewicht einstellen würde. Aber ich betrachte solche Dinge lieber langfristig. Wichtig ist es erst einmal den Stein ins Rollen zu bringen. Wer da als erstes seinen Trumpf ausspielt ist meiner Meinung nach nebensächlich.

Im Hinblick auf ein "versalztes Wasser" ist das nun aber hinfällig geworden. Jetzt gilt es erst einmal das abzuklären. Danach können wir dann eventuell wieder darauf zurück kommen.

MFG...Jürgen
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten