Teststreifen vs. Tröpfchentest

rollikoi

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Hallo,

hier wird so oft gegen Teststreifen und deren Ungenauigkeit gewettert. Kann das jemand begründen anhand von handfesten Fakten, nicht nur vom Hörensagen.
Meiner Meinung nach sind die Tröpfchentests auch nicht zuverlässiger. Die Größe der Tröpfchen kann variieren. Die Reagenzien können aufgrund mangelnder Lagerungsbedingungen oder Alterung ihre Wertigkeit ändern und letztlich bietet auch die Benutzung selbst noch Raum Fehler zu machen.

LG Bernd
 
Ist doch alles nur eine Frage der benötigten Genauigkeit.

Wenn es schnuppe ist ob der KH-Wert nun 11 oder 13 ist und einen nicht wichtig ist ob es nun ein KW-Wert von 11,5798 ist.
Wenn man versteht was Nitrat 10, 50, 150 oder 500 bedeutet und was es bringt da was dran zu ändern.
Wenn man versteht was Nitrit 0,1 oder 1,0 bringen......dann kann man auch mit mancher Genauigkeit leben.

Ich brauche mir keine genauen Messkoffer zu kaufen. Ich halte ab und zu einen Teststreifen in meine Becken und erst wenn mir was nicht gefällt werde ich abgesehen von der normalen Pflege aktiv......war die letzten Jahre nicht nötig.
 
Genau so mache ich es auch.
Erst wenn mir was auffällt (Geruch des Wassers, Verhalten der Fische, Pflanzen und Algenwuchs) dann teste ich mit Teststäbchen oder Tropftests ob was im Argen liegt. So fahre ich meinen Teich seit vielen Jahren und hatte nie Probleme.

Wer viel misst findet viel und ist versucht die Werte mit allerlei Chemie zu korrigieren und sich damit erst richtige Probleme zu schaffen.

LG Bernd
 
Hallo ihr Zwei!

Finde es klasse, dass das Thema aufgegriffen wird, denn gerade als Teich-Anfänger ist man doch ziemlich verwirrt über die ganzen Meinungen. :oki Bislang benutze ich nämlich auch nur die Teststreifen und frage mich ob es was bringt den Test auch mit Tropfen durchzuführen :wunder
 
Es ist nie schlecht sein Teichwasser und das Brunnenwasser, ggf auch das Regenwasser mal zu testen. Damit man so ungefähr eine Ahnung hat was für Wasser man hat.
Das Leitungswasser sollte man sich bei seinem Wasserwerk von der Seite hohlen oder einfach mal anrufen. Gibt Wasserverbände wo das Wasser sehr unterschiedlich ist im Verbandsgebiet. Je nach den Brunnen welche genutzt werden.

Dann erst häufiger, später einfach ein mal im Jahre, kommt ganz drauf an wie viel man an seinem Teich herum bastelt.
Das ganze gilt für einen normalen Besatz....also alles was die meiste Zeit im Jahr ohne Fütterung auskommen kann.

Merke es bei meinen fünf Koi und vier Goldfischen deutlich. Habe jetzt bei 10°C Wassertemperatur angefangen zu füttern.
Fütter gestern in den Futterring. Heute war fast noch alles da. Da war einer der Goldfische bei.
Das Wintersinkfutter unter dem Futterring war aber weg vom Grund. Das wurde wohl schlabbert in der Nacht.
 
Meine persönlichen Feststellungen:

Streifentest:
Sehr ungenau, einige gravierende wasserwerte werden gar nicht oder falsch angezeigt. Eignet sich meiner Meinung nach nur für schwimmteiche.

Tropfentest:
Genauer als der streifentest, die Flaschen sind so gebaut das der Tropfen einigermaßen die gleiche Größe hat. Bei dem Besatz mit Fischen sollte es dieser sein. Es muss nicht der monströse testkoffer sein, aber ammonium, Nitrit, pH, kh und o2 wären schon einmal ein paar wichtige Parameter. Dazu noch ein Einigermaßen verlässliches Thermometer.

Photometer:
Ist nichts anderes als der tropfentest, nur die Auswertung findet dann automatisch statt, sprich das Gerät hält die Reaktionszeit genau ein und misst die Verfärbung.

Labor:
Was bei den Laboren meistens vergessen wird ist, dass die Flasche unbenutzt sein sollte und gekühlt übersandt werden sollte. Denn hier sollte man dran denken das der postlauf auch im Hochsommer mal 2-3 Tage sein kann. Kosten utopisch, meistens wird eh mit dem photometer und Tropfen gemessen.

Die Tests mit 1.-3. habe ich alle durch, ein mehrfacher Vergleich der Werte untereinander war zu den Teststreifen brutal unterschiedlich, teilweise wurde mir ammonium 0,0 vorgegaukelt, Nitrit 0,0, pH 7,0. wer Fische hat und diese auch füttert weiß das ammonium und Nitrit nie 0,0 sein können, am schlimmsten war der pH, anstatt der 7,0 war es tatsächlich 8,0. und das kann dann ganz schnell mal in die Hose gehen.....

Das ist nur meine bescheidene Meinung....
 
Kann Torsten nur zustimmen. Teststreifen bleiben bei mir inzwischen in der Röhre...

Mit den Tröpfchen habe ich sicherere Werte erhalten und auch beim Check durch den Tierarzt gegengetestet. Allerdings lassen viele der Tests einen nicht unerheblichen Interpretationsspielraum zu... Bin inzwischen bei JBL gelandet und komme damit am besten zurecht.

PH und O2 messe ich elektrisch. Und dann bleibt an wichtigen Werten vor allem Nitrit und Ammonium.

Allerdings messe ich nicht täglich, sondern eher unregelmäßig. Ändere ich jedoch etwas an bestimmten Parametern (z.B. Wassertemperatur, Futtermenge oder Besatz) dann wird zunächst schon konstanter geprüft.
 
Hi Torsten/Holger,

meine Teststreifen haben beim Nitrat 7 Farbfelder zum vergleichen 0, 10, 20, 50, 100, 250, 500mg/l (bei den anderen Werten sind mal 8 oder 6

mein Sera-Tropfentest für Nitrat (und allen anderen Werten die mit dem Koffer meißbar sind) nur 5:blauauge 0, 5, 10, 20, 40mg/l

mit welchem der beiden könnte man also folglich genau 17,5mg/l Nitrat im Teich ermitteln - keinem der beiden :zigarre. bei beiden würde man 20mg/l ermitteln:chicken (Holger hat ja oben auch schon geschrieben das "viele der Tests einen nicht unerheblichen Interpretationsspielraum zulassen" - was folglich auch nichts anderes heißt wie "sau ungenau":finger

wie Totto schon schrieb sind die Fehlerquoten bei den Messungen mit Koffern der angeblich "sehr viel genaueren" Tropfentest ebenfalls sehr hoch.
Um da wirklich genauere Werte zu bekommen müßte schon das Wasser jedesmal aufs mg genau abgewogen werden - statt z.B genau 10ml mal 12ml oder nur 8ml und schon stimmt das Ergebnis vorne und net mehr (genauso das gleiche passiert übrigens auch wenn von den verschiedenen Reagenzien net immer exakt das gleiche reingekippt wird was per Hand und Augenmaß schlichtweg unmöglich ist)
Vor jeder Meßung müsste erst mal kalibriert werden um überhaupt einen greifbaren Ausgangswert für eine genaue Meßung zu bekommen - in den Testkoffern gibt es aber im allgemeinen keine Kalibrierlösungen für die zu ermittelnden Werte:oops,
das ablesen müsste auch immer unter exakt den gleichen besten Lichtbedingungen gemacht werden da schon ein bischen mehr oder weniger Licht die Wahrnehmung des Auges trübt
geht im Garten am Teich aber alles net:nolike sodas auch bei Tropfentests mit Farbvergleichstafeln haargenau die gleiche Ableseungenauigkeiten wie bei Teststreifen rauskommen

MfG Frank
 
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Hallo Frank,

da ich kein Nitrat messe wäre dieser Wert für mich eigentlich egal.

Bei den wichtigen Werten wie Nitrit/Ammonium ist dort schon etwas mehr Sicherheit vorhanden.

Wie bereits geschrieben, ich habe zeitgleich Teststreifen/Tröpfchentest und Photometer gegeneinander gehalten.

Teststreifen:
Ammonium und Nitrit 0,0
PH Wert 7,0

Tropfen und Photometer zeigten ziemlich identisch ähnliche Werte an, dieses wurde mit dem Photometer meiner Tierärztin abgeglichen, auch diese hatte die von mir gemessenen Werte.

Die Fehlertoleranz ist denke ich bei den anderen Messmethoden kleiner als mit den Teststreifen. Zudem sollte man die Wassermenge mit einer handelsüblichen Spritze mit ml-Einteilung ohne weiteres genau dosieren können, zumindest reicht dieses Einteilung der Spritze Ärzten für eine medikamentöse Behandlung.

Aber jeder soll das nehmen wo er der Meinung ist das er damit das beste Ergebnis hat.

Ich biete aber gerne an, heute Abend Vergleichsmessungen in meiner IH durchzuführen, werde berichten.
 
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