Ufergraben / Rohrkolbengürtel / Auenwiese / vielleicht ein Moor?

Rhabanus

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Hi,

es wird langsam ernst und das hier ist der vermutlich letzte Ausflug in ein "entferntes Thema" bevor ich demnächst den Spaten in die Hand nehme...

Querfeldein habe ich immer 2 Statements über Ufergräben gelesen:
- Verzichtet nicht auf einen Ufergraben
- Macht ihn ruhig etwas größer

Ich bin jetzt etwas in der Zwickmühle. Im NG Katalog sind herrliche Buntfotos von Ufergräben im Mai abfotografiert. Selbst habe ich in natura noch keinen gesehen, wo ich sofort gesagt hätte: Booaahhhh!!!

Einige neuangelegte NG Projekte habe ich mir angeschaut. Da sieht der UG dann ungefähr so aus:
DSC_0691.JPG 

Daher meine erste Bitte. Gibt es hier Ufergrabenfetischisten, deren UG über den Neubaustatus hinaus ist und die jeden Tag in Verzückung geraten, wenn sie an ihm vorbeiwandeln?

Mit folgendem Fachvortrag habe ich mich besonders beschäftigt:
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/ufergraben-und-uferwall.1014/

Im Fachvortrag wurde auch hierhin verwiesen:
* defekter Link entfernt *
* defekter Link entfernt *
* defekter Link entfernt *

Und so habe ich das mal für meinen Fall adaptiert.

Ufergraben_Schema.jpg 
Unser Teich soll in PE gebaut werden. Als Ufer wird eine PE Platte vertikal gestellt.
Alle mir bekannten Ufergrabenversionen greifen nun nicht mehr, da ich keinen Uferwall mehr habe, der den Graben mit Wasser aus dem Teich versorgt.
Daher würde ich eine preiswerte PVC-Folie ausserhalb des Teiches verlegen. Auf eine Kapillarsperre würde ich komplett verzichten wollen. Der Ufergraben ist komplett autark. Wassernachfüllen - ja ich denke im Sommer komme ich nicht drumherum - könnte ich mir mit einem Versenkregner vorstellen. Den würde ich direkt am Uferbereich platzieren, damit das meiste Wasser gleich hier zur Verfügung steht. Weiter weg vom Ufer wird die Wiese immer trockener. Nymphaion empfielt sogar, die Folie der "feuchten Wiese" mit einer Grabegabel zu durchlöchern, damit es hier keine Staunässe gibt.

Natürlich habe ich wieder viele Fragen:
1. wie ist die nasse Wiese, bzw. der Ufergraben begehbar? Ist das wie eine Matschpfütze und ich sinke sofort ein? Vermutlich sollte ~1/3 der Uferfläche an (trockenen) Rasen angrenzen, damit man an verschiedenen Stellen an den Teich rankommt. Ich denke gerade an wilde Fange-spiele der Kinder ....
2. ist auf einer nassen WIese / feuchten Wiese Rasenmähen notwendig oder überlässt man das der Natur? (beim UG ist es mir klar, da wachsen schicke Blumen, aber das Wort "Wiese" impliziert, dass da hin und wieder die Sense ranmuss)
3. Moor. Da gibts diese Anleitungen mit den eingegrabenen umgedrehten Wasserbehältern die als Feuchte-Reservoir funktionieren sollen. Hat jemand Erfahrung mit einem Moor?

Ich versuche mal die nächsten Tage Fotos einzustellen. Im Garten liegen gerade diverse Schläuche zwecks Grundrissplanungen. Bis dahin freue ich mich schon auf erste Antworten / Erfahrungen...

Liebe Grüße
Michael
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein Ufergraben ist nach meiner Meinung dafür da, um Nährstoffe aus dem Teichwasser zu ziehen. Bei keiner Verbindung mit dem Teich, kann man vielleicht darauf verzichten.
Extra ein Sumpfbeet schützt vielleicht ein bisschen vor dem Eintrag von Boden. Sonst ist es doch nur Optik.
 
Moin, denke da verwechselt Tottoabs den Ufergraben mit einem Filtergraben.
Der erste zieht über die Matte nur Wasser aus dem Teich - klar, mit so viel Nährstoffen, wie halt gerade im Wasser gelöst sind.

Mit richtig viel Bewuchs zieht ein Ufergraben im Hochsommer und bei niedriger Luftfeuchtigkeit und / oder Wind ziemlich viel Wasser aus dem Teich. Da müsstest du schon täglich auffüllen und auch einen eher tiefen Graben anlegen, damit dieser nicht vollständig durchtrocknet, wo Pflanzen stehen, die das nicht so mögen.

Unser Ufergraben sieht nur im Frühjahr schön bunt aus. Er bräuchte viel mehr Pflege, also wie auch andere Blumenbeete, damit er so schön bunt wie am Anfang bleibt.
Den Rest des Jahres blüht hier und da mal etwas, es macht aber mehr den Eindruck eines grünen Randbereiches mit viel Rohrkolben. Ich greife da aber auch seit Jahren fast nicht mehr ein, da mir ein bisschen die Zeit fehlt.

Moor habe ich nicht.
 
Hi Michael,

ne Nasswiese ist wie der Name sagt mal mehr (bei langen Regenzeiten) oder weniger (nach langen Trockenphasen) wassergesättigt und man bekommt schon mal nasse Füße wenn man über so eine latscht.
Moorbeete haben hier ja einige, mich eingeschlossen. Hier kannste sehen wie das mit umgedrehten Behältern als Wasserspeicher gemeint ist

ach ja, so einfach draufrumlaufen sollte man weder auf ner künstlichen Nass- noch Feuchtwiese. Das führt schnell zu massiven Bodenverdichtungen:nolike

MfG Frank

Moorbeet neu Wasserspeicher.jpg 
 
Zuletzt bearbeitet:
Ufergraben wie von Annett beschrieben und Bilder in meinem Bautröt.
Wall.vom Teich zum Ufergraben 2cm höher als der Rand vom Ufergraben zum umgebenden Garten.

Stark wuchernde Pflanze wie Schilf, Rohrkolben etc..
würde ich raushalten...
Ich habe voriges Jahr mühsam schmalblättrigen Rohrkolben wieder rausgerissen...
Der kam überall raus...

Kies im Teich??

Viel Spass beim Planen...

Ihr wart doch bei mir.....und hattet die Kamera im Auto gelassen..:lala5
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Thorsten, paar kurze Antworten:
Du hattest glaube ich deinen Uferwall nach NG (also mit Ufermatte zum selbstständigen Nachspeisen) Bei mir wäre Teich und Ufergraben komplett losgelöst, da gibt es keine wasser-docht-mässige Verbindung.
Das mit den verschiedenen Höhenniveaus habe ich auf dem Radar.
In meiner Rohrkolbenbucht können sich die Pflanzen vermehren, wie sie wollen. Je mehr zugewachsen, um so besser und uriger. Wie gesagt, sie sind autark vom Teich.
Kies ist gleichzeitig meine Biologie. Dafür gibts dann keine Helix... (aber das passt hier jetzt nicht zum Threadthema...)
 
Hier die versprochenen Bilder vom ausgelegten Gartenschlauch...
DSC_1035_rev.jpg  DSC_1044_rev.jpg 
Ich habe mich mit meiner Frau geeinigt, dass der "linke" Bereich der "Kurzrasenbereich" bleibt, "rechts" vor der Pflaumenhecke kann ich mich mit den Ufergräben austoben. Ich habe da mal jetzt den Rohrkolbengürtel und die "Wiesen" eingezeichnet. So richtig überzeugt bin ich noch nicht, das sieht mir noch sehr schematisch aus. Andersherum bietet sich diese Grundstücksecke sehr gut an, dass die Natur da ein bisschen ihr eigenes Ding machen kann.

In diesem Bereich ist auch nachmittags dann Schatten. Ich weiss jetzt nicht, ob das eher vorteilhaft oder nachteilhaft ist für die Ufergräben...
Schatten_Sommer.JPG 

Abschließend noch ein Bild von der NG-Planung vom letzten Sommer. NG hatte so einen Gang geplant, der mir grundsätzlich gefallen hatte:
Wandelgang_NG.JPG 

Ich habe mal jetzt ne Rasenmäherbreite zwischen Teichufer und Rohrkolbengürtel Platz gelassen, damit ich um den Teich dann einmal rumkomme.

Ein Moor habe ich jetzt platzmäßig nicht mehr hinbekommen. Vielleicht sollte ich mich auch nicht verzetteln und paar Dinge weniger machen und die dafür richtig ... :)

Wer weitere frische Ideen hat: Her damit!!
 
Hallo Michael,
hast du bei deinen Rohrkolbenbereich , nassen und feuchter Wiese an die Höhen der Pflanzen gedacht?
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe wird Rohrkolben etwas höher. Wie weit siehtst du dann ab den Sommer den hinteren Teil?
Spontan würde ich die Reihenfolge anderes herum machen. Also so, das man von deiner Terrasse aus betrachtet erst die nasse und feuchte Wiese sieht und als Abschluss den Rohrkolbengürtel.
Und ich finde das mit den Schatten ist eher von Vorteil. Der geplante Teich liegt ja fast den ganzen Tag in der Sonne.
Gruß Susanne
 
Hi Susanne,
grundsätzlich hast du Recht. Der Rohrkolben soll schon ~ mannshoch werden.
Die Hauptansicht ist so, wie das Foto. Ich schaue also hauptsächlich auf die vordere Flanke dieses Gürtels.
Zweitens habe ich mich von meinen Beobachtungen in der Natur leiten lassen. Da steht der Rohrkolben mit seinen Füßen oft direkt im Wasser (ich würde also hier auch ein Bassin machen, in dessen Mitte die Pflanzen mit ~10...20cm Wasser überdeckt sind. Je mehr ich ins Umland gehe, um so trockener wird die Erde....

Was mir noch nicht so richtig gefällt ist, dass alles so in die Ecke gedrängt ist. Aber Frank meinte ja auch:
ach ja, so einfach draufrumlaufen sollte man weder auf ner künstlichen Nass- noch Feuchtwiese. Das führt schnell zu massiven Bodenverdichtungen:nolike
Und ich denke, bei uns wird viel um den Teich gelaufen werden. Darum dann auch ein großer Umfang mit kurzem, "trockenen" Rasen.

Liebe Grüße
Michael
 
hallo Michael,
Da steht der Rohrkolben mit seinen Füßen oft direkt im Wasser (ich würde also hier auch ein Bassin machen, in dessen Mitte die Pflanzen mit ~10...20cm Wasser überdeckt sind. Je mehr ich ins Umland gehe, um so trockener wird die Erde....

Klar ist das so, aber da du ja auch gräbst, bestimmst du ja auch die Tiefe.
Irgendwie irritiert mich diese Reichenfolge, vorallen da du auch noch direkt hinter den "Wiesen" sofort das hohe Gestüb hast.
Hin zu kommt noch das viele Pflanzen für diesen " Wiesenbereich" sonnenliebend sind. Mit den später höhen werdenden Rohrkolben haben diese Pflanzen dann von beiden Seiten mehr Schatten (evtl zu viel?). Aber da befrag mal unsere Profis dazu.

Um diese Bodenverdichtung zu vermeiden, würde ich mir einfach zwischendurch Pflanzringe mit Trittsteinen darauf reinsetzen. So das man mit großen Schritten und viel Gebücke auch mal den Bereich pflegen kann. Denn das wird irgendwann auf dich zukommen, fängt schon bein Einpflanzen an.

Das was du da vor hast wird groß und ich hoffe du wirst uns regelmäsig informieren.
Gruß Susanne
 

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