Vorstellung und Teichplanung

Eriberto

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24. Mai 2014
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Hallo Forianer,
mein Name ist Florian. Ich wohne in Niedersachsen, am Ith. Bereits seit gut einem Jahr bin ich eifriger 'Konsument' dieses Forums - tolle Informationsquelle!
Da wir (meine bessere Hälfte und ich) vor drei Jahren in unser Haus gezogen sind und dieses komplett saniert haben und zu diesem Haus ein 'eingewachsener' Garten gehört, stellt sich nun so langsam die Frage des Teichbaus.
Es handelt sich um ein - wie wir finden - schönes altes Haus (Bj. 1947) mit einem Grundstück, das geradezu geschaffen ist, einen Teich zu beheimaten.
Im Moment sieht der Garten noch sehr nach Baustelle aus, da andere Tätigkeiten Priorität hatten (bei Gelegenheit stelle ich mal Fotos ein).
Ich bin gerade mit grundsätzlichen Überlegungen für den Teichbau beschäftigt und würde mich über Anregungen und Tipps freuen...

Ausgangssituation: ich plane am Grundstücksrand einen länglichen Teich in den Abmessungen von ca. 3,5 Meter Breite x 6-7 Meter Länge.
Der Teich soll möglichst naturnah angelegt sein, d.h., ich plane viele Pflanzen und - nachdem er 'eingefahren' ist - einen mäßigen Besatz mit
- Moderlieschen
- Bitterlinge
- Teichmuscheln
- Edelkrebse
Eine Fütterung ist nicht geplant (na ja, vielleicht mal ein bisschen Frolic oder ein hartgekochtes Ei für die Krebse).:lala5
Die Umgebungsverhältnisse sind so, dass wir hier reichlich Grundwasser haben - im Keller wird dieses mittels Schwimmerpumpe im Fundamentausschnitt regelmäßig abgepumpt. Einen Brunnen habe ich letztes Jahr begonnen, dieser wird demnächst fertiggestellt. Ausführung Bohrbrunnen, Teufe 8,30 Meter unter Geländeoberkante, Brunnenrohr (blau) DN115, Wasserstand (derzeit) 0,7 Meter unter GOK (Geländeoberkante), 2 Meter Filterstrecke (0,3mm Schlitzweite) -theoretische Entnahmekapzität ~3,8 m³/Stunde. Den Brunnen würde ich mittels Tiefbrunnenpumpe für Garten- und Teichbewässerung verwenden. Wir haben hier sehr bindigen Boden, d.h., bis ca. 4m Lehm-, Schluff.
Der Teich wird als Folienteich mit anschließender vollflächiger Vermörtelung ausgeführt (ich mag keine Folie sehen), da mir dies sehr gut gefällt und ich darin erhebliche Vorteile sehe. Die Teichtiefe soll bei geplant 1,2 bis 1,5 m an der tiefsten Stelle liegen, was mich auch gleich zu meiner ersten Frage bringt:

1. Da ich ja einen hohen (oder niedrigen, je nach Perspektive) Wasserstand habe, sehe ich das Problem auf mich zukommen, dass ich bei Anlage des Teiches auf Wasser stoßen werde (k.A. in welcher Tiefe). Haltet ihr es für - den Laien - technisch machbar in einer Teichgrube mit drückendem Wasser eine Folie zu verlegen? Natürlich würde ich versuchen, in der Bauphase das Wasser abzupumpen.

2. Geplant ist, den Teich in diesem Sommer fertigzustellen, d.h., Anlage, Vermörtelung, nach Abbinden Befüllung, PH-Wert-Messung (ggfs. Abbumpen), Bepflanzung, wenn bis dahin gut, zum Winter Besatz mit Sömmerlingen (vorher Schnecken, Daphnien, vielleicht Muscheln). Die Verbundmatte von NG ist mir ehrlich gesagt ein wenig zu teuer, weshalb ich folgenden Aufbau plane: Grube ausgelegt mit Vlies (500gr./m²), darauf Folie (PVC - 1 bis 1,5mm), Armierungsgewebe ggfs. nach Artlake erste Schicht (Klebe- und Armierungsmörtel (zementös), zweite Schicht Beton (Portland-Zement + Sand 0-4mm). Was haltet ihr von diesem Aufbau, insbesondere dass ich plane kein Vlies unter das Armierungsgewebe (sprich auf die Folie) aufzubringen?

3. Der Teich soll - möglichst - naturnah sein, d.h., ich möchte keine großartige Filterung mit Filterkeller und dergleichen. Ich plane eigentlich den Einbau von zwei Lufthebern an zwei Stellen im Teich, um ein bisschen Bewegung reinzubringen und ggfs. einen Bodenablauf auf der Folie (im Mörtel) in Form eines KG-Rohrs (DN100). Mir ist klar, dass ich dann wohl irgendwie den Mulm entfernen müsste. Als Substrat am Grund (Tief- und Flachwasserzone) plane ich Sand mit ggfs. Lehm vom Aushub vermengt. Ich möchte keine Seerosen oder Lotus, auch hier stehe ich eher auf heimische Gewächse. Eure Meinung hierzu?

So, das soll es fürs erste gewesen sein. Ich freue mich auf eure Meinungen und Anregungen. Für die konkrete Planung muss ich mal ein paar Fotos mit dem geplanten Teichgrundriss erstellen.
Gruß
Florian:like:

P.S.: ich habe das Wasser aus dem Brunnen noch nicht gemessen. Dürfte aber ziemlich hart sein.
 
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Hallo Florian,
:) erstmal willkommen bei den Teichverrückten :)

Ein tolles, spannendes Projekt, was Du da planst :oki

Ich bin technisch nicht versiert, aber wenn ich lese, welche Teichgröße Du planst,
was für Pflanzen und Fiscvhe Du Dir vorstellst, dann denke ich, brauchst Du überhaupt keine Technik.

Im Garten meiner Mutter ist ein Teich mit ähnlichen Abmessungen (Tiefe weiss ich nicht - wenn, dann eher etwas tiefer).

Dieser Teich ist von den Vorbesitzern und seit meine Mutter dort vor 10 Jahren eingezogen ist, hat sie teichtechnisch
nie irgendetwas an Pflege unternommen (nicht einmal Wasser zu laufen lassen).

Technik ist ebenfalls überhaupt keine im Einsatz.

Einzig der Gärtner bekommt einmal im jahr Order, die Pflanzen, die sich im Teich zu sehr ausbreiten, wieder auf eine kleine Fläche zu begrenzen. (Meine Mama sieht auch gerne noch Wasser).

Ich habe da zwar noch nie Fische drin gesehen, aber der Baumschneider hat mehrere Schwärme vom Apfelbaum aus gesehen.
Außerdem ist der Reiher täglich mehrere Stunden da - es muss also satt zu essen drin sein.

Außerdem gibt es dort eine unendliche Vielfalt an Libellen, Fröschen, Kröten etc.

m.E. ist das Teichklima absolut perfekt (da schwimmen nicht einmal im Frühjahr Algen auf der Oberfläche - ich bin neidisch!)

Insofern:
aufgrund dieser Beobachtungen würde ich meinen - anlegen und einfach in Ruhe lassen wird Dir vermutlich
den perfekten Naturteich bescheren?

LG
Kirstin
 
Hallo Kirstin,

Danke für das Willkommen und die ermunternden Worte!
Ich habe ja nun schon viel gelesen - insbesondere im hiesigen Forum und meine auch, dass so ein Teich eine absolute Bereicherung darstellt. Ich freue mich jetzt schon die relativ zahlreichen Vögel in meinem Garten zu beobachten. Ein paar brüten hier auch (Amseln und Meisen habe ich schon ausgemacht), weitere Arten (Singdrossel, Rotkehlchen, Sperling) sind auch häufig zu sehen - Fledermäuse haben auch schon im - damals noch offenen - Windfang übernachtet und ziehen in der Dämmerung ihre Kreise. Die Vorstellung diesen mit einem Teich 'eine Spielwiese' und vielleicht sogar eine zusätzliche Nahrungsquelle zu bieten, bestärkt mich in meinem Vorhaben.
Was den Besatz angeht, bin ich auch zuversichtlich, dass das ganz gut passt und sich die Bewohner vertragen und ganz gut ergänzen werden. Gewünscht wäre halt ein System mit möglichst wenig 'Eingriffsbedarf', dass sich weitestgehend selbst reguliert. Klares Wasser wäre schön - ist glaube ich bei richtigem Mix realisierbar - vorrangig geht es mir aber um weitestgehende Natürlichkeit.
Vielleicht schaffe ich es nachher noch eine 'Luftaufnahme' von der geplanten Ecke zu erstellen und schematisch einzuzeichnen, wie ich mir das so vorstelle.
Bis dahin.
Gruß
Florian

P.S.: weiß jemand von euch, wie ich die Angaben in meinem Profil aktualisieren kann ? Habe ja noch gar keinen Teich und die Angaben stimmen auch nicht so ganz:hehe5. Editierbar scheint das aber nicht zu sein...
 
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in die verschiedenen Bereiche Deines Profils zwecks Änderung gehen kannst.

LG
Kirstin
 
Hallo Kirstin,

manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht :wand. Sei aufs herzlichste bedankt!
@all
Ich bin gerade dabei meinen Brunnen 'anzupumpen', die Wassersäule fällt schon jetzt - bei ca. 3m³ Pumpenleistung - kaum ab :boah und erreicht nach abschalten der Pumpe nach ca. 45 Sekunden wieder den alten Stand. Das ist ein gutes Zeichen, dann dürfte einer zukünftigen Brunnenbefüllung mit 'gutem Ith-Wasser' nichts mehr im Wege stehen :zigarre.
Gruß
Florian
 
Kurze Wasserstandsmeldung: ich habe gestern den Brunnen noch ordentlich 'angelernt'. Das Teil bringt Wasser ohne Ende:).
Nachdem ich ca. 7-8 Pumpgänge à maximal 10 Minuten - jeweils mit Pausen dazwischen - durchgeführt hatte, war der Pegel immer noch nicht gesunken. Ich habe dann mal abgepumptes Wasser in einem weissen Tuppermeßbecher gefüllt, stehen lassen - kein Sand erkennbar - und anschließend durch ein mit Küchenpapier ausgelegtes Sieb geschüttet. Und, was soll ich sagen, nicht ein Körnchen Sand :). Das Wasser war auch bereits nach einigen Pumpgängen so klar, dass ich versucht war, dieses zu kosten. Ich gab dann aber doch dem ebenfalls gekühlten Einbecker Landbier den Vorzug.
Selbst eine Stunde durchpumpen führte nicht zu einem Absenken des Pegels.
Wenn ich die Pumpe einschalte, fällt der Wasserspiegel im Rohr von -0,7m auf -2,1m (unter GOK), sobald ich diese ausschalte steigt der Pegel binnen 45 Sekunden (mit Stoppuhr gemessen) im Rohr wieder auf den Stand von -0,7m.
Gruß
Florian
 
Hallo Kirstin,

das ist ja schon mehr ein See, denn ein Teich :D. Sehr schön und sieht auch sehr natürlich aus. Den Enten scheint's ja ebenfalls zu gefallen...
Ganz so groß wird meiner dann doch nicht werden.
Gruß
Florian
 
Hallo Florian,

Wenn ich die Pumpe einschalte, fällt der Wasserspiegel im Rohr von -0,7m auf -2,1m (unter GOK), sobald ich diese ausschalte steigt der Pegel binnen 45 Sekunden (mit Stoppuhr gemessen) im Rohr wieder auf den Stand von -0,7m.

Das ist super für den Brunnen aber schlecht für den Teichbau. Ich hoffe, dass bei mir der Wasserspiegel auch noch fällt.
Bei drückendem Grundwasser kannst du keine Folie in den Teich bringen. Manche denken ja, dass das Wasser oberhalb der Folie das Wasser unterhalb der Folie verdrängt.
Das ist aber nicht so. Du wirst da nicht um eine Senkung des Grundwasserspiegels rumkommen (wenn der Teichboden unterhalb des natürlichen Grundwasser liegt).

Grüße
Carlo
 
Hallo Carlo,
ja, ich hoffe ja auch noch, dass auf wundersame Weise an der geplanten Stelle das Wasser niedriger steht. Ansonsten müsste ich ein wenig warten, bis der Grundwasserspiegel in einer Trockenperiode soweit fällt, dass ich tief genug komme. Zweite Idee: Auskoffern, schauen wie es mit dem Wasser aussieht und ggf. an der tiefsten Stelle einen Eimer/Mörtelkübel eingraben, seitlich eine Rinne in die Teichwand (hier sehr bindiger Boden Lehm / Schluff bis ca. 4m) nach oben legen und in dieser Rinne einen Saugschlauch mit Saugkorb bis in den Mörtelkübel führen. Abpumpen, Folie rein, Mörteln und Schlauch wieder ziehen. Über die Rinne abschließend Beton reingießen, so dass der Hohlraum aufgefüllt wird. Ob das so klappen könnte, steht auf einem anderen Blatt :buch.
Ich werde es auf jeden Fall versuchen... ansonsten Spundwände setzen. Irgendwie komme ich schon zu meinem Teich :like:.
Gruß
Florian
 

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