Hallo Stefan,
Dann also gleich zu den gewünschten Fakten:
Verlegesand existiert offiziell nicht, zumindest nicht unter dieser Bezeichnung. Damit gemeint ist Füllsand, der, außer Frostsicherheit, keine besonderen Qualitätsansprüche seitens der Bauindustrie bedienen muss und somit weitesgehend beliebig zusammengesetzt sein darf. Für mich ein Nachteil, wenn ich diesen Sand in den Teich einbringen möchte. Darin kann so ziemlich alles enthalten sein was irgendwie zum Begriff "Sand" passt. Der Gehalt an Feinanteilen (Anteil an Schluff, Ton, Lehm und sonstigen Stoffen), bis hin zur Korngrößenverteilung ist nicht näher definiert. Auch der Anteil an organischen Stoffen (z.B. Humus) und die chemischen Bestandteile sind hierbei nicht von Belang.
Jedoch spielt das gerade beim Einsatz in einem Teich eine wichtige Rolle, zumindest tut es das für mich. Wegen der Wassereintrübung glauben sicher viele daran tollen Sand mit tollem Lehm erwischt zu haben, doch handelt es sich oftmals nur um schlechten Sand mit einem sehr hohen Schluffanteil, der eigentlich für nichts zu gebrauchen ist, außer als Füllmaterial.
Hieraus kann man nun unschwer ermessen, warum man sich besser einen "güteüberwachten" Sand wie Kiessand (=Betonsand) oder Estrichsand besorgt, anstatt auf "Sandabfall" zu bauen. Und wenn es schon ein bindiger Sand sein muss, dann doch bitte gleich lehmiger Kiessand oder Putz- und Mauersand, dem man selbst etwas Lehm beimengt. All diese Sande kann man bedenkenlos als Substrat in einem Teich verwenden und sogar in bereits befüllte Teiche, ohne das Wasser vorher abpumpen zu müssen, einbringen. Wegen des definierten und geringen Schluffanteils fällt die Trübung des Wassers sehr moderat aus und hält auch nur wenige Stunden an. Beachtet man das, spielt es überhaupt keine Rolle ob der Teich als Sandkasten für gründelnde Fische fungiert oder ausschließlich Pflanzen vorenthalten ist.
Und noch etwas. Ich persönlich tendiere mehr zu nicht bis kaum bindigen Böden mit keinem bzw. nur sehr geringem Lehmanteil. Bislang blieb mir der Vorteil der 20-30%-Lehmanteil im Sand, der ihn zu einem vollständig bindigen Boden macht, verborgen. Wer hat etwas davon wenn das Teichsubstrat vom Wasser nicht erschlossen werden kann und deswegen kaum Austausch mit dem Bodenkörper möglich ist? Vielleicht kann hier jemand anders ein paar Aspekte anfügen, die diese Empfehlung stützen.
Wer sich für diese DIN EN 12620 und EN 13139 interessiert, kann sich z.B. - defekter Link entfernt - darüber informieren. Ich finde diese DIN-Vorschrift zu etwas doch so banalem wie "Sand" zumindest teilweise sehr informativ.
MFG...Jürgen