AW: Wasserwerte O.K.? Trotzdem Algen?
Hallo!
Es ist wohl, wie es immer ist: Die Nährstoffwerte werden zu hoch sein, also Phosphate in der Hauptsache.
Man könnte nun sagen, daß Du mehr Pflanzen brauchst, damit die Phosphate langfristig dadurch reduziert werden. Ich glaube aber so langsam, daß selbst mit 1 Million Pflanzen es immer mal wieder Tage/Wochen mit Nährstoffüberschuss geben wird.
Und wenn die Pflanzen absterben, werden die Phosphate wieder freigesetzt. Deshalb abgestorbene Pflanzen immer entnehmen.
Die Idee mit dem Filterbeutel finde ich grundsätzlich gut, ich bin selbst begeisterter Nutzer von diesen Dingern. Aber sie haben natürlich einen Nachteil: Die ganzen Kleinst-Tierchen, Mikroben, Rädertierchen,
Schnecken usw fischt man damit auch ab und das wäre natürlich wieder kontra-produktiv, denn die futtern gerne Algen. Andererseits filtert genau genommen jeder Feinfilter dieses Zoo-Plankton ab, auch wenn er nur 50 oder 100µm hat. Und schließlich hat ja jeder Teichbesitzer auch eine Filteranlage. Ich kann mir die Frage nun selbst nicht beantworten, ob es nun besser ist fein zu filtern oder nicht zu filtern (bzw nur sehr sehr grob). Wollen wir einfach mal hoffen, daß die "große Masse" dieses Zooplanktons nicht in den Filter rutscht, sondern noch genug davon im Wasser herumschwimmt.
Wenn das so ist, dann müsstest Du mit dem Filterbeutel nach und nach Algen abschöpfen, in denen auch Phosphate gebunden sind. Den Filterbeutel dann ausleeren, ohne Waschmittel (!) in der Waschmaschine waschen und in die nächste Runde schicken. Das kann durchaus einige Runden so gehen, bis Du dadurch den Phosphatwert auf einen Wert gedrückt hast, bis die häßlichen grünen Einzeller (Schwebealgen) die Lust auf Dein Spielchen verloren haben. Gerade mit 1µm fängst Du die natürlich gnadenlos raus!
Parallel ist zu klären, ob Du irgendwo noch einen regelmäßgen Phosphat-Eintrag hast. Klar, es hat in den letzten Wochen geschüttet wie aus Eimern und da kommen natürlich auch eine Menge Nährstoffe einfach so in den Teich, aber das allermeiste an Nährstoffen würde zum Beispiel von einem angrenzenden Rasen kommen können, von dem diese vielleicht in den Teich hinein laufen. Da muss man dann schon aufpassen, daß sowas nicht geschehen kann. Denn Rasen ist meist in gut gedüngter Erde und wenn deren "Säfte" in Deinen Teich laufen, dann hast Du schon ein großes Problem.
Tja, und alles andere was so hilft ist Phosphat-Minus (kriegst Du aber leider kaum wieder abgesaugt) oder Geräte die Kupfer-Ionen abgeben wie die Velda I-Tronic (wobei mir hier sofort sämtliche Foren-Mitglieder ins Gesicht springen werden!) oder ein Ultraschall-Gerät (soll wohl nicht so toll sein).
Kurzum, ob Du nun viel oder wenig filterst, mit hoher oder niedriger Umwälzung arbeitest, die Kunst ist es zunächst einmal ein Gleichgewicht zwischen dem natürlichen Nährstoffeintrag und dem Nährstoffverbrauch zu schaffen. Das geht durch viele Pflanzen.
Da Nährstoffe immer und ständig durch die Luft/Regen eingetragen werden, aber im Teich trotz Pflanzen nicht einfach "verschwinden", sondern eigentlich nur in den Pflanzen gebunden werden, die diese beim Absterben wieder abgeben, ist eine regelmäßge Pflege nötig. Tote Pflanzen raus, Fadenalgen abfischen, etc. Schwebealgen mit Feinst-Filter entfernen müsste demnach auch gut wirken.
Jetzt muss ich mal was fragen: Bei einem natürlichen Teich/See entnimmt ja auch keiner tote Pflanzenreste oder Algen. Und da regnet es auch, die Ufer sind zwar nicht aus "gedüngtem Rasen", aber sicher auch nährstoffhaltig. Also muss doch irgendwer/irgendwas auch mal Nährstoffe nicht nur "binden", sondern auch in einen Nicht-Nährstoff (z.B. in Sauerstoff) transformieren, oder?
Gruß,
Thorsten