Welche Teichphilosophie und welche Technik

AW: Welche Teichphilosophie und welche Technik

Hallo Reinhard!

Also die drei Aussagen über NG-Teiche stammen nicht von mir. Ich hab diese genauso gehört und hier mal gepostet und ja nach Richtigkeit gefragt. :D

Ein Argument gegen die generelle Bauweise von Naturagart hätte ich noch anzuführen. Das stammt auch von mir. Dafür dürft ihr mich auch steinigen. :aua :lala

Schwimmteiche die nach dem NG-Prinzip gebaut sind eigentlich Biopools mit Naturoptik. Das soll heissen, das diese Schwimmteiche keinen oder nur sehr begrenzten Lebensraum (Mit Einschränkungen im Filtergraben) für Tiere bieten. Bei fast allen anderen Schwimmteichsystemen, vor allem ohne Technik oder mit wenig Technik gebauten Schwimmteichen ist das nicht so.

Gerade in der heutigen Zeit, wo natürliche Gewässer immer eingeschränkter der Tierwelt zur Verfügung stehen ist es eine tolle Sache wenn ich das Vergnügen (Schwimmen in meinem Garten) mit dem Nützlichen (Schaffen eines Lebensraums für gefährdete Arten) verbinden kann.
Das ist ja auch der Grund wieso Teiche auch Biotop genannt werden.

Gruß

Markus
 
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Zu Naturagart:
Ich finde die Produkte von Naturagart zum Teil wirklich gut. Aber das bieten auch viele andere zum gleichen Preis, auch billiger und manche sicherlich teurer. :D
Bei bestimmten Produkten muss man auf den jeweiligen Hersteller einfach vertrauen – Stichwort Teichfolie. Ich kann die Folie A und B ohne fremde Hilfe nicht von ihrer Qualität beurteilen – da muss ich der Werbung glauben, oder nicht!
Zu den Schwimmteichen die das Filtergrabenprinzip angewenden. Alle drei NG-Teiche hatten optisch klares Wasser. :like: Aber alle drei Besitzer klagten aber auch über folgende Punkte:
• Phosphatgehalt zu hoch
• Wasserhärte zu hoch
• Schlechtes Wachstum der Uferbepflanzung im Schwimmbereich
Ich weiß schon das drei Schwimmteiche jetzt nicht wirklich repräsentativ sind für alle NG-Anlagen. Mich hat das aber schon gewundert und meinen Entschluss bestärkt nicht nach dem NG-Prinzip mit Filtergraben (ohne weitere Regenerationszone) zu bauen.

Hallo Markus,

was NG angeht, kann ich mich nur Reinhard anschließen (starke Lobby ;))
Phoshat, PH und Härte hängen von den örtlichen Gegebenheiten ab und haben mit NG nichts zu tun. Meine Härte ist z-B. gar nicht nachweisbar, da wir sehr weiches Trink-Wasser haben und der Teich nur mit Regenwasser nachgefüllt wird. Ich hätte es sogar lieber etwas härter...
Das mit den Pflanzen stimmt, hängt wie Reinhard schon schrieb mit dem NG-Prinzip zusammen. Ich habe aber auch welche im Schwimmbereich, die muss ich aber Düngen ( Seerosen mit Langzeitdünger). Pflanzen im Schwimmbereich haben es nach meiner Erfahrung aber auch schwer durch den heftigen Badespaß von Kindern...;)
Der Ufergraben wächst aber sehr gut.
NG ist nicht billig, das stimmt, die Produkte sind aber auch sehr gut und praxiserprobt. Man kauft dort aber nicht nur Produkte, sondern auch das know-how mit. Sich dort nur Infos zu holen und dann billig kaufen, naja :(. Denen ihre Tests und Verfahrensentwicklungen müssen ja auch bezahlt werden.
 
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@ Thias

Das viele Produkte von NG sicherlich sehr gut sind stelle ich ja gar nicht in Abrede. Das auch viele Ideen auf einem guten Konzept beruhen will ich auch nicht leugnen. Und das Entwicklungskosten sich in den Preisen niederschlagen ist auch klar.
Mein eigenes Argument gegen das System Filtergraben hab ich vorhin Reinhard geschrieben. Zu den Werten kann ich ja sowieso nichts sagen, denn ich hab keine eigenen Proben entnommen und auch nicht das Wasser in den Teichen geprüft. Wobei ja leider die billigen Prüfmethoden alle mehr oder weniger für die Katz' sind…

Ab und an hab ich halt das Gefühl sobald man an NG-Prinzipien Kritik übt, fühlen sich alle Nutzer auch gleich angegriffen an.

Liebe Grüße aus Kärnten

Markus
 
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Ab und an hab ich halt das Gefühl sobald man an NG-Prinzipien Kritik übt, fühlen sich alle Nutzer auch gleich angegriffen an.

nein, Markus, ich fühle mich nicht angegriffen ;)
Ich finde es nur nicht gut, wenn falsche Behauptungen im Raum stehen, dann will ich es richtig stellen.

Wie das z.B.:
Schwimmteiche die nach dem NG-Prinzip gebaut sind eigentlich Biopools mit Naturoptik. Das soll heissen, das diese Schwimmteiche keinen oder nur sehr begrenzten Lebensraum (Mit Einschränkungen im Filtergraben) für Tiere bieten. Bei fast allen anderen Schwimmteichsystemen, vor allem ohne Technik oder mit wenig Technik gebauten Schwimmteichen ist das nicht so.

Das ist der Rand meines Schwimmbereiches:
comp_IMG_1326[1].jpg  comp_IMG_1328[1].jpg 
Sieht das aus wie ein Pool? :kopfkratz

Der Filtergraben ist praktisch ein Naturteich, es sind dort alle Tiere vertreten, die sich so an einem Biotop ansiedeln. Habe z.B. seeehr viele Molchbabys. Die Fläche sollte 20-30% des Schwimmteiches sein.
Im Schwimmteich sind auch welche, aber weniger. Es ist klar, die fühlen sich dort nicht so wohl, da öfter gestört. Das sieht man an den Fröschen, die frei wählen können. Im Schwimmteich sind nur welche, wenn länger nicht gebadet wird. Die Tiere wollen einfach nicht gestört werden, da ist der Filtergraben sogar viel tierfreundlicher als ein Einkammersystem.
Du kannst den Filtergraben, oder besser -Teich ja auch viel größer bauen, die Tiere werden es dir in einem ungestörten Umfeld und Lebensraum danken ;)
Das NG-Prinzip hat übrigens wenig Technik, nur eine Pumpe und ein paar Meter Rohre. Durch das Schwerkraftprinzip ist es schonend, keine mech. Filter oder UVC, relatv geringe Umwälzung (55W-Pumpe bei 85 m³), biologischer Abbau von Mulm und Nährstoffen.
Für die bakterielle Reinigung habe ich noch einen durchströmten "Kiesfilter" nach Ralf Glenk, also nicht die reine Lehre von NG ;)
 
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@Thias

Dein Filtergraben ist also eigentlich ein naturnaher Filterteich der einen optimalen Lebensraum für Tiere bietet. :like:
Find ich super. Das Du dann auch noch eine bakterielle Reinigung nach Ralf Glenk in Dein System packst kann ich auch gut nachvollziehen. Aber zu Deinem Filterteich hab ich dann noch eine Frage:

Anette hat mir mal geschrieben, dass der Filtergraben nach x Jahren praktisch vom Schwimmteich abgekoppelt und der Schlamm, Mulm und Dreck der sich über die Jahre angesammelt hat entsorgt wird. Heißt das nicht dass Du in Kauf nimmst das natürliche Biotop in Deinem System zu zerstören?
Wenn das so ist gefällt mir persönlich das gar nicht…

Womit wir wahrscheinlich wieder bei der Frage angelangt sind. Wie bekomme ich den Dreck aus einem System.

Gruß
Markus
 
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Womit wir wahrscheinlich wieder bei der Frage angelangt sind. Wie bekomme ich den Dreck aus einem System.

Da hast du den Knackpunkt richtig erkannt. ;)
Bei NG wird oft moniert, dass man nach einigen Jahren vielleicht den Filtergraben mal ausräumen muss, aber verschwiegen, dass man bei anderen Systemen den Teich ständig mit dem Teichsauger reinigen muss.
Natürlich kann man den NG- Schwimmteich wie alle anderen mit dem Teichsauger reinigen, dann wird der Filtergraben nie voll.
Mein Teich ist jetzt über 3 Jahre allt, ich sehe nocht nicht mal einen Ansatz der Verlandung im Filtergraben...
Ein Filtergraben (ist bei NG immer ein naturnaher Filterteich, bei mir ist er 2-3 m breit und 12 m lang) verlandet so schnell, wie ein Naturteich eben verlandet.
IMG_3008[1].jpg 
Ein Stück von meinem "Filtergraben"


Man kann gegen das Verlanden auch was tun, indem man die Pflanzen zurückschneidet und so Biomasse heraus holt. Der Mulm wird ja von den Pflanzen in Biomasse umgewandelt.
In den nächsten 5-10 Jahren muss ich bei mir bestimmt nicht Schlamm schaufeln.
 
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1. Frage zu NATURAGART
Hat jemand von Euch den Naturagart Filtergraben schonmal gereinigt?
Ich kann mir noch nicht ganz vorstellen, wie das ganze dann abläuft... Muß ich den Teich dann komplett ausräumen? Oder nur mit einem Schlammsauger durchfahren und Pflanzen ausschneiden?

2. Frage zu GLENK
Beim System von Glenk findet die Reinigung ja über einen durchströmten Kiesfilter statt -> welche Bedeutung haben hier die Pflanzen? Sind die nur zur Deko? Liegt dieser Kiesfilter extern oder ist das ein 1-Kammern-System?
Es gibt ja böse Zungen, die behaupten, daß man mal alles umschaufeln und reinigen muß, wenn die Hohlräume verstopft sind -> wie sind die Erfahrungen damit?

3. Frage zu 1-Kammersystem / Mehrkammersystem
Im Buch vom Weixler hab ich am Wochenende gelesen, daß es bei Mehrkammernsystemen bei vielen nach einigen Jahren zur Katastrophe kommt (Algen und hygienische Probleme) - Filter verschlammen nach kurzer Zeit.
Hingegen ist man bei 1-Kammernsystemen ständig von reinigenden Organismen umgeben.
Wie sind hier die LANGZEIT-Erfahrungen?

Ich hab es schon oft geschrieben :) - mir gehts primär um glasklares Wasser und der Frage mit welchem System ich das am Besten und günstigsten hinbekomme...
 
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Zu Frage 1 und 3 kann ich leider nichts sagen.

Zu Frage 2:
Egal was für ein System man benutzt Pflanzen haben vielerlei Aufgaben in einem Schwimmteich zu erfüllen. Zum einen entziehen sie dem Wasser verschiedenste Nährstoffe, ob Nitrat, Nitrit, Phosphat, etc. Zum anderen durchwurzeln sie das Substrat und lockern es dadurch auf und bieten unzähligen Bakterien und Mikroorganismen erst die Lebensgrundlage im Substrat. Glenks System ist ein 1-Kammersystem – siehe http://www.schwimmteich-selbstbau.de/seite59a.html
Damit Hohlräume nicht verstopfen verwendet Ralf Glenk einerseits einen Grobfilter und empfiehlt einen weiteren Partikelfilter um Schwebeteilchen nicht in das Substrat zu kriegen.

Eventuell zu Punkt 3:
Mein klassischer Gartenteich war ein 1-Kammersystem und nach 15 Jahren hab ich mit dem Vorfilter an der Pumpe noch immer kein Problem gehabt. Allerdings immer brav den Mulm am Grund entfernt und Blätter etc. 1 mal wöchentlich abgekeschert sowie 1x jährlich Pflanzen zurückgeschnitten…

Lg
Markus
 
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1. Frage zu NATURAGART
Hat jemand von Euch den Naturagart Filtergraben schonmal gereinigt?
Ich kann mir noch nicht ganz vorstellen, wie das ganze dann abläuft... Muß ich den Teich dann komplett ausräumen? Oder nur mit einem Schlammsauger durchfahren und Pflanzen ausschneiden?

2. Frage zu GLENK
Beim System von Glenk findet die Reinigung ja über einen durchströmten Kiesfilter statt -> welche Bedeutung haben hier die Pflanzen? Sind die nur zur Deko? Liegt dieser Kiesfilter extern oder ist das ein 1-Kammern-System?
Es gibt ja böse Zungen, die behaupten, daß man mal alles umschaufeln und reinigen muß, wenn die Hohlräume verstopft sind -> wie sind die Erfahrungen damit?

3. Frage zu 1-Kammersystem / Mehrkammersystem
Im Buch vom Weixler hab ich am Wochenende gelesen, daß es bei Mehrkammernsystemen bei vielen nach einigen Jahren zur Katastrophe kommt (Algen und hygienische Probleme) - Filter verschlammen nach kurzer Zeit.
Hingegen ist man bei 1-Kammernsystemen ständig von reinigenden Organismen umgeben.
Wie sind hier die LANGZEIT-Erfahrungen?

Ich hab es schon oft geschrieben :) - mir gehts primär um glasklares Wasser und der Frage mit welchem System ich das am Besten und günstigsten hinbekomme...

Hallo Hobi,

zu1.
Mein Teich ist erst 3 Jahre alt und natürlich musste ich denFiltergraben noch nicht reinigen, auch sehe ich noch keinerlei Anzeichen dafür. Es können sich darin durchaus 20... 30 cm Mulm aufbauen. Dieser wir aber durch die Pflanzen auch wieder abgebaut.
Die Reinigung nach NG sieht theoretisch so aus: Schieber schließen, FG leerpumpen. Pflanzen abheben, Schlamm darunter rausschaufeln, Pflanzen wieder rein, Wasser rein. Das Gleichgewicht wird dadurch kaum gestört.

zu 2.
Ich nehme an, dass die Pflanzen eine sehr große Bedeutung haben. Bei mir wachsen sie besser als im Substrat des Filtergrabens. Das liegt an der Durchströmung vom Kies mit nährstoffhaltigem Wasser. Viele Glenk-Nutzer sagen, dass der Kies nicht verstopft, kann ich aber noch nicht beurteilen.
Glenk hat normaler Weise ein Einkammersystem (nur ich nicht)

zu 3.
Das ist typischer polemischer Philosophiestreit :engel und absolut unlogisch.
Ob Ein- oder Mehrkammersysteme, wenn diese durchströmt werden, sind überall "reinigende Organismen". Die werden sich aus einem Schwimmteich nicht zurückziehen ;). Und wenn schon, es erfolgt ja ein ständiger Wasseraustausch.
 
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Hallo Markus,
super Beitrag ! :oki :oki :oki
Hallo teichbaua,
da wurde Dir schon viel beantwortet. Wenn Du einen Schwimmteich baust, dann ist der meistens rechteckig, oder weicht erst ab größeren Dimensionen stärker von der Rechteck-Form (bzw. "L-Form") ab.
Naturagart versteht sich meines Wissens als "Systemteich"-Anbieter in diesen Dimensionen, solange Du ein vergleichsweise kleines Projekt hast. Ich würde nach Markus Aufstellung den Grad dieser Lösungen in "mittel" einstufen. Die Jungs von Naturagart bieten also ein System an, dass ohne Technik nicht läuft, aber dank des Filtergrabens nicht allein durch Technik läuft. Der Rest sind Vorbehalte und normale Risiken.
In einen Schwimmteich direkt würde ich Pflanzen nur einsetzen, wenn ich mich weit genug davon aufhalte (das senkt die qm- und Technikkosten, aber auch den Aufenthaltsbereich). Schau Dir das Ganze mal in den Badeseen an. Das sind Extrembeispiele, wie "Substrat" und Pflanzenreste aufgewirbelt werden. Bei wenig Platz ist für einen Schwimmteich Technik also vorteilhafter (trotz höheren qm-Preises, was in der Summe aber wenig ändert).
 

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