Outing (wg. Pfützenfieber)

AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Au Mann ;) , jetzt kriege ich von einem offensichtlich selbstbewussten, aber genauso offensichtlich ahnungslosen Newbie meinen Thread mit so einem schrottigen Beitrag verunziert. Wenn du auch nur irgend etwas zum Thema gelesen hättest, dann hättest du dir leicht den ungewöhnlich dünnpfiffigen Post verkneifen können. ;) - Wenn das allerdings nicht geht, dann wäre ich auch anonym unterwegs!

Mit freundlichem Gruß, Nik
 
AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Hallo Nik,

ja, das habe ich bereits vermutet, dass es sowohl bei den Grünalgen, als auch bei den Blaualgen um die im Teich sichtbaren und teils störenden Arten geht, die hauptsächlich Unterwasserpflanzen im Wachstum behindern oder sogar ersticken. Ich habe damit überhaupt keine Erfahrung, denn bislang hatte ich ja keine Unterwasserpflanzen im Teich. Hätte ich kein Mikroskop, wüsste ich nicht einmal, dass mein Teich sehr wohl von Algen besiedelt ist, allerdings nur von Mikroalgen, die aber bei sehr großer Dichte zu Trübungen und Wasserblüten führen können, was ich in meinem Teich auch selbst erlebt habe. Aus diesem Grund habe ich heuer erstmals eine UVC-Lampe eingesetzt um Mikroalgen und Bakterien zu dezimieren, was auch sehr gut funktioniert hat.

Bei dem unbekannten Algenförderer dachte auch ich nicht an einen besonderen Nährstoff, sondern eher an Bedingungen im Teich bzw. der Umwelt, die bestimmten Algen förderlich sein könnten, wie etwa ganz spezifische Lichtverhältnisse, die man in einem Aquarium grundlegend verändern kann, nicht aber an einem Teich, um nur eine einzige Möglichkeit aufzuzeigen.

Da meine mikroskopisch kleinen Algen und (Cyano)-Bakterien in der Regel nicht in Erscheinung treten und Fadenalgen bei mir nicht wachsen, beschäftigte mich das Thema Algenverhindeung so gut wie nicht.

Trotzdem möchte ich zu gerne wissen, warum Fadenalgen und andere Grünalgen bei mir auch im klaren Wasser, mit oder ohne Nitrat nicht wachsen wollen, Mikroalgen hingegen schon, besonders Cyanobakterien. Ich habe den Eindruck, ja, ich bin fast überzeugt davon, dass diese winzigen Organismen in einer Art Selbstversorgerstruktur leben. Nicht lachen, Nik, aber sie könnten ursprünglich in meinem Teich die passenden Bedingungen und Nährstoffe gefunden haben und bauen seither die aufgenommenen Nährstoffe im kontinuierlichen Generationenwechsel in ihren kurzen Lebenszyklus ein, mit dem Vorteil, immer die passenden und bereits aufbereiteten Nährstoffe zur Verfügung zu haben. Für andere Pflanzen sind eben diese Nährstoffe vielleicht zu gering oder liegen nicht in der richtigen Kombination vor, weshalb sie nicht davon profitieren. Ob es derartige Beobachtungen auch für andere Algen gibt, das weiß ich nicht, aber es gibt doch zu denken, dass in manchen Teichen nur Fadenalgen wachsen in anderen nur grüne Schwebealgen oder wie bei mir hauptsächlich Blau- und Kieselalgen. Die Wasserwerte scheinen in diesem System keine Rolle zu spielen, zumindest in meinem Teich nicht, da ich mein Wasser nicht von einem kontrollierten Wasserversorger mit immer annähernd gleichen Parametern beziehen kann, sondern Wasser unterschiedlicher Herkunft und Qualität kaufen muss, was die Mikroalgen in meinem Teich aber überhaupt nicht zu berühren scheint.

Dieses gut funktionierende Ernährungssystem der Algen lässt sich meiner Meinung nach nur mit UVC-Bestrahlung oder chemischen Mitteln durchbrechen bzw. auf ein teichgesundes Maß reduzieren, als Ausgangsbasis sozusagen,- und erst dann mit anderen Mitteln, wie Pflanzen und Biofilm (in Deiner Definition) erhalten. Mein Versuch geht jedenfalls in diese Richtung, nur eine chemische Behandlung scheidet für mich aus.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Hallo Elfriede,
es freut mich, auch hier von Dir zu lesen :). Der Ansatz, den Teich als ein Gesamtsystem zu betrachten, ist sehr schön, und auch richtig. Die richtigen Schlußfolgerungen daraus abzuleiten schon schwerer... :(.
Auch ich gehe davon aus, dass Cyanobakterien als eine der ersten Lebensstufen recht "simpel gestrickt" sind, und einige Vertreter daher mit "einseitiger Ernährung" besser klarkommen. Entwicklungsgeschichtlich gab es diese Einzeller vor allen anderen (z. B. komplexer pflanzlicher Einzeller wie Algen) mit ihren Zellbestandteilen wie Mitochondrien, ER usw. usf. (siehe u. a. Christian Duve, the birth of complex cells - hatte ich leider noch nicht in der Schule :().
Der Ansatz, im Teich erst mal alle Nährstoffe ausreichend zur Verfügung zu stellen, und dann das System so einzurichten, dass die "pflanzlichen" Nährstoffe den höheren Pflanzen zugute kommen, ist nicht schlecht, und ich bin der Meinung, dass solche Konstruktionen wie Bodenfilter oder eine breite, gut durchwurzelte schlammige Pflanzenzone Beispiele für möglihe Lösungen sind.
Was mir weiterhelfen würde, wäre keine Weltformel für den idealen Teich, sondern eine Strategie, wie man Schwachstellen im System erkennt und "repariert". Ich denke, auch das ist Dein Ziel.
 
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Hallo Elfriede, hallo Rainer,

... Hätte ich kein Mikroskop, wüsste ich nicht einmal, dass mein Teich sehr wohl von Algen besiedelt ist, allerdings nur von Mikroalgen, die aber bei sehr großer Dichte zu Trübungen und Wasserblüten führen können, was ich in meinem Teich auch selbst erlebt habe. Aus diesem Grund habe ich heuer erstmals eine UVC-Lampe eingesetzt um Mikroalgen und Bakterien zu dezimieren, was auch sehr gut funktioniert hat.
Dazu gibt es die durchaus verbreitete Sichtweise, UV-C tötet flotierende Mikroorganismen (MO), die darin gebundenen Nährstoffe werden wieder frei und fördern die nächste Generation. Soweit ist das auch richtig, aber dazu gehört auch die allgemein übliche Bewertung -> ergo sinnlos! Ich bewerte das inzwischen anders. Die Unterdrückung solcher flotierenden Mikroorganismen sorgt sicherlich für einen Nährstoffanstieg, weil eben von den flotierenden MO nicht mehr genug vorhanden sind um alles zu verwerten/ in der Biomasse zu binden. Für diese nun freien Nährstoffressourcen werden sich andere MO zur Verwertung finden- und es werden sich eher sessile MO nun etablieren können. So lässt sich mittels UV-C eine Änderung in der Mikroflora/im Biofilm erreichen.

Das ist ein wichtiges Prinzip meiner Sichtweise vom moderierten Ökosystem Gartenteich. Wenn es möglich ist unerwünschte Erscheinungen ohne große Schäden zu unterdrücken, dann mache ich das. Es ist völlig sicher, dass ein anderer biologischer Weg(, d.h. andere MO,) gefunden wird um das entstandene Nährstoffangebot anderweitig zu verwerten. Welche MO sich in dem völlig unübersichtlichen Beziehungsgeflecht dann durchsetzen und den Platz der z.B. mittels UV-C unterdrückten MO einnehmen können, ist völlig ungewiss. Man kann aber zum Einen auf Besserung hoffen und zum Anderen hat jede Mikrobiozönose die Tendenz sich weiter zu entwickeln. Diese Tendenz hat eine Biozönose immer und ließe sich kurz beschreiben mit: bei gegebenen Ressourcen steht am Ende der Entwicklung eine Biozönose mit hoher Artenvielfalt, bei gleichzeitiger Individuenarmut.

Massenerscheinungen, gleich welcher Art, sind immer ein Indiz für eine nicht sonderlich entwickelte Biozönose. Grundsätzlich regelt sich das selbst ein, kann allerdings auch hartnäckig werden.

Ich habe den Eindruck, ja, ich bin fast überzeugt davon, dass diese winzigen Organismen in einer Art Selbstversorgerstruktur leben. Nicht lachen, Nik, aber sie könnten ursprünglich in meinem Teich die passenden Bedingungen und Nährstoffe gefunden haben und bauen seither die aufgenommenen Nährstoffe im kontinuierlichen Generationenwechsel in ihren kurzen Lebenszyklus ein, mit dem Vorteil, immer die passenden und bereits aufbereiteten Nährstoffe zur Verfügung zu haben. Für andere Pflanzen sind eben diese Nährstoffe vielleicht zu gering oder liegen nicht in der richtigen Kombination vor, weshalb sie nicht davon profitieren.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es in diese Richtung gehen. Mögliche Gründe können ein Geschwindigkeitsvorteil, höhere Anspruchslosigkeit sein. Aus welchem Grund auch immer, auch mit dem Hintergedanken, so etwas reguliert sich immer irgendwann von selbst, so ist das (die Massenerscheinung) immer der Punkt wo ich ein Eingreifen/Moderieren für sinnvoll halte- letztendlich nur um die Entwicklung der Mikroflora in eine günstigere Richtung zu schubsen. In einer entwickelten Mikrobiozönose nehmen Algen, wie auch alle anderen mehr oder weniger unbekannte Partizipanten nur wenig Raum ein. Das stört nicht mehr und hat unbestritten biologischen Wert. Mich vom Wert von reichlichen Algen- oder Bakterienpolstern überzeugen zu wollen, geht nicht mehr. Es ist und bleibt ein Indiz für ein unzulänglich entwickeltes System.

Bei sessilen Cyanobakterien ist das ungleich schwieriger anzugehen als flotierende MO mit UV-C zu erschlagen.

Ob es derartige Beobachtungen auch für andere Algen gibt, das weiß ich nicht, aber es gibt doch zu denken, dass in manchen Teichen nur Fadenalgen wachsen in anderen nur grüne Schwebealgen oder wie bei mir hauptsächlich Blau- und Kieselalgen. Die Wasserwerte scheinen in diesem System keine Rolle zu spielen, zumindest in meinem Teich nicht, da ich mein Wasser nicht von einem kontrollierten Wasserversorger mit immer annähernd gleichen Parametern beziehen kann, sondern Wasser unterschiedlicher Herkunft und Qualität kaufen muss, was die Mikroalgen in meinem Teich aber überhaupt nicht zu berühren scheint.

Dieses gut funktionierende Ernährungssystem der Algen lässt sich meiner Meinung nach nur mit UVC-Bestrahlung oder chemischen Mitteln durchbrechen bzw. auf ein teichgesundes Maß reduzieren, als Ausgangsbasis sozusagen,- und erst dann mit anderen Mitteln, wie Pflanzen und Biofilm (in Deiner Definition) erhalten. Mein Versuch geht jedenfalls in diese Richtung, nur eine chemische Behandlung scheidet für mich aus.
Ich lese deinen Teichthread ja weiter mit und halte dein Nitrat- und hoffentlich Phosphat-, etc. "belastetes" Wasser eher für einen Glücksfall. Denn das ist potenzielle Pflanzenmasse und ausgesprochen günstig für deine Neupflanzungen. Langfristig werden die Pflanzen schon einen günstigen Einfluss auf das Klima im Biotop haben. Bei dem reichlichen Licht werden sie über die Photosynthese den Sauerstoffgehalt des Teiches nach oben treiben. Es wird immer wieder von der dann stattfindenden Oxidation von Nährstoffen gesprochen aber in der Praxis laufen sauerstoffreiche Gewässer idR. deutlich besser. Ein hohes Redoxpotenzial, ein Merkmal sauerstoffreicher Gewässer, hat eine suppressive Wirkung auf Cyanobakterien. Das ist insgesamt schon rund.
Allerdings bin ich nicht der Meinung, Pflanzenmasse alleine löst das Problem. Schlecht versorgt kann man sich über viele Pflanzen auch massive Probleme einhandeln, deswegen reite ich immer so auf deren Ernährung herum.

Auch ich gehe davon aus, dass Cyanobakterien als eine der ersten Lebensstufen recht "simpel gestrickt" sind, und einige Vertreter daher mit "einseitiger Ernährung" besser klarkommen. Entwicklungsgeschichtlich gab es diese Einzeller vor allen anderen (z. B. komplexer pflanzlicher Einzeller wie Algen) mit ihren Zellbestandteilen wie Mitochondrien, ER usw. usf. (siehe u. a. Christian Duve, the birth of complex cells - hatte ich leider noch nicht in der Schule :().
Der Ansatz, im Teich erst mal alle Nährstoffe ausreichend zur Verfügung zu stellen, und dann das System so einzurichten, dass die "pflanzlichen" Nährstoffe den höheren Pflanzen zugute kommen, ist nicht schlecht, und ich bin der Meinung, dass solche Konstruktionen wie Bodenfilter oder eine breite, gut durchwurzelte schlammige Pflanzenzone Beispiele für mögliche Lösungen sind.
An so was denke ich auch. Vielleicht gibt es im Teich geeignete Stellen, die zu Mulmablagerungen neigen, die böten sich für eine submerse Bepflanzung an.

Cyanobakterien sind ausgesprochen betroffen von allgemeiner Konkurrenz im Biofilm. Wenn mal gesehen hat welche Wirkung eingebrachter Mulm auf Cyanobakterienbeläge hat, dann ist das offensichtlich.

Was mir weiterhelfen würde, wäre keine Weltformel für den idealen Teich, sondern eine Strategie, wie man Schwachstellen im System erkennt und "repariert".
Meine Strategie ist vom Ansatz simpel, ich will biologische Abläufe fördern und zum Funktionieren bringen und dann will ich - weil pflanzenlastig - für ausreichend Nährstoffe sorgen.
Das interessante an der Geschichte ist, dass Nährstoffe im Überfluss oder im Mangel vor allem dann problemträchtig sind, wenn es biologisch nicht funktioniert. Im Grunde haben die Destruenten in ihrer Nährstoffaufbereitung für die Pflanzen die Funktion eines Ektodarms. Es hat Wechselwirkungen bezüglich des Zustands des Biofilms und der Verfügbarkeit der Nährstoffe für Pflanzen. Ist das ein entwickelter Biofilm, dann wird die Bedeutung der Nährstoffe deutlich geringer. Auch ein eutrophes, ja hypertrophes Gartenteichbiotop bricht nicht zusammen und braucht als Pflege einen zusätzlichen Nährstoffaustrag und ein waches Auge auf den Sauerstoffhaushalt. Fäulnis ist unbedingt zu vermeiden! Dann haut man halt den Teichmulm/-schlamm eben auf den Kompost. Die meisten Teiche sind eutroph und das ist erst einmal kein Problem, die entwickelte Teichbiologie zu erreichen ist eins. Das werde ich auch noch deutlicher hier im Thread zeigen, wie ich versuche zu diesem Ziel hin zusteuern - hin zueiern hätte ich fast geschrieben. ;)

Im Pflanzenaquarium ist Düngung schnell beschrieben, am besten einfach alles immer vorhanden. Das geht hin bis zu Düngesystemen, die Pflanzen Nährstoffe unlimitiert zur Verfügung stellen - was dann ständige Gehalte von 30m/l NO3, 3-4 mg/l PO4, bis 30 mg/l Kalium und bis 0,5mg/l Fe bedingt. Da bin ich mit meinem schon fett gedüngten Teichlein mind. teilweise weit weg. Das hat auch Gründe, denn das ist ein amerikanisches Düngesystem und die Amis filtern ihre Aquarien erheblich intensiver als in der Pflanzenaquaristik hier.
Genauso gibt es limitierte Düngeansätze vor allem in P, weil man dachte, das führt zu Algen. Davon ist man heute weg. Inzwischen wird PO4 zur Bekämpfung von Punktalgen mitunter reichlich dosiert - IMHO missbraucht. Dass viel Nitrat eine suppressive Wirkung auf Fadenalgen hat habe ich mehrfach erwähnt und ist auch gegen die Fadenalgen in meinem Teichlein ein Mittel der Wahl.
Egal, wie gut man düngt, das alleine ist keine Garantie für guten Pflanzenwuchs. Unerklärliche Wuchshemmungen ließen sich einfach nicht mehr durch Nährstoffe erklären. Durch die Wirkung des Biofilms, bzw dessen Entwicklung schon. So etwas gerade zu ziehen ist schon im Aquarium eine zähe Geschichte, im Teich hat es definitiv weniger Möglichkeiten zur Einflußnahme.

Vielleicht komme ich ja auch mal dazu den Zustand meines Teichleins genauer zu schildern. ;)

Mit freundlichem Gruß, Nik
 
AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Hallo Nik,

leider habe ich heute keine Zeit, auf deinen, wie immer ausfühlichen Beitrag einzugehen. Aber ich muss eine Frage stellen, die mir schon lange auf der Zunge brennt: Wie kann man äußerlich einen gut entwickelten Biofilm von einem schlechten unterscheiden, - nicht im Aquarium sondern im Teich, im Bachlauf zum Beispiel oder an den Wänden, wo Wasser und Luft zusammentreffen?

Auf die Beiträge von dir und Rolf werde ich noch zurückkommen.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Hallo Elfriede,

ein entwickelter Biofilm sieht überraschend unauffällig, sauber aus! Mulm am Boden ist braun, bis hellbraun und locker flockig.

Zum Mulm habe ich ein gutes Bild, der sieht sehr lecker aus. -Mit Blättern von Nachbars Kirschbaum und eigener verschrumpelter Pflaume. Das ist das was dieses Jahr angefallen ist und wird noch so weit wie möglich entfernt, ich brauche den nicht. Mhm, ich werde den mal auf den weniger schönen Stellen, siehe die nachfolgenden Bilder, verteilen.
HGT I Teichgrund.jpg 


Das sind die drei Bilder,die den nur mäßigen Zustand des Biofilms zeigen. An Steinen, Teichwand und Körben kann es ein bisschen Fadenalgen haben, die sind nach der wieder aufgenommenen Stickstoffdüngung wieder auf dem Rückzug
Auf dem hellen Sand lassen sich die dunkleren Biofilme gut erkennen. Es macht nichts weiter, wäre es aber gut, dann fiele der Biofilm auf dem Sand kaum auf(siehe letztes Bild)
Das 2.Bild ist zusätzlich interessant, die Sauerstoffbläschen kommen vom/sind am Quellmoos Fontinalis antipyretica, das werde ich nächstes Jahr möglichst stark vermehren. Selbst bei solch einem grau-regnerischen Wetter ist das ausgesprochen aktiv. Das wird mein "Fadenalgenersatz" werden. Das Schwarze auf dem Bild sind die Reste eines angeblich wuchernden Zwergschachtelhalms. Bei mir verabschiedet sich der.
Das dritte Bild zeigt links die Uferrinne von oben, rechts ist die Teichwand in die Tiefe
DSC09675.jpg 

DSC09676.jpg 

DSC09677.jpg 


Das letzte ist trotz des Algenrests am Absperrhahn ein Beispiel für eine Stelle die schon recht ordentlich aussieht..
DSC09678.jpg 

Wenn Biofilm richtig gut entwickelt ist, dann fällt er optisch kaum mehr auf. Es sieht eher aus, als wäre keiner.

Mit freundlichem Gruß, Nik
 
AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Hallo Nik, hallo Rolf,

danke Nik für die Fotos zum Thema Biofilm.

Der Mulm in meinem Teich ist sehr leicht und flockig, aber nicht so goldbraun wie deiner, sondern eher braungrün wie dein Biofilm auf dem hellen Sand. Da ich kein Bodensubstrat im Teich habe, lässt sich dein Mulm und dein Biofilm nicht so recht vergleichen.

Ist meine Annahme richtig, dass Du sowohl den Mulm als auch den Biofilm in deinem Teich so gering wie möglich hältst? Die Meinungen zu diesem Thema liegen hier im Forum und im Internet weit auseinander und meine Meinung dazu ist auch eher zwiespältig, weshalb ich, und vielleicht auch mangels fundierter Kenntnisse, zu einem Mittelmaß tendiere.

Hier noch meine Antwort zu deinem vorhergehenden Beitrag:

Mangels Filter und Bodensubstrat herrschen in meinem Teich sicher flotierende Mikroorganismen vor, die sich, wenn notwendig, mit kurzfristiger UVC-Bestrahlung dezimieren lassen, um Massenerscheinungen wie 2010-2011 vorzubeugen. Schaden wird der Teich durch diese gezielte, moderate Regulierung der Mikrooraganismen nicht nehmen. Die Gefahr sessiler Cyanobakterien scheint mir durch die Entfernung meiner Seerosen mit eventuell infiziertem Substrat gebannt, aber die Richtigkeit dieser Annahme wird sich erst im nächsten Jahr zeigen.

Der Nitratgehalt des unlängst gelieferten Wassers zeigt bereits eine günstige Wirkung auf das Pflanzenwachstum, besonders beim Laichkraut. Sichtbare Algen gibt es nicht, eine starke Vermehrung der Mikroalgen auch nicht, jedenfalls gibt es bisher noch keine Trübung des Wassers. Fäulnis toleriere ich nicht in meinem Teich, darauf achte ich sehr genau.


@Rolf,
auch ich suche nicht nach einer Weltformel für den idealen Teich schlechthin, sondern nach dem idealen Teich für mich persönlich bzw. für den Standort Paros. was bedeutet, dass der Teich auch ohne Betreuung über Monate stabil und wartungsfrei laufen muss und dass ich ihn noch einige Jahre ohne fremde Hilfe in Schuss halten kann, was ich mit meinem langjährigen, einfachen und heuer leicht modifizierten Konzept für durchaus möglich halte, - mit reichlich Unterwasserpflanzen anstatt Seeerosen und guter Durchströmung.

Einen bewachsenen Bodenfilter habe ich zwar nicht, aber ich habe einen 14m langen Bereich von ca. 80 cm Breite wo sich der Mulm meines Teichs durch seine Bauweise automatisch anlagert und den ich (oder Teile davon) für zusätzliche submerse Bepflanzungen nützen kann, wie Nik in seinem Beitrag anregte.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Hallo Nik und Elfriede,
Eure Antworten waren für mich sehr interessant. Mein Teich ist ja jetzt schon im dritten Jahr, und da zeigen sich seine Stärken und Schwächen.
Die eine Schwäche ist der nicht von der Durchströmung erfasste rechteckige Randbereich im NO. Dort kommt vergleichsweise viel Sonne hin, werden aber wenige Nährstoffe angespült. Letztes Jahr habe ich dort die Steine gegen Erde getauscht. Die Schwanenblume und das Wollgras waren gewachsen, die drei anderen Pflanzen wie Hechtkraut, Froschlöffel und Pfeilblatt wollten nicht so richtig (wobei letztere beiden meinen Fischen schmecken, wie ich beobachtet habe :(). Um die Schwanenblume haben sich auf dem mit Lehm abgedeckten Substrat Fadenalgen und auch Cyanos angesammelt. Die Bereiche um die anderen drei Pflanzen sehen fast aus wie Niks Photos.
In meiner "Badewanne" ist einiges los an Pflanzen- und Algenwachstum. Leider liegt sie im Schatten eines Hangs und von Sträuchern, das war nicht gut geplant, aber dort ist auch meine Grundstücksgrenze :(. Die von mir gesetzten Pflanzen dort muss ich noch mal umziehen lassen. Mit dem Tausch gegen robustere kann ich den Fadenalgen dort mehr Einhalt gebieten. Cyanos oder ähnliche Beläge auf dem Boden kommen dort nicht vor.
Hinter dem Auslauf vom Filter habe ich ein ~7 m² großes und bis zu 80 cm tiefes Becken, in dem Schwertlilien, Seggen und andere Pflanzen gedeihen. Nur im Frühjahr bis in den Sommer, wenn diese noch nicht voll ausgetrieben haben, gibt es Fadenalgen. Cyanos habe ich dort noch keine gesichtet.
Es zeigt sich für mich, dass ein Teich im Interesse eines guten Pflanzenwachstums auch Nährstoffe im Wasser transportieren muss. Weniger durchströmte Randzonen sollten wohl eher von "Hungerkünstlern" besiedelt werden, wie den klassischen Repopflanzen (Seggen, Binsen vorzugsweise).
 
AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Hallo Rolf,

ich hatte bis heuer auch einige schlecht durchströmte Stellen im Teich und sehe jetzt erst die Vorteile und die Notwendigkeit einer guten Durchströmung, besonders der Randzonen und Ecken, was gar nicht so einfach ist, wie ich heuer festgestellt habe. So konnte ich beispielsweise eine kleine Fläche von ca. 2m² einfach nicht in die Durchströmung einbinden. Diese Aufgabe erfüllt inzwischen eine kleine Solarpumpe mit Erfolg.

Ich bin nicht so pflanzenlastig wie Nik, der sich selbst so bezeichnet,- und ich verstehe auch nicht so viel davon, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie Nik, dass nicht immer mangelnde Nährstoffe dafür verantwortlich sind, warum bestimmte Pflanzen einfach nicht wachsen wollen, andere hingegen, sich bei gleichen Bedingungen prächtig entwickeln. Man müsste schon ein sehr umfassendes Wissen haben um die genauen Gründe dafür ermitteln zu können. Ausprobieren ist zwar kein professioneller Weg, aber für mich der einzig mögliche, da ich alle Teichpflanzen aus dem Norden beziehen muss, sie aber hier bei völlig anderen klimatischen Bedingungen und Lichtverhältnissen wachsen sollen.

Um das Pflanzen-Erscheinungsbild über die Veränderung des Biofilms anzugehen, wie Nik immer wieder empfiehlt, fehlt mir ausreichendes Basiswissen. Ich weiß ja noch nicht einmal welche Qualität und eventuell nachteiligen Folgen der Biofilm in meinem Teich zur Zeit hat, wie soll ich ihm dann eine andere Richtung geben und wie sollte das geschehen. Selbst wenn ich die vorhandenen Mikroorganismen reduziere um Platz für andere Arten zu schaffen, ist nicht abzuschätzen was dann folgen wird. Niks Methode mit Schlamm aus einem gut laufenden Biotop ist bei mir auch nicht anwendbar, es gibt hier keine anderen Teiche.

Heuer will ich aber sowieso keine Eingriffe mehr im Teich vornehmen, sondern nur mehr die Arbeiten zur Wintervorbereitung abschließen, aber den Winter über werde ich mich sicher eingehender mit dem Thema Biofilm beschäftigen, da es mich sehr interessiert.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Outing (wg. Pfützenfieber)

Hallo Elfriede,

das Setzen der submersen Pflanzen wird bei dem reichlichen Licht auf Paros den Sauerstoffgehalt deutlich erhöhen. Das habe ich immer als positiv erlebt! Wenn die submersen Pflanzen wachsen - und danach sieht es aus - dann sehe ich erst mal keinen weiteren Handlungsbedarf.

@ll
Eigentlich wollte ich den Herbst mit der absteigenden Tendenz im Teich dokumentieren, habe aber beim Bilder sichten noch sehr schöne spätsommerliche, frühherbstliche gefunden. Mir fehlt das jetzt schon ...
ungeordnet, einfach nur auf die Augen. Herbst kommt dann nächstes Posting.

HGT die Schönheit der M. spicatum.jpg  HGT H. vulgaris im Sonnenschein.jpg 

HGT Quittenzeit.jpg  HGT Rotala rotundifolia 'Kramer indic' .jpg 

HGT submerse Pflanzen.jpg  HGT Teich in Bestform III.jpg 

HGT Teich in Bestform V.jpg  HGT 'gemeine' Heidelibelle.jpg 

HGT Moos Fontinalis antipyretica.jpg  HGT Rosa muscosa 'James Veitch'.jpg 

HGT submerse Pflanzen II.jpg  HGT Teich in Bestform II.jpg 

HGT Teich in Bestform IV.jpg  HGT Teich in Bestform.jpg 

Mit freundlichem Gruß, Nik
 

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