Guten Morgen.
Viele User werden Dir aus verschiedenen Gründen von einem Kies-Biofilter abraten. Ich persönlich habe meinen Teich in ähnlicher Weise aufgebaut, dort Pflanzen drin und bin bis dato zufrieden, was nicht heißt, dass es bis in die Zukunft unantastbar ist. Es sollte Dir bewusst sein, dass die Pflanzenzone in Zukunft regelmäßig ausgelichtet werden muss und das mit einem Kiesbett recht aufwändig sein kann.
Zu deiner ersten Frage "Kann ein Bio-Pflanzenfilter zu groß sein?", ich denke nicht. Pflanzen nehmen die umgewandelten Nährstoffe nur in einem begrenzten Rahmen auf und dann müssten es auch tatsächlich Nährstoff-zehrende Pflanzen sein. Eine große Pflanzenfläche bedeutet im Umkehrschluss aber auch jede Menge "Abfall" im Herbst/Frühjahr, wenn die Pflanzen zurückgeschnitten werden. 10-20 % finde ich persönlich recht wenig, wenn es sich ausschließlich um eine Bio-Pflanzenfilterzone handelt, da die biologische Bakterienarbeit überwiegend im Kies anfängt, wo sich die Bakterienstämme ansiedeln.
DIe Vorfilterung mit einem Siebfilter (ich vermute Ultrasieve III oder ähnlich) macht schon Sinn. Ob ein Bodenablauf und ein Skimmer bei 14 m Länge & ca. 5 m Breite ausreichend sind, stelle ich mal zur Diskussion. Wenn man jetzt nicht zwingend den Anspruch hat, dass sich kein Mulm oder anderer Schmutz am Boden sammeln sollte, dann ist ein Bodenablauf zu wenig oder man muss regelmäßig manuell mit einem Besen nachhelfen. Ein Skimmer finde ich bei der Teichoberfläche eigentlich auch zu wenig, da die Skimmer nur selten mehr wie 20 m² sauber halten können. Je nach Windrichtung und ggf Windumlenkung durch bauliche Gegebenheiten, drückt es den Schmutz in Ecken, die ein Skimmer nicht mehr erreichen kann.
Das Ganze in Schwerkraft zu machen halte ich grundsätzlich für richtig und sinnvoll.
Was das Bioflow-System angeht, bin ich gespaltener Meinung. Solche Verteilerschächte sind gut, um sie zu Revisionszwecken zu nutzen, aber ob sie notwendig sind!? Ich weiß jetzt nicht, wo diese preislich liegen, aber auf dem Baumarkt gibt es solche Verteilerschächte auch. Vielleicht lohnt sich ein Preisvergleich.
Ich habe bei mir ohne Verteilerschacht gebaut und habe die orangenen Dränagerohre (Vollsickerrohre) als Ausströmrohre genutzt. Diese haben eine deutlich größere offene Fläche als die herkömmlichen gelben Drän-Rohre. Verteilt habe ich sie mit einfachen KG- bzw. Drän-Rohrabzweigen. Den Zulauf zu dem Dränagerohrsystem unter dem Kies würde ich bei 14 m schon recht mittig in der Pflanzzone gestalten, damit fast ausgeglichene Verhältnisse bestehen. Wenn man sich dann noch viel Mühe geben will, sollten ggf. alle Leitungen mit Revisionsöffnungen zum Spülen versehen werden. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das auch nur zu 70% umgesetzt habe, habe jedoch vom Filter aus an jeder Leitung eine zentrale Revisionsmöglichkeit geschaffen.
Wichtiger finde ich noch, dass das durch die Dränageleitungen zugeführte Wasser mit Sauerstoff angereichert wird, da diesen die Bakterien zum Arbeiten und Überleben benötigen.
Abschließend möchte ich noch kurz erwähnen, dass ich dieses Prinzip nicht als das ultimativ richtige darstellen möchte, sondern hier lediglich von meiner bisherigen Erfahrung schreibe. Ich habe eine solche Kieszone beim Umbau auch schon mal leer gemacht, weiß daher was das für Arbeit macht, war aber auch überrascht, dass der Schmodder im Kies entgegen meiner Befürchtungen relativ wenig war.
Da ich ehrlich gesagt auch grundsätzlich mehr Technik-orientiert bin, auch was Schwimmteiche angeht, würde ich bei der Teichgröße und dem Volumen zu einem technischen Vorfilter (Grobschmutzfilter) und mehreren Abläufen (Boden & Skimmer) tendieren.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen und alles beruht nur auf meine eigene Meinung. Es gibt sicherlich auch Teiche die mit deutlich weniger Aufwand einwandfrei funktionieren.
Hier noch ein paar Links zur Baumarktware:
https://www.hornbach.de/shop/Agrodraen-Draenschacht-DN-315/8854627/artikel.html
https://www.hornbach.de/shop/Vollsickerrohr-NW-100-Laenge-2-50mtr/5055463/artikel.html
und hier noch ein paar Bilder meiner Dränage:
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