Schwimmteich ohne Folie?

Veilchen

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4. Dez. 2018
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Teichfläche ()
300m2
Hallöchen, bin ganz neu hier. Sind seit kurzem aufs Land gezogen und haben wunderbare 8000m2 vor der Nase. Da möchten wir jetzt gerne schwimmen. Da wir viel Platz haben und die Baggerarbeiten selbst ja nicht das Teure am Teichbau sind, sondern eher die Folie, das Schweißen etc. war die Idee, einen kleinen See anzulegen, der leichter in Balance zu halten ist, ca. 400-500 m2 groß. Und: weil unser Boden so lehmig ist, könnte es mit einem guten Baggerfahrer ( da wüssten wir schon einen, der spezialisiert ist und den man mind. ein halbes Jahr vorher buchen muss, der fährt in ganz Europa rum) nur mit verdichteten Lehmboden. Dazu wird anscheinend ein Vorteich angelegt, der anschließend wieder zugeschüttet wird und der zur Verschlämmung (also Verschließung) des Lehmbodens führt. Hat da wer Erfahrung? Oder haben hier alle Folien drin? Würde mich sehr freuen, wenn ich hier jemanden mit Erfahrung entdecken könnte *hoffentlich*
 
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Hallo,
herzlich willkommen !
Möglich ist alles, wenn die Umstände stimmen.
Wie tief ist Euer Grundwasserspiegel ? ( hoher Grundwasserspiegel drückt von außen gegen, und verhindert Wasserverlust )
Brunnen auf dem Grundstück ?? ( Leitungswasser wird teuer )
Das schon mal zum Anfang :)
 
Ok, das werde ich gleich mal erfragen. Ich steh noch ganz am Anfang....also erst Mal Info-Einholung bei der Gemeinde.
Brunnenbau würde wir sehr gerne machen, irgendwie schon wegen der Zukunft - wer weiss wie es punkto Wasser weitergeht mit dem Klimawandel. Dann aber gleich richtig tief, nicht nur so ein paar Meter bis zum ersten Grundwasser. Allerdings wird das dann auch ganz schön ein Kostenfaktor. Nachbarbauern haben das vor einem Jahr gemacht, da war ein Kran mit Bohrkopf da, der tagelang in die Tiefe gebohrt hat, das ganze hat ca. 25.000 Euro gekostet. Aber die sind sehr tief (ich glaub 60 Meter) und somit wassertechnisch auf der sicheren Seite......
Die nächste Frage wir kontrovers diskutiert, selbst bei Teichbauunternehmen, die ich mal so konsultiert habe: Regenwasser über die Dächer (davon haben wir viel ) in den Teich einbringen. Das müsste man doch irgendwie so filtern können, dass das problemlos den Teich speisen kann. Und das man bei zuviel auch umleiten kann in den Kanal. Aber alle schütteln da gleich den Kopf... Durch eine dichte Vegetationszone durchlassen, nicht direkt in den Schwimmbereich..... grübel...
 
Grundsätzlich ist das mal ein sehr ambitioniertes Projekt.
Aber ich vermute mal, dass du für ein Gewässer dieser Größe ein Genehmigung brauchst, vor allem wenn du ans Grundwasser willst, was man dir bei der zuständigen Gemeinde aber sicher genauer sagen wird.
Grundsätzlich denke ich, dass ein Gewässer dieser Größe eigentlich problemlos mit Regenwasser gespeist werden könnte, wenn die Bepflanzung stimmt. Und die Regenmenge. Wenn kein Regen kommt, nützt dir alle Dachfläche nix.
Zum Problem könnte aber die umliegende Landwirtschaft werden: wie viel, wie nah, wie intensiv? Stichwort Nitrat- und Phosphateintrag über Brunnenwasser.
Wenn Bauern potentiell "düngerverseuchtes" Wasser auf potentiell "düngerverseuchte" Felder eintragen, haben die damit nicht unbedingt ein Problem, für ein Gewässer, das besser nährstoffarm bleiben sollte, ist das Gift. Von Pestizidspuren mal ganz zu schweigen.
 
Zum Problem könnte aber die umliegende Landwirtschaft werden: wie viel, wie nah, wie intensiv? Stichwort Nitrat- und Phosphateintrag über Brunnenwasser.
Wenn Bauern potentiell "düngerverseuchtes" Wasser auf potentiell "düngerverseuchte" Felder eintragen, haben die damit nicht unbedingt ein Problem, für ein Gewässer, das besser nährstoffarm bleiben sollte, ist das Gift. Von Pestizidspuren mal ganz zu schweigen.
Danke, Beate , :jaja
Da habe ich im Moment gar nicht dran gedacht. Dieses Problem habe ich in den letzten Jahren ja ab und zu selbst . Mein Brunnenwasser stinkt nach Gülle :dagegen
Mein Brunnen liegt auf 12 m , und selbst bis da unten zieht die Jauche. Ich rieche immr erst am Wasser, ehe ich es benutze. Auf Pestizide habe ich noch nicht getestet.
 
Danke für die Hinweise!!:like:
Auf einer Seite ist Wald, auf einer Seite eine Siedlung mit Reihenhäusern, aber an diese Siedlung angrenzend Wiesen - die leider nicht von Biobauern gedüngt werden, da landet viel Gülle drauf. Ob das weit genug weg ist, um relevant zu sein? Ich hoffe nicht, da wir auf einer Hügelkuppe stehen und die Wiese des Bauern abfällt, also sollte das Grundwasser eher den Weg in die andere Richtung nehmen.
Ich denke, das ist in den Griff zu kriegen. Unschlüssig bin ich mir wegen dem reinen Lehmboden, vielleicht meldet sich da noch jemand mit Erfahrung ? :)
 
Hi Veilchen,

ein Problem bei Teichabdichtungen aus Lehm ist das Lehm nicht wasserdicht ist. Durch jeden Lehmboden versickern je nach nach dem Mischungsverhältnis von Ton/Sand pro qm2 mitunter auch schon mal 100l und mehr pro Tag:D. Dauerhaft Wasser bleibt da nur drin wenn laufend soviel/mehr Wasser nachkommt als durch den Lehm verschwindet (ein sehr hoher Grundwasserstand oder dauerhafter Zulauf ist zwingend notwendig damit auch bei Trockenheit noch Wasser zum schwimmen da wäre). Hier im meiner Ecke waren dieses Jahr eihgntlich sämtliche Teiche/Tümpel über Lehmböden komplett trockengefallen, einer darunter mit fast 1ha Größe und fast 2m Tiefe der auch kein wirklich sichtbares Wasser mehr führte und nur noch aus einigen "Matschpfützen" bestand:rolleyes:, nachdem da wegen akutem Regenmangel der Wasserzulauf über einlaufende Zulaufgräben ausblieb

MfG Frank
 
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Hallo Frank, das mit den 100 l pro Tag, ist das ein Erfahrungswert von Dir? Am Krameterhof (Permakultur-Teichanlagen, von Koi bis Gänseteiche) sind alle Teiche nur mit Lehm, aber mit einer bestimmten Technik gebaut, kann nicht jeder, muss ein Profi-Baggerfahrer ran, der Teichbau mit Lehm kann. (Mit dem Schlämm-Verfahren, Vorteich, der dann wieder zugeschaufelt wird). Dann ist das angeblich dicht.
Vielleicht muss ich doch in so jemanden investieren, der baut auch nur mit Lehm:
http://www.permatecture.at. War nur so neugierig, ob hier jemand ist, der das so gemacht hat. Vielleicht meldet sich ja noch jemand :zufrieden2
 
im Gegensatz zu reinem Ton ist jeder Lehm (das sind Tone mit Sand vermischt) nicht dauerhaft wasserdicht, das ist er nur solange wie auch min. so viel Wasser zuläuft wie verschwindet - mit auch ein Grund warum es heute selbst auch unter Naturschützern nicht mehr als "umweltfreundlich" gilt Gartenteiche mit Lehm abzudichten weil sie eben laufend eine Wasserzufuhr benötigen und ohne solche nicht lange überlebensfähig sind (wenn das Wasser fällt und sich dann Trockenrisse bilden in denen krätiger wurzelnde Pflanzen wie Weiden ect Fuß fassen - wird er in den Bereichen dann auch immer undichter und das Wasser fällt nach und nach immer tiefer bis der Teich letzendlich komplett zerstört ist wie hier sämtliche der 12 im Nachbarort vor > 20 Jahren mit einer eher dünnen Lehmabdichtung angelegten Amphibienteiche (schon nach kaum drei Jahren war keinerlei "Wasserhaltung" und Amphibienaufwuchsmöglichkeit mehr gegeben (heute stehen da nur noch einige größere Weiden/ Erlen in nach Starkregen mit ein paar cm Wasser gefüllten niedrigen Senken wo früher einmal die Ampibienlaichteiche waren - der Hof in deiner Nähe wird sicher wie alle die in einem "landwirtschaftlichem" Maße Fische aufziehen garantiert einen dauerhaften Wasserzulauf haben:D

mein Teich/Garten liegt auch über einer mehrere m mächtigen, sehr sandarmen Lehmschicht. ohne enen sehr hochstehen Grundwasserspiegel wie 50m weiter weg im Keller:rolleyes:Als da wegen dem Umbau vor über 10 Jahren mal fast 3 Jahre keine Folie drin lag stand er nach jeden kräftigeren Regen mitunter bis 60cm hoch Wasser drin. 3-4 Tagen ohne weiter kräftige Regenfälle und es war es dann wieder komplett weggesickert
 
Bei deinem "Lehm" ist das eine Frage des KF -Wertes. Ich habe früher Deponieen gebaut mit einer Ton/Lehmschicht von 1 m Dicke.....da geht in 100 Jahren nicht mal 1 Tropfen durch KF-Wert 10 hoch -11. Selbst da wurde dann noch eine Kunststoffdichtungsbahn drauf geschweißt mit 2,5 mm.
Ist aber auch für eine Deponie wo nie nix raus kommen soll. :jaja

Bei einem Teich kann man zum Beispiel in den Lehm ein Bentonit einfräsen und dadurch die Durchlassigkeit des Lehm verringern. Bedeutet aber aufwand. Das Matterial kann dan verdichtet eingebaut werden. Das hat dan nix mit dem Baggerfahrer zu tun sonder mit der Verdichtung und dem Lehm welchen man hat bzw. Produziert.

Nachteilig ist auf jeden Fall das der Lehm reißt, wenn er Trocken wird. Das kann dann dazu führen das durch die Risse das Wasser abfliest. Somit müsste man eigendlich den Lehm noch mal abdecken.

Hier hat jemand vor Jahren einen Teich gebaut und mit Bentonit abgedichtet......hat schon lange nix mehr geschrieben. Ist aber ein großer Teich mit einer eigenen Quelle. Genutzt wird der Teich für einen Landwirdschaftlichen Betrieb. .....ich grabe mal ob ich den Beitrag noch mal finde.
 

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