Teichbau mit Steilufer - wie sinnvoll die Erdseite sichern?

Jochen_K

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Hallo Leute,

Ich bin wieder mit meinem Projekt beschäftig, der 2. Schwimmteich soll entstehen.
Den ersten habe ich grundsätzlich nach dem NG Strickmuster erstellt und war insgesamt auch sehr zufrieden. Bei unserem neuen Projekt muss (will) ich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten an einer Seite zur Terrasse mit steilen Wänden arbeiten statt dem Stufenbau wie von NG vorgeschlagen.
Nun haben wir relativ lockeren Boden und ich frage mich, wie ich diesen nun sowohl während dem Bau, aber auch später gegen abrutschen sichere.

Wie seid ihr in solchen Fällen vorgegangen?
Sollte ich an den steilen Seiten eine Mauer setzen um das Erdreich an ungewollten Eigenbewegungen zu hindern?
Wahrscheinlich werde ich den Teich auch wieder mit der NG Verbundmatte und Beton befestigen, das hat mir (bis auf die sehr raue Oberfläche beim ersten Teich sehr gut gefallen.
Reicht das evtl. Schon bei lockerem Boden aus als Befestigung wenn der Teich befällt ist oder sollte ich den Untergrund dennoch extra sichern am Steilufer?

Bei meinem ersten Projekt hatten wir extremen Lehmboden, da hat sich gar nichts bewegt...

Freue mich auf eure Anregungen zum Thema, bitte aber keine Alternativen zum Steilufer, in dem Bereich soll es so werden ;)

Gruß Jochen
 
Hallo.

Um eine senkrchte Steilkante zu befestigen, macht das Erstellen einer Stützmauer schon Sinn. Diese Mauer muss dann aber auch so konstruiert sein, dass sie dem Gegendruck des Erdreiches (während der Bauphase zumindest) auch standhält. Also je nach Planung, die Mauer in einem U oder gar in einem H stellen. Auch ist die Höhe der Steilwand ein Punkt der Berücksichtigung finden sollte. Die Mauer würde ich aus rein praktischen Gründen aus Betonschalsteinen errichten und etwas Bewährungsstahl einlegen. Wenn es nicht ganz senkrecht werden soll/muss, kann man das Erdreich auch mit Metallgewebematten und Beton "verputzen", was sich bei etwas festeren Sand sicherlich besser macht, als wenn es märkische Heide ist. Das musst Du aber alleine beurteilen.

Wenn der Teich später befüllt und der Bereich hinter der Wand wieder verfüllt ist, hat diese Wand/Mauer keine wirkliche Funktion mehr, außer das sie wie eine Wurzelsperre funktionert. Ausgenommen natürlich, man muss den Teich komplett leer pumpen, denn dann sollte die Wand natürlich auch halten.

Was sich jetzt meiner Kenntnis entzieht, ist, ob die Ufermatte nach NG auch bei richtigen Steilwänden so einfach funktioniert oder ob dazu evtl. doch ein gewisser Mindestneigungswinkel erforderlich ist.
 
Moin Zacky,

Danke für deine Antwort!
Anbei habe ich mal ein Bild angefügt, die vier roten Bereiche sollen die Steilwände werden.
[album=medium]3195[/album]

Dabei muss ich keine 90 grad erreichen, ich rechne mit grob 15-20 grad Neigung, aber eben keine Stufenbildung.
Ufermatte soll in dem Bereich keine hin, lediglich die aufgeklebte Verbundmatte von NG die dann entsprechend mit Beton eingeschlämmt wird.

Spannend wird für mich auch die Frage nach dem Filter, wozu ich aber noch einen eigenen Thread eröffnen werde.
Den alten Teich habe ich mit BG Filterteich gebaut. Hat grundsätzlich gut funktioniert, allerdings war es schon heftig wie schnell dieser verlandet.
Aktuell überlege ich eine Kombination aus Filterteich und „technischem Filter“ mit Luftheber. Problem dabei ist jedoch, dass mein Platz wie bei vielen anderen auch eher begrenzt ist...

Noch dazu habe ich bisher nicht geschnallt, wie zum Geier ihr einen Bodenablauf bei einem in die Erde eingelassenen Filter betreibt oder hängt da dann eine externe Pumpe dran?
 
Moin Jochen,

wenn die vier roten Bereiche miteinander verbunden sind und nicht jeweils einzeln stehen, dann sollte das so funktionieren.
Aber bitte kein 11,5er Mäuerchen ...
Zumindest die beiden freistehenden Enden sollten dann schon 24er sein.
Edit:
Keine Maße angegeben ...
Es ist zu überlegen, die letzte linke Wand mit einem kleinen weiteren Knick zu stabilisieren.
Rechts würde das aber auch nichts schaden ...


Wenn der Teich später befüllt und der Bereich hinter der Wand wieder verfüllt ist, hat diese Wand/Mauer keine wirkliche Funktion mehr, außer das sie wie eine Wurzelsperre funktionert.
*hüstelhust*
Dem würde ich vehement widersprechen wollen. :)


Gruß Carsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du die Wand in dieser Form und Linie in einem Zug erstellen kannst, sollte diese auch nicht kippen. Wenn möglich, würde ich jedoch an den jeweiligen Enden zwei kleine Stützen in Form einer abwärts führenden Mauertreppe eiplanen, welche jeweils unterhalb der Terrassen verschwindet. Wie hoch sollen die Wände werden bzw. wie tief wird es dort sein? Wenn es über 1,50 in die Tiefe geht würde ich an dieser Stelle (da auch nur einseitig geplant) 24,5 cm Betonschalsteine nutzen. Sonst könnte es auch schon mit 17,5 cm reichen, aber ein Stahlbetonringanker sollte oberhalb vorhanden immer sein.

Edit: bearbeitetes Foto vergessen

Jochen K HGT.png 
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem würde ich vehement widersprechen wollen.
:oki
Im Grunde genommen hast Du ja Recht...nachdrückendes Erdreich ist stets ein Risiko und würde eine einfache Folienwand eindrücken. Von daher hat die Mauer bei senkrechten Wänden wiederum doch ihre Berechtigung & Bestimmung. Es gibt aber auch ein-zwei Bespiele, wo steile Wände nur im natürlichen Erdreich gestaltet sind und auch nichts weiter passiert. Sicherer ist auf jeden Fall eine stabile Betonwand. :)
 
Hi ihr lieben,

Also zu den Fragen:
Ja die vier Bereiche sind nur in der Skizze getrennt, real kann ich die „am Stück“ bauen.
Was eher nicht geht ist der Vorschlag von Zacky eine Verstrebung unter die Terrasse zu bauen, diese sind bereits vorhanden.
Toll, und beim Schreiben kommt mir dass ich diese auch etwas „einreißen“ könnte, denn wenn der Teich fertig ist sollen diese mit WPC belegt werden. Somit kann ich da evtl. Doch noch etwas sinnvoll konstruieren...

Danke für die Inspiration!

Zur Höhe der Wände, ich will im Teich maximal 1,3-1,5m tief werden, die Wände selbst können aber auch etwas niedriger, bzw. Der Boden ab 1m Tiefe flach abfallen bis auf die maximale Teichtiefe. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine ;)

Carsten, auch an dich Danke für den Tipp mit den Stützwinkeln!
In irgendeine Richtung werde ich diese auf jeden Fall bauen können.
 
Hallo Zacky,

wir kennen seine Bodenverhältnisse nicht, gar nicht, überhaupt nicht.
Er beschreibt diese selbst als 'relativ lockeren Boden' ...
Eine einzelne freistehende Mauer kann es im Laufe der Zeit in Richtung Teich drücken. Das geht auch schneller, wenn er zum Beispiel mit einer Rüttelplatte auf seiner Terrasse 'herumhüpft'. (... und sei es erst in ein paar Jahren, falls diese jetzt fertig sein sollte.) Das Wasser gibt kurz nach und macht der Mauer Platz ...

Ebenso sollte man auch Extremwetter einkalkulieren. Wie z.B. letzten Jahreswechsel 2018/2019, eine Woche Dauerregen mit folgendem Dauerfrost. Auch in solchen Fällen kann der Druck von Seite des Erdreiches höher sein.

Es gibt aber auch ein-zwei Bespiele, wo steile Wände nur im natürlichen Erdreich gestaltet sind und auch nichts weiter passiert.
Logisch, man kann ja auch im Lotto zufällig mal einen Volltreffer landen. :)

Aus meiner Sicht sollte man daher zumindest die kleinsten und einfachsten statischen Anforderungen berücksichtigen und zumindest die Wand als solches 'kippel- und bruchsicher' konstruieren.
Von L-Winkeln und ähnlichen Dingen rede ich ja schon gar nicht ... ;)

Zur Frage von Jochen:
Einer weitere Möglichkeit an beiden Enden wäre auch, diese ca. 2m länger zu bauen und das verlängerte Stück von der Innenseite mit bindigem Erdreich wieder anfüllen (verdichten nicht vergessen).
Ein weiterer 'Abstützknick', wie oben geschrieben, ist aber vermutlich einfacher und schneller zu bewerkstelligen.


Gruß Carsten

Edit:
Jochen, mein Vorschlag mit 'Abstützknick' ging in diese Richtung:
upload_2019-9-22_11-23-59.png 
Diesen 'Abstützknick' am besten als Dreieck ausführen, oben nicht länger als 0,5 m. Unten minimal 1 m lang, besser1,5 m.
Die Kraft kann dann sicher nach unten abgeleitet werden.

Wenn Du Deine Terrasse einreisen willst, dann kannst Du aber auch gleich L-Winkel setzen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

also in die gezeigte Richtung wären Stützwinkel kein Thema, mit den Schalungssteinen kann ich dann ja auch noch prima Bewährung einbringen.
Die Idee mit den L-Steinen fand ich gerade super, bis ich deren Gewicht gesehen habe... 185kg... ich habe zwar einen Minibagger hier stehen, aber 185kg bekomme ich damit nicht bewegt, Kran wird mir zu teuer, also wohl doch Mauern. ;)
 
Logisch, man kann ja auch im Lotto zufällig mal einen Volltreffer landen.
Räusper räusper.
Zahlst mir den Gewinn vom Wochenende gleich oder sofort aus :jaja
Ansonsten, um beim Thema zu bleiben.
Was ist den das für ein Haus und was hat das für Fundamente oder gar einen Keller?
 

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