Programmvielfalt und HDTV via DVB-T [Bearbeiten]
Aufgrund digitaler Modulationsverfahren kombiniert mit Datenreduktion (derzeitig MPEG-2) können auf der Bandbreite eines herkömmlichen analogen Kanals drei bis sechs Fernsehprogramme in Standardauflösung ausgestrahlt werden. Bei HDTV würde sich die Anzahl auf ein (1080p25 bzw. 1080i50) oder zwei (720p25) Fernsehprogramme reduzieren. Bis heute wird HDTV via DVB-T lediglich in Australien regulär gesendet. Es gibt aber auch in anderen Ländern derartige Planungen, allerdings unter Nutzung des wesentlich effizienteren MPEG-4 AVC-Codecs (H.264), der bei gleicher Qualität etwa 2,5 mal so viele Fernsehprogramme erlaubt (SDTV: 7 bis 14 Programme, HDTV 720p: 3 bis 6 Programme, HDTV 1080p: 1 bis 3 Programme). So laufen etwa derzeit in den Großräumen Paris und London Testausstrahlungen von HDTV-Programmen über DVB-T, die in MPEG-4 AVC codiert sind. In Deutschland wird derzeit kein hochauflösendes Fernsehen über DVB-T ausgestrahlt. Es gibt im Handel allerdings bereits Fernsehgeräte mit DVB-T HD Tuner.
Praktisch empfangbar sind in Deutschland je nach Region 8 bis 32 verschiedene Fernseh-Programme, in Grenzregionen auch mehr. Damit überträgt DVB-T weniger Sender, als im analogen Kabel zu empfangen sind, aber mehr als über das bisherige, abzulösende analoge Antennenfernsehen. In einigen Regionen, wie in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Mitteldeutschland, werden ausschließlich öffentlich-rechtliche Sender über DVB-T übertragen, die privaten Sender verzichten dort aus Kostengründen auf eine Verbreitung via DVB-T.
DVB-T erreicht nicht die Programmanzahl von DVB-S (Satellit) und DVB-C (Kabel), die eine Übertragung von mehreren hundert Programmen ermöglichen. Die Bildqualität ist bei den in Deutschland verwendeten Datenraten mit vier Sendern pro Senderbouquet erkennbar schlechter als bei DVB-S und DVB-C (siehe Bildqualität).