Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

zaphod

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Hallo,
eins vorab: ja ich habe Algen und ja, ich füttere trotzdem weiter wie üblich.

Da ich immer mal wieder davon höre und auch hier teils Ratschläge in Zusammenhang mit Algenproblemen lese, in denen die Reduzierung des Fischfutters empfohlen wird, möchte ich mal kurz zum Nachdenken, evtl. Diskussion und ggf. Korrektur anregen.

Dabei nehme ich einen Gedanken aus folgender Seite auf (die ich übrigens auch als allgemeine Lektüre empfehlen möchte):
http://goldfische.kaltwasseraquaristik.de/futter.htm

Zitat:
"Wie alle Fische sind Goldfische in ihrem Stoffwechsel und ihrer Aktivität von der Wassertemperatur abhängig. Je kälter es wird, um so träger werden sie, und um so weniger fressen sie. Normalerweise (aber nicht immer) wird die Nahrungsaufnahme unter 9 °C eingestellt. Je wärmer es wird, um so aktiver werden sie; ihr Stoffwechsel läuft schneller. Bei "echten" Kaltwasserfischen wird dann schnell eine Grenze erreicht, wo sie mehr Energie verbrauchen, als mit der Nahrung aufgenommen wird; diese Grenze erreicht man bei Goldfischen nicht so bald. Sie liegt oberhalb aquarienüblicher Temperaturen.
An heißen Sommertagen machen sich viele Aquarianer Sorgen um die Wasserqualität bei hohen Temperaturen. Sie füttern dann weniger, damit dem Wasser nicht so viele Stoffwechselprodukte zugeführt werden. In meinen Augen bedeutet dies, die Fische genau dann hungern zu lassen, wenn sie einen erhöhten Nahrungsbedarf haben, und wenn in freier Natur das Nahrungsangebot groß ist. Gemäß der Zehner-Regel verdoppelt sich der Stoffwechselumsatz bei Erhöhung der Temperatur um 10 °C. Bei 30 °C hat ein Fisch also einen doppelt so hohen Nahrungsbedarf wie bei 20 °C!
Bei sinnvoll niedriger Besatzdichte und einem guten Filter sollte die Wasserbelastung an heißen Tagen kein Problem darstellen. Notfalls helfen etwas häufigere Teilwasserwechsel. Fastenkuren sind im Winter bei niedrigeren Temperaturen angebrachter."

Natürlich geht es hier um Aquarienhaltung und den Aspekt (" ...und wenn in freier Natur das Nahrungsangebot groß ist.") habe ich auch nicht überlesen, allerdings ist hier auch die "freie Natur" gemeint, nicht unsere künstlich angelegte.

Es ist sicher auch eine Grundsatzdiskussion - einige sagen, dass sie überhaupt nicht füttern, andere ab und zu, andere täglich mehrmals. Ich zähle mich zu den letzteren, da ich nun mal damit angefangen hatte und die Fische sich gewiss auch daran gewöhnt haben. Weiterhin erhoffe mir dadurch, in meinem relativ neuen Teich eine gewisse Artenvielfalt beizubehalten. Hinzu kommt auch Überbesatz durch Nachwuchs.

Sicher ist zwar, dass durch das Fischfutter zusätzliche Nährstoffe und damit Algenfutter ins Wasser gelangen, dennoch halte ich es für falsch, bei höheren Temperaturen und Algen im Wasser die übliche Fütterung zu reduzieren oder gar einzustellen.
Wenn durch die Verschlechterung der Wassergüte die Fische ohnehin schon gestresster oder anfälliger gegen Erkrankungen werden, dann noch zusätzlich deren Nahrungsbedarf in der gewohnten Futtermenge nicht zu decken - da habe ich die Befürchtung, dass sich so mancher, der die Futtermenge von 100% (oder 150%) auf die Hälfte oder Null reduziert, sich nicht nur in der Rubrik "Algenprobleme" wiederfindet, sondern vielleicht zusätzlich noch in der Rubrik "Fische - Krankheiten"...

Ist das sehr weit hergeholt? Alles völliger Unsinn? Was meint ihr?
Und wie handhabt ihr die Fisch-Fütterung, wenn die Algen da sind?
 
AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

HALLO

ich halte den Ansatz für falsch !

wenn kein Überbesatz vorliegt
und der Teich sinnvoll angelegt und betrieben wird stellt sich die Frage nicht.

für alle Anderen wird es immer ein Tanz auf dem Drahtseil sein

wem´s gefällt :cool:

mit freundlichem Gruß
 
AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

Welchen Ansatz? Den des Weiterfütterns, der Futterreduzierung oder des steigenden Nahrungsbedarfes mit der Temperatur? Oder einfach alles...:kopfkratz
Edit: achso, meinst wahrscheinlich den der Erhöhung des Stresses für die Fische... :aua
 
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AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

DER Ansatz

Da ich immer mal wieder davon höre und auch hier teils Ratschläge in Zusammenhang mit Algenproblemen lese, in denen die Reduzierung des Fischfutters empfohlen wird, möchte ich mal kurz zum Nachdenken, evtl. Diskussion und ggf. Korrektur anregen.



schönes WE
 
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AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

karsten, machmal - so wie heute - sprichtst Du in Rätseln.
(zumindest versteh ich Dich nicht...)
 
AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

Servus Klaas

Bei unserem ehemaligen Teich hatte ich anfangs 10 und als wir übersiedelten 30 Goldorfen im Teich. Ich fütterte am beginn des Jahres (je nach Wassertemp.) 1 x tägl., zur Hauptzeit (Sommer) 3 x tägl..

Hatte nie ein Problem mit Algen (zumindest sehe ich kein Prob. wenn im Frühjahr die Algenblüte da war und im Hochsommer sich auch Fadenalgen an den Pflanzen ansammelten. Ich fischte sie einfach ab und gut is. Algen gehören zu einem Teich wie das Wasser darin.

Wie Karsten schon sagte:
wenn kein Überbesatz vorliegt
und der Teich sinnvoll angelegt und betrieben wird stellt sich die Frage nicht.

Unser Teich hatte damals eine Größe (ca. 250m³), wo wir Störe, Koi, etc. halten hätten können , aber wir haben sich mit 30 Goldorfen zufrieden gegeben.

Wenn sich manche Teichbesitzer der Größe Ihrer Teiche bewußt wären :kopfkratz , würde es keinen einzigen Überbesatz hier zu lesen geben.

In diesem Sinne, liebe Grüsse und schönes Wochenende
Helmut
 
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AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

Hallo Helmut,

danke für die Antwort, aber ich glaube mein Ansatz ;) wird mißverstanden... Ich suche ja nicht nach einer Lösung (m)eines "Algenproblems" - welches für mich kein Problem ist, zumal ich die Ursachen für meine Algen kenne - solange das Wasser für die Tiere nicht lebensfeindlich wird, denk ich mir auch: na und?
Mir ging es lediglich um die lapidar hingeschriebenen Aussagen bzgl. Futterreduzierung bei Algenbefall und mich interessieren einfach nur mal verschiedene Ansichten zu diesem Thema.
Und:
wenn kein Überbesatz vorliegt
und der Teich sinnvoll angelegt und betrieben wird stellt sich die Frage nicht.
Dann würden sich so manche Fragen nicht stellen und einige Rubriken in diesem Forum könnten ersatzlos gestrichen werden...;)
 
AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

Hallo Klaas,

du versuchst hier ein Thema zu erörtern, welches sich auch im "normalen" Umfeld wiederfindet.
Stichworte:
- Monokulturen,
- Brandrodung
- Düngung zur Erhöhung des Ernteertrages
- Erosion
- Massentierhaltung

Man könnte es (entfernt?) auch mit solchen Sachen wie
- Verwahrlosung / Hungertod von Kinder
- Wertediskussion
- ...
in Verbindung bringen.

Es gibt hier verschiedene Sichtweisen und jeder hat diesbezüglich seinen Standpunkt (oder auch nicht).

Karsten. ist da etwas reaktionär oder - etwas milder ausgedrückt - überaus direkt! ;) Er hat aber dennoch Recht! Man sollte sich die Argumentation einiger Stammmitglieder / Mods meist etwas mehr zu Gemüte führen, auch wenn das zu unliebsamen Erkenntnissen führt. Damit lebt man und versucht daraus zu lernen bzw. seine persönliche Umsetzung zu finden oder man / frau schüttet seinen / ihren Teich / Tümpel oder was auch immer zu.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh über die teilweise sehr direkten Antworten, die mich zumindest davor bewahren, noch größere Fehler zu machen.

Andererseits: Auch ich würde gerne (zumindest, was die Bevölkerungsdichte anbelangt) in anderen Ländern leben.

Ich bin da noch etwas zwiegespalten... Ich lese deshalb weiter...:cool:

Gruß
Thomas
 
AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

Hallo Klaas,

zaphod schrieb:
Da ich immer mal wieder davon höre und auch hier teils Ratschläge in Zusammenhang mit Algenproblemen lese, in denen die Reduzierung des Fischfutters empfohlen wird, möchte ich mal kurz zum Nachdenken, evtl. Diskussion und ggf. Korrektur anregen.

ist ein dankbares Thema ... ;)

Dein Zitat von Herrn Mette: "An heißen Sommertagen machen sich viele Aquarianer Sorgen um die Wasserqualität bei hohen Temperaturen. Sie füttern dann weniger, damit dem Wasser nicht so viele Stoffwechselprodukte zugeführt werden. In meinen Augen bedeutet dies, die Fische genau dann hungern zu lassen, wenn sie einen erhöhten Nahrungsbedarf haben, und wenn in freier Natur das Nahrungsangebot groß ist."

Man kann beim Füttern viele Fehler machen. Einer der seltensten Fehler dürfte dabei eine zu geringe Futtermenge sein ... ;)

Sicher ist zwar, dass durch das Fischfutter zusätzliche Nährstoffe und damit Algenfutter ins Wasser gelangen, dennoch halte ich es für falsch, bei höheren Temperaturen und Algen im Wasser die übliche Fütterung zu reduzieren oder gar einzustellen.

Wir sind uns so weit einig, dass sich die Futtermenge nicht daran zu orientieren hat, ob und wie Algen im Teich wachsen. Aber gerade bei der gegenwärtigen Witterung ist es eher die Regel, als die Ausnahme, dass mehr gefüttert wird, als die Fische umsetzen können. Dabei hindern Sauerstoffgehalt und CO2-Konzentration und im Extremfall Nitrit und Ammoniak den Fisch daran, die seinem Appetit entsprechende Futtermenge unbeschadet zu verdauen. Deshalb macht beim gegenwärtigen Wetter eine Futterreduzierung durchaus Sinn.

Wenn durch die Verschlechterung der Wassergüte die Fische ohnehin schon gestresster oder anfälliger gegen Erkrankungen werden, dann noch zusätzlich deren Nahrungsbedarf in der gewohnten Futtermenge nicht zu decken - da habe ich die Befürchtung, dass sich so mancher, der die Futtermenge von 100% (oder 150%) auf die Hälfte oder Null reduziert, sich nicht nur in der Rubrik "Algenprobleme" wiederfindet, sondern vielleicht zusätzlich noch in der Rubrik "Fische - Krankheiten"...

Widerspruch! Futter zähle ich in 98% der Gartenteiche zu den wichtigsten Stressfaktoren überhaupt. Die durch das Futter verursachte Stoffwechselbelastung ist selbst unter idealen Umweltbedingungen Schwerstarbeit für einen Fisch. Für angeschlagene Fische und/oder unter nicht optimalen Umweltbedingungen wird Futter zur Last und bringt Jahr für Jahr Fische um.

Ist das sehr weit hergeholt? Alles völliger Unsinn? Was meint ihr?
Und wie handhabt ihr die Fisch-Fütterung, wenn die Algen da sind?

Das Thema ist mehr als interessant. Ich bin in vielen Punkten Deiner Meinung. Aber die Geschichte ist viel komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Und Algen sind in dem Zusammenhang beinahe unwichtig ... ;)

Viele Grüße

Lars
 
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AW: Algen im Teich - Fischfuttermenge reduzieren?

Hallo Lars,

na das ist doch ne Antwort - die selbst ich kapiere und - mit der ich was anfangen kann...:D

Ein ausgewogenes Futter für die Fische bereitzustellen ist für uns Laien sicher nicht einfach, aber mit ein wenig Abwechslung sollte das doch annähernd machmar sein. Ich bin mir halt nur nicht so sicher, ob es wirklich besser für den Fisch ist, ihm den "gewohnten" Stress durchs Futter zu nehmen und ihn stattdessen dem neuen Stress "Nahrungsmangel" (oder vielleicht besser: weniger Nahrung auf dem gedeckten Tisch als sonst) auszusetzen - und das nur wegen ein paar Algen.

"Und Algen sind in dem Zusammenhang beinahe unwichtig ... "
Eben darum ging es ;)

@Thomas: soooo weit wollte ich nicht ausholen.
 

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