AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?
sternhausen schrieb:
Hallo Helmi
Du scheinst mir etwas zu ungeduldig, oder irre ich da?
Natürlich ist man beim ersten Teichprojekt ungeduldig - wer ist das nicht?
sternhausen schrieb:
Du solltest dir von einem Teich bzw dem Ufergraben nicht das gleiche wie von einem Blumenkasten erwarten.
Doch - genau das erwarte ich von einem Ufergraben, sonst hätte ich auch die Kies-Variante wie bei Freunden und Nachbarn nehmen können.
Irgendwo im Forum habe ich gelesen: Der Ufergraben ist ein Erfindung von Naturagart. Ok hab ich mir gesagt, das kann ja nicht so verkehrt sein, die Erläuterungen in deren Katalog und das gesamte Know How klingen ja plausibel. So machst du das auch, Kies willst du nicht.
Und ich lese auch hier im Forum immer wieder ähnliche Zitate:
"Im Ufergraben stehen die Pflanzen voll im nährstoffreichen Substrat"
Aber was ist denn mit den Pflanzen wenn - wie empfohlen - Mutterboden in den Ufergraben eingefüllt wird? Wie ist denn Mutterboden definiert?
Mutterboden kann doch alles Mögliche sein:
Von lehmhaltiger, nährstoffarmer Erde (von einem Baustellenaushub z.B.) bis zu humushaltiger, nährstoffreicher Erde (z.B. aus dem Wald) usw, usw.
Mehr möchte ich hier unter diesem Begriff gar nicht weiter aufführen - dafür habe ich über Jahre einige Erfahrungen sammeln können, da der eigene Grund und Boden nicht viel hergibt:
Immer, wenn ich mir mal wieder neuen "Mutterboden" besorgt habe (oder habe anliefern lassen), war das Zeug von fragwürdiger Qualität.
Da war einfach alles untergesiebt worden, inkl. Glas und Plastik-Abfällen oder es hat gestunken wie aus der Klärgrube (Klärschämme beigemischt).
So war ich denn auch der Meinung, dass ein nährstoffreiches Substrat nicht "Mutterboden" sein kann, sondern bestenfalls "Komposterde" - und bin daran gescheitert, weil ich es zu wörtlich genommen und das Zeug pur angewandt habe. Ich hätte es mischen sollen, aber die Arbeit wollte ich mir nicht machen.
Nach 6 Wochen verhaltenem Wachstum bzw. absterbenden Pflanzen habe ich die Erde getauscht - gegen besseren "Mutterboden" - "Pflanzerde" genannt.
Und stehe jetzt nicht unbedingt zufriedener da.
Der erste Fehler war die praktisch noch nicht reife Komposterde - es qualmte noch als die abgekippt wurde.
Der zweite Fehler kam wenige Wochen danach: Vom Überangebot an Nährstoffen zur sandigen und mageren "Pflanzerde".
Das mag wohl beides grundsätzlich nicht verkehrt sein - solange es sich nicht um dauerfeuchte Zustände wie im Ufergraben handelt.
Um dem ständig erwähnten nährstoffreichen Substrat gerecht zu werden, bleibt meiner Meinung nach nur eines:
Wirklich nährstofreiches Substrat in Form von qualitativ hochwertiger "Blumenerde" einzusetzen (Baumarkt, 40 oder 80 Liter-Packungen - teuer!) oder - zu düngen, mit welchen Mitteln auch immer.
Niemand würde für üppiges Wachstum in seine Blumenkästen "Mutterboden" füllen - da ist die beste Erde gerade gut genug.
So, jetzt wären wir wieder an dem Punkt, weshalb ich gerne im Ufergraben düngen möchte ( wohlgemerkt nur im Ufergraben und bis die Pflanzen "Fuß gefasst" haben):
Nicht nur, weil ich 2x die falsche Erde eingefüllt habe und nicht noch einmal wechseln möchte, sondern auch deshalb, weil jede Pflanze die ich in den Teich gesetzt habe, auch Startdünger erhalten hat (lt. Anleitung).
Es wäre hilfreich, das Düngen an sich nicht zu verteufeln, sondern für ein prächtiges Wachstum gezielt zu empfehlen - und dazu bleiben Fragen:
Wenn Dünger erforderlich - welchen Dünger und welche Dosis?
Ist etwas lang geworden - sorry.
Grüße
Helmi