Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

Helmstein

Mitglied
Dabei seit
1. Juni 2008
Beiträge
17
Ort
66333
Teichtiefe (cm)
1
Teichvol. (l)
5000
Besatz
keine
Hallo Freunde,

nachdem ich meine Komposterde im Ufergraben komplett ausgetauscht habe
(https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/17816), scheinen es mir Froschlöffel, Hechtkraut und Blutweiderich übel zu nehmen jetzt nicht mehr voll versorgt zu werden.

Ach, es nimmt kein Ende mit den Ufergrabenproblemen.
Im Teich ist alles am wachsen und gedeihen - ohne Algenplage, aber im Ufergraben geht es nicht recht voran.
Die Froschlöffel im Teich gehen richtig ab, im Ufergraben kümmern sie dahin. Ist doch irre weil es ja gerade umgekehrt sein sollte.
Jetzt hängt es wohl mit dem mageren Mutterboden zusammen - am Besten hätte ich wohl Blumenerde wie für unsere Geranienkästen nehmen sollen ...

Zum Kern meiner Frage:
Ich möchte gern mit Blaukorn im Ufergraben düngen - gibt es Einwände?
Der Ufergraben ist vom Teich "vorschriftsmäßig" durch den Uferwall "abgetrennt". Somit sollte es auch keine gegenseitige Beeinflussung geben.

LG
Helmi
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

Hallo Helmi
Du scheinst mir etwas zu ungeduldig, oder irre ich da?
Du solltest dir von einem Teich bzw dem Ufergraben nicht das gleiche wie von einem Blumenkasten erwarten.
Grüsse sternhausen
 
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

Hallo Helmi,

grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, den Ufergraben auch zu düngen bzw. nährstoffreiches Substrat dort einzusetzen. Wobei ich die Notwendgkeit von Dünger einmal grundsätzlich bestreite. Du musst allerdings unter allen Umständen (baulich) verhindern, dass Nährstoffe bei starkem Regen in den Teich geschwemmt werden. Auf der sicheren Seite bist Du dann, wenn die Oberkante des Uferwalles ausreichend über den die Teich umgebenden Flächen liegt.

Und dennoch würde Düngung nichts ändern: Die Teichsaison ist für Pflanzen fast schon wieder vorbei. Oder was meinst Du, weshalb man praktisch kaum noch Pflanzen in Centern und im Versand bekommt, abgeehen von ein paar Containerpflanzen, die aber auch schon wieder ziemlich ramponiert aussehen ? Von meinen Sumpfdotterblumen ist praktisch nichts mehr zu sehen. Jetzt ist die Zeit der Pflanzen, die sich längst im Teich etabliert haben. Was Du jetzt noch einsetzt (und das ist natürlich auch das, was Du herausgenommen, gesäubert und wieder eingesetzt hast), zieht ein und wird vermutlich in diesem Jahr nicht mehr kommen, jedenfalls nicht mehr üppig - mit und ohne Dünger nicht.

Blaukorn hat in einem Teich eigentlich nie etwas zu suchen. Und Du kannst die Aktion doch erst vor ein paar Tagen durchgeführt haben.

Warte bis ins kommende Jahr ab - dann siehst Du auch, ob Deine jüngst getroffenen Massnahmen Erfolg hatten. Und warum sollte das nicht der Fall sein ?

Beste Grüsse
Stefan
 
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

sternhausen schrieb:
Hallo Helmi
Du scheinst mir etwas zu ungeduldig, oder irre ich da?

Natürlich ist man beim ersten Teichprojekt ungeduldig - wer ist das nicht?

sternhausen schrieb:
Du solltest dir von einem Teich bzw dem Ufergraben nicht das gleiche wie von einem Blumenkasten erwarten.

Doch - genau das erwarte ich von einem Ufergraben, sonst hätte ich auch die Kies-Variante wie bei Freunden und Nachbarn nehmen können.

Irgendwo im Forum habe ich gelesen: Der Ufergraben ist ein Erfindung von Naturagart. Ok hab ich mir gesagt, das kann ja nicht so verkehrt sein, die Erläuterungen in deren Katalog und das gesamte Know How klingen ja plausibel. So machst du das auch, Kies willst du nicht.

Und ich lese auch hier im Forum immer wieder ähnliche Zitate:
"Im Ufergraben stehen die Pflanzen voll im nährstoffreichen Substrat"

Aber was ist denn mit den Pflanzen wenn - wie empfohlen - Mutterboden in den Ufergraben eingefüllt wird? Wie ist denn Mutterboden definiert?

Mutterboden kann doch alles Mögliche sein:
Von lehmhaltiger, nährstoffarmer Erde (von einem Baustellenaushub z.B.) bis zu humushaltiger, nährstoffreicher Erde (z.B. aus dem Wald) usw, usw.

Mehr möchte ich hier unter diesem Begriff gar nicht weiter aufführen - dafür habe ich über Jahre einige Erfahrungen sammeln können, da der eigene Grund und Boden nicht viel hergibt:
Immer, wenn ich mir mal wieder neuen "Mutterboden" besorgt habe (oder habe anliefern lassen), war das Zeug von fragwürdiger Qualität.
Da war einfach alles untergesiebt worden, inkl. Glas und Plastik-Abfällen oder es hat gestunken wie aus der Klärgrube (Klärschämme beigemischt).

So war ich denn auch der Meinung, dass ein nährstoffreiches Substrat nicht "Mutterboden" sein kann, sondern bestenfalls "Komposterde" - und bin daran gescheitert, weil ich es zu wörtlich genommen und das Zeug pur angewandt habe. Ich hätte es mischen sollen, aber die Arbeit wollte ich mir nicht machen.

Nach 6 Wochen verhaltenem Wachstum bzw. absterbenden Pflanzen habe ich die Erde getauscht - gegen besseren "Mutterboden" - "Pflanzerde" genannt.
Und stehe jetzt nicht unbedingt zufriedener da.

Der erste Fehler war die praktisch noch nicht reife Komposterde - es qualmte noch als die abgekippt wurde.
Der zweite Fehler kam wenige Wochen danach: Vom Überangebot an Nährstoffen zur sandigen und mageren "Pflanzerde".
Das mag wohl beides grundsätzlich nicht verkehrt sein - solange es sich nicht um dauerfeuchte Zustände wie im Ufergraben handelt.

Um dem ständig erwähnten nährstoffreichen Substrat gerecht zu werden, bleibt meiner Meinung nach nur eines:
Wirklich nährstofreiches Substrat in Form von qualitativ hochwertiger "Blumenerde" einzusetzen (Baumarkt, 40 oder 80 Liter-Packungen - teuer!) oder - zu düngen, mit welchen Mitteln auch immer.
Niemand würde für üppiges Wachstum in seine Blumenkästen "Mutterboden" füllen - da ist die beste Erde gerade gut genug.

So, jetzt wären wir wieder an dem Punkt, weshalb ich gerne im Ufergraben düngen möchte ( wohlgemerkt nur im Ufergraben und bis die Pflanzen "Fuß gefasst" haben):
Nicht nur, weil ich 2x die falsche Erde eingefüllt habe und nicht noch einmal wechseln möchte, sondern auch deshalb, weil jede Pflanze die ich in den Teich gesetzt habe, auch Startdünger erhalten hat (lt. Anleitung).

Es wäre hilfreich, das Düngen an sich nicht zu verteufeln, sondern für ein prächtiges Wachstum gezielt zu empfehlen - und dazu bleiben Fragen:
Wenn Dünger erforderlich - welchen Dünger und welche Dosis?

Ist etwas lang geworden - sorry.

Grüße
Helmi
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

StefanS schrieb:
Hallo Helmi,

grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, den Ufergraben auch zu düngen bzw. nährstoffreiches Substrat dort einzusetzen.
[...] Auf der sicheren Seite bist Du dann, wenn die Oberkante des Uferwalles ausreichend über den die Teich umgebenden Flächen liegt.

Hallo Stefan,

danke für die Ausführungen, ist soweit klar.
Oberkante Uferwall liegt ausreichend über der den Teich umgebenden Fläche.
Meine Bedenken bestehen darin, dass die Erde eben zu nährstoffarm ist und die Pflanzen den Winter ohne Düngehilfe nicht gut überstehen.


StefanS schrieb:
Blaukorn hat in einem Teich eigentlich nie etwas zu suchen. Und Du kannst die Aktion doch erst vor ein paar Tagen durchgeführt haben.

Ich habe noch keinen Dünger zum Einsatz gebracht.
Aber es juckt in den Fingern und ich habe bei Gartenpflanzen im Allgemeinen damit noch keine negativen Erfahrungen gemacht.

StefanS schrieb:
Warte bis ins kommende Jahr ab - dann siehst Du auch, ob Deine jüngst getroffenen Massnahmen Erfolg hatten. [...]

Je nach dem, welches Echo ich auf meinen Thread erhalte, muss ich wohl so verbleiben - mal sehen was den Winter überlebt.

Danke und Gruß
Helmi
 
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

Hallo Helmi,
ich habe dieses Jahr auch den Ufergraben gebaut (Fotos siehe SIG).

Er ist 40*40*1500 cm, gefüllt habe ich ihn einfach wieder mit dem Aushub (mutterboden,lehmige Erde) + 2 Karren von meinem Kompost (1jahr alt aus Schnellkomposter).

Ich habe u.a. auch die Pflanzen von NG bezogen, alles wächst und blüht prächtig.

Etwas gedüngt habe ich mit den Perlen von Düngekegel für Seerosen.
Axel
 
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

Hallo Helmi,

Du machst Dir wirklich zu sehr einen Kopf. Mutterboden - nimm simple Gartenerde, die Du irgendwo den Rabatten entnimmst, ist ziemlich egal, woher das Zeugs stammt. Grosse Steine etc. würde ich entfernen. Kannst natürlich auch käufliche Pflanzerde nehmen oder untermischen - ist aber einfach nur teurer. Ich hatte fast ausschliesslich Lehmboden, habe den mit grobem Sand "verlängert", einen geringen Teil mit völlig verrottetem Pferdemist (gibt es hier in Säcken zu kaufen) gemischt und ganz unten in den Graben eingebracht. Dann mit dem Lehm/Sand Gemisch verfüllt, das ich mit wenig völlig verrottetem Kompost versetzt habe. Hätte wohl auch Depotdünger nehmen können. Depotdünger (gibt es unter verschiedenen Handelsnahmen, "Osmocote" steht aber immer irgendwo auf der Packung erwähnt) gibt es als "Perlen" und zu Kegeln gepresst. Bringt man direkt im Wurzelbereich der Pflanzen an. Wusste gar nicht, dass es solchen für Seerosen gibt (hier jedenfalls nicht), ich nehme immer den für Blühpflanzen.

Weiter gedüngt als oben beschrieben (Pferdemist und Kompost) habe ich den Ufergraben allerdings nie. War einfach völlig unnötig. Nach dem ersten Jahr ist das allerdings auch witzlos, man kommt kaum noch in das völlig verwurzelte Substrat hinein.

Es stimmt: Auch wenn ich volles Verständnis habe - Du bist einfach zu ungeduldig. Selbst mit Gewalt läst sich der Ochse nicht melken !

Alle Teichpflanzen beginnen eh bald, einzuziehen. Und wenn sie zudem noch gelitten haben und zweimal aus- und eingegraben wurden, dann werden sie zwar noch einmal kommen, aber keinesfalls mehr mit der Macht, die Du erwartest. Und da hilft weder Dünger, noch sonniges Wetter. Auch werden diese Pflanzen normalerweise alles Laub abwerfen und dann neu (und mickerig) kommen. Aus Erfahrung kann ich sagen: Wirf nie eine Pflanze heraus, die vermeintlich "eingegangen" ist. Die allermeisten Pflanzen treiben Monate, nachdem sie offiziell für tot erklärt wurden, wieder mächtig aus. Es lohnt sich immer, einen vollen Winter plus vier, fünf Monate abzuwarten. Nicht entmutigen lassen: Ufergraben ist die beste Erfindung, seit es Teiche gibt ! Gib tem Graben die Zeit, die er braucht, und vermeide alle hektischen Aktionen. Und, keine Sorge: Das mit der Ungeduld legt sich rasch...

Beste Grüsse
Stefan
 
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

Moin zusammen.

Ich bin auch gerade dabei, meinen Ufergraben zu bepflanzen.
Zum Glück haben wir nach einiger Suche ordentlichen Mutterboden aufgetan, der keine Scherben mehr enthielt.
Man muss nur die richtigen Bezugsquellen oder Leute kennen, die welche kennen usw.
"Vitamin Beziehung schadet nur dem, der es nicht hat." :lala

Meine Frage wäre nur, wieviele Pflanzen sind denn so pro m² Ufergraben angemessen?
Einerseits ist derzeit noch viiiel Platz. Aber die Pflanzen wachsen sicherlich ganz gut. Wie groß werden denn z.b. das normale und das Riesenhechtkraut, Pfeilkraut und Iris pseudacorus (Sorten) so erfahrungsgemäß nach 2 Jahren im Ufergraben?
Bei mir scheint der Mutterboden "fett" genug zu sein, denn das Wasser darüber hat einen leichten Grünstich und treibt Blasen, was mir eigentlich weniger gut gefällt. :kopfkratz

Gestern habe ich 2x Wasser direkt in den Ufergraben nachlaufen lassen. Mittags und Abends. Da verdunstet ganz ordentlich was weg.
Aber ich wollte ihn ja unbedingt. :lala
 
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

Annett schrieb:
Moin zusammen.


Meine Frage wäre nur, wieviele Pflanzen sind denn so pro m² Ufergraben angemessen?
Einerseits ist derzeit noch viiiel Platz. Aber die Pflanzen wachsen sicherlich ganz gut.

Denke dran das sich die meisten Pflanzen im Ufergraben pro ja ca. verdoppeln.
Also locker bepflanzen reicht, habe ich festgestellt. Zur Not kann man ja noch nächstes Jahr einiges nachpflanzen.

Zwischen den Bildern liegen gerade mal 3 Monate.

Annett schrieb:
Gestern habe ich 2x Wasser direkt in den Ufergraben nachlaufen lassen. Mittags und Abends. Da verdunstet ganz ordentlich was weg.
Aber ich wollte ihn ja unbedingt. :lala

Hast du keine Ufermatte zwischen dem Graben und den Teich ?
Wenn diese mit lehmigen Sand eingeschwemmt wurde sollte eigentlich immer der Wasserstand des Teiches im Graben stehen. Wenn mein Graben langsam trocken fällt, so weis ich das der Teich nachgefüllt werden muss, da er dann 5cm Wasserstand verloren hat.

Ich hatte mir Sorgen gemacht das bei Regen das nährstoffreiche Wasser in den Teich gespült wird, dieses habe ich so gelöst das ich den Überlauf aus dem Teich in den Ufergraben verlegt habe (Der Teich hat also keinen Überlauf mehr, da sich ja der Wasserstand vom Teich und UG angleicht). Erstens kommt durch die starke Bepflanzung und die Tannen kaum Regen in den Graben, sodass der Wasserstand bei starken Regen im Teich höher als im Graben ist und so das Wasser von Teich langsam in den Graben läuft und von diesem durch den Überlauf ins Beet. Zweitens ist die Verdunstung durch die Pflanzdichte im Graben höher als die im Teich, so ist die Fliessrichtung wieder vom Teich zum Graben.

Axel
 

Anhänge

  • IMAGE_00878.jpg
    IMAGE_00878.jpg
    65,6 KB · Aufrufe: 62
  • moto_0016.jpg
    moto_0016.jpg
    198,8 KB · Aufrufe: 60
Zuletzt bearbeitet:
AW: Dünger im Ufergraben - Blaukorn?

Servus Stefan

[OT]
Wusste gar nicht, dass es solchen für Seerosen gibt (hier jedenfalls nicht), ich nehme immer den für Blühpflanzen.
Schau dir mal diesen Dünger an:
P1000074_Düngekegel.JPG  P1000075_Duengekegel.JPG  P1000076_Duengekegel.JPG [/OT]
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten