Entstehung einer naturnahen Erstlingspfütze

Funkenpfote

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08468 Reichenbach
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Katrin
Hallo,
mein Name ist Katrin, 33 Jahre jung.
Wir haben letztes Jahr einen Kleingarten / Schrebergarten übernommen, welcher nun einen kleinen Teich erhalten soll.
Naturnah für Amphibien, Insekten und Co, Folie (ich tendiere zu EDPM), viele Pflanzen, keine Technik und auch keine Fische.
Ich werde den Teich auch komplett per Hand ausheben (müssen). Wir müssen leider ein leichtes Gefälle ausgleichen und dachten dafür den lehmigen Aushub als Aufschüttung zu verwenden.

Nun habe ich zeitlebens noch nie einen Teich gebaut , mich aber die letzten Wochen/Monate durch allerlei Infos auf verschiedenen Plattformen gekämpft. Aber je mehr man liest, desto verwirrender wird es oft.

Vorgestellt habe ich mir einen Teich mit Ufergraben und Uferwall, da dies zur natürlichen Gestaltung vermutlich am Besten geeignet ist. Allerdings ist der Platz (schon alleine da Gartenverein) leider begrenzt.

1. Ich hab gelesen, dass der Uferwall oben mindestens 20cm breit sein soll und der Graben im Idealfall mindestens 50cm breit. Besser mehr. Auf unserer ausgesuchten Fläche würde das aber sehr viel Platz wegnehmen. Da wir dadurch dann die Kapillarsperre einrichten würden, sollte der Wall/Graben rundherum verlaufen. Dann hätten wir für den Wasserbereich nur noch maximal 1,5mx (mit viel Glück) 2m... das stelle ich mir für die Zonen (auch 50cm Breite?) schwierig vor. Da bleibt keinerlei Platz mehr für die Tiefwasserzone. Was die Tiefe betrifft würde ich es abhängig machen wie weit ich in die Erde komme. 80cm+ wären aber schon wünschenswert. Lieber tiefer. Macht dann aber eine ziemliche Steilwand bei der knappen Fläche.
Also ist die Frage, ob wir (zumindest Stellenweise) den Ufergraben schmaler gestalten könnten. Besonders Richtung Norden würde ich ihn eher sehr knapp halten. Dort befindet sich eh unser Sitzbereich und da würden ein paar bodennahe Pflanzen völlig ausreichen. Nun hab ich keine Ahnung wie viel Platz die Pflanzen bräuchten.
So könnten wir die Wasserfläche wenigstens noch etwas vergrößern. Zwar haben wir ringsum noch genug Platz, aber vergrößern wir gen Süden, wird das Gefälle größer und wir müssten noch mehr aufschütten. Vergrößern wir nach Westen, kommen uns bald Bäume in die Quere. Und wie gesagt, Kleingartenverein. Darf nicht zu groß werden.
Pflanzen sollen im Idealfall heimische Stauden sein. Ein paar hab ich mir schon rausgesucht.
Meint ihr 30cm Ufergraben würden reichen? An einigen Stellen könnte ich ihn breiter gestalten.
Ich würde es eben auch im Wasser gerne recht flach gen Ufer gestalten.

2. Wir müssten an der Südseite aufschütten um auf das obere Niveau zu kommen.
Sehe ich es richtig, dass wir dafür rundum den Mutterboden entfernen müssen? Wir haben nach ca 20-30cm Lehmboden. Mit dem Lehmaushub würde ich dann ringsum den Uferwall aufschütten und diesen möglichst verdichten. Meint ihr das reicht? Hat jemand Erfahrung damit.
Ich lese öfters etwas von Magerbeton (auch davon haben wir echt keine Ahnung ), da aber Pachtgarten möchte ich eigentlich ungern viel betonieren.
Würde verdichterter/aufgeschütterter Lehm reichen oder sollen wir doch zusätzlich stabilisieren?

Wir haben gestern angefangen die Grasnarben abzutragen, heute geht's dann damit weiter. Und dann müssen wir uns einige werden über die Zonen.
Da wir alles von Hand abarbeiten müssen (der Zugang zum Garten erlaubt aufgrund der Größe keine größeren Maschinen) wird es sicher seine Zeit dauern.

Irgendwelche Tipps/Gedanken auf die wir achten sollten?

Danke schon mal und noch einen schönen Tag.
Ich hoffe das mit den Fotos funktioniert.
 

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Tolles Projekt! Wenn ihr nicht so viel Platz habt, könnt ihr mindestens eine Seite steil machen und dann später Taschenmatten hinhängen (habe ich zb bei Naturagart gekauft. Falls da für euch auch interessant ist: lieber kürzere und dafür mehr kaufen, die Teile werden sauschwer wenn sie gefüllt sind)

Ein paar Flachbereiche sind auf jeden Fall gut (Vogelbad, hineingefallene Tiere können rausklettern) und wenn ihr wenigstens an einer Stelle tief runterkönnt, damit die Teichtemperatur stabiler ist, ist es doch auch schon gut.

Ich habe bei meinem Teich null Beton verwendet, ein Flies und epdm von NG, bis jetzt wunderbar. Ihr habt ja auch lehmigen Boden der nicht so schnell abbröseln wird, und dann später ist das Wassergewicht stabilisierend.

Eine Aufschüttung ist immer kompliziert, weil die Erde sich setzen wird. Habe ich zwar auch gemacht, aber Jahre bevor ich dann den Teich fertiggestellt hatte. Außerdem habe ich den Erdwall gegen Holz aufgeschüttet, damit er nicht wegrutscht. Das hat auch funktioniert.

Wenn ihr keine Technik einsetzt, braucht ihr schon ein paar Pflanzen, aber es gibt ja auch Unterwasserpflanzen, die keinen Ufergraben brauchen. Ohne Technik wird das Wasser wird dann eben braungrün sein und vermutlich nicht besonders klar, aber schön wird es trotzdem!

Wegen Mutterboden und so ist es vermutlich besser, die ersten Zentimeter zwischenzulagen und dann wieder im Garten zu verwenden.
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Ach ja, ich bin absolut gegen "sanft abfallende Wände" das ist wahnsinnig rutschig. Auch eventuelle Pflanzenkörbe verabschieden sich in die Tiefe... Ich habe gerade Stufen gemacht (sehr leicht abschüssig gegen den Außenbereich dass , wenn gerutscht würde, nichts nach unten fällt)
Wenn erst Mal Wasser und Pflanzen drin sind, sieht man keine "Kanten" und gerade Flächen mehr!
 
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Wenn ihr keine Technik einsetzt, braucht ihr schon ein paar Pflanzen, aber es gibt ja auch Unterwasserpflanzen, die keinen Ufergraben brauchen. Ohne Technik wird das Wasser wird dann eben braungrün sein und vermutlich nicht besonders klar, aber schön wird es trotzdem.

So ist das nicht ganz richtig, Tonja. Meine beiden Pfützen sind ohne Technik immer klar, obwohl gerade sehr viele Nährstoffe durch die Kiefern- und Fichtenblüte eingetragen werden. In der Pfütze, in der die Seerosen sind, habe ich eine Menge Fadenalgen, in der Pfütze, in der die Wurzeln des Blutauges frei im Wasser hängen und sich der Froschbiss gerade gut vermehr, sind gar keine Algen mehr.
Die Algen in dem einen Teich kann ich auch gerade nicht entfernen, da die Molche ihre Eier dort angeklebt haben.

Es kommt also eher darauf an, welche Pflanzen man Teich hat und das man darauf achten, dass keine Nährstoffe von angrenzende Beeten usw. eingetragen werden. Dann bleibt das Wasser auch klar.
 
Ein toller Ansatz! Gefällt mir sehr gut. Mit Gedanken bez. Tiefe, Platz und Kapillarsperre: wäre es nicht möglich eine kleine Terrasse ein zu richten, die etwas über den Teichrand ragt? Da könntet ihr gerade dort den tieferen Bereich einrichten und die Folie einfach hochziehen und an die Konstruktion befestigen.
 
Ich denke euer Teichbau ähnelt meinem Teich den ich vor 2 Jahren gebaut habe. Auch per Hand ausgehoben, naturnah mit vielen Pflanzen und ohne Fische. Das Wasser ist glasklar ohne Technik (nur Luftpumpe mit Luftheber)
Der Uferwall muss keine 20cm oben breit sein, ich denke das kommt daher dass man auf dem Uferwall laufen möchte ist aber nicht zwingend notwendig. Ich habe ihn mit Magerbeton aufgeschüttet was ich auch jederzeit wieder so machen würde (ist einfach, hatte es vorher auch noch nie gemacht).
Ich verlinke dir mal das Video zu meinem Teichbau, welches das ganze gut veranschaulicht:


View: https://youtu.be/rGw0EAh1594
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal danke für all eure Antworten. Das hilft doch schon mal weiter.
Wir haben übers Wochenende schon weitergebuddelt und dann leider erstmal Baustopp wegen Sturm/Regen.
Ich lade später noch ein paar Fotos hoch.
 

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