Filterung Teichgrund oder Oberfläche wichtiger?

Herkulezz

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Hi zusammen,
ich bin der Sascha, komme aus NRW und lese schon seit gut einem Jahr hier anonym mit. Dank euch habe ich schon eine Menge gelernt. Danke dafür! :)

Ich habe noch keinen eigenen Teich, aber plane schon mal für nächstes oder übernächstes Jahr, dann soll es soweit sein. Wird vermutlich ca. 20-25 m3, recht naturnah mit ein paar Moderlieschen, evtl. auch Goldfischen oder Goldorfen - habe mich da noch nicht fest gelegt. Mal sehen wie groß der Teich schlussendlich wird und die Fische sollen es ja gut haben ;)

Ich plane aktuell mit zwei Kreisläufen, eine Pumpe soll den 'normalen', großen Filter bedienen (24h, UV, Vorfilter, Bio usw.) und eine Pumpe soll den Bachlauf bedienen (ca. 8-12h am Tag und nur eine 'leichte' Vorfilterung - evtl. Druckteichfilter - angedacht damit ich nicht den ganzen Dreck in den Bachlauf transportiere).

Im Moment plagt mich die Frage an welcher Stelle im Teich die Filterung denn wichtiger ist: eher an der Oberfläche oder eher am Teichgrund? Ich hätte gerne einen Skimmer um Pollen, Laub usw. abzusaugen. Und dann natürlich noch einmal Absaugung am Teichgrund. Aber welcher Kreislauf geht in den richtigen Filter mit Bio? Der von der Oberfläche oder vom Teichgrund?
Wie oben geschrieben möchte ich einen Kreislauf 24h / Tag laufen lassen, den anderen nur ca. 8-12 h. Im Moment tendiere ich dazu den Skimmer in den 24h-Filter zu schieben, weil der einfach effektiver sein wird und ich denke "Alles was nicht nach unten abtaucht und früh raus ist, ist super :)".
Aber wenn ich an Wasserpflanzenreste, Fischkot usw. denke, dann bekommt die Filterung des Teichgrunds wieder mehr Gewicht...

Wozu würdet ihr raten?

Danke euch und VG aus dem Münsterland :)

Sascha
 
Ich würde den Bodenablauf 24/7 laufen lassen. Speziell, weil du vor hast, sehr große Fische einzusetzen. Orfen werden gut und gerne 40-50cm groß (siehe meinen Thread "Teich am Hang" - da siehst du solche Kaliber) und sollten im Schwarm von 6-8 Tieren gehalten werden.

Für den Bachlauf würde ich nur ein Spaltsieb vorsehen, keinen Druckfilter, denn der vergammelt, wenn er einige Stunden still steht.

So weit, so kurz...

Beste Grüße!
Hans-Christian
 
Moin,
Ich würde mir das ganze Filterkonzept nochmal überlegen.
So wie du es jetzt beschreibst soll es ein gepumptes System werden, mit zwei Pumpen im Teich?
Wie wäre es mit einem Schwerkraft System?
Bei 20.000 Liter = 1 BA und ein Skimmer. Am Ende zwei regelbare Pumpen wovon eine zum Bachlauf geht und die andere direkt in den Teich.
Von Goldfischen, wie von Goldorfen würde ich Abstand nehmen. Bei Goldfischen hast du in kurzer Zeit mehrere 100 und für Goldorfen wäre der Teich zu klein.
Meine Meinung, sorry. Meine letzte ist jetzt über 25 Jahre alt und hat gut 70 cm. Sie ist immer noch sehr aktiv, selbst bei den jetzigen Temperaturen und will Schwimmraum haben. D.h. am liebsten so 10m Strecke mit 2 Flossenschlägen. Ach und Algen frisst sie schon lange nicht mehr. Das hat si nur im ersten Jahr gemacht und auch da nicht viel.
 
Danke für die zügigen Antworten :)

In der Tat plane ich aktuell mit zwei Pumpen im Teich, kein BA.
Problem ist, dass wir super lehmigen Boden haben und das Wasser kaum abläuft, es steht zum Großteil auf dem Rasen und braucht 24-72 Stunden zum versickern - gerade jetzt die letzten Wochen war das wieder sehr extrem obwohl ich letztes Jahr schon großzügig ausgehoben habe und mit Sandkiesgemisch in 1 m Tiefe die Versickerungsfähigkeit erhöhen wollte. Hat nicht wirklich geklappt :(
Also möchte ich im Idealfall keinen Platz im Erdreich verschwenden - sprich keine 1000-2000 L Filteranlage im Erdreich versenken.

(Richtige) Drainage fällt eigentlich auch flach. Sammeln und Abpumpen in die Kanalisation darf ich nicht. Und ne Versickerungsanlage bedeutet hohen Aufwand (Antrag bei der Stadt, nur durch Gutachter/Tiefbauunternehmer) und hohe Kosten, habe mich da schon informiert.
Natürlich könnte ich noch Platz vom Teich selbst weg nehmen, aber irgendwie widerstrebt mir das (noch) - vor allem da ich oberirdisch genügend Platz habe.
Der Teichplatz selbst liegt zum Glück an höchster Stelle - hier habe ich keine Versickerungsprobleme, weil das Wasser davon weg läuft. Ich muss also keine Angst haben, dass mir das Wasser von außen reinläuft :)

Dass mit der Orfengröße ist ein guter Tipp - danke. Mehrere Stellen im Netz weisen die mit 25-50 cm aus bzw. Mindestgröße des Teichs von 6-10 m3 - dann hätte das ja gepasst. Aber wenn die wirklich so alt und groß werden nehme ich lieber Abstand.

Aber dies verstehe ich noch nicht:
Über den Bachlauf würde ich nur ein Spaltsieb vorsehen, keinen Druckfilter, denn der vergammelt, wenn er einige Stunden still steht.

Was genau ist denn damit jetzt gemeint? Dass dort keine vernünftige Bio zustande kommt ist mir klar, aber wie "vergammelt" der denn? Trocknet der Dreck und pappt dann überall rum, also aufweichen, festpappen, aufweichen, festpappen? Ist das so gemeint?
 
Was genau ist denn damit jetzt gemeint? Dass dort keine vernünftige Bio zustande kommt ist mir klar, aber wie "vergammelt" der denn? Trocknet der Dreck und pappt dann überall rum, also aufweichen, festpappen, aufweichen, festpappen?
Hi Sascha,

nein leider genau das Gegenteil. Im Druckfilter pappt und trocknet nix, sondern "schleimt" und gärt. Das stinkt bereits nach wenigen Stunden ganz erbärmlich und es bilden sich Faulgase und im Wasser gelöste Abfallprodukte, die Du mit dem Anfahren des Filters wieder zurück zu Deinen Fischen beförderst. Ein Druckfilter muss durchlaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Sascha,
bei einem gepumpten System hast du den Vorteil, dass du die Pumpe nach Jahres-Zeit
in der Höhe / Tiefe variieren kannst.
Ich würde dir zusätzlich dazu raten, eine Vario-Pumpe zu kaufen, dieses zusammen ergibt
für die Anpassung an deinem Teich die beste Möglichkeiten.

Hauptkreislauf mindestens eine Vario 30000 ltr. oder mehr mit entsprechendem Filter, welcher
für diese Leistung geeignet ist.

Für den Bachlauf auch ein abgestimmtes System einsetzen.
siehe für wieviel Durchfluss der Druckfilter geeignet ist und entsprechende Pumpe einsetzen.
Die heutigen Druckfilter zeigen Dir den Verschmutzungsgrad an, lassen sich relativ sehr leicht reinigen,
bezw. spülen und verschlammen somit nicht. Auch 24/7 laufen lassen.

:five Léon
 
Hi Léon,
jup, Vario-Pumpen sind noch ein guter Tipp, da man da sehr flexibel ist. Besser direkt nen Tacken mehr investitieren und vorbereitet sein.

Den Druckfilter hatte ich auch im Kopf, weil der für den Bachlauf nicht zwingend sooo stark sein muss - gibt ja zusätzlich noch nen richtigen Filter für den Hauptkreislauf. Aber als ich gelesen habe, dass ich den 24/7 laufen lassen soll, habe ich mich davon verabschiedet. Der Bach sollte nachts aus sein, weil er direkt am Schlafzimmerfenster meiner Nachbarn zu hören sein wird :confused:
Von daher tendiere ich gerade eher zu nem Spaltsieb als Vorfilter für den Bachlauf, CompactSieve oder so - mal schauen.

Also gepumpte Variante habe ich jetzt schon mal gedanklich ganz gut ausgearbeitet glaube ich.
Zwei unabhängige Kreisläufe, einmal bodennah Richtung Hauptfilter, 24/7, Vario-Pumpe, 40 mm oder 50 mm Schlauch, UV, Vorfilter etc.
Und dann zweiter Kreis dann per Skimmer, 8-12 h pro Tag, Vario-Pumpe, per Vorfilter CompactSieve o.ä. in den Bachlauf.

Da ich ja noch einiges an Zeit habe bis zum Bau, werde ich nochmal Richtung Halbschwerkraft/Teilschwerkraft überlegen. Vorteile von Schwerkraft lassen sich ja auch nicht von der Hand weisen ;) Statt den ganzen Filter im Boden zu versenken, dann einfach nur ne Pumpenkammer - sind zwar auch knapp 500-1000 L, welche dann nicht zur Versickerung des Regenwassers zur Verfügung stehen, aber zumindest auch mal eine Überlegung wert.

Hat jemand von euch zufällig noch eine gute Anleitung / Teichbaudoku bzgl. Teilschwerkraft zur Hand? Soooo viel habe ich da noch nicht gefunden. Gefühlt macht hier im Forum die Hälfte der User Schwerkraft, die andere Hälfte gepumpt. Teilschwerkraft geht da ein bißchen unter?

VG,
Sascha
 
Teilschwerkraft geht da ein bißchen unter?

Hi Sascha,
ich melde mich hier als einer der wenigen, die eine Filteranlage in Halbschwerkraft betreiben.

Im April 2018 habe ich meinen Teich umgebaut auf Teil-Schwerkraft. An zentraler Stelle in der Mitte des Teiches habe ich einen Bodenablauf eingesetzt und diesen mit einer selbst gebauten Kammer mittels DN110 Rohren verbunden. In dieser Kammer hängt jetzt meine Pumpe und diese pumpt das Wasser zu meinem versteckten Filter. Der Vorteil liegt darin, dass weder eine Pumpe noch ein Schlauch im Teich liegt und dadurch das ganze wesentlich natürlicher wirkt. Sollte mal ein Schlauch platzen oder Ähnliches, würde mir auch nicht mein kompletter Teich leer gepumpt, sondern lediglich bis zu der Höhe wo meine Pumpe sitzt. Und trotzdem bezieht die Pumpe das Wasser aus der tiefsten Stelle des Teiches!
Die Pumpenkammer habe ich aus zwei Betonkübeln, die ich miteinander verschraubt habe, errichtet. Diese Kübel sind halt sehr stabil und gleichzeitig sehr preiswert.
Hier mal ein Bild der Pumpenkammer. Die steht auf dem Bild allerdings auf dem Kopf:
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Und hier noch mal der Teich in der Bauphase. Da sieht man sehr gut die Lage des Bodenablaufs und auch am linken Rand die eingebaute Pumpenkammer (wenn man genau hinschaut):
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Der eigentliche Filter steht dann etwas versteckt hinter Bewuchs in einem Unterstand:

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Man kommt immer gut dran und fällt trotzdem nicht auf.

Ich würde das jederzeit wieder so machen.

Und so sieht mein Teich im Mai aus:

img_3557-jpeg.268948


Von Technik nichts zu sehen.

Gruß Peter
 
Die Pumpenkammer habe ich aus zwei Betonkübeln, die ich miteinander verschraubt habe, errichtet. Diese Kübel sind halt sehr stabil und gleichzeitig sehr preiswert.
GENIAL! :love5

Wo geht denn da die Pumpe ab? Gibt es einen Seitenanschluss? Welches Durchmesser hat der?
 
Wo geht denn da die Pumpe ab? Gibt es einen Seitenanschluss? Welches Durchmesser hat der?

Hallo Jessica,
bin gerade noch mal kurz zum Teich gespurtet um es zu fotografieren. Du weißt, ein Bild sagt mehr …
Die Pumpenkammer habe ich nur von oben teilweise eingesägt, so dass ich die Pumpe mitsamt Schlauch und Stromkabel in die zusammengeschraubten Kübel einlegen konnte:
IMG_4999.jpeg 

Da es mir beim Unkraut jäten selbst schon passiert ist, dass ich mit einem Bein in der Kammer stand, habe ich als Sicherheitsmaßnahme noch eine Abdeckung angefertigt:
IMG_5001.jpeg 

Jetzt im Winter liegt auch noch eine Styrodurplatte als Isolation darauf. Selbst nach den frostigen Tagen ist noch keine Eisschicht zu sehen!

Gruß Peter
 
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