Goldfische sterben - widersprüchliche Wasserwerte

frosch

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Goldfische / Chibunkin 7 (3)
Hallo,
ich habe Probleme mit meinem Teich und die Fische sterben.
Bei meinen Teichwerten passen die Einzelwerte nicht zueinander:
  • Teichwasser durch ständigen Regen niedriger PH-Wert (ca. 5) bei KH-Wert hoch (ca. 17 dh)
  • Nitrate /Nitrit niedrig (s. Anhang)

  • Starkes Schwebealgenaufkommen, Teichfilter mit Springbrunnen (rein mechanisch) wird 1 x / Monat gereinigt
  • war stark verschmutzt (muss wohl häufiger gereinigt werden ;))

  • Teichfilter wurde gestern gereinigt; danach AlgoRem gegen Schwebealgen
  • Ergebnis: normale Ausflockung und Schaumbildung (wie immer) (AlgoRem wird ca. alle14 Tage benötigt)
  • 7 Goldfische / Chibunkins schnappen an Wasseroberfläche um Springbrunnen nach Luft (durch Algensterben Sauerstoffmangel?)
  • heute Morgen: 4 tote Fische, 3 aus Teich entfernt (schwimmen in einer Schüssel mit Leitungswasser)
  • (vor ca. 10 Tagen auch schon ein Todesfall)
Was kann ich tun, was mache ich falsch?
Danke für hilfreiche Antworten
 

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Tut mir leid für Dich und die Fische! Krass, die Schilderung liest sich ziemlich horrormässig was die Wasserqualität und -behandlung da anbelangt, eher wie ein Chemiebad wo gar nix richtig leben kann. Wie lange besteht der Teich denn überhaupt so? Nur zum Verständnis: Der Teich hat 800 ltr und Du reinigst tatsächlich alles inklusive Filter alle 2 Wochen und nimmst dieses Algorem auch alle paar Tage? Hat der Filter UV? und der Teich einen Sprudelstein?
 
Hallo,
der Filter wurde bisher 1 x / Monat gereinigt, war in den letzten Monaten aber immer stark verschmutzt (Algen), so dass ich ihn in der warmen Jahreszeit wohl öfter ausspülen sollte. Nach ca. 3 Wochen wird der Teich undurchsichtig, grünlich und der Algenschmier sitzt an den Wänden.
Der 800 l-Teich besteht seit 2,5 Jahren, während der Zeit waren bis letzte Woche insg. 3 Fische zu beklagen. Die Sauerstoffzufuhr erfolgt durch Springbrunnen und Wasserfall. Wenn der Wasserspiegel stark sinkt wird Leitungswasser zugefügt, was in letzter Zeit aufgrund des Regens nicht nötig war.
Einen UV-Filter habe ich nicht, da ich nicht weiß, wo ich den in dem Unterwasserfilter (PonDuett 3000) einbauen sollte (kein Platz im Gehäuse).
 
... habe gestern 2/3 des Wassers durch frisches Leitungswasser ersetzt und die Fische wieder zurückgesetzt. Derzeit geht`s ihnen gut.
 
Teichwasser durch ständigen Regen niedriger PH-Wert (ca. 5) bei KH-Wert hoch (ca. 17 dh)
Mehr Teil Wasser Wechsel 20% nach den Regen machen.
Regen ist desteliertes Wasser und kann gar nichts, außer den PH-WERT runter ziehen.

Der KH- Wert stützt den Ph -Wert.
Wie ist der PH vom Ausgangswasser?

Schwebealgen sind leicht zu bändigen wenn eine UV Lampe im Spiel ist.

Aber nicht übertreiben, die UV nur Nachts anschalten per Zeitschaltuhr.
Nachts ist der Effekt am größten, weil keine Vermehrung der Algen statt findet, Photosynthese.

Wenn die UV die Algen Tötet wird da wieder Phosphat frei gesetzt, die Hauptnahrung der Algen und dein Filter muss das abbauen können.
Vom Algo Rem ist eventuell auch der Filter tot oder betroffen.

Am besten ist alles auf Natur Basis zB Harnstoff 5 ml in den Filter gießen.
Dadurch stellen sich die Bakterien im Filter schneller und besser ein.

Außerdem kann sich auch kein "Biorasen" auf den Wänden vom Teich bilden, dieser ist nämlich erwünscht, für ein gutes Biotop sprich Teich.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

An deiner Ansicht und Wissen über einen Teich musst du unbedingt noch dazu lernen.
Die Sauerstoffzufuhr erfolgt durch Springbrunnen und Wasserfall. Wen
Klar zu wenig, im Sommer kann sich Sauerstoff nicht lange halten.
Wenn der Wasserspiegel stark sinkt wird Leitungswasser zugefügt, was in letzter Zeit aufgrund des Regens nicht nötig war.
Eigentlich jede Woche oder nach starken Regen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Problem: Dein Teich ist nicht „eingefahren“.

Also ich würde sagen, evakuiere doch jetzt erst mal als erste Massnahme vorübergehend die noch lebenden Fische in einem anderen (eingefahrenen) Teich/Aquarium bei irgendwem, falls das geht. Dann haste an der Front schonmal Ruhe weil die sind nicht immer in akuter Lebensgefahr. So wie es jetzt ist wirst Du wohl bald die nächste(n) Leiche(n) drinhaben. Haste die Fische untergebracht, kannst Du Dich dann einigermassen entspannt daranmachen, Deinen Teich herzurichten und ihn „einzufahren“, wie man sagt. Das wären mir jedenfalls die Tiere wert, ich hätt keinen Bock darauf jeden Tag Panik zu haben dass wieder einer den Abflug gemacht hat, das macht einen doch fertig.

Ein paar Gedanken zum grundsätzlichen, vielleicht hilft Dir das:

-Ein Teich ist ein unnatürliches Gewässer und im Gegensatz zu natürlichen Gewässern wo sich alles die Waage hält biologisch, muss man das im neuen Teich erstmal hinkriegen. Das geht, dauert aber üblicherweise etwas. Es ist nicht immer alles ideal im Teich, muss es auch vielleicht nicht sein. Aber auf gar keinen Fall kann man einfach mal Wasser einfüllen, sofort Filter und Fische reintun, hoffen dass es irgendwie klappt und die logischerweise entstehenden Algen mit Chemie wegbekämpfen. Dann hat man das was bei Dir gerade passiert. Wenn Du da (lebende) Fische drin willst, müssen

-der Teich und der Filter unbedingt ausreichend „gute“ Bakterien haben,
-die Algen nach und nach auf natürliche Weise verschwinden, ohne Algenchemie im Übermass zu verwenden, soviel und so oft von dem Algorem kann nicht richtig sein.
-von Zeit zu Zeit die im Vorpost genannten Teil-Wasserwechsel stattfinden. Niemals alles auf einmal wechseln.

Ich hab irgendwie den Eindruck, Du denkst dass man den Filter möglichst gut und oft „reinigen“ muss damit er funktioniert. Die Reinigungswirkung des Filters funktioniert aber nicht wie in einem Haushalt wo alles super ist wenn man alles klinisch rein desinfiziert hat, oder beim Kaffeefilter, welcher den „Dreck“ zurückhält im Medium. Es ist andersrum im Teichfilter: Im Filtermedium (Schaumstoff o.ä.) wird zwar auch mechanisch „Dreck“ aufgefangen, aber das ist nur ein Nebeneffekt. Hauptsächlich ist der Schaumstoff dafür da, dass sich dadrin die o.g. „guten“ Bakterien ansiedeln. Diese sind hauptsächlich für den Effekt der Wasserreinigung eines Filters zuständig indem sie Schadstoffe verwerten und abbauen. Das macht z.B. das Klärwerk Deiner Stadt im Prinzip auch so mit dem Trinkwasser. Das mit den Bakterien kommt alles von alleine, dauert aber bis sie da sind in ausreichender Anzahl. Erst siedelt sich eine Bakteriensorte an, welche Schadstoffe (Exkremente der Fische) „frisst“ und als Resultat andere Stoffe ausscheidet. Das wiederum veranlasst andere Bakteriensorten sich anzusiedeln welche diese Auscheidungen verwerten usw. Es entsteht quasi automatisch eine Kettenreaktion an deren Ende gutes Wasser steht. Man kann auch „Starterbakterien“ bzw. Mulm eines anderen, bereits eingefahrenen Teiches in den Filter und allgemein in den Teich geben, dann beschleunigt dies den Aufbauprozess dieser Bakterienkolonien etwas.
—>Sieh Dir z.B. mal die Themen „Teich impfen“, „Teich animpfen“ „Nitrifikationskette“, „Nitritpeak“ an, das ist relativ wichtig um den Zusammenhang zu verstehen, wie die Biologie da funktioniert. Also im Prinzip willst Du möglichst viele dieser Bakterien im Filter und im Teich allgemein haben(innerhalb dieser Bakterienkolonien herrscht ein Überlebenskampf und es entstehen ohne Dein Zutun von jeder Sorte genausoviele wie nötig für Deinen Teich, es gibt da kein „zuviel“). Aber sie brauchen unbedingt auch Sauerstoff um „arbeiten“ zu können (—>Sprudelstein). Diese Bakterien befinden sich generell auch an allen Oberflächen im Teich (Wand, Gegenstände) im sog. Biofilm, das ist das unsichtbare, etwas glitschige was man merkt wenn man mit der Hand drankommt. Wenn Du jetzt den Filter oder den Teich ständig reinigst, zerstörst Du jedesmal neu dieses mühsam aufgebaute Gefüge der Bazillen und die haben keine Chance die Schadstoffe (Ammonium, Nitrit) im Wasser abzubauen, was dann am Ende die Fische vergiftet. Und das passiert eben bei Dir gerade ständig. Daher die Verluste in gewissen Abständen.

-Algen sind immer vorhanden in jedem Gewässer, das ist eigentlich nicht schlimm, sie sollten nur nicht zuviel sein. Aber man möchte gerne klares Wasser, auch für die Fische ist das besser. Entweder hat man entweder Grünalgen (das was Du da hast/grünes Wasser) oder Fadenalgen(massenhaft fadiges langes Zeugs aber gleichzeitig sehr klares Wasser ). Algen sind ziemlich alte Lebewesen. Das sind sie deshalb weil sie kommen schon mit sehr schlechten Bedingungen klar um zu leben, d.h. sie entstehen meist bevor andere Pflanzen überhsupt die Chance haben zu wachsen. Das ist z.B. auch der Grund warum es im Frühjahr oft in Teichen zur Massenvermehrung der Algen kommt wenn noch gar nix anderes so richtig gewachsen ist. Deshalb brauchst Du unbedingt (Unterwasser-)Pflanzen im Teich, ohne geht es nicht. Diese Pflanzen schnappen den Algen die Nährstoffe weg und die Algen können nicht wachsen bzw. haben es schwerer. Ausserdem produzieren sie Sauerstoff. Geeignet sind Unterwasserpflanzen wie Nadelsimse, Wasserpest etc, (—>“Sauerstoffpflanzen“).
Die Algenvernichter funktionieren, das beschreibst Du ja selbst. Aber es gibt einen Nachteil wie im Vorpost beschrieben von Samorai: Wenn Du Algenvernichterchemie einsetzt, werden bei der Vernichtung meist die in den Algen gebundenen Nähstoffe frei. Das wiederum dient der nächsten Algengeneration als Grundlage usw. und das ganze hört nie auf. Du brauchst deshalb möglichst viel -> „starkzehrende“ Wasserpflanzen.

-Wenn Du Deinen Teich eingefahren hast, bzw. das grüne Wasser sich weggeklärt hat, siehst Du dass die Lage auf einem guten Weg ist. Dann könnte man mal die folgenden Wasserwerte messen (Dafür gibt es so Testköfferchen von JBL, Sera etc. mit sog. Tropfentests. Diese Stäbchen wie Du sie da nutzt kann man ja auch mal nehmen zwischendurch, sie sind aber nicht sehr genau):
Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, ph, Phosphat, GH, KH.
Wenn die Werte einigermassen ok sind (was „ok“ ist jeweils ergibt sich aus der Beschreibung zum jeweiligen Test bei den Testkoffern, bei JBL z.B. steht da auch zu den einzelnen Tests des Koffers schönerweise wofür der Test gut ist bzw. was einem das denn sagen soll) dann könnte man drüber nachdenken, die Fische wieder reinzusetzen.

Ein Teich ist wie so vieles natürlich auch eine Wissenschaft für sich.
Das war jetzt nur so was mir zuerst mal einfiel und es gibt dazu sicher noch viel mehr im Detail zu sagen. Hier im Forum gibt es viele Leute mit sehr viel Erfahrung.
Aber im Prinzip läuft das erst mal grob so wie beschrieben, man möge mich korrigieren.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle!
Danke für Eure Rückmeldungen, jetzt habe ich aber noch ein paar Fragen:
Zum Einen, ich habe einiges an Teichpflanzen im Becken ( Rohrkolben, Wasserlilien, Wassersalat( Muschelblume), Hechtkraut u.a.) aber mehr ist natürlich möglich. Sumpfdeckelschnecken gibt`s auch.
Wie oft sollte ich die Filterschwämme denn ausspülen? Wenn die Poren mit Schmodder überzogen sind, können doch die Bakterien auch nicht mehr arbeiten und die Rückstände, die aus dem Wasser gefiltert werden sollen, bleiben nicht da haften, sondern werden - spätestens wenn ich den Filter aus dem Teich hole - herausgespült.

Wo ist der Unterschied zwischen dem Sauerstoffeintrag eines Sprudelsteins und meinem "Wasserspiel" (Wasser wird über das Wasserstandniveau gepumpt und strömt glockenförmig wieder ins Becken)?

Wenn ich eine UV-Lampe einsetze, benötige ich dann einen neuen Filter mit integrierter Lampe oder kann ich eine Lampe vor die Ansaugseite der Pumpe /Teichfilters legen? Eine integrierte Lampe kann ich nicht nur stundenweise laufen lassen und mein Filter mit Wasserspiel ist 24 h/Tag in Betrieb.
 
Hallo Frosch, könntest du bitte ein Bild deines Teiches einstellen? Das würde helfen. In deinem Profil stehen 800 Liter Teichvolumen und 100cm Tiefe.
Bei angenommenen senkrechten Wänden würde das Bsp. Ein quadratisches Loch von ca. 90x90 cm bedeuten...
Ohne verlässliche Angaben kann dir niemand gezielt helfen.
 
Das Teichvolumen erscheint mir zu klein für die Anzahl an Fischen bzw. für Fische überhaupt.
Ist ja eher ein großes Aquarium, welches viel leichter zu händeln wäre, da man viele Umweltfaktoren ausschließen kann.
Trotzdem kann man mit der richtigen Technik und der Anwendung der oben genannten Tipps den Teich wohl funktionsfähig machen. Ich würde am Besatz etwas ändern, aber du kannst auch die erwähnten Tipps befolgen. Wichtig ist die Teichbiologie und die Kreisläufe zu verstehen.

Sauerstoffeintrag geschieht vorrangig durch Pflanzen, und durch den Kontakt mit der Luft/Atmosphäre, je größer die Wasserfläche desto besser. Wäre daher gut, wenn du ein Foto vom Teich hast. Sprudelsteine und Wasserspiele leisten natürlich auch einen Beitrag.
 
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Der Teich ist ca. 200 x 125 cm
 

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