Grosse Teichreinigung

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13. Aug. 2004
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Hallo zusammen,

nachdem mein Teich jetzt schon einige Jahre besteht und ich nicht warten wollte, bis er vollständig zugewuchert ist, habe ich jetzt eine sehr weitgehende Auslichtungs- und Ausdünnungsaktion vorgenommen. Dabei wurde das Wasser nicht abgelassen, noch nicht einmal abgesenkt. Da die Aktion so einige Stunden Aufenthalt im Teich erfordert hat, kam nur der jetzige Zeitpunkt in Betracht.

Einige Beobachtungen vorab: Hilfreich war ein billiges, aufblasbares Plastikboot, das ich als Lastkahn für die abgeschnittenen Pflanzen verwendet habe. Insgesamt kamen rd. 5 m3 Pflanzenmasse zusammen. Durch die Reinigungsaktion war der gesamte Teich schlammig-trüb. Das hat sich binnen drei Tagen wieder gelegt, das Wasser ist jetzt wieder absolut klar. Im Wasser habe ich dann jede Menge Egel, einige Stabwanzen und jede Menge Wasserskorpione gefunden, die ich zwangsläufig masslos ärgern musste. Kein einziges dieser Tiere hat mir irgend etwas zu Leide getan (gestochen oder festgesaugt).

Zur Teichreinigung selbst: Ich habe sämtliche Unterwasserplanzen radikal mit einer Harke eingekürzt. Die verbliebenen Reste reichen für das kommende Jahr ganz sicher aus. Alle - zumeist frei ausgesetzten - Teichpflanzen wurden auf ca. 1/3 bis 1/2 ihrer Grösse eingekürzt. Das war die mit Abstand härteste Arbeit, da ich auch für die Wurzeln kein Werkzeug verwendet habe. Bei der grossen Seerose ( Gonnere) half aber alles nichts: Da musste ich mit der Eisensäge heran. Zuerst das Rhizom frei zerren und etwas von der Folie abheben, dann mit der Säge munter drauflos gesägt (man muss das Rhizom im trüben Wasser ertasten). Wenn man erst einmal den Anfang hat, geht der Rest fast von allein. Und im Wasser wiegen die grossen Rhizomstücke ja fast nichts.Ich habe drei Rhizomstücke à 50 cm Kantenlänge entfernt, wobei immer noch rd. 1/3 der Seerose bestehen blieben. Bei dem Lotos, der sich über den gesamten Teich ausgebreitet hat, handelt es sich nicht etwa um Sämlinge, sondern um bis zu 7 Meter (!) lange Ausläufer der Pflanzen aus dem Kübel. Die Kindel der tropischen Seerose, die bei mir den Winter nicht im Gewächshaus überlebten, haben es problemlos im Teich geschafft - und blühen ohne Pause. Die afrikanische Wasserähre hat sich überall im Teich ausgesät und treibt jetzt, da die kühlere Jahreszeit wieder naht, kräftig aus.

Alles in allem empfinde ich eine solche Aktion alle paar Jahre als lohnend, da sie den Zeitpunkt, an dem der Teich einmal völlig entleert und neu aufgebaut werden muss, (hoffentlich) weit hinausschiebt. Der aufgewühlte Bodengrund hat nicht zu einer Algenplage geführt. Die gerupften Pflanzen haben die Aktion offenbar gut überstanden: Die Gonnere treibt neue Blüten und Blätter, allen anderen Pflanzen sieht man schon fast nicht mehr an, was ich da veranstaltet habe. Alles, was ich an Lebewesen aus dem Wasser geholt haben mag, hat sich hoffentlich wieder ins Wasser gerettet: Die Pflanzenreste lagen viele Stunden bis einige Tage am Teichrand.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,
holladio, ist ja nicht gerade wenig an Seerosenrhizom!

Aber jetzt haste wieder richtig Platz für nächstes Jahr...

War aber bestimmt ne Heidenarbeit das alles rauszuschneiden!!!!
 
Hallo Stefan,

vier Stunden im Wasser. Ich dachte, mir wachsen Schwimmhäute. War aber nur eine Erkältung :D . Von dem Seerosenrhizom hebe ich drei solcher Brocken abgeschnitten, ging wirklich recht einfach, da die Gonnere nur auf -60 cm gepflanzt ist, das Haupthaar also trocken blieb.

Beste Grüsse
Stefan
 
hallo stefan,

hättest du noch drei jahre gewartet - tja dann hättest du trockenen fußes ausdünnen können - nennt sich verlandung :D

spass am rande - kann mir vorstellen was das für eine knochenarbeit ist - was das warme klima auszumachen scheint - bei mir wächst alles nur im pflanzenfilter gut - der rest fristet so sein leben, da muß man nicht dünnen - eher düngen :cry:

gruß jürgen
 
Hallo Stefan,

das habe ich vor 2 Jahre auch schon einmal gemacht, aber mit Koi im Teich danach sind mir 2 gestorben, ich hatte soviel Schlamm aufgewirbelt das die Kiemen verstopft sind, das würde mir heute nicht mehr passieren, ich würde immer nur ein Teil machen und zur Not kurz die Kiemen ausspülen.
MfG
tonny aus Brüggen
 
Hallo tonny,

ganz klar: Mit Kois im Teich kann man so nicht vorgehen. Abgesehen vom Schlamm wühlt man ja auch die gesamte Faulschicht auf, in der prima anaerobe Bakterien gedeihen. Ich denke, es wurden auch reichlich ungesunde Substanzen aufgewühlt. Von daher würde ich es mir sogar überlegen, ob ich den Fischen die Reinigung Stück für Stück zumuten würde.

Tatsächlich war das Wasser aber nach drei Tagen wieder absolut klar - und das ist bis heute so geblieben. Da kann man es sich überlegen, die Fische für diese Zeit auszuquartieren (vorausgesetzt, sie lassen sich bei vollem Wasserstand herausfangen). In jedem Fall scheint mir diese Aktion erheblich schonender für den Teich als die völlige Entleerung und Neuanlage.

Klar, es war Knochenarbeit - vorgestellt hatte ich es mir allerdings immer noch schlimmer. Ich habe jetzt wieder ein paar Jahre Ruhe. Erst, wenn die Schichtdicke des Bodenschlammes einmal zu gross wird, sehe ich die Notwendigkeit für ein totales Ausräumen.

Beste Grüsse
Stefan
 

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