Findling
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- 28. Apr. 2006
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8 Goldelritzen
AW: Hilfe mein Wasser wird nicht klar!
Hallo Manuela,
für Pflanzen ist es nie zu spät!
Auch eingefahrene gut bepflanzte Teiche haben immer wieder, besonders im Frühling, Algenwachstum. Das kommt daher, dass die Algen, bedingt durch ihren „unkomplizierten Körperbau“, gegenüber den so genannten höheren Pflanzen viel schneller auf äußere Einflüsse (im Frühling Temperaturanstieg) reagieren können. Sie wachsen und vermehren sich bereits, ehe die anderen Pflanzen überhaupt registriert haben, dass eine neue Wachstumsperiode begonnen hat. Wenn die höheren Pflanzen dann aber mit dem eigenen Wachstum beginnen, gehen die Algen zurück.
Ähnlich ist das natürlich auch bei neu eingebrachten Pflanzen. Diese benötigen eine gewisse Zeit, bis sie sich an die veränderte Umgebung gewöhnt haben. Sie kommen aus einem evtl. warmen, gut gedüngten Zuchtbecken in einen relativ kühlen Teich ohne das gewohnte nährstoffhaltige Substrat (welches ja beim Einpflanzen abgespült werden soll!) und müssen sich erst einmal an die veränderten Bedingungen anpassen. Die Wurzeln müssen sich neuen Halt suchen und gleichzeitig mit einem weitaus geringeren Nährstoffangebot zurechtkommen. In dieser Zeit ist die Pflanze voll damit beschäftigt, sich einfach nur am Leben zu erhalten - und das dauert eine Weile. In dieser Zeit aber wachsen die Algen munter weiter. Erst wenn die Pflanzen sich eingelebt haben und sich durch Einlagerung von Nährstoffen wieder eigenes Wachstum entwickelt treten sie in Nahrungskonkurrenz zu den Algen.
Gehe einfach mal davon aus, dass Pflanzen, die du in diesem Jahr in deinen neuen Teich einpflanzt vorerst noch keinen Einfluss auf das Algenwachstum haben werden. Sie werden die aktuelle Wachstumsperiode benötigen, um sich einzugewöhnen und sich zu behaupten. In den nächsten Jahren werden sie, wenn der Standort günstig ist, kräftiger wachsen und den Algen dann eine echte Konkurrenz werden. Das Problem ist, dass die meisten, die hier über Algen klagen nicht genügend Geduld haben, den Pflanzen so viel Zeit zu lassen, dass tatsächlich auch etwas bewirkt werden kann. Dabei ist Geduld das, was der Teichbesitzer eigentlich am dringendsten benötigt. Jede Änderung am Teich benötigt Zeit bis sie sich in irgendwelchen sichtbaren Ergebnissen bemerkbar macht.
Die Pflanzen in meinem eigenen Teich haben die ersten beiden Jahre gebraucht um sich richtig zu etablieren. Erst im dritten Jahr war ein merklicher Algenschwund festzustellen. Bis dahin bleibt nur, die Algen regelmäßig zu entfernen. Denn mit jeder Hand voll Algen die dem Teich entnommen werden, werden auch die Nährstoffe entnommen, die diese Algen zum Wachstum benötigt haben. Das Gleiche passiert später, wenn die Wasserpflanzen „abgeerntet“ werden. Wachstum entsteht durch die Einlagerung von Nährstoffen in den Pflanzenzellen. Durch das Zurückschneiden der Pflanzen werden jede Menge Pflanzenzellen entfernt. Somit werden die entsprechende Menge Nährstoffe aus dem Teichkreislauf entnommen. Unterstützen kann man das noch, indem man jeweils im Frühling und ggf. nochmals im Herbst einen Teil des nährstoffhaltigen Teichwassers durch nährstoffarmes Wasser ersetzt. Auch hierdurch wird die Nährstoffkonzentration des Wassers verdünnt.
Ich kann nur nochmals wiederholen: gegen Algen helfen auf Dauer am besten möglichst viele, stark wachsende (=viele Nährstoffe verbrauchende) Pflanzen und ein möglichst geringer Nährstoffeintrag (Fischfutter!!!). Die meisten Unterwasserpflanzen und natürlich auch die so genannten Schwimmpflanzen haben dabei den Vorteil, dass sie die Nährstoffe direkt aus dem Wasser nehmen. Substratgebundene Pflanzen (in den Flachwasserzonen) können die Nährstoffe erst aufnehmen, nachdem diese sich im die Pflanzenwurzeln umgebenden Substrat abgelagert haben.
das ist ja wieder viel mehr geworden als ursprünglich geplant....:shock
Gruß
Manfred
Hallo Manuela,
für Pflanzen ist es nie zu spät!
Auch eingefahrene gut bepflanzte Teiche haben immer wieder, besonders im Frühling, Algenwachstum. Das kommt daher, dass die Algen, bedingt durch ihren „unkomplizierten Körperbau“, gegenüber den so genannten höheren Pflanzen viel schneller auf äußere Einflüsse (im Frühling Temperaturanstieg) reagieren können. Sie wachsen und vermehren sich bereits, ehe die anderen Pflanzen überhaupt registriert haben, dass eine neue Wachstumsperiode begonnen hat. Wenn die höheren Pflanzen dann aber mit dem eigenen Wachstum beginnen, gehen die Algen zurück.
Ähnlich ist das natürlich auch bei neu eingebrachten Pflanzen. Diese benötigen eine gewisse Zeit, bis sie sich an die veränderte Umgebung gewöhnt haben. Sie kommen aus einem evtl. warmen, gut gedüngten Zuchtbecken in einen relativ kühlen Teich ohne das gewohnte nährstoffhaltige Substrat (welches ja beim Einpflanzen abgespült werden soll!) und müssen sich erst einmal an die veränderten Bedingungen anpassen. Die Wurzeln müssen sich neuen Halt suchen und gleichzeitig mit einem weitaus geringeren Nährstoffangebot zurechtkommen. In dieser Zeit ist die Pflanze voll damit beschäftigt, sich einfach nur am Leben zu erhalten - und das dauert eine Weile. In dieser Zeit aber wachsen die Algen munter weiter. Erst wenn die Pflanzen sich eingelebt haben und sich durch Einlagerung von Nährstoffen wieder eigenes Wachstum entwickelt treten sie in Nahrungskonkurrenz zu den Algen.
Gehe einfach mal davon aus, dass Pflanzen, die du in diesem Jahr in deinen neuen Teich einpflanzt vorerst noch keinen Einfluss auf das Algenwachstum haben werden. Sie werden die aktuelle Wachstumsperiode benötigen, um sich einzugewöhnen und sich zu behaupten. In den nächsten Jahren werden sie, wenn der Standort günstig ist, kräftiger wachsen und den Algen dann eine echte Konkurrenz werden. Das Problem ist, dass die meisten, die hier über Algen klagen nicht genügend Geduld haben, den Pflanzen so viel Zeit zu lassen, dass tatsächlich auch etwas bewirkt werden kann. Dabei ist Geduld das, was der Teichbesitzer eigentlich am dringendsten benötigt. Jede Änderung am Teich benötigt Zeit bis sie sich in irgendwelchen sichtbaren Ergebnissen bemerkbar macht.
Die Pflanzen in meinem eigenen Teich haben die ersten beiden Jahre gebraucht um sich richtig zu etablieren. Erst im dritten Jahr war ein merklicher Algenschwund festzustellen. Bis dahin bleibt nur, die Algen regelmäßig zu entfernen. Denn mit jeder Hand voll Algen die dem Teich entnommen werden, werden auch die Nährstoffe entnommen, die diese Algen zum Wachstum benötigt haben. Das Gleiche passiert später, wenn die Wasserpflanzen „abgeerntet“ werden. Wachstum entsteht durch die Einlagerung von Nährstoffen in den Pflanzenzellen. Durch das Zurückschneiden der Pflanzen werden jede Menge Pflanzenzellen entfernt. Somit werden die entsprechende Menge Nährstoffe aus dem Teichkreislauf entnommen. Unterstützen kann man das noch, indem man jeweils im Frühling und ggf. nochmals im Herbst einen Teil des nährstoffhaltigen Teichwassers durch nährstoffarmes Wasser ersetzt. Auch hierdurch wird die Nährstoffkonzentration des Wassers verdünnt.
Ich kann nur nochmals wiederholen: gegen Algen helfen auf Dauer am besten möglichst viele, stark wachsende (=viele Nährstoffe verbrauchende) Pflanzen und ein möglichst geringer Nährstoffeintrag (Fischfutter!!!). Die meisten Unterwasserpflanzen und natürlich auch die so genannten Schwimmpflanzen haben dabei den Vorteil, dass sie die Nährstoffe direkt aus dem Wasser nehmen. Substratgebundene Pflanzen (in den Flachwasserzonen) können die Nährstoffe erst aufnehmen, nachdem diese sich im die Pflanzenwurzeln umgebenden Substrat abgelagert haben.
das ist ja wieder viel mehr geworden als ursprünglich geplant....:shock Gruß
Manfred
